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Zu den wichtigsten Lehrern während des zweijährigen Studiums zählte der Philosoph Johann August Eberhard, der ihn mit der griechischen Philosophie und Kant vertraut machte. 1790 legte er sein Examen in Berlin ab. Auf Vermittlung des Theologen Friedrich Samuel Gottfried Sack fand Schleiermacher 1790 eine Anstellung als Hofmeister und Privatlehrer des Grafen zu Dohna in Schlobitten. Diesen Posten gab er 1793 auf und qualifizierte sich in Berlin auf dem Gebiet der Pädagogik. Nach dem zweiten Examen 1794 war Schleiermacher Assistent des Predigers Johann Lorenz Schumann in Landsberg und übernahm zwei Jahre später eine Predigerstelle an der Charité. In Berlin machte Schleiermacher die Bekanntschaft Friedrich von Schlegels, Henriette Herz‘ und Ludwig Tiecks. Friedrich von Schlegel wurde ein enger Freund und wohnte von 1797 bis 1799 mit Schleiermacher zusammen, der in dieser Zeit literarisch tätig wurde. Er plante die Übersetzung der Dialoge Platos und verfasste 1799 seine Schrift „Über die Religion“. Außerdem verteidigte er den „Lucinde“-Roman seines Freundes. 1802 ging Schleiermacher als Hofprediger nach Stolpe und nahm dort u.a. seine Übersetzungstätigkeiten wieder auf. Der Antritt der Professur für praktische Theologie an der Universität Würzburg wurde 1804 durch König Friedrich Wilhelm III. verwehrt. Stattdessen bot man Schleiermacher eine außerordentliche Lehrtätigkeit in Halle an, die er bis 1807 ausübte. Seit der Schließung der Universität im Winter des Jahres 1806 arbeitete er an seinen philosophischen Schriften, zog aber bald nach Berlin um, wo er private Vorlesungen hielt und 1810 zum Dekan der Theologischen Fakultät an der neugegründeten Berliner Universität ernannt wurde. Seine politischen Überzeugungen gefährdeten die Professur in Berlin. Dennoch sprach sich der Theologe für die Säkularisierung von Kirche und Staat aus. 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Noch an dem nemlichen Tage bin ich Nachmittag zu <anchor type="b" n="55" ana="11" xml:id="NidB57586"/>Fichte<anchor type="e" n="55" ana="11" xml:id="NidE57586"/> gegangen. Er kam mir damit entgegen daß es ihm recht lieb sei daß ich grade jezt käme, er habe einen Brief erhalten, der ihn entsezlich ärgere und über deßen Inhalt er gern mit mir reden wolle, es war <anchor type="b" n="62" ana="11" xml:id="NidB57587"/>Schellings<anchor type="e" n="62" ana="11" xml:id="NidE57587"/> Brief und Sie können denken daß er nun den Ihrigen schon nicht in der besten Gemüthsverfaßung zur Hand nahm. Er las mir ihn Stellenweise vor und commentirte. Sobald er etwas sagte was sich auf <anchor type="b" n="8169" ana="13" xml:id="NidB57589"/>seinen Plan<anchor type="e" n="8169" ana="13" xml:id="NidE57589"/> bezog that ich fremd, und er eröfnete mir ihn nun selbst, gab mir die Ankündigung zu lesen und nannte ihn einen <hi rend="weight:bold">Nothplan</hi>. Er habe hier einen Plan bei <anchor type="b" n="67" ana="11" xml:id="NidB57590"/>Unger<anchor type="e" n="67" ana="11" xml:id="NidE57590"/> vorgefunden, habe ihm gesagt er wolle das Ding wol machen, Unger habe sich ihm darauf ganz in die Arme geworfen, und er habe ihm <hi rend="weight:bold">Euch Alle versprochen</hi>. Ich fiel ihn darauf im Centro an, und sagte ihm wenn der Plan anfangs bloß in Ungers Seele geruht, und er, Fichte, ihn also eigentlich allein gemacht habe, so habe er ja Unger ganz in seiner Hand und könne thun was er wolle, in Verlegenheit könnte er nur sein wenn schon früher verbundene Mitarbeiter im Spiele wären. Darauf kam denn das Bekenntniß heraus, welches mein armes Herz in eine besonders weiche Stimmung versezte, daß <anchor type="b" n="198" ana="11" xml:id="NidB57591"/><hi rend="weight:bold">Woltmann</hi><anchor type="e" n="198" ana="11" xml:id="NidE57591"/> den ersten Plan gemacht, und daß er also diesen Mitarbeiter bereits vorgefunden. Sie sehen daß Fichte mir keine Einladung hat zukommen laßen. Wir stehn auf dem besten Fuß mit einander in sofern kein Fuß auch einer ist, aber er hat niemals meinen kritischen Versuchen – auch vor <anchor type="b" n="8178" ana="12" xml:id="NidB57593"/><anchor type="b" n="9018" ana="12" xml:id="NidB57592"/>der Bestimmung<anchor type="e" n="9018" ana="12" xml:id="NidE57592"/><anchor type="e" n="8178" ana="12" xml:id="NidE57593"/> und ganz unabhängig von ihr – so wenig als meinen andern Arbeiten einigen Geschmak abgewinnen können, so daß er mir auch bei der Stelle Ihres Briefes, wo Sie ihm <anchor type="b" n="8111" ana="12" xml:id="NidB57594"/><anchor type="b" n="9045" ana="12" xml:id="NidB57595"/>die Notizen im <anchor type="b" n="162" ana="13" xml:id="NidB57596"/>Athenäum<anchor type="e" n="162" ana="13" xml:id="NidE57596"/><anchor type="e" n="9045" ana="12" xml:id="NidE57595"/><anchor type="e" n="8111" ana="12" xml:id="NidE57594"/> als Maaßstab des künftigen angeben, sagte: gegen diese habe er nichts einzuwenden, sie wären sehr gründlich, <hi rend="weight:bold">nemlich die von Ihnen</hi>. Es war ihm sehr lieb, daß ich <anchor type="b" n="3095" ana="13" xml:id="NidB57597"/>unsern Entwurf<anchor type="e" n="3095" ana="13" xml:id="NidE57597"/> bei mir hatte und er fing nun an ihn durchzugehn, griff mehrere Ausdrüke auf, von denen er, so wie auch vom Titel, behauptete Sie hätten sie aus seinem schriftlichen Entwurf entlehnt; wollte in der Erwähnung der ungleichen Zeit der Beurtheilung in andern Journalen eine merkantilische Rüksicht und darin daß Sie in der Philologie den Accent auf die philosophische Grammatik legten eine Rücksicht auf <anchor type="b" n="42" ana="11" xml:id="NidB57598"/>Bernhardi<anchor type="e" n="42" ana="11" xml:id="NidE57598"/> finden und schritt auf diese Art in einer höchst piquirten Kritik fort der ich mit aller möglichen Gelassenheit und Sanftmuth begegnete. Ich sagte ihm über das Entlehnen könne ich nicht urtheilen da ich seinen Entwurf nicht gesehen die einzelnen Ausdrüke aber schienen mir ganz unschuldig zu sein und so daß wol jeder darauf kommen können, über den Titel seien erst mehrere Vorschläge [2] debattirt worden pp und machte ihn auf die wesentlichen Verschiedenheiten der beiden Plane aufmerksam. Denn er hatte mir gleich Anfangs angekündigt, in Rüksicht der Uebersichten würde er nie mit Ihnen übereinkommen, Kritik über einzelne Werke (außer wenn es Werke der bildenden Kunst wären) sei <hi rend="weight:bold">Stümperei</hi>, und nur in einem systematischen Ganzen könne etwas ordentliches geleistet werden. Nachdem ich ihm, ohne über die Sache zu streiten, unser Aller feste Ueberzeugung vom Gegentheil mehrmals versichert und ihn immer wieder auf diesen Punkt geführt hatte gestand er endlich ein Sie hätten ganz nach Ihrer Ueberzeugung gehandelt ihm den Plan so lange vorzuenthalten denn Sie hatten nicht glauben können daß er beitreten würde. Rükfälle aber über jenes Entlehnen bekam er immer wieder. In dieser unruhigen Gemüthsstimmung glaubte ich nun würden die Seile der Liebe den σκληραυχενα eher würgen als ziehen, und bat ihn also nur reiflich zu überlegen was zu thun sei, nachdem ich ihn so fein und schonend als möglich darauf hingeführt, daß er Euch doch nicht so a priori an Unger versprechen können, und daß nun die Verlegenheit allein auf seiner Seite sei. Höchst komisch sagte er es mir als einen Ruhm, er sei der planloseste Mensch und benuze nur immer die Gelegenheit, gestand sein gegenwärtiger Plan sei ein Nothplan und behauptete doch es würde mehr Einheit in dem Ganzen sein, als in dem unsrigen. Der gute Fichte hat erst hier ganz kürzlich eine traurige Erfahrung davon gemacht was dabei herauskommt wenn man sich in etwas hineinzwängt was von <anchor type="b" n="9068" ana="11" xml:id="NidB57599"/>schlechten Menschen<anchor type="e" n="9068" ana="11" xml:id="NidE57599"/> schlecht eingeleitet ist, und er hat sich von den erbärmlichsten Subjekten eine Nase müßen drehen laßen, und nun wollte er schon wieder eine Gelegenheit mit Woltmann benuzen, bekannte auch unverholen daß dieser ein schlechter Schriftsteller sei allein er werde ihm schon die Flügel lähmen, und mit ihm machen was er wolle. Sollte dieses monarchische Princip nicht noch weiter hinaus angewendet werden? Auch kann ich Ihnen noch eine Aeußerung nicht verschweigen, die ihm gleich Anfangs entfiel: es solle ihm sehr leid thun wenn eine Spaltung daraus entstehe, er sei noch gar nicht Willens eine zu machen. Nun ist dieses noch zwar nur zweideutig aber zweideutig ist es doch. Am andern Tage habe ich Bernhardi zu ihm geschikt, dieser hat mir heute früh von seiner Mission referiren wollen es aber nicht gethan und ich habe nun keine Hofnung mehr ihn vor Abgang dieses Briefes zu sprechen. Aus seinen Aeußerungen mußte ich schließen, daß ihn Fichte, wenn auch so nicht förmlich eingeladen, doch schon früher von seinem Plane hat merken laßen. Auch hatte er nicht üble Lust wenn beide Institute zu Stande kämen an beiden zu arbeiten, da unsres ja doch, wie er sich ausdrükte die Zeit nicht ganz verzehren würde, und er scheint beide Jahrbücher, <anchor type="b" n="1192" ana="13" xml:id="NidB74095"/>die A<hi rend="slant:italic">llgemeine</hi> L<hi rend="slant:italic">iteratur</hi> Z<hi rend="slant:italic">eitung</hi><anchor type="e" n="1192" ana="13" xml:id="NidE74095"/> und <anchor type="b" n="3002" ana="13" xml:id="NidB57601"/>das Archiv<anchor type="e" n="3002" ana="13" xml:id="NidE57601"/> vereinigen zu wollen. Diese Vorstellung von dem was ein Mensch prästiren kann geht über mein Vermögen. Nun wünsche ich herzlich daß Sie mit Schelling dahin zum Schluß gekommen sein [3] mögen die Ankündigung in die A<hi rend="slant:italic">llgemeine</hi> Z<hi rend="slant:italic">eitung</hi> baldmöglichst einrüken zu laßen. Wie kann Fichte das übel nehmen, da er weiß wir sind mit <anchor type="b" n="539" ana="11" xml:id="NidB57602"/>Cotta<anchor type="e" n="539" ana="11" xml:id="NidE57602"/> in Richtigkeit? Es würde ihn selbst aus der Verlegenheit reißen, denn es würde Ungern bestimmen, die Sache aufzugeben; und überhaupt je rascher wir nun zum Werke schreiten, desto beßer scheint es mir zu sein. Schellings Vorschlag wegen Nichtnennung will mir nicht recht gefallen; hören Sie warum. Schon seit Ihrem Abschiede von der A<hi rend="slant:italic">llgemeinen</hi> L<hi rend="slant:italic">iteratur</hi> Z<hi rend="slant:italic">eitung</hi> trägt man sich hier mit dem Gerücht daß Sie und <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB57603"/>Friedrich<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE57603"/> eine neue L<hi rend="slant:italic">iteratur</hi>Z<hi rend="slant:italic">eitung</hi> bei <hi rend="weight:bold">Cotta</hi> herausgeben würden, und dieses Gerücht hat sich seit der lezten <anchor type="b" n="6043" ana="15" xml:id="NidB57604"/>Leipz<hi rend="slant:italic">iger</hi> Messe<anchor type="e" n="6043" ana="15" xml:id="NidE57604"/> durch Buchhändler erneuert; so bald also nun etwas bei Cotta angekündigt wird werden die Leute nach ihrer Weisheit die Sache errathen, und das unpartheiische Publikum wird nur sagen wir wollten den Faktionsgeist hinter der Anonymität verbergen, welches uns nur in schlimmeren Credit sezen würde als die offene Nennung wenigstens des Redakteurs. Denn was die ganze Gesellschaft betrift so ist es freilich beßer, sie nicht eher zu nennen bis sie vollzählig ist, sonst wird man wieder sagen: „da werden in dem und jenem Fache, worin sich noch keiner von uns recht gezeigt hat, schöne Sachen zum Vorschein kommen“. Mit der Wahl der exoterischen Mitglieder hat es zwar an sich keine Eil, aber wenn nun Fichte darauf beharrte, seinen Plan neben dem unsrigen auszuführen, wie dann?<lb/>Ihr Urtheil über <anchor type="b" n="8147" ana="12" xml:id="NidB57606"/><anchor type="b" n="9018" ana="12" xml:id="NidB57605"/>meine beiden Notizen<anchor type="e" n="9018" ana="12" xml:id="NidE57605"/><anchor type="e" n="8147" ana="12" xml:id="NidE57606"/> hat mir zur großen Beruhigung gereicht, mir war in der That bange gewesen es könnte Ihnen und Friedrich scheinen als sei ich mit Fichte nicht säuberlich genug verfahren ohnerachtet ich es nicht beßer zu machen wußte, und es war mir höchst fatal daß der Aufsaz hatte gedrukt werden müßen ohne Ihre Censur passirt zu haben. Wie Fichte es genommen hat, darüber weiß ich Ihnen wenig zu sagen. Als ich ihn das erste Mal nach Erscheinung des Athenäums sah sagte er mir er habe sie noch nicht ordentlich gelesen; vorgestern sagte er mir als ich gehn wollte, er habe noch ausführlich mit mir über meine Notiz zu sprechen es blieb mir aber damals keine Zeit übrig, und ich werde ohnedies nächstens wieder zu ihm gehn. Zu Bernhardi hat er gesagt: ich habe ihn persifliren wollen mich aber unglüklicherweise selbst persiflirt. Vielleicht noch mehr was mir dieser aber nicht wieder gesagt. Ich werde ihm beides gründlich zu benehmen suchen, und recht aufrichtig mit ihm über die Sache reden. Sie wißen vielleicht nicht daß <anchor type="b" n="156" ana="11" xml:id="NidB57607"/>seine Frau<anchor type="e" n="156" ana="11" xml:id="NidE57607"/> tödtlich krank gewesen ist, deshalb war lange nichts gründliches mit ihm zu sprechen; sie beßert sich jezt nur eben. Vielleicht hat Ihnen auch Friedrich der in solchen Dingen saumselig genug ist nicht geschrieben wie <anchor type="b" n="71" ana="11" xml:id="NidB57608"/>Frölich<anchor type="e" n="71" ana="11" xml:id="NidE57608"/> sich mit dem Honorar fürs Athen<hi rend="slant:italic">aeum</hi> abgefunden hat. Er hat mir eine in <anchor type="b" n="12" ana="10" xml:id="NidB57609"/>Jena<anchor type="e" n="12" ana="10" xml:id="NidE57609"/> zahlbare Assignation auf 50 r<hi rend="slant:italic">th</hi> geschikt mit dem Bedeuten daß er das übrige abrechnen wolle, auf das was Fr<hi rend="slant:italic">iedrich</hi> für <anchor type="b" n="1849" ana="12" xml:id="NidB57610"/>die Lucinde<anchor type="e" n="1849" ana="12" xml:id="NidE57610"/> voraus habe, welche ja nicht erscheinen zu wollen schiene. Ich finde das um so gröber da er sehr gut wußte, daß das Stük fremde Beiträge von hier [4] enthielt, welche auf diese Art nicht honorirt werden konnten. Er ist doch in jeder Beziehung ein schlechtes Subjekt.<lb/><anchor type="b" n="9060" ana="11" xml:id="NidB57611"/>Der jüngere Pfaff<anchor type="e" n="9060" ana="11" xml:id="NidE57611"/> ist eine sehr gute Acquisition die wir ja nicht verabsäumen müßen, meine mathematische Laufbahn kann ich ohnedies erst in ein Paar Jahren eröfnen, und auch dann wollen wir uns schon vertragen. <anchor type="b" n="3115" ana="11" xml:id="NidB57612"/>Eschenmeier’n<anchor type="e" n="3115" ana="11" xml:id="NidE57612"/> hat ja Schelling auch schon ein sehr gutes Zeugniß gegeben.<lb/>Was Sie für den Anfang der Jahrbücher versprechen ist sehr schön; aber Schade wäre es, wenn der <anchor type="b" n="38" ana="11" xml:id="NidB57613"/>Wieland<anchor type="e" n="38" ana="11" xml:id="NidE57613"/> nicht recht bald käme; indeß wird frei<hi rend="slant:italic">lich</hi> Manches der Ganzheit der Aufsäze aufgeopfert werden müßen, wenn Sie anders der Meinung sind daß keiner, auch nicht eine Uebersicht abgebrochen werden darf. Bernhardi habe ich Ihre Aufträge bestellt, und er wird Ihnen wol selbst antworten. In Rüksicht der kritischen Journale werde ich nun mein ganzes System ändern und sie lesen müßen, um bisweilen einen Beitrag zur Revision zu liefern. Auch diesen Artikel, eben wie die Selbstanzeigen erklärte Fichte für entlehnt. Ich habe jezt mehr als jemals Lust etwas über die lezten Begebenheiten der L<hi rend="slant:italic">iteratur</hi> Z<hi rend="slant:italic">eitung</hi> zu sagen und wenn ich Zeit finde und einen Verleger so laße ich es am liebsten allein druken. Was hat denn Schelling zu meiner Notiz über die Bestimmung gemeint? Können Sie mirs aufrichtig sagen, so werden Sie mich sehr verbinden.<lb/>Von meiner Theilnahme an Ihrem Verlust will ich Ihnen nichts weiter sagen[<hi rend="slant:italic">.</hi>] Ich weiß von <anchor type="b" n="30" ana="11" xml:id="NidB57614"/>Ihrer theuren Auguste<anchor type="e" n="30" ana="11" xml:id="NidE57614"/> doch so viel, als ohne eigne Anschauung möglich war, und wenn Sie vielleicht zufällig gehört haben wie vorzüglich junge Mädchen mich interessiren, so können Sie Sich denken wie mir dabei zu Mute gewesen ist. Ihren Auftrag werde ich baldmöglichst besorgen; <anchor type="b" n="1747" ana="11" xml:id="NidB57615"/>Schadow<anchor type="e" n="1747" ana="11" xml:id="NidE57615"/> wohnt jezt auf dem Lande, ich werde aber gewiß nicht darauf warten daß er in die Stadt zieht, sondern ihn nächste Woche besuchen, und Ihnen dann baldigst referiren. Ich hoffe von Jena aus zu erfahren ob ein nächster Brief Sie noch in <anchor type="b" n="236" ana="10" xml:id="NidB57616"/>Bamberg<anchor type="e" n="236" ana="10" xml:id="NidE57616"/> treffen kann. Mit Ihrem Briefe zugleich erhielt ich einen von <anchor type="b" n="180" ana="11" xml:id="NidB57617"/>Dorotheen<anchor type="e" n="180" ana="11" xml:id="NidE57617"/> ohne eine Zeile von Friedrich, der wahrscheinlich mit <anchor type="b" n="7015" ana="12" xml:id="NidB57618"/>seiner bevorstehenden Promotion<anchor type="e" n="7015" ana="12" xml:id="NidE57618"/> alle Hände voll zu thun hatte[<hi rend="slant:italic">.</hi>] Mich soll wundern, ob diese nicht Gelegenheit zu irgend einem Ausfall geben wird. Möchten Sie doch auch bald wieder an <anchor type="b" n="53" ana="12" xml:id="NidB57619"/>Ihre Teufelei<anchor type="e" n="53" ana="12" xml:id="NidE57619"/> kommen deren Gegenstand sich recht qualifizirt höchst ergözlich zu werden. Ich bin gesprungen als ich den Namen <anchor type="b" n="50" ana="11" xml:id="NidB57620"/>Kotzebue<anchor type="e" n="50" ana="11" xml:id="NidE57620"/> las, aber wie künstlich erregen Sie immer meine Erwartungen wenn Sie eine nur halb befriedigt haben! <anchor type="b" n="582" ana="12" xml:id="NidB57621"/>das große Gedicht<anchor type="e" n="582" ana="12" xml:id="NidE57621"/>, welcher Art wird das sein? Mit meiner Bekehrung zur Poesie, das wird wol noch lange Zeit haben wüßten Sie nur was ich Alles in Prosa zu thun habe!<lb/>[5] Ich komme nun auf Ihre Vorschläge. Um <anchor type="b" n="9064" ana="12" xml:id="NidB57622"/>die <hi rend="weight:bold">Apodiktik<anchor type="e" n="9064" ana="12" xml:id="NidE57622"/> </hi>hatte ich Sie schon selbst bitten wollen, und da ich die <hi rend="weight:bold"><anchor type="b" n="9065" ana="12" xml:id="NidB57623"/>Clavis Fichtiana<anchor type="e" n="9065" ana="12" xml:id="NidE57623"/> </hi>einmal gelesen habe so sehe ich nicht ein, warum sie ein anderer lesen soll – es wird übrigens nur eine kleine Notiz werden. Zur <hi rend="weight:bold"><anchor type="b" n="9067" ana="12" xml:id="NidB57624"/>Kalligone<anchor type="e" n="9067" ana="12" xml:id="NidE57624"/> </hi>ist Bernhardi zwar bereitwillig jedoch will ich sie auch übernehmen wenn Sie etwa für B<hi rend="slant:italic">ernhardi</hi> zu viel Anderes in Petto haben oder es entschieden für beßer halten daß <anchor type="b" n="367" ana="11" xml:id="NidB57625"/>Herder<anchor type="e" n="367" ana="11" xml:id="NidE57625"/> auch auf eine andere Art appretirt werde. <anchor type="b" n="8168" ana="11" xml:id="NidB57626"/>Den Bardili <anchor type="e" n="8168" ana="11" xml:id="NidE57626"/>überlaße ich Schelling sehr gern, so auch <anchor type="b" n="8123" ana="12" xml:id="NidB57627"/>den Jakobi an Fichte<anchor type="e" n="8123" ana="12" xml:id="NidE57627"/>. Ich für mein Theil warte darauf daß <anchor type="b" n="1272" ana="11" xml:id="NidB57628"/>Jakobi<anchor type="e" n="1272" ana="11" xml:id="NidE57628"/> noch einmal etwas großes schreiben soll, darauf möchte ich wenn Sie nichts dagegen haben Beschlag legen und ihn dann in Lebensgröße vornehmen, wenn Sie nemlich zufrieden sind daß es mit eben so viel Ernst als Achtung geschehe die ich in der That für Jakobi hege ohnerachtet ich sein πρωτον ψευδος und alle seine falschen Tendenzen auf den Grund zu kennen glaube. Fichte hat ohnedies als ich einmal die Lust äußerte etwas über Jakobi’s Brief entweder selbst zu sagen oder noch lieber Ihren Bruder dazu zu veranlaßen es deprecirt unter dem Vorwande daß er ihm selbst erst antworten wolle. Thut es Schelling aber, so wird er gewiß nichts dagegen haben. Daß Sie mir <anchor type="b" n="2748" ana="11" xml:id="NidB57629"/>den Reinhold<anchor type="e" n="2748" ana="11" xml:id="NidE57629"/> würden zuschanzen wollen hatte ich nicht erwartet, da ich wußte daß es Schelling thun wollte. Die Ursach warum Sie ihn lieber mir zuschieben wollen läßt sich zwar hören; aber bedenken Sie doch, ob wir dieses Princip, wenn wir es einmal annehmen, sollten durchführen können, und ob wir nicht beßer thäten uns in der Zuversicht auf unsere Gerechtigkeit dessen zu überheben. Auch sehe ich nicht ein, wie Schelling in der Revision den Reinhold überhingehen kann. Dasselbe Princip würde übrigens auch auf den Jakobi anwendbar sein ohne dessen Einfluß jene Revision gar nicht hatte zu Stande kommen können denn es ist eine Kekheit und Zuversicht darin deren Reinhold gar nicht fähig wäre, eben so auf den Bardili, und was würde Schelling übrig bleiben wenn er die vermeiden wollte, die ihm unmittelbar ins Gehege kommen. Das sind meine Gegengründe, und nur wenn Sie es für unumgänglich nothwendig halten submittire ich denn es ist ein langweiliges Geschäft und ich glaube daß es Schelling leichter werden wird als mir, weil ich noch so viel dazu lesen müßte, und mir das noch immer schwer wird. Fragen Sie doch auch Schelling ob er in seiner Revision auf <anchor type="b" n="5884" ana="12" xml:id="NidB57630"/>die <hi rend="weight:bold">Archimetrie</hi><anchor type="e" n="5884" ana="12" xml:id="NidE57630"/> zu reden kommt, sonst möchte doch eine kurze und bündige Notiz davon nicht unrecht sein. Von dem <hi rend="weight:bold">Zustande der Theologie und Reli[6]gionsphilosophie </hi>in Bezug auf einander möchte ich wol eine tüchtige Uebersicht geben; aber ich glaube im dritten Bande, d. h. ohngefähr übers Jahr wird dazu Zeit genug sein, bis dahin rükt noch Manches in diesem Fach weiter vor, und es kann dann Alles um so vollständiger und klarer gemacht werden[<hi rend="slant:italic">.</hi>] Im Auge habe ich es jezt schon und Sie können Sich darauf völlig verlaßen. <hi rend="weight:bold"><anchor type="b" n="709" ana="12" xml:id="NidB57632"/><anchor type="b" n="782" ana="11" xml:id="NidB57631"/>Lichtenbergs<anchor type="e" n="782" ana="11" xml:id="NidE57631"/> Schriften<anchor type="e" n="709" ana="12" xml:id="NidE57632"/> </hi>kann ich wol vorläufig übernehmen, ob ich sie gleich noch nicht gesehen habe. Vielleicht redete ich auch mit <anchor type="b" n="9069" ana="11" xml:id="NidB57634"/><anchor type="b" n="4342" ana="11" xml:id="NidB57633"/>den neuern <hi rend="weight:bold"><anchor type="b" n="4341" ana="12" xml:id="NidB57671"/><anchor type="b" n="9071" ana="12" xml:id="NidB57670"/>Uebersezern <anchor type="b" n="8678" ana="12" xml:id="NidB57635"/>der Republik des <anchor type="b" n="146" ana="11" xml:id="NidB57636"/>Platon<anchor type="e" n="146" ana="11" xml:id="NidE57636"/><anchor type="e" n="8678" ana="12" xml:id="NidE57635"/><anchor type="e" n="9071" ana="12" xml:id="NidE57670"/><anchor type="e" n="4341" ana="12" xml:id="NidE57671"/><anchor type="e" n="4342" ana="11" xml:id="NidE57633"/><anchor type="e" n="9069" ana="11" xml:id="NidE57634"/> </hi>ein Wörtchen, da ich das Zeug doch ansehn muß, wenn es sich nemlich der Mühe verlohnt.<lb/>Nun bitte ich Sie aber ja mir zu sagen was Sie etwa für den ersten Band möchten, denn ich werde im nächsten Vierteljahr nur an das Nöthigste denken können; hernach hoffe ich mehr Zeit zu gewinnen. Je eher Sie mir dies sagen können, um desto lieber wird es mir sein. Leben Sie recht wol; empfehlen Sie mich <anchor type="b" n="23" ana="11" xml:id="NidB57637"/>Ihrer Frau Gemahlin<anchor type="e" n="23" ana="11" xml:id="NidE57637"/>, deren Gesundheit wie ich leider höre, und auch wol nach dem traurigen Ereigniß nicht anders zu erwarten war, noch immer nicht ganz hergestellt ist, und grüßen Sie mir auch Schelling. Sagen Sie ihm, daß Fichte’n seine abschlägige Antwort besonders schwer gefallen und daß ihn nur beruhigen konnte was er ihm von einem früheren Vertrage den er schon mit Cotta gehabt geschrieben. Diese Erwähnung – es sei damit wie es wolle, denn ich weiß nichts näheres davon – ist sehr gut gewesen. Sehr brav ist es, daß Schelling uns so treu geblieben ist; aber auch gewiß in jeder Rücksicht sehr gut: denn Fichte’s Institut wenn es auch zu Stande gekommen wäre hätte doch wol schon seiner Natur nach keine Consistenz gehabt. Sie sehen aus d<hi rend="slant:italic">ie</hi>s<hi rend="slant:italic">e</hi>m Urtheil wie treu ich geblieben sein würde wenn mir auch Fichte die Ehre gethan hätte mich einzuladen.<lb/>Schleiermacher', '36_sprache' => array( (int) 0 => 'Deutsch' ), '36_briefid' => 'SchleiermacherKGABd4_SchleiermacheranAWS_29081800', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1800-08-29', '36_sortdatum' => '1800-08-29', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_leitd' => 'Schleiermacher, Friedrich: Kritische Gesamtausgabe. Hg. v. Hans-Joachim Birkner u. Hermann Fischer. Berlin u.a. 1980ff. Abt. 5, Bd. 4. Briefwechsel 1800 (Briefe 850‒1004). Hg. v. Andreas Arndt u. Wolfgang Virmond. 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Zu den wichtigsten Lehrern während des zweijährigen Studiums zählte der Philosoph Johann August Eberhard, der ihn mit der griechischen Philosophie und Kant vertraut machte. 1790 legte er sein Examen in Berlin ab. Auf Vermittlung des Theologen Friedrich Samuel Gottfried Sack fand Schleiermacher 1790 eine Anstellung als Hofmeister und Privatlehrer des Grafen zu Dohna in Schlobitten. Diesen Posten gab er 1793 auf und qualifizierte sich in Berlin auf dem Gebiet der Pädagogik. Nach dem zweiten Examen 1794 war Schleiermacher Assistent des Predigers Johann Lorenz Schumann in Landsberg und übernahm zwei Jahre später eine Predigerstelle an der Charité. In Berlin machte Schleiermacher die Bekanntschaft Friedrich von Schlegels, Henriette Herz‘ und Ludwig Tiecks. Friedrich von Schlegel wurde ein enger Freund und wohnte von 1797 bis 1799 mit Schleiermacher zusammen, der in dieser Zeit literarisch tätig wurde. Er plante die Übersetzung der Dialoge Platos und verfasste 1799 seine Schrift „Über die Religion“. Außerdem verteidigte er den „Lucinde“-Roman seines Freundes. 1802 ging Schleiermacher als Hofprediger nach Stolpe und nahm dort u.a. seine Übersetzungstätigkeiten wieder auf. Der Antritt der Professur für praktische Theologie an der Universität Würzburg wurde 1804 durch König Friedrich Wilhelm III. verwehrt. Stattdessen bot man Schleiermacher eine außerordentliche Lehrtätigkeit in Halle an, die er bis 1807 ausübte. Seit der Schließung der Universität im Winter des Jahres 1806 arbeitete er an seinen philosophischen Schriften, zog aber bald nach Berlin um, wo er private Vorlesungen hielt und 1810 zum Dekan der Theologischen Fakultät an der neugegründeten Berliner Universität ernannt wurde. Seine politischen Überzeugungen gefährdeten die Professur in Berlin. Dennoch sprach sich der Theologe für die Säkularisierung von Kirche und Staat aus. 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Briefwechsel 1796-1798. Hg. v. Andreas Arndt u. Wolfgang Virmond. Berlin/ New York 1988, S. XXXIII-XXXV.@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. Cosmopolitan of Art and Poetry. Cambridge 2016, S. 592f.@ Wikipedia@https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Schleiermacher@', '39_beziehung' => 'Schleiermacher machte die Bekanntschaft Schlegels 1798 in Berlin. Anders als das zu Friedrich von Schlegel blieb das Verhältnis jedoch persönlich distanziert. 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Es war ihm sehr lieb, daß ich <anchor type="b" n="3095" ana="13" xml:id="NidB57597"/>unsern Entwurf<anchor type="e" n="3095" ana="13" xml:id="NidE57597"/> bei mir hatte und er fing nun an ihn durchzugehn, griff mehrere Ausdrüke auf, von denen er, so wie auch vom Titel, behauptete Sie hätten sie aus seinem schriftlichen Entwurf entlehnt; wollte in der Erwähnung der ungleichen Zeit der Beurtheilung in andern Journalen eine merkantilische Rüksicht und darin daß Sie in der Philologie den Accent auf die philosophische Grammatik legten eine Rücksicht auf <anchor type="b" n="42" ana="11" xml:id="NidB57598"/>Bernhardi<anchor type="e" n="42" ana="11" xml:id="NidE57598"/> finden und schritt auf diese Art in einer höchst piquirten Kritik fort der ich mit aller möglichen Gelassenheit und Sanftmuth begegnete. Ich sagte ihm über das Entlehnen könne ich nicht urtheilen da ich seinen Entwurf nicht gesehen die einzelnen Ausdrüke aber schienen mir ganz unschuldig zu sein und so daß wol jeder darauf kommen können, über den Titel seien erst mehrere Vorschläge [2] debattirt worden pp und machte ihn auf die wesentlichen Verschiedenheiten der beiden Plane aufmerksam. Denn er hatte mir gleich Anfangs angekündigt, in Rüksicht der Uebersichten würde er nie mit Ihnen übereinkommen, Kritik über einzelne Werke (außer wenn es Werke der bildenden Kunst wären) sei <hi rend="weight:bold">Stümperei</hi>, und nur in einem systematischen Ganzen könne etwas ordentliches geleistet werden. Nachdem ich ihm, ohne über die Sache zu streiten, unser Aller feste Ueberzeugung vom Gegentheil mehrmals versichert und ihn immer wieder auf diesen Punkt geführt hatte gestand er endlich ein Sie hätten ganz nach Ihrer Ueberzeugung gehandelt ihm den Plan so lange vorzuenthalten denn Sie hatten nicht glauben können daß er beitreten würde. Rükfälle aber über jenes Entlehnen bekam er immer wieder. In dieser unruhigen Gemüthsstimmung glaubte ich nun würden die Seile der Liebe den σκληραυχενα eher würgen als ziehen, und bat ihn also nur reiflich zu überlegen was zu thun sei, nachdem ich ihn so fein und schonend als möglich darauf hingeführt, daß er Euch doch nicht so a priori an Unger versprechen können, und daß nun die Verlegenheit allein auf seiner Seite sei. Höchst komisch sagte er es mir als einen Ruhm, er sei der planloseste Mensch und benuze nur immer die Gelegenheit, gestand sein gegenwärtiger Plan sei ein Nothplan und behauptete doch es würde mehr Einheit in dem Ganzen sein, als in dem unsrigen. Der gute Fichte hat erst hier ganz kürzlich eine traurige Erfahrung davon gemacht was dabei herauskommt wenn man sich in etwas hineinzwängt was von <anchor type="b" n="9068" ana="11" xml:id="NidB57599"/>schlechten Menschen<anchor type="e" n="9068" ana="11" xml:id="NidE57599"/> schlecht eingeleitet ist, und er hat sich von den erbärmlichsten Subjekten eine Nase müßen drehen laßen, und nun wollte er schon wieder eine Gelegenheit mit Woltmann benuzen, bekannte auch unverholen daß dieser ein schlechter Schriftsteller sei allein er werde ihm schon die Flügel lähmen, und mit ihm machen was er wolle. Sollte dieses monarchische Princip nicht noch weiter hinaus angewendet werden? Auch kann ich Ihnen noch eine Aeußerung nicht verschweigen, die ihm gleich Anfangs entfiel: es solle ihm sehr leid thun wenn eine Spaltung daraus entstehe, er sei noch gar nicht Willens eine zu machen. Nun ist dieses noch zwar nur zweideutig aber zweideutig ist es doch. Am andern Tage habe ich Bernhardi zu ihm geschikt, dieser hat mir heute früh von seiner Mission referiren wollen es aber nicht gethan und ich habe nun keine Hofnung mehr ihn vor Abgang dieses Briefes zu sprechen. Aus seinen Aeußerungen mußte ich schließen, daß ihn Fichte, wenn auch so nicht förmlich eingeladen, doch schon früher von seinem Plane hat merken laßen. Auch hatte er nicht üble Lust wenn beide Institute zu Stande kämen an beiden zu arbeiten, da unsres ja doch, wie er sich ausdrükte die Zeit nicht ganz verzehren würde, und er scheint beide Jahrbücher, <anchor type="b" n="1192" ana="13" xml:id="NidB74095"/>die A<hi rend="slant:italic">llgemeine</hi> L<hi rend="slant:italic">iteratur</hi> Z<hi rend="slant:italic">eitung</hi><anchor type="e" n="1192" ana="13" xml:id="NidE74095"/> und <anchor type="b" n="3002" ana="13" xml:id="NidB57601"/>das Archiv<anchor type="e" n="3002" ana="13" xml:id="NidE57601"/> vereinigen zu wollen. Diese Vorstellung von dem was ein Mensch prästiren kann geht über mein Vermögen. Nun wünsche ich herzlich daß Sie mit Schelling dahin zum Schluß gekommen sein [3] mögen die Ankündigung in die A<hi rend="slant:italic">llgemeine</hi> Z<hi rend="slant:italic">eitung</hi> baldmöglichst einrüken zu laßen. Wie kann Fichte das übel nehmen, da er weiß wir sind mit <anchor type="b" n="539" ana="11" xml:id="NidB57602"/>Cotta<anchor type="e" n="539" ana="11" xml:id="NidE57602"/> in Richtigkeit? Es würde ihn selbst aus der Verlegenheit reißen, denn es würde Ungern bestimmen, die Sache aufzugeben; und überhaupt je rascher wir nun zum Werke schreiten, desto beßer scheint es mir zu sein. Schellings Vorschlag wegen Nichtnennung will mir nicht recht gefallen; hören Sie warum. Schon seit Ihrem Abschiede von der A<hi rend="slant:italic">llgemeinen</hi> L<hi rend="slant:italic">iteratur</hi> Z<hi rend="slant:italic">eitung</hi> trägt man sich hier mit dem Gerücht daß Sie und <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB57603"/>Friedrich<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE57603"/> eine neue L<hi rend="slant:italic">iteratur</hi>Z<hi rend="slant:italic">eitung</hi> bei <hi rend="weight:bold">Cotta</hi> herausgeben würden, und dieses Gerücht hat sich seit der lezten <anchor type="b" n="6043" ana="15" xml:id="NidB57604"/>Leipz<hi rend="slant:italic">iger</hi> Messe<anchor type="e" n="6043" ana="15" xml:id="NidE57604"/> durch Buchhändler erneuert; so bald also nun etwas bei Cotta angekündigt wird werden die Leute nach ihrer Weisheit die Sache errathen, und das unpartheiische Publikum wird nur sagen wir wollten den Faktionsgeist hinter der Anonymität verbergen, welches uns nur in schlimmeren Credit sezen würde als die offene Nennung wenigstens des Redakteurs. Denn was die ganze Gesellschaft betrift so ist es freilich beßer, sie nicht eher zu nennen bis sie vollzählig ist, sonst wird man wieder sagen: „da werden in dem und jenem Fache, worin sich noch keiner von uns recht gezeigt hat, schöne Sachen zum Vorschein kommen“. Mit der Wahl der exoterischen Mitglieder hat es zwar an sich keine Eil, aber wenn nun Fichte darauf beharrte, seinen Plan neben dem unsrigen auszuführen, wie dann?<lb/>Ihr Urtheil über <anchor type="b" n="8147" ana="12" xml:id="NidB57606"/><anchor type="b" n="9018" ana="12" xml:id="NidB57605"/>meine beiden Notizen<anchor type="e" n="9018" ana="12" xml:id="NidE57605"/><anchor type="e" n="8147" ana="12" xml:id="NidE57606"/> hat mir zur großen Beruhigung gereicht, mir war in der That bange gewesen es könnte Ihnen und Friedrich scheinen als sei ich mit Fichte nicht säuberlich genug verfahren ohnerachtet ich es nicht beßer zu machen wußte, und es war mir höchst fatal daß der Aufsaz hatte gedrukt werden müßen ohne Ihre Censur passirt zu haben. Wie Fichte es genommen hat, darüber weiß ich Ihnen wenig zu sagen. Als ich ihn das erste Mal nach Erscheinung des Athenäums sah sagte er mir er habe sie noch nicht ordentlich gelesen; vorgestern sagte er mir als ich gehn wollte, er habe noch ausführlich mit mir über meine Notiz zu sprechen es blieb mir aber damals keine Zeit übrig, und ich werde ohnedies nächstens wieder zu ihm gehn. Zu Bernhardi hat er gesagt: ich habe ihn persifliren wollen mich aber unglüklicherweise selbst persiflirt. Vielleicht noch mehr was mir dieser aber nicht wieder gesagt. Ich werde ihm beides gründlich zu benehmen suchen, und recht aufrichtig mit ihm über die Sache reden. Sie wißen vielleicht nicht daß <anchor type="b" n="156" ana="11" xml:id="NidB57607"/>seine Frau<anchor type="e" n="156" ana="11" xml:id="NidE57607"/> tödtlich krank gewesen ist, deshalb war lange nichts gründliches mit ihm zu sprechen; sie beßert sich jezt nur eben. Vielleicht hat Ihnen auch Friedrich der in solchen Dingen saumselig genug ist nicht geschrieben wie <anchor type="b" n="71" ana="11" xml:id="NidB57608"/>Frölich<anchor type="e" n="71" ana="11" xml:id="NidE57608"/> sich mit dem Honorar fürs Athen<hi rend="slant:italic">aeum</hi> abgefunden hat. Er hat mir eine in <anchor type="b" n="12" ana="10" xml:id="NidB57609"/>Jena<anchor type="e" n="12" ana="10" xml:id="NidE57609"/> zahlbare Assignation auf 50 r<hi rend="slant:italic">th</hi> geschikt mit dem Bedeuten daß er das übrige abrechnen wolle, auf das was Fr<hi rend="slant:italic">iedrich</hi> für <anchor type="b" n="1849" ana="12" xml:id="NidB57610"/>die Lucinde<anchor type="e" n="1849" ana="12" xml:id="NidE57610"/> voraus habe, welche ja nicht erscheinen zu wollen schiene. Ich finde das um so gröber da er sehr gut wußte, daß das Stük fremde Beiträge von hier [4] enthielt, welche auf diese Art nicht honorirt werden konnten. Er ist doch in jeder Beziehung ein schlechtes Subjekt.<lb/><anchor type="b" n="9060" ana="11" xml:id="NidB57611"/>Der jüngere Pfaff<anchor type="e" n="9060" ana="11" xml:id="NidE57611"/> ist eine sehr gute Acquisition die wir ja nicht verabsäumen müßen, meine mathematische Laufbahn kann ich ohnedies erst in ein Paar Jahren eröfnen, und auch dann wollen wir uns schon vertragen. <anchor type="b" n="3115" ana="11" xml:id="NidB57612"/>Eschenmeier’n<anchor type="e" n="3115" ana="11" xml:id="NidE57612"/> hat ja Schelling auch schon ein sehr gutes Zeugniß gegeben.<lb/>Was Sie für den Anfang der Jahrbücher versprechen ist sehr schön; aber Schade wäre es, wenn der <anchor type="b" n="38" ana="11" xml:id="NidB57613"/>Wieland<anchor type="e" n="38" ana="11" xml:id="NidE57613"/> nicht recht bald käme; indeß wird frei<hi rend="slant:italic">lich</hi> Manches der Ganzheit der Aufsäze aufgeopfert werden müßen, wenn Sie anders der Meinung sind daß keiner, auch nicht eine Uebersicht abgebrochen werden darf. Bernhardi habe ich Ihre Aufträge bestellt, und er wird Ihnen wol selbst antworten. In Rüksicht der kritischen Journale werde ich nun mein ganzes System ändern und sie lesen müßen, um bisweilen einen Beitrag zur Revision zu liefern. Auch diesen Artikel, eben wie die Selbstanzeigen erklärte Fichte für entlehnt. Ich habe jezt mehr als jemals Lust etwas über die lezten Begebenheiten der L<hi rend="slant:italic">iteratur</hi> Z<hi rend="slant:italic">eitung</hi> zu sagen und wenn ich Zeit finde und einen Verleger so laße ich es am liebsten allein druken. Was hat denn Schelling zu meiner Notiz über die Bestimmung gemeint? Können Sie mirs aufrichtig sagen, so werden Sie mich sehr verbinden.<lb/>Von meiner Theilnahme an Ihrem Verlust will ich Ihnen nichts weiter sagen[<hi rend="slant:italic">.</hi>] Ich weiß von <anchor type="b" n="30" ana="11" xml:id="NidB57614"/>Ihrer theuren Auguste<anchor type="e" n="30" ana="11" xml:id="NidE57614"/> doch so viel, als ohne eigne Anschauung möglich war, und wenn Sie vielleicht zufällig gehört haben wie vorzüglich junge Mädchen mich interessiren, so können Sie Sich denken wie mir dabei zu Mute gewesen ist. Ihren Auftrag werde ich baldmöglichst besorgen; <anchor type="b" n="1747" ana="11" xml:id="NidB57615"/>Schadow<anchor type="e" n="1747" ana="11" xml:id="NidE57615"/> wohnt jezt auf dem Lande, ich werde aber gewiß nicht darauf warten daß er in die Stadt zieht, sondern ihn nächste Woche besuchen, und Ihnen dann baldigst referiren. Ich hoffe von Jena aus zu erfahren ob ein nächster Brief Sie noch in <anchor type="b" n="236" ana="10" xml:id="NidB57616"/>Bamberg<anchor type="e" n="236" ana="10" xml:id="NidE57616"/> treffen kann. Mit Ihrem Briefe zugleich erhielt ich einen von <anchor type="b" n="180" ana="11" xml:id="NidB57617"/>Dorotheen<anchor type="e" n="180" ana="11" xml:id="NidE57617"/> ohne eine Zeile von Friedrich, der wahrscheinlich mit <anchor type="b" n="7015" ana="12" xml:id="NidB57618"/>seiner bevorstehenden Promotion<anchor type="e" n="7015" ana="12" xml:id="NidE57618"/> alle Hände voll zu thun hatte[<hi rend="slant:italic">.</hi>] Mich soll wundern, ob diese nicht Gelegenheit zu irgend einem Ausfall geben wird. Möchten Sie doch auch bald wieder an <anchor type="b" n="53" ana="12" xml:id="NidB57619"/>Ihre Teufelei<anchor type="e" n="53" ana="12" xml:id="NidE57619"/> kommen deren Gegenstand sich recht qualifizirt höchst ergözlich zu werden. Ich bin gesprungen als ich den Namen <anchor type="b" n="50" ana="11" xml:id="NidB57620"/>Kotzebue<anchor type="e" n="50" ana="11" xml:id="NidE57620"/> las, aber wie künstlich erregen Sie immer meine Erwartungen wenn Sie eine nur halb befriedigt haben! <anchor type="b" n="582" ana="12" xml:id="NidB57621"/>das große Gedicht<anchor type="e" n="582" ana="12" xml:id="NidE57621"/>, welcher Art wird das sein? Mit meiner Bekehrung zur Poesie, das wird wol noch lange Zeit haben wüßten Sie nur was ich Alles in Prosa zu thun habe!<lb/>[5] Ich komme nun auf Ihre Vorschläge. Um <anchor type="b" n="9064" ana="12" xml:id="NidB57622"/>die <hi rend="weight:bold">Apodiktik<anchor type="e" n="9064" ana="12" xml:id="NidE57622"/> </hi>hatte ich Sie schon selbst bitten wollen, und da ich die <hi rend="weight:bold"><anchor type="b" n="9065" ana="12" xml:id="NidB57623"/>Clavis Fichtiana<anchor type="e" n="9065" ana="12" xml:id="NidE57623"/> </hi>einmal gelesen habe so sehe ich nicht ein, warum sie ein anderer lesen soll – es wird übrigens nur eine kleine Notiz werden. Zur <hi rend="weight:bold"><anchor type="b" n="9067" ana="12" xml:id="NidB57624"/>Kalligone<anchor type="e" n="9067" ana="12" xml:id="NidE57624"/> </hi>ist Bernhardi zwar bereitwillig jedoch will ich sie auch übernehmen wenn Sie etwa für B<hi rend="slant:italic">ernhardi</hi> zu viel Anderes in Petto haben oder es entschieden für beßer halten daß <anchor type="b" n="367" ana="11" xml:id="NidB57625"/>Herder<anchor type="e" n="367" ana="11" xml:id="NidE57625"/> auch auf eine andere Art appretirt werde. <anchor type="b" n="8168" ana="11" xml:id="NidB57626"/>Den Bardili <anchor type="e" n="8168" ana="11" xml:id="NidE57626"/>überlaße ich Schelling sehr gern, so auch <anchor type="b" n="8123" ana="12" xml:id="NidB57627"/>den Jakobi an Fichte<anchor type="e" n="8123" ana="12" xml:id="NidE57627"/>. Ich für mein Theil warte darauf daß <anchor type="b" n="1272" ana="11" xml:id="NidB57628"/>Jakobi<anchor type="e" n="1272" ana="11" xml:id="NidE57628"/> noch einmal etwas großes schreiben soll, darauf möchte ich wenn Sie nichts dagegen haben Beschlag legen und ihn dann in Lebensgröße vornehmen, wenn Sie nemlich zufrieden sind daß es mit eben so viel Ernst als Achtung geschehe die ich in der That für Jakobi hege ohnerachtet ich sein πρωτον ψευδος und alle seine falschen Tendenzen auf den Grund zu kennen glaube. Fichte hat ohnedies als ich einmal die Lust äußerte etwas über Jakobi’s Brief entweder selbst zu sagen oder noch lieber Ihren Bruder dazu zu veranlaßen es deprecirt unter dem Vorwande daß er ihm selbst erst antworten wolle. Thut es Schelling aber, so wird er gewiß nichts dagegen haben. Daß Sie mir <anchor type="b" n="2748" ana="11" xml:id="NidB57629"/>den Reinhold<anchor type="e" n="2748" ana="11" xml:id="NidE57629"/> würden zuschanzen wollen hatte ich nicht erwartet, da ich wußte daß es Schelling thun wollte. Die Ursach warum Sie ihn lieber mir zuschieben wollen läßt sich zwar hören; aber bedenken Sie doch, ob wir dieses Princip, wenn wir es einmal annehmen, sollten durchführen können, und ob wir nicht beßer thäten uns in der Zuversicht auf unsere Gerechtigkeit dessen zu überheben. Auch sehe ich nicht ein, wie Schelling in der Revision den Reinhold überhingehen kann. Dasselbe Princip würde übrigens auch auf den Jakobi anwendbar sein ohne dessen Einfluß jene Revision gar nicht hatte zu Stande kommen können denn es ist eine Kekheit und Zuversicht darin deren Reinhold gar nicht fähig wäre, eben so auf den Bardili, und was würde Schelling übrig bleiben wenn er die vermeiden wollte, die ihm unmittelbar ins Gehege kommen. Das sind meine Gegengründe, und nur wenn Sie es für unumgänglich nothwendig halten submittire ich denn es ist ein langweiliges Geschäft und ich glaube daß es Schelling leichter werden wird als mir, weil ich noch so viel dazu lesen müßte, und mir das noch immer schwer wird. Fragen Sie doch auch Schelling ob er in seiner Revision auf <anchor type="b" n="5884" ana="12" xml:id="NidB57630"/>die <hi rend="weight:bold">Archimetrie</hi><anchor type="e" n="5884" ana="12" xml:id="NidE57630"/> zu reden kommt, sonst möchte doch eine kurze und bündige Notiz davon nicht unrecht sein. Von dem <hi rend="weight:bold">Zustande der Theologie und Reli[6]gionsphilosophie </hi>in Bezug auf einander möchte ich wol eine tüchtige Uebersicht geben; aber ich glaube im dritten Bande, d. h. ohngefähr übers Jahr wird dazu Zeit genug sein, bis dahin rükt noch Manches in diesem Fach weiter vor, und es kann dann Alles um so vollständiger und klarer gemacht werden[<hi rend="slant:italic">.</hi>] Im Auge habe ich es jezt schon und Sie können Sich darauf völlig verlaßen. <hi rend="weight:bold"><anchor type="b" n="709" ana="12" xml:id="NidB57632"/><anchor type="b" n="782" ana="11" xml:id="NidB57631"/>Lichtenbergs<anchor type="e" n="782" ana="11" xml:id="NidE57631"/> Schriften<anchor type="e" n="709" ana="12" xml:id="NidE57632"/> </hi>kann ich wol vorläufig übernehmen, ob ich sie gleich noch nicht gesehen habe. Vielleicht redete ich auch mit <anchor type="b" n="9069" ana="11" xml:id="NidB57634"/><anchor type="b" n="4342" ana="11" xml:id="NidB57633"/>den neuern <hi rend="weight:bold"><anchor type="b" n="4341" ana="12" xml:id="NidB57671"/><anchor type="b" n="9071" ana="12" xml:id="NidB57670"/>Uebersezern <anchor type="b" n="8678" ana="12" xml:id="NidB57635"/>der Republik des <anchor type="b" n="146" ana="11" xml:id="NidB57636"/>Platon<anchor type="e" n="146" ana="11" xml:id="NidE57636"/><anchor type="e" n="8678" ana="12" xml:id="NidE57635"/><anchor type="e" n="9071" ana="12" xml:id="NidE57670"/><anchor type="e" n="4341" ana="12" xml:id="NidE57671"/><anchor type="e" n="4342" ana="11" xml:id="NidE57633"/><anchor type="e" n="9069" ana="11" xml:id="NidE57634"/> </hi>ein Wörtchen, da ich das Zeug doch ansehn muß, wenn es sich nemlich der Mühe verlohnt.<lb/>Nun bitte ich Sie aber ja mir zu sagen was Sie etwa für den ersten Band möchten, denn ich werde im nächsten Vierteljahr nur an das Nöthigste denken können; hernach hoffe ich mehr Zeit zu gewinnen. Je eher Sie mir dies sagen können, um desto lieber wird es mir sein. Leben Sie recht wol; empfehlen Sie mich <anchor type="b" n="23" ana="11" xml:id="NidB57637"/>Ihrer Frau Gemahlin<anchor type="e" n="23" ana="11" xml:id="NidE57637"/>, deren Gesundheit wie ich leider höre, und auch wol nach dem traurigen Ereigniß nicht anders zu erwarten war, noch immer nicht ganz hergestellt ist, und grüßen Sie mir auch Schelling. Sagen Sie ihm, daß Fichte’n seine abschlägige Antwort besonders schwer gefallen und daß ihn nur beruhigen konnte was er ihm von einem früheren Vertrage den er schon mit Cotta gehabt geschrieben. Diese Erwähnung – es sei damit wie es wolle, denn ich weiß nichts näheres davon – ist sehr gut gewesen. Sehr brav ist es, daß Schelling uns so treu geblieben ist; aber auch gewiß in jeder Rücksicht sehr gut: denn Fichte’s Institut wenn es auch zu Stande gekommen wäre hätte doch wol schon seiner Natur nach keine Consistenz gehabt. Sie sehen aus d<hi rend="slant:italic">ie</hi>s<hi rend="slant:italic">e</hi>m Urtheil wie treu ich geblieben sein würde wenn mir auch Fichte die Ehre gethan hätte mich einzuladen.<lb/>Schleiermacher', '36_sprache' => array( (int) 0 => 'Deutsch' ), '36_briefid' => 'SchleiermacherKGABd4_SchleiermacheranAWS_29081800', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7133', 'content' => 'Friedrich Schleiermacher', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schleiermacher, Friedrich', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_datumvon' => '1800-08-29', '36_sortdatum' => '1800-08-29', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '15', 'content' => 'Berlin', 'bemerkung' => 'GND:2004272-3', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_leitd' => 'Schleiermacher, Friedrich: Kritische Gesamtausgabe. 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Zu den wichtigsten Lehrern während des zweijährigen Studiums zählte der Philosoph Johann August Eberhard, der ihn mit der griechischen Philosophie und Kant vertraut machte. 1790 legte er sein Examen in Berlin ab. Auf Vermittlung des Theologen Friedrich Samuel Gottfried Sack fand Schleiermacher 1790 eine Anstellung als Hofmeister und Privatlehrer des Grafen zu Dohna in Schlobitten. Diesen Posten gab er 1793 auf und qualifizierte sich in Berlin auf dem Gebiet der Pädagogik. Nach dem zweiten Examen 1794 war Schleiermacher Assistent des Predigers Johann Lorenz Schumann in Landsberg und übernahm zwei Jahre später eine Predigerstelle an der Charité. In Berlin machte Schleiermacher die Bekanntschaft Friedrich von Schlegels, Henriette Herz‘ und Ludwig Tiecks. Friedrich von Schlegel wurde ein enger Freund und wohnte von 1797 bis 1799 mit Schleiermacher zusammen, der in dieser Zeit literarisch tätig wurde. Er plante die Übersetzung der Dialoge Platos und verfasste 1799 seine Schrift „Über die Religion“. Außerdem verteidigte er den „Lucinde“-Roman seines Freundes. 1802 ging Schleiermacher als Hofprediger nach Stolpe und nahm dort u.a. seine Übersetzungstätigkeiten wieder auf. Der Antritt der Professur für praktische Theologie an der Universität Würzburg wurde 1804 durch König Friedrich Wilhelm III. verwehrt. Stattdessen bot man Schleiermacher eine außerordentliche Lehrtätigkeit in Halle an, die er bis 1807 ausübte. Seit der Schließung der Universität im Winter des Jahres 1806 arbeitete er an seinen philosophischen Schriften, zog aber bald nach Berlin um, wo er private Vorlesungen hielt und 1810 zum Dekan der Theologischen Fakultät an der neugegründeten Berliner Universität ernannt wurde. Seine politischen Überzeugungen gefährdeten die Professur in Berlin. Dennoch sprach sich der Theologe für die Säkularisierung von Kirche und Staat aus. 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