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Zu den wichtigsten Lehrern während des zweijährigen Studiums zählte der Philosoph Johann August Eberhard, der ihn mit der griechischen Philosophie und Kant vertraut machte. 1790 legte er sein Examen in Berlin ab. Auf Vermittlung des Theologen Friedrich Samuel Gottfried Sack fand Schleiermacher 1790 eine Anstellung als Hofmeister und Privatlehrer des Grafen zu Dohna in Schlobitten. Diesen Posten gab er 1793 auf und qualifizierte sich in Berlin auf dem Gebiet der Pädagogik. Nach dem zweiten Examen 1794 war Schleiermacher Assistent des Predigers Johann Lorenz Schumann in Landsberg und übernahm zwei Jahre später eine Predigerstelle an der Charité. In Berlin machte Schleiermacher die Bekanntschaft Friedrich von Schlegels, Henriette Herz‘ und Ludwig Tiecks. Friedrich von Schlegel wurde ein enger Freund und wohnte von 1797 bis 1799 mit Schleiermacher zusammen, der in dieser Zeit literarisch tätig wurde. Er plante die Übersetzung der Dialoge Platos und verfasste 1799 seine Schrift „Über die Religion“. Außerdem verteidigte er den „Lucinde“-Roman seines Freundes. 1802 ging Schleiermacher als Hofprediger nach Stolpe und nahm dort u.a. seine Übersetzungstätigkeiten wieder auf. Der Antritt der Professur für praktische Theologie an der Universität Würzburg wurde 1804 durch König Friedrich Wilhelm III. verwehrt. Stattdessen bot man Schleiermacher eine außerordentliche Lehrtätigkeit in Halle an, die er bis 1807 ausübte. Seit der Schließung der Universität im Winter des Jahres 1806 arbeitete er an seinen philosophischen Schriften, zog aber bald nach Berlin um, wo er private Vorlesungen hielt und 1810 zum Dekan der Theologischen Fakultät an der neugegründeten Berliner Universität ernannt wurde. Seine politischen Überzeugungen gefährdeten die Professur in Berlin. Dennoch sprach sich der Theologe für die Säkularisierung von Kirche und Staat aus. Mit dem Werk „Die Glaubenslehre“, die 1821/22 in zwei Bänden erschien, publizierte Schleiermacher sein theologisches Hauptwerk.', '39_namevar' => 'Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher, Friedr. Daniel Ernst Schleiermacher, Friedrich Ernst Daniel Sincerus, Pacificus <minor> (Pseudonym)', '39_pdb' => 'GND', '39_dblink' => '', '39_geburtsort' => array( [maximum depth reached] ), '39_sterbeort' => array( [maximum depth reached] ), '39_quellen' => 'NDB@https://www.deutsche-biographie.de/gnd118608045.html#ndbcontent@ ADB@https://www.deutsche-biographie.de/gnd118608045.html#adbcontent@ WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@KR094-295-2@ extern@Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher. Kritische Gesamtausgabe. Hg. v. H.-J. Birkner u.a. Fünfte Abteilung. Briefwechsel und biographische Dokumente. Bd. 2. Briefwechsel 1796-1798. Hg. v. Andreas Arndt u. Wolfgang Virmond. Berlin/ New York 1988, S. XXXIII-XXXV.@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. 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Sie können denken daß ich der republikanischen Form sehr hold bin; aber es scheint mir daß Sie in dem Bestreben sie recht rein darzustellen sich gar zu sehr bloß zum Geschäftsträger und zu wenig zum Organ der Gesellschaft constituirt haben. Ohne ein Veto – fürs Ganze und fürs Einzelne – kann eine solche Vereinigung wol schwerlich bestehen, und dieses Veto Aller gegen den Einzelnen muß auf dem Redakteur ruhen, und es möchte wol sehr gut sein, und manchen Unannehmlichkeiten zuvorkommen, wenn es gleich Anfangs vollkommen constituirt wird. Die Collisionen des Privatwillens mit dem allgemeinen bleiben doch in menschlichen Dingen niemals aus, und es können sich leicht in unsre Arbeiten Stellen einschleichen wo Inhalt oder Ton nur in den Verhältnißen des kritisirenden Subjekts gegen das kritisirte und nicht in dem Geist des Instituts gegründet sind, deshalb muß Ihnen [2] ein Veto für einzelne Stellen übertragen werden. Eben so wird sich der Fall daß mehrere dasselbe Buch beurtheilen wollen gewiß – sowol auf dem Gebiet der Philosophie als dem der schönen Künste – öfter ereignen als da, wo ganz verschiedene Ansichten der Beurtheiler zu erwarten sind, und in diesem Falle sowol als da, wo Sie viele zu vetoirende Stellen im voraus vermuthen, muß es Ihnen frei stehn eine ganze Arbeit zu vetoiren, gleich nachdem sie angeboten ist damit sie nicht vergeblich gemacht werde. Sollten nicht hierüber Alle meiner Meinung sein? <anchor type="b" n="48" ana="11" xml:id="NidB57431"/>Tiek<anchor type="e" n="48" ana="11" xml:id="NidE57431"/> war bei der Ankunft des Entwurfs schon lange abgereist, und wir haben also die Formalität nicht vollziehen können. <anchor type="b" n="42" ana="11" xml:id="NidB57432"/>Bernhardi<anchor type="e" n="42" ana="11" xml:id="NidE57432"/> habe ich den Entwurf sogleich mitgetheilt und er hat mir seine vollkommene Zufriedenheit vorläufig zu erkennen gegeben; vielleicht schreibt er auch heute selbst. Der Himmel gebe nun seinen Segen zu Ihren Verhandlungen mit <anchor type="b" n="539" ana="11" xml:id="NidB57433"/>Cotta<anchor type="e" n="539" ana="11" xml:id="NidE57433"/> damit wir das Werk bald mit Freuden beginnen können. Die einzuleitenden außerordent<hi rend="slant:italic">lichen</hi> Mitarbeiter sind mir alle willkommen – das <anchor type="b" n="367" ana="11" xml:id="NidB57434"/>Herderisiren<anchor type="e" n="367" ana="11" xml:id="NidE57434"/> des <anchor type="b" n="1268" ana="11" xml:id="NidB57435"/>D. Meyer<anchor type="e" n="1268" ana="11" xml:id="NidE57435"/> könnte zwar bedenklich scheinen, indeß verlaße ich mich auch darin gern auf Euer beider Urtheil und Takt. Ueber <anchor type="b" n="9053" ana="11" xml:id="NidB57436"/>den D. Anton<anchor type="e" n="9053" ana="11" xml:id="NidE57436"/> freute sich Bernhardi, der ihn auch schäzt und m<hi rend="slant:italic">it </hi>ihm in Correspondenz steht besonders, und wie lieb mir <anchor type="b" n="4282" ana="11" xml:id="NidB57437"/>Röschlaub<anchor type="e" n="4282" ana="11" xml:id="NidE57437"/> und <anchor type="b" n="4908" ana="11" xml:id="NidB57438"/>Heindorf<anchor type="e" n="4908" ana="11" xml:id="NidE57438"/> sind können Sie [3] denken. Nur wünschte ich (um mich mit Heind<hi rend="slant:italic">orf </hi>darnach richten zu können) zu wissen ob diesem u<hi rend="slant:italic">nd</hi> dem Publikum der zwischen ihm und uns stattfindende Unterschied bekannt gemacht wird? Ich sage übrigens Heindorf nicht ein Wort von dem Ganzen, bis Sie ihm schreiben. Daß Sie mit <anchor type="b" n="38" ana="11" xml:id="NidB57439"/>dem Wieland<anchor type="e" n="38" ana="11" xml:id="NidE57439"/> und <anchor type="b" n="1611" ana="11" xml:id="NidB57440"/>Klopstok<anchor type="e" n="1611" ana="11" xml:id="NidE57440"/> anfangen ist heilsam und schön und wird einen großen Effekt machen. Den <anchor type="b" n="2748" ana="11" xml:id="NidB57441"/>Reinhold<anchor type="e" n="2748" ana="11" xml:id="NidE57441"/> todtzuschlagen scheint – nach einer Aeußerung von <anchor type="b" n="55" ana="11" xml:id="NidB57442"/>Fichte<anchor type="e" n="55" ana="11" xml:id="NidE57442"/> was aber unter uns bleiben muß – <anchor type="b" n="62" ana="11" xml:id="NidB57443"/>Schelling<anchor type="e" n="62" ana="11" xml:id="NidE57443"/> große Lust zu haben, und ich wüßte nicht wo er das beßer thun wollte als in <anchor type="b" n="3095" ana="13" xml:id="NidB57444"/>den Jahrbüchern<anchor type="e" n="3095" ana="13" xml:id="NidE57444"/>. Ich würde dann diese Arbeit gern cediren, und überhaupt ist es meine erste Bitte an Sie mich immer nur in subsidium zu gebrauchen und von dem was ich anbiete alles zu streichen was etwa <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB57445"/>Friedrich<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE57445"/> oder Schelling angeboten haben. Die Nennung betreffend überlaße ich mich Ihnen ganz wie Sie es am Besten finden, und die Anonymität habe ich für meine künftigen Arbeiten gänzlich abgeschworen. Wenn ich auch vor der ersten Erscheinung der Jahrbücher nichts mehr schreibe, so hoffe ich doch bald mit etwas tüchtigem nachzukommen.<lb/><anchor type="b" n="162" ana="13" xml:id="NidB57446"/>Das Athenäum<anchor type="e" n="162" ana="13" xml:id="NidE57446"/> ist beim Bogen U, worin <anchor type="b" n="3087" ana="12" xml:id="NidB57448"/>die erste Sendung des <anchor type="b" n="2941" ana="11" xml:id="NidB57447"/>Soltau<anchor type="e" n="2941" ana="11" xml:id="NidE57447"/><anchor type="e" n="3087" ana="12" xml:id="NidE57448"/> beinahe ahgedrukt ist (7 von Ihren geschriebenen Seiten). Nun ist noch der Rest, <anchor type="b" n="9037" ana="13" xml:id="NidB57450"/><anchor type="b" n="9056" ana="12" xml:id="NidB57449"/>die bellettr<hi rend="slant:italic">istische</hi> Zeitung<anchor type="e" n="9056" ana="12" xml:id="NidE57449"/><anchor type="e" n="9037" ana="13" xml:id="NidE57450"/> und <anchor type="b" n="3085" ana="12" xml:id="NidB57451"/>die Unverständlichkeit<anchor type="e" n="3085" ana="12" xml:id="NidE57451"/> zurük, und das Stük wird gewiß beinahe 12 Bogen stark werden. <anchor type="b" n="71" ana="11" xml:id="NidB57452"/>Frölich<anchor type="e" n="71" ana="11" xml:id="NidE57452"/> hat bereits als der Bogen S im Druk war das ganze M<hi rend="slant:italic">anu</hi>skr<hi rend="slant:italic">ipt</hi> gehabt und [4] hatte also schon längst seinen Ueberschlag machen und seine Protestation einreichen können. Ich dächte, wenn er nun noch kommt sollte man ihm nichts statuiren, am wenigsten eine Auslaßung. – Aber eine andere Angst mit dem Athenäum muß ich Ihnen mittheilen. Bernhardi meint daß Fichte über <anchor type="b" n="9018" ana="12" xml:id="NidB57453"/>meine Anzeige <anchor type="b" n="8178" ana="12" xml:id="NidB57454"/>seiner Bestimmung<anchor type="e" n="8178" ana="12" xml:id="NidE57454"/><anchor type="e" n="9018" ana="12" xml:id="NidE57453"/> böse werden möchte, sowol des Resultats als der Manier wegen. Ich habe den doppelten Willen meine Meinung zu sagen, und doch Niemanden zu veranlaßen Fichte von seinem gebührenden Respekt etwas zu entziehen nicht anders zu vereinigen gewußt als indem ich meine Meinung in den Mantel der christlichen Ironie einhüllte, und Manches mehr durch Combinationen andeutete als mit klaren Worten sagte. Spricht Fichte mit mir darüber so will ich mich wol verständigen, auch wenn er dies nicht für gut findet tragen was nicht zu ändern ist – sehr schmerzen aber sollte es mich wenn etwas davon auf Euch überginge. Ich werde dafür sorgen daß Fichte sogleich erfährt nicht nur daß die Anzeige von mir sei, sondern auch daß sie durch einen Zufall Ihre Censur nicht passirt habe. Dies ist das einzige was ich vor der Hand thun kann. Sie sehen wie wenig ich mich noch darauf verlassen kann, daß bei meinen Arbeiten nichts andres herauskommt als was ich wirklich will, und wie nöthig ich noch habe in specielle Aufsicht genommen zu werden. Ich wollte dieser fatale Punkt wäre erst glüklich beseitiget. Es thut mir leid daß ich Ihnen von dem corpus delicti heute noch nichts schiken kann; wahr[5]scheinlich aber in acht Tagen mit <anchor type="b" n="3701" ana="11" xml:id="NidB57458"/>der Levi<anchor type="e" n="3701" ana="11" xml:id="NidE57458"/>. Indeß sende ich der Drukfehler wegen welche Sie so besonders gut aufzuspüren wissen die beiden fertigen Bogen R u<hi rend="slant:italic">nd</hi> S und wünsche, daß <anchor type="b" n="8147" ana="12" xml:id="NidB57459"/>das Uebrige <anchor type="b" n="4080" ana="11" xml:id="NidB57461"/>des Engel<anchor type="e" n="4080" ana="11" xml:id="NidE57461"/><anchor type="e" n="8147" ana="12" xml:id="NidE57459"/> Ihren Beifall haben möge.<lb/>Auf <anchor type="b" n="53" ana="12" xml:id="NidB57463"/>Ihre Teufelei<anchor type="e" n="53" ana="12" xml:id="NidE57463"/>, Sie geheimnißvoller, bin ich höchst neugierig, und verspreche mir eine große Ergözung, die meinige muß ich wol aufgeben. Da der liter<hi rend="slant:italic">arische</hi> Artikel im <anchor type="b" n="3002" ana="13" xml:id="NidB57464"/>Archiv<anchor type="e" n="3002" ana="13" xml:id="NidE57464"/> so officiell unter Bernhardis Namen geht, so habe ich ihn mit <anchor type="b" n="1192" ana="13" xml:id="NidB74094"/>der A<hi rend="slant:italic">llgemeinen</hi> L<hi rend="slant:italic">iteratur</hi> Z<hi rend="slant:italic">eitung</hi><anchor type="e" n="1192" ana="13" xml:id="NidE74094"/> an der er doch noch arbeitet nicht compromittiren wollen und ihm nicht einmal das Anerbieten gemacht, und außer dem Artikel hätte ich mich an <anchor type="b" n="244" ana="11" xml:id="NidB57467"/>die Redaktoren<anchor type="e" n="244" ana="11" xml:id="NidE57467"/> wenden müßen mit denen ich nichts zu thun haben will. Die Finger juken mir gewaltig; aber was hilfts? Daß <anchor type="b" n="2903" ana="11" xml:id="NidB57468"/>der alte ehrliche Griesbach<anchor type="e" n="2903" ana="11" xml:id="NidE57468"/> sich hat breitschlagen laßen der A<hi rend="slant:italic">llgemeinen</hi> L<hi rend="slant:italic">iteratur</hi> Z<hi rend="slant:italic">eitung</hi> noch in ihren lezten Nöthen als Geistlicher beizustehen hat mich nicht wenig gewundert. <anchor type="b" n="242" ana="11" xml:id="NidB57469"/>Hufelands<anchor type="e" n="242" ana="11" xml:id="NidE57469"/> Abtritt muß ihr keinen kleinen Stoß geben, und Alles scheint anzuzeigen daß es vorbei mit ihr ist. <anchor type="b" n="4273" ana="12" xml:id="NidB57471"/>Die Gigantomachie<anchor type="e" n="4273" ana="12" xml:id="NidE57471"/> habe ich nur gesehn nicht gelesen. Bernhardi ist so ehrlich zu glauben sie könne nicht von <anchor type="b" n="1266" ana="11" xml:id="NidB57473"/>Falk<anchor type="e" n="1266" ana="11" xml:id="NidE57473"/> sein weil dieser förmlich versprochen habe nichts anonym druken zu laßen. Den Teufel scheinen wir doch förmlich in Pacht genomen zu haben, es will den Andern nun und nimmer damit gelingen.<lb/>Grüßen Sie den <anchor type="b" n="146" ana="11" xml:id="NidB57474"/>platonisirenden<anchor type="e" n="146" ana="11" xml:id="NidE57474"/> Friedrich, dem ich heute nicht schreiben kann, und leben Sie für diesmal wol. Mit <anchor type="b" n="3087" ana="12" xml:id="NidB57476"/>dem Spanischen<anchor type="e" n="3087" ana="12" xml:id="NidE57476"/> gebe ich mir alle ersinnliche Mühe, von dem Bogen S hat Bernhardi die Correktur gemacht weil ich ein [6] Paar Tage auf dem Lande war, er scheint mir auch nicht der tadelloseste Correktor zu sein. Tiek behauptet auf dem Grund <anchor type="b" n="1053" ana="12" xml:id="NidB57478"/>des Zerbins<anchor type="e" n="1053" ana="12" xml:id="NidE57478"/> Sie wären es auch nicht – wer ist es dann?<lb/>Aber als Kritiker der Correktoren suchen Sie Ihres Gleichen, und ich bitte Sie nur damit fortzufahren.<lb/>Inliegenden Brief von <anchor type="b" n="421" ana="11" xml:id="NidB57479"/>der Herz<anchor type="e" n="421" ana="11" xml:id="NidE57479"/> an <anchor type="b" n="180" ana="11" xml:id="NidB57481"/>Dorotheen<anchor type="e" n="180" ana="11" xml:id="NidE57481"/> habe ich der Levi noch aus den Händen gerissen. 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Zu den wichtigsten Lehrern während des zweijährigen Studiums zählte der Philosoph Johann August Eberhard, der ihn mit der griechischen Philosophie und Kant vertraut machte. 1790 legte er sein Examen in Berlin ab. Auf Vermittlung des Theologen Friedrich Samuel Gottfried Sack fand Schleiermacher 1790 eine Anstellung als Hofmeister und Privatlehrer des Grafen zu Dohna in Schlobitten. Diesen Posten gab er 1793 auf und qualifizierte sich in Berlin auf dem Gebiet der Pädagogik. Nach dem zweiten Examen 1794 war Schleiermacher Assistent des Predigers Johann Lorenz Schumann in Landsberg und übernahm zwei Jahre später eine Predigerstelle an der Charité. In Berlin machte Schleiermacher die Bekanntschaft Friedrich von Schlegels, Henriette Herz‘ und Ludwig Tiecks. Friedrich von Schlegel wurde ein enger Freund und wohnte von 1797 bis 1799 mit Schleiermacher zusammen, der in dieser Zeit literarisch tätig wurde. Er plante die Übersetzung der Dialoge Platos und verfasste 1799 seine Schrift „Über die Religion“. Außerdem verteidigte er den „Lucinde“-Roman seines Freundes. 1802 ging Schleiermacher als Hofprediger nach Stolpe und nahm dort u.a. seine Übersetzungstätigkeiten wieder auf. Der Antritt der Professur für praktische Theologie an der Universität Würzburg wurde 1804 durch König Friedrich Wilhelm III. verwehrt. Stattdessen bot man Schleiermacher eine außerordentliche Lehrtätigkeit in Halle an, die er bis 1807 ausübte. Seit der Schließung der Universität im Winter des Jahres 1806 arbeitete er an seinen philosophischen Schriften, zog aber bald nach Berlin um, wo er private Vorlesungen hielt und 1810 zum Dekan der Theologischen Fakultät an der neugegründeten Berliner Universität ernannt wurde. Seine politischen Überzeugungen gefährdeten die Professur in Berlin. Dennoch sprach sich der Theologe für die Säkularisierung von Kirche und Staat aus. 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Sie können denken daß ich der republikanischen Form sehr hold bin; aber es scheint mir daß Sie in dem Bestreben sie recht rein darzustellen sich gar zu sehr bloß zum Geschäftsträger und zu wenig zum Organ der Gesellschaft constituirt haben. Ohne ein Veto – fürs Ganze und fürs Einzelne – kann eine solche Vereinigung wol schwerlich bestehen, und dieses Veto Aller gegen den Einzelnen muß auf dem Redakteur ruhen, und es möchte wol sehr gut sein, und manchen Unannehmlichkeiten zuvorkommen, wenn es gleich Anfangs vollkommen constituirt wird. Die Collisionen des Privatwillens mit dem allgemeinen bleiben doch in menschlichen Dingen niemals aus, und es können sich leicht in unsre Arbeiten Stellen einschleichen wo Inhalt oder Ton nur in den Verhältnißen des kritisirenden Subjekts gegen das kritisirte und nicht in dem Geist des Instituts gegründet sind, deshalb muß Ihnen [2] ein Veto für einzelne Stellen übertragen werden. Eben so wird sich der Fall daß mehrere dasselbe Buch beurtheilen wollen gewiß – sowol auf dem Gebiet der Philosophie als dem der schönen Künste – öfter ereignen als da, wo ganz verschiedene Ansichten der Beurtheiler zu erwarten sind, und in diesem Falle sowol als da, wo Sie viele zu vetoirende Stellen im voraus vermuthen, muß es Ihnen frei stehn eine ganze Arbeit zu vetoiren, gleich nachdem sie angeboten ist damit sie nicht vergeblich gemacht werde. Sollten nicht hierüber Alle meiner Meinung sein? <anchor type="b" n="48" ana="11" xml:id="NidB57431"/>Tiek<anchor type="e" n="48" ana="11" xml:id="NidE57431"/> war bei der Ankunft des Entwurfs schon lange abgereist, und wir haben also die Formalität nicht vollziehen können. <anchor type="b" n="42" ana="11" xml:id="NidB57432"/>Bernhardi<anchor type="e" n="42" ana="11" xml:id="NidE57432"/> habe ich den Entwurf sogleich mitgetheilt und er hat mir seine vollkommene Zufriedenheit vorläufig zu erkennen gegeben; vielleicht schreibt er auch heute selbst. Der Himmel gebe nun seinen Segen zu Ihren Verhandlungen mit <anchor type="b" n="539" ana="11" xml:id="NidB57433"/>Cotta<anchor type="e" n="539" ana="11" xml:id="NidE57433"/> damit wir das Werk bald mit Freuden beginnen können. Die einzuleitenden außerordent<hi rend="slant:italic">lichen</hi> Mitarbeiter sind mir alle willkommen – das <anchor type="b" n="367" ana="11" xml:id="NidB57434"/>Herderisiren<anchor type="e" n="367" ana="11" xml:id="NidE57434"/> des <anchor type="b" n="1268" ana="11" xml:id="NidB57435"/>D. Meyer<anchor type="e" n="1268" ana="11" xml:id="NidE57435"/> könnte zwar bedenklich scheinen, indeß verlaße ich mich auch darin gern auf Euer beider Urtheil und Takt. Ueber <anchor type="b" n="9053" ana="11" xml:id="NidB57436"/>den D. Anton<anchor type="e" n="9053" ana="11" xml:id="NidE57436"/> freute sich Bernhardi, der ihn auch schäzt und m<hi rend="slant:italic">it </hi>ihm in Correspondenz steht besonders, und wie lieb mir <anchor type="b" n="4282" ana="11" xml:id="NidB57437"/>Röschlaub<anchor type="e" n="4282" ana="11" xml:id="NidE57437"/> und <anchor type="b" n="4908" ana="11" xml:id="NidB57438"/>Heindorf<anchor type="e" n="4908" ana="11" xml:id="NidE57438"/> sind können Sie [3] denken. Nur wünschte ich (um mich mit Heind<hi rend="slant:italic">orf </hi>darnach richten zu können) zu wissen ob diesem u<hi rend="slant:italic">nd</hi> dem Publikum der zwischen ihm und uns stattfindende Unterschied bekannt gemacht wird? Ich sage übrigens Heindorf nicht ein Wort von dem Ganzen, bis Sie ihm schreiben. Daß Sie mit <anchor type="b" n="38" ana="11" xml:id="NidB57439"/>dem Wieland<anchor type="e" n="38" ana="11" xml:id="NidE57439"/> und <anchor type="b" n="1611" ana="11" xml:id="NidB57440"/>Klopstok<anchor type="e" n="1611" ana="11" xml:id="NidE57440"/> anfangen ist heilsam und schön und wird einen großen Effekt machen. Den <anchor type="b" n="2748" ana="11" xml:id="NidB57441"/>Reinhold<anchor type="e" n="2748" ana="11" xml:id="NidE57441"/> todtzuschlagen scheint – nach einer Aeußerung von <anchor type="b" n="55" ana="11" xml:id="NidB57442"/>Fichte<anchor type="e" n="55" ana="11" xml:id="NidE57442"/> was aber unter uns bleiben muß – <anchor type="b" n="62" ana="11" xml:id="NidB57443"/>Schelling<anchor type="e" n="62" ana="11" xml:id="NidE57443"/> große Lust zu haben, und ich wüßte nicht wo er das beßer thun wollte als in <anchor type="b" n="3095" ana="13" xml:id="NidB57444"/>den Jahrbüchern<anchor type="e" n="3095" ana="13" xml:id="NidE57444"/>. Ich würde dann diese Arbeit gern cediren, und überhaupt ist es meine erste Bitte an Sie mich immer nur in subsidium zu gebrauchen und von dem was ich anbiete alles zu streichen was etwa <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB57445"/>Friedrich<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE57445"/> oder Schelling angeboten haben. Die Nennung betreffend überlaße ich mich Ihnen ganz wie Sie es am Besten finden, und die Anonymität habe ich für meine künftigen Arbeiten gänzlich abgeschworen. Wenn ich auch vor der ersten Erscheinung der Jahrbücher nichts mehr schreibe, so hoffe ich doch bald mit etwas tüchtigem nachzukommen.<lb/><anchor type="b" n="162" ana="13" xml:id="NidB57446"/>Das Athenäum<anchor type="e" n="162" ana="13" xml:id="NidE57446"/> ist beim Bogen U, worin <anchor type="b" n="3087" ana="12" xml:id="NidB57448"/>die erste Sendung des <anchor type="b" n="2941" ana="11" xml:id="NidB57447"/>Soltau<anchor type="e" n="2941" ana="11" xml:id="NidE57447"/><anchor type="e" n="3087" ana="12" xml:id="NidE57448"/> beinahe ahgedrukt ist (7 von Ihren geschriebenen Seiten). Nun ist noch der Rest, <anchor type="b" n="9037" ana="13" xml:id="NidB57450"/><anchor type="b" n="9056" ana="12" xml:id="NidB57449"/>die bellettr<hi rend="slant:italic">istische</hi> Zeitung<anchor type="e" n="9056" ana="12" xml:id="NidE57449"/><anchor type="e" n="9037" ana="13" xml:id="NidE57450"/> und <anchor type="b" n="3085" ana="12" xml:id="NidB57451"/>die Unverständlichkeit<anchor type="e" n="3085" ana="12" xml:id="NidE57451"/> zurük, und das Stük wird gewiß beinahe 12 Bogen stark werden. <anchor type="b" n="71" ana="11" xml:id="NidB57452"/>Frölich<anchor type="e" n="71" ana="11" xml:id="NidE57452"/> hat bereits als der Bogen S im Druk war das ganze M<hi rend="slant:italic">anu</hi>skr<hi rend="slant:italic">ipt</hi> gehabt und [4] hatte also schon längst seinen Ueberschlag machen und seine Protestation einreichen können. Ich dächte, wenn er nun noch kommt sollte man ihm nichts statuiren, am wenigsten eine Auslaßung. – Aber eine andere Angst mit dem Athenäum muß ich Ihnen mittheilen. Bernhardi meint daß Fichte über <anchor type="b" n="9018" ana="12" xml:id="NidB57453"/>meine Anzeige <anchor type="b" n="8178" ana="12" xml:id="NidB57454"/>seiner Bestimmung<anchor type="e" n="8178" ana="12" xml:id="NidE57454"/><anchor type="e" n="9018" ana="12" xml:id="NidE57453"/> böse werden möchte, sowol des Resultats als der Manier wegen. Ich habe den doppelten Willen meine Meinung zu sagen, und doch Niemanden zu veranlaßen Fichte von seinem gebührenden Respekt etwas zu entziehen nicht anders zu vereinigen gewußt als indem ich meine Meinung in den Mantel der christlichen Ironie einhüllte, und Manches mehr durch Combinationen andeutete als mit klaren Worten sagte. Spricht Fichte mit mir darüber so will ich mich wol verständigen, auch wenn er dies nicht für gut findet tragen was nicht zu ändern ist – sehr schmerzen aber sollte es mich wenn etwas davon auf Euch überginge. Ich werde dafür sorgen daß Fichte sogleich erfährt nicht nur daß die Anzeige von mir sei, sondern auch daß sie durch einen Zufall Ihre Censur nicht passirt habe. Dies ist das einzige was ich vor der Hand thun kann. Sie sehen wie wenig ich mich noch darauf verlassen kann, daß bei meinen Arbeiten nichts andres herauskommt als was ich wirklich will, und wie nöthig ich noch habe in specielle Aufsicht genommen zu werden. Ich wollte dieser fatale Punkt wäre erst glüklich beseitiget. Es thut mir leid daß ich Ihnen von dem corpus delicti heute noch nichts schiken kann; wahr[5]scheinlich aber in acht Tagen mit <anchor type="b" n="3701" ana="11" xml:id="NidB57458"/>der Levi<anchor type="e" n="3701" ana="11" xml:id="NidE57458"/>. Indeß sende ich der Drukfehler wegen welche Sie so besonders gut aufzuspüren wissen die beiden fertigen Bogen R u<hi rend="slant:italic">nd</hi> S und wünsche, daß <anchor type="b" n="8147" ana="12" xml:id="NidB57459"/>das Uebrige <anchor type="b" n="4080" ana="11" xml:id="NidB57461"/>des Engel<anchor type="e" n="4080" ana="11" xml:id="NidE57461"/><anchor type="e" n="8147" ana="12" xml:id="NidE57459"/> Ihren Beifall haben möge.<lb/>Auf <anchor type="b" n="53" ana="12" xml:id="NidB57463"/>Ihre Teufelei<anchor type="e" n="53" ana="12" xml:id="NidE57463"/>, Sie geheimnißvoller, bin ich höchst neugierig, und verspreche mir eine große Ergözung, die meinige muß ich wol aufgeben. Da der liter<hi rend="slant:italic">arische</hi> Artikel im <anchor type="b" n="3002" ana="13" xml:id="NidB57464"/>Archiv<anchor type="e" n="3002" ana="13" xml:id="NidE57464"/> so officiell unter Bernhardis Namen geht, so habe ich ihn mit <anchor type="b" n="1192" ana="13" xml:id="NidB74094"/>der A<hi rend="slant:italic">llgemeinen</hi> L<hi rend="slant:italic">iteratur</hi> Z<hi rend="slant:italic">eitung</hi><anchor type="e" n="1192" ana="13" xml:id="NidE74094"/> an der er doch noch arbeitet nicht compromittiren wollen und ihm nicht einmal das Anerbieten gemacht, und außer dem Artikel hätte ich mich an <anchor type="b" n="244" ana="11" xml:id="NidB57467"/>die Redaktoren<anchor type="e" n="244" ana="11" xml:id="NidE57467"/> wenden müßen mit denen ich nichts zu thun haben will. Die Finger juken mir gewaltig; aber was hilfts? Daß <anchor type="b" n="2903" ana="11" xml:id="NidB57468"/>der alte ehrliche Griesbach<anchor type="e" n="2903" ana="11" xml:id="NidE57468"/> sich hat breitschlagen laßen der A<hi rend="slant:italic">llgemeinen</hi> L<hi rend="slant:italic">iteratur</hi> Z<hi rend="slant:italic">eitung</hi> noch in ihren lezten Nöthen als Geistlicher beizustehen hat mich nicht wenig gewundert. <anchor type="b" n="242" ana="11" xml:id="NidB57469"/>Hufelands<anchor type="e" n="242" ana="11" xml:id="NidE57469"/> Abtritt muß ihr keinen kleinen Stoß geben, und Alles scheint anzuzeigen daß es vorbei mit ihr ist. <anchor type="b" n="4273" ana="12" xml:id="NidB57471"/>Die Gigantomachie<anchor type="e" n="4273" ana="12" xml:id="NidE57471"/> habe ich nur gesehn nicht gelesen. Bernhardi ist so ehrlich zu glauben sie könne nicht von <anchor type="b" n="1266" ana="11" xml:id="NidB57473"/>Falk<anchor type="e" n="1266" ana="11" xml:id="NidE57473"/> sein weil dieser förmlich versprochen habe nichts anonym druken zu laßen. Den Teufel scheinen wir doch förmlich in Pacht genomen zu haben, es will den Andern nun und nimmer damit gelingen.<lb/>Grüßen Sie den <anchor type="b" n="146" ana="11" xml:id="NidB57474"/>platonisirenden<anchor type="e" n="146" ana="11" xml:id="NidE57474"/> Friedrich, dem ich heute nicht schreiben kann, und leben Sie für diesmal wol. Mit <anchor type="b" n="3087" ana="12" xml:id="NidB57476"/>dem Spanischen<anchor type="e" n="3087" ana="12" xml:id="NidE57476"/> gebe ich mir alle ersinnliche Mühe, von dem Bogen S hat Bernhardi die Correktur gemacht weil ich ein [6] Paar Tage auf dem Lande war, er scheint mir auch nicht der tadelloseste Correktor zu sein. Tiek behauptet auf dem Grund <anchor type="b" n="1053" ana="12" xml:id="NidB57478"/>des Zerbins<anchor type="e" n="1053" ana="12" xml:id="NidE57478"/> Sie wären es auch nicht – wer ist es dann?<lb/>Aber als Kritiker der Correktoren suchen Sie Ihres Gleichen, und ich bitte Sie nur damit fortzufahren.<lb/>Inliegenden Brief von <anchor type="b" n="421" ana="11" xml:id="NidB57479"/>der Herz<anchor type="e" n="421" ana="11" xml:id="NidE57479"/> an <anchor type="b" n="180" ana="11" xml:id="NidB57481"/>Dorotheen<anchor type="e" n="180" ana="11" xml:id="NidE57481"/> habe ich der Levi noch aus den Händen gerissen. 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Zu den wichtigsten Lehrern während des zweijährigen Studiums zählte der Philosoph Johann August Eberhard, der ihn mit der griechischen Philosophie und Kant vertraut machte. 1790 legte er sein Examen in Berlin ab. Auf Vermittlung des Theologen Friedrich Samuel Gottfried Sack fand Schleiermacher 1790 eine Anstellung als Hofmeister und Privatlehrer des Grafen zu Dohna in Schlobitten. Diesen Posten gab er 1793 auf und qualifizierte sich in Berlin auf dem Gebiet der Pädagogik. Nach dem zweiten Examen 1794 war Schleiermacher Assistent des Predigers Johann Lorenz Schumann in Landsberg und übernahm zwei Jahre später eine Predigerstelle an der Charité. In Berlin machte Schleiermacher die Bekanntschaft Friedrich von Schlegels, Henriette Herz‘ und Ludwig Tiecks. Friedrich von Schlegel wurde ein enger Freund und wohnte von 1797 bis 1799 mit Schleiermacher zusammen, der in dieser Zeit literarisch tätig wurde. 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