• Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Klosteranlage des ehemaligen Zisterzienserklosters Maulbronn (Maulbronn) · Place of Destination: Unknown · Date: 27.05.1810
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Klosteranlage des ehemaligen Zisterzienserklosters Maulbronn (Maulbronn)
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 27.05.1810
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 335973167
  • Bibliography: Krisenjahre der Frühromantik. Briefe aus dem Schlegelkreis. Hg. v. Josef Körner. Bd. 2. Der Texte zweite Hälfte. 1809‒1844. Bern u.a. ²1969, S. 135‒138.
  • Incipit: „[1] Kl.[oster] Maulbronn d. 27. May 1810
    Ich beeile mich, werthester Freund, Ihnen den Empfang Ihres Briefs vom 8. dieses Monats, und [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: APP2712-Bd-7
  • Classification Number: Mscr.Dresd.App.2712,B,24,9
  • Number of Pages: 4 S. auf Doppelbl., hs. m. Paraphe
  • Format: 24,6 x 20,7 cm
[1] Kl.[oster] Maulbronn d. 27. May 1810
Ich beeile mich, werthester Freund, Ihnen den Empfang Ihres Briefs vom 8. dieses Monats, und des darinn eingeschloßnen Wechsels von 858. Livres, 17. Souls, 6. deniers, anzuzeigen; beyde kamen etwas später in meine Hände, weil ich seit einigen Wochen mich auf dem Lande befinde. Da ich mit dem Verhältniß der verschiednen Münzsorten nicht sehr genau Bescheid weiß und hier kein Banquier ist, bey dem ich mich deßhalb befragen könnte, so kann ich Ihnen den Betrag jener Summe in Thalern, den Louisdor zu 5 Reichsthalern gerechnet nicht angeben. Gilt nach demselben Fuß der Laubthaler 1 Reichsthaler 12 Groschen so würden 858. Livres = 143. Laubthaler genau 214 Reichsthaler 12 Groschen ausmachen; mit Sous und Deniers aber weiß ich gar nicht Bescheid. Soviel ist aber gewiß, daß die übermachte Summe mehr als hinreichend ist, die ersten Kosten, welche eigentlich nur die Bearbeitung des Werksteins erfodern wird, zu bestreiten. Tieck, der seitdem in Stuttgardt gewesen ist, meynt, für seine Arbeit 400 Reichsthaler zu rechnen, und versicherte daß mit den übrigen 100 Reichsthalern die Kosten des Transports, die nöthige Arbeit und die Aufrichtung an Ort und Stelle bestritten werden können. Nach dieser Rechnung wäre bereits zuviel in meinen Händen, und ich bitte Sie, um so weniger vor der Hand weitere Aufträge zu Zahlungen an mich zu geben, als mir Tieck erklärt, mit Ihnen ohnedieß so mannichfach in Abrechnung zu stehen, daß er jene 400 Reichsthaler bereits als bezahlt annehmen könne. Dieß ist freylich in so fern unangenehm, als er nun jene Summe längst verbraucht und also zum Ankauf des nöthigen Marmors ohne Zweifel kein Geld hat, und daher gewiß die Arbeit so lang als möglich hinausschieben wird. Es würde mich zwar in Ansehung meiner großen Achtung für ihn als Künstler und des erklärten Willens der Mutter, ein plastisches Monument von ihm ausführen zu lassen, viele Überwindung kosten, [2] mich mit diesem Auftrag an irgend einen andern Künstler zu wenden; unter den obigen Umständen aber wäre es ganz unthunlich. Ich wünsche daher sehr, (was Sie aber gewiß auch ohne meine Bitte thun würden), ihm, wenn Sie ihm nach Rom sehreiben, die Betreibung der Sache recht aufs Herz zu binden. Sollte Ende dieses Sommers noch kein Anfang zur Ausführung gemacht seyn, was ich leicht erfahren kann, und die Sache sich am Ankauf des Marmors stoßen, so müßte man dann etwa die Zinnsen zu diesem Ende anwenden; ob es gleich auch dann noch eine gewagte Sache wäre, ihm das Geld in die Hand zu geben. Es ist ein böser Umstand mit solchen Freunden. Es war die Furcht vor einem ähnlichen Gang der Sache, warum wir die Ausführung des Monuments bis zu unsrer Anwesenheit in Rom von Anfang an verschoben, auf welche wir von Jahr zu Jahr, leider immer vergeblich, hofften. Rathen Sie nun, da ich vielleicht in Kurzem nicht mehr das Vergnügen genießen kann, Briefe mit Ihnen zu wechseln, zum Voraus, was in dem befürchteten Fall zu thun wäre. Auf jeden Fall bitte ich Sie ernstlich, keine weiteren Anweisungen an mich zu machen, sondern nur etwa auf den Fall, daß ich deren benöthigt wäre, um entweder die Arbeit in Gang zu bringen, oder einen Überschuß der Kosten zu decken, Mohr und Zimmer zu bevollmächtigen, an mich auf Verlangen den Betrag zu bezahlen, zu welchem die Zinnsen angelaufen sind. – Es wäre meiner Frau gewiß jederzeit recht gewesen, das Capital zurückzuerhalten; da Sie indeß in einem bey den hinterlassenen Papieren befindlichen schriftlichen Dokument sich ausdrücklich für die Bezahlung von Interessen verbindlich gemacht haben, so bedurfte es, scheint mir, für diese Folge, (an der ich übrigens keinen Theil habe) keiner Voraussehung.
Tieck hat in Stuttgardt die Zeichnung des Monuments nach den, zum Theil Ihren Ideen gemäß, angenommenen Veränderungen fertig gemacht. Das Ganze ist von derselben Form, wie in dem früheren Entwurf. Die Embleme sind christlich, nach Ihrer Meynung; das HauptBasrelief das schon ehmals entworfen, mit der einzigen Veränderung, daß die jugendliche Gestalt, die von der Schlange verwundet wird, einem Engel in die Anne sinkt. [3] Die beyden SeitenBasreliefs stellen, das eine eine in Engelsgestalt aufschwebende Figur, das andre ein betendes Mädchen vor. Die Masken an den 4. Ecken sind durch eine andre Verzierung ersetzt. Auf die 4te Seite, dem HauptBasrelief gegenüber kommt die Nische mit der Büste, und einer darunter befindlichen Tafel zur Inschrift. Der Sockel ist etwas mehr erhöht, und das Gesimmse auch auf den Schutz der Basreliefs gegen Regen und Witterung eingerichtet. Tieck hat über das Ganze auch mit Dannecker sich berathen.
Er ging von Stuttgardt zunächst nach der Schweiz und hat Ihnen wenigstens von Tübingen aus die Zeichnung von Mlle de Staël überschickt. Ich muß ihm das Zeugniß geben, daß sie ihm ein großes Anliegen war; so wie daß sein Nichtschreiben und andre Unterlassungssünden in den Unannehmlichkeiten seiner Lage in München einige Entschuldigung finden. Ihn für sich habe ich stets brav und freundschaftlich gefunden; sein einziger Fehler ist, daß er sich zu den Unordentlichkeiten der übrigen Familie prêtirt, die in jeder Hinsicht aufs Tiefste versunken ist. Ich fürchte aus diesem Grunde daß auch die von dem Kronprinzen erhaltnen Vorschüsse ihn wenig gefördert haben mögen.
Es thut mir sehr leid, daß Sie die schon entworfene Inschrift für das Monument nicht mehr bey der Hand haben. Vielleicht entschließen Sie sich noch zu einigen metrischen Zeilen, die über die Basreliefs gesetzt werden könnten. Es wird mir eine Angelegenheit seyn, einen Abguß von der Büste für Sie in Weimar zu bestellen.
Die Kreidezeichnungen von Auguste hat ihre verewigte Mutter nach und nach alle an Freunde und Verwandte weggegeben. Ist noch eine vorhanden, was wohl möglich ist, da ich jetzt nicht nachsehen kann, so ist es gewiß eine der am wenigsten gerathenen, weil sie nie aufgemacht war. Es würde mich aber freuen, Ihnen eine Copie in Oel nach dem Gemälde anbieten zu dürfen, wozu ich wohl Gelegenheit fände.
Ihre weite Reise ist also unwiderruflich beschlossen? – Sie können zwar nirgends hinreisen, von wo Sie nicht Schätze des Geistes und der Wissenschaft zurückbrächten; aber Sie müssen doch Ihren Freunden den Wunsch zu gut halten, Sie sobald als möglich in diese Gegenden zurückkehren zu sehen.
[4] Es kann mir nichts angenehmeres widerfahren, als wenn Ihr HE Bruder auf die ihn betreffenden Stellen meiner letzten Abhandlung antworten will; ja ich wünsche in wissenschaftlicher Hinsicht nichts mehr, als daß es zwischen ihm und mir über die Hauptpunkte zur öffentlichen Diskussion kommen möge. Die Sache ist der Mühe werth, und verdient, weder durch bloß beyläufige Anmerkungen noch durch bloße Insinuationen angeregt, sondern erschöpft zu werden. – Wegen der Bezeugung meines Unglaubens an die öffentlichen Nachrichten von ihm im vorigen Frühjahr, erlaube ich mir noch gelegentlich die Bemerkung, daß sie keinen Zweifel an seiner Gesinnung ausdrückte, (welche bezweifeln oder entschuldigen zu wollen allerdings gleich lächerlich gewesen wäre) sondern nur an der Richtigkeit der Zusammenstellung mit einem Anderen, die ich, nach der in Berlin durch Sie und Ihre Freunde erhaltnen Kenntniß von demselben, unmöglich für ehrenvoll halten konnte und für eine der Calumnien hielt und noch halte, dergleichen so viel über alle ausgezeichnete Männer verbreitet worden sind. Ich hoffe gewiß, daß Sie mir vor Ihrer gänzlichen Abreise noch schreiben, wo möglich so, daß ich noch antworten kann. Theilen Sie mir Ihren gütigen Rath in Ansehung der Förderung des Werks mit; besonders in Hinsicht auf die oben bemerkten Schwierigkeiten.
Ich hege die innigsten Wünsche für Ihr Wohlergehen; für das Glück Ihrer Reise und Ihrer baldigen Wiederkehr; haben Sie die Güte, ebendieß Frau von Staël nebst meinem Respekt zu bezeugen; und glauben Sie an die Versicherungen inniger Hochachtung und Freundschaft, womit ich immer seyn werde
der Ihrige
S.[chelling]

N. S. Haben Sie die Güte, Ihre Antwort
nach Stuttgardt zu addressiren, wohin ich
nächstens zurückkehre.
[1] Kl.[oster] Maulbronn d. 27. May 1810
Ich beeile mich, werthester Freund, Ihnen den Empfang Ihres Briefs vom 8. dieses Monats, und des darinn eingeschloßnen Wechsels von 858. Livres, 17. Souls, 6. deniers, anzuzeigen; beyde kamen etwas später in meine Hände, weil ich seit einigen Wochen mich auf dem Lande befinde. Da ich mit dem Verhältniß der verschiednen Münzsorten nicht sehr genau Bescheid weiß und hier kein Banquier ist, bey dem ich mich deßhalb befragen könnte, so kann ich Ihnen den Betrag jener Summe in Thalern, den Louisdor zu 5 Reichsthalern gerechnet nicht angeben. Gilt nach demselben Fuß der Laubthaler 1 Reichsthaler 12 Groschen so würden 858. Livres = 143. Laubthaler genau 214 Reichsthaler 12 Groschen ausmachen; mit Sous und Deniers aber weiß ich gar nicht Bescheid. Soviel ist aber gewiß, daß die übermachte Summe mehr als hinreichend ist, die ersten Kosten, welche eigentlich nur die Bearbeitung des Werksteins erfodern wird, zu bestreiten. Tieck, der seitdem in Stuttgardt gewesen ist, meynt, für seine Arbeit 400 Reichsthaler zu rechnen, und versicherte daß mit den übrigen 100 Reichsthalern die Kosten des Transports, die nöthige Arbeit und die Aufrichtung an Ort und Stelle bestritten werden können. Nach dieser Rechnung wäre bereits zuviel in meinen Händen, und ich bitte Sie, um so weniger vor der Hand weitere Aufträge zu Zahlungen an mich zu geben, als mir Tieck erklärt, mit Ihnen ohnedieß so mannichfach in Abrechnung zu stehen, daß er jene 400 Reichsthaler bereits als bezahlt annehmen könne. Dieß ist freylich in so fern unangenehm, als er nun jene Summe längst verbraucht und also zum Ankauf des nöthigen Marmors ohne Zweifel kein Geld hat, und daher gewiß die Arbeit so lang als möglich hinausschieben wird. Es würde mich zwar in Ansehung meiner großen Achtung für ihn als Künstler und des erklärten Willens der Mutter, ein plastisches Monument von ihm ausführen zu lassen, viele Überwindung kosten, [2] mich mit diesem Auftrag an irgend einen andern Künstler zu wenden; unter den obigen Umständen aber wäre es ganz unthunlich. Ich wünsche daher sehr, (was Sie aber gewiß auch ohne meine Bitte thun würden), ihm, wenn Sie ihm nach Rom sehreiben, die Betreibung der Sache recht aufs Herz zu binden. Sollte Ende dieses Sommers noch kein Anfang zur Ausführung gemacht seyn, was ich leicht erfahren kann, und die Sache sich am Ankauf des Marmors stoßen, so müßte man dann etwa die Zinnsen zu diesem Ende anwenden; ob es gleich auch dann noch eine gewagte Sache wäre, ihm das Geld in die Hand zu geben. Es ist ein böser Umstand mit solchen Freunden. Es war die Furcht vor einem ähnlichen Gang der Sache, warum wir die Ausführung des Monuments bis zu unsrer Anwesenheit in Rom von Anfang an verschoben, auf welche wir von Jahr zu Jahr, leider immer vergeblich, hofften. Rathen Sie nun, da ich vielleicht in Kurzem nicht mehr das Vergnügen genießen kann, Briefe mit Ihnen zu wechseln, zum Voraus, was in dem befürchteten Fall zu thun wäre. Auf jeden Fall bitte ich Sie ernstlich, keine weiteren Anweisungen an mich zu machen, sondern nur etwa auf den Fall, daß ich deren benöthigt wäre, um entweder die Arbeit in Gang zu bringen, oder einen Überschuß der Kosten zu decken, Mohr und Zimmer zu bevollmächtigen, an mich auf Verlangen den Betrag zu bezahlen, zu welchem die Zinnsen angelaufen sind. – Es wäre meiner Frau gewiß jederzeit recht gewesen, das Capital zurückzuerhalten; da Sie indeß in einem bey den hinterlassenen Papieren befindlichen schriftlichen Dokument sich ausdrücklich für die Bezahlung von Interessen verbindlich gemacht haben, so bedurfte es, scheint mir, für diese Folge, (an der ich übrigens keinen Theil habe) keiner Voraussehung.
Tieck hat in Stuttgardt die Zeichnung des Monuments nach den, zum Theil Ihren Ideen gemäß, angenommenen Veränderungen fertig gemacht. Das Ganze ist von derselben Form, wie in dem früheren Entwurf. Die Embleme sind christlich, nach Ihrer Meynung; das HauptBasrelief das schon ehmals entworfen, mit der einzigen Veränderung, daß die jugendliche Gestalt, die von der Schlange verwundet wird, einem Engel in die Anne sinkt. [3] Die beyden SeitenBasreliefs stellen, das eine eine in Engelsgestalt aufschwebende Figur, das andre ein betendes Mädchen vor. Die Masken an den 4. Ecken sind durch eine andre Verzierung ersetzt. Auf die 4te Seite, dem HauptBasrelief gegenüber kommt die Nische mit der Büste, und einer darunter befindlichen Tafel zur Inschrift. Der Sockel ist etwas mehr erhöht, und das Gesimmse auch auf den Schutz der Basreliefs gegen Regen und Witterung eingerichtet. Tieck hat über das Ganze auch mit Dannecker sich berathen.
Er ging von Stuttgardt zunächst nach der Schweiz und hat Ihnen wenigstens von Tübingen aus die Zeichnung von Mlle de Staël überschickt. Ich muß ihm das Zeugniß geben, daß sie ihm ein großes Anliegen war; so wie daß sein Nichtschreiben und andre Unterlassungssünden in den Unannehmlichkeiten seiner Lage in München einige Entschuldigung finden. Ihn für sich habe ich stets brav und freundschaftlich gefunden; sein einziger Fehler ist, daß er sich zu den Unordentlichkeiten der übrigen Familie prêtirt, die in jeder Hinsicht aufs Tiefste versunken ist. Ich fürchte aus diesem Grunde daß auch die von dem Kronprinzen erhaltnen Vorschüsse ihn wenig gefördert haben mögen.
Es thut mir sehr leid, daß Sie die schon entworfene Inschrift für das Monument nicht mehr bey der Hand haben. Vielleicht entschließen Sie sich noch zu einigen metrischen Zeilen, die über die Basreliefs gesetzt werden könnten. Es wird mir eine Angelegenheit seyn, einen Abguß von der Büste für Sie in Weimar zu bestellen.
Die Kreidezeichnungen von Auguste hat ihre verewigte Mutter nach und nach alle an Freunde und Verwandte weggegeben. Ist noch eine vorhanden, was wohl möglich ist, da ich jetzt nicht nachsehen kann, so ist es gewiß eine der am wenigsten gerathenen, weil sie nie aufgemacht war. Es würde mich aber freuen, Ihnen eine Copie in Oel nach dem Gemälde anbieten zu dürfen, wozu ich wohl Gelegenheit fände.
Ihre weite Reise ist also unwiderruflich beschlossen? – Sie können zwar nirgends hinreisen, von wo Sie nicht Schätze des Geistes und der Wissenschaft zurückbrächten; aber Sie müssen doch Ihren Freunden den Wunsch zu gut halten, Sie sobald als möglich in diese Gegenden zurückkehren zu sehen.
[4] Es kann mir nichts angenehmeres widerfahren, als wenn Ihr HE Bruder auf die ihn betreffenden Stellen meiner letzten Abhandlung antworten will; ja ich wünsche in wissenschaftlicher Hinsicht nichts mehr, als daß es zwischen ihm und mir über die Hauptpunkte zur öffentlichen Diskussion kommen möge. Die Sache ist der Mühe werth, und verdient, weder durch bloß beyläufige Anmerkungen noch durch bloße Insinuationen angeregt, sondern erschöpft zu werden. – Wegen der Bezeugung meines Unglaubens an die öffentlichen Nachrichten von ihm im vorigen Frühjahr, erlaube ich mir noch gelegentlich die Bemerkung, daß sie keinen Zweifel an seiner Gesinnung ausdrückte, (welche bezweifeln oder entschuldigen zu wollen allerdings gleich lächerlich gewesen wäre) sondern nur an der Richtigkeit der Zusammenstellung mit einem Anderen, die ich, nach der in Berlin durch Sie und Ihre Freunde erhaltnen Kenntniß von demselben, unmöglich für ehrenvoll halten konnte und für eine der Calumnien hielt und noch halte, dergleichen so viel über alle ausgezeichnete Männer verbreitet worden sind. Ich hoffe gewiß, daß Sie mir vor Ihrer gänzlichen Abreise noch schreiben, wo möglich so, daß ich noch antworten kann. Theilen Sie mir Ihren gütigen Rath in Ansehung der Förderung des Werks mit; besonders in Hinsicht auf die oben bemerkten Schwierigkeiten.
Ich hege die innigsten Wünsche für Ihr Wohlergehen; für das Glück Ihrer Reise und Ihrer baldigen Wiederkehr; haben Sie die Güte, ebendieß Frau von Staël nebst meinem Respekt zu bezeugen; und glauben Sie an die Versicherungen inniger Hochachtung und Freundschaft, womit ich immer seyn werde
der Ihrige
S.[chelling]

N. S. Haben Sie die Güte, Ihre Antwort
nach Stuttgardt zu addressiren, wohin ich
nächstens zurückkehre.
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