• August Wilhelm von Schlegel to Johann Wolfgang von Goethe

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Weimar · Date: 10.09.1803
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Johann Wolfgang von Goethe
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Weimar
  • Date: 10.09.1803
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: August Wilhelm und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe. Hg. v. Josef Körner u. Ernst Wieneke. Leipzig 1926, S. 139‒143.
  • Verlag: Insel Verlag
  • Incipit: „[1] Berlin d. 10ten Sept 1803
    Es war mir doppelt erfreulich, einmal wieder einen Brief von Ihnen zu erhalten, da ich [...]“
    Manuscript
  • Provider: Klassik Stiftung Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv
  • Classification Number: GSA 30/243, 44‒47
  • Provenance: Klassik Stiftung Weimar
  • Number of Pages: 4 Blatt, 8 S.
[1] Berlin d. 10ten Sept 1803
Es war mir doppelt erfreulich, einmal wieder einen Brief von Ihnen zu erhalten, da ich schon anfing zu besorgen, ein auf irgend eine Weise gegen mich erregtes Mistrauen möchte Ursache Ihres Stillschweigens seyn, und ich versäume keinen Posttag um zu antworten.
Mit Verwunderung haben wir hier die Versetzung des Hofrath Schütz und seiner Lit. Zeitung nach Halle vernommen, an welcher wahrscheinlich Kotzebue nach seinem vorlauten Triumph darüber zu urtheilen, durch seine Verbindung mit Beyme, welcher die etwas bedrängte Altgläubigkeit in der Literatur unterstützen zu müssen glaubt, Antheil gehabt hat. Es ist in der That mehr als großmüthig, die auswärtigen gelehrten Invaliden ins Land zu ziehen, und Ihnen noch schwere Transportkosten zuzubüßen; wenigstens ist nicht Mangel an gutem Willen Schuld daß die Wissenschaften in einem Lande, wo man dergleichen Maßregeln ergreift, nicht besser blühen wollen.
[2] Die bisherige Lit. Zeitung entsprach den gegenwärtig regen Strebungen so schlecht, sie mußte selbst dem Auslande ein so entstellendes Bild unserer Literatur geben, indem alles wesentliche in ihr übergangen oder verkehrt erwähnt wurde, daß es gewiß verdienstlich ist, ihr Ende baldmöglichst herbeyzuführen. Dieß kann nicht fehlschlagen, wenn ihr mit der gehörigen Energie und Ausdauer ein andres Institut gleicher Art, nur in einem besseren Geiste entgegengesetzt wird. Ich verspreche mir sehr heilsame Wirkungen davon, daß Sie selbst bey dem, was äußeres Vehikel und Gerüste des Baues ist, Hand mit anlegen wollen, und sage bereitwillig meine Theilnahme zu, so weit es die überhäuften Arbeiten und weitläuftigen Unternehmungen, die ich vorhabe, irgend zulassen.
Wie ich vermuthe, soll die ganze bisherige Form eines gelehrten Tageblattes beybehalten, und nur dafür gesorgt werden die einzelnen Fächer mit ächterem Gehalt auszufüllen, so daß also für jetzt die schwierige Aufgabe umgangen würde, ein kritisches Institut im Ganzen nach [3] wissenschaftlichen Ideen zu ordnen, und vollkommne Einheit hinein zu bringen. Es würde also auch nur um Beurtheilungen einzelner Bücher zu thun seyn, keine Übersichten des in einem ganzen Fache geleisteten würden gefodert werden; und durch Ausschließung des Schlechten und Mittelmäßigen gewönne man Raum zu ausführlicher Kritik über das bessere.
Jetzt eben habe ich meine Arbeit an einem Taschenbuche beendigt, welches unter dem Namen: Blumensträuße Italiänischer, Spanischer und Portugiesischer Poesie, in diesen Tagen erscheinen wird. Vom Spanischen Theater soll so bald als möglich ein zweyter Band herauskommen. Der Shakspeare wird ebenfalls wieder fortgesetzt, und ich eile hiebey mit desto größerem Eifer meinem Ziele entgegen, um alsdann das Ganze wieder überarbeiten, und über die sämtlichen Werke Shakspeareʼs etwas vollständiges historisches und kritisches liefern zu können. Vorlesungen zu halten, werde ich mich wohl diesen Winter nicht entschließen können, wiewohl ich vielfältig darum angegangen werde. [4] Das Athenäum fortzusetzen, hat mich der Verleger mehrmals aufgefodert, und ich könnte unter andern Motiven, auch das dazu haben, gewissen Leuten zu zeigen, daß es nicht aus Mangel an Aufnahme eingegangen sey. Von meinen eignen poetischen Planen will ich gar nicht reden, so wie auch von den Studien, deren manche sich denn doch in Zwischenzeiten einschieben lassen.
Sie sehen hieraus, daß ich nicht zu feyern gedenke, und daß mir nur die Wahl schwer werden muß, wo ich zuerst zugreifen soll. Indessen hoffe ich gewiß, in diesem Jahre noch Muße zu einigen Arbeiten für Ihr Institut zu gewinnen, und werde gern mein möglichstes thun, wenn Sie glauben, daß es wichtig ist, gleich zu Anfange eine Mannichfaltigkeit interessanter Beurtheilungen zu geben. Von was für Büchern, darüber will ich lieber Ihre Vorschläge erwarten. Ich habe das Schicksal gehabt bey aller Redlichkeit, als Urtheiler über Hervorbringungen der gegenwärtigen Zeit, durchgängig entweder als Freund oder als Feind perhorrescirt zu werden. Je mehr sich mein historischer [5] Horizont erweitert, um so mehr schmilzt natürlich die Zahl der Bücher zusammen, über welche zu reden mir der Mühe werth scheinen kann. So trifft es sich denn, daß beynahe alles bedeutende, was erscheint, von Personen herrührt, mit denen ich auf eine oder die andre Weise in Verhältnissen gestanden habe oder noch stehe. Ich wünschte daher zu wissen, im wievielsten Grade der Verwandtschaft das Recensiren erlaubt seyn soll oder nicht.
Um indessen zu zeigen, daß es mit meinem Erbieten Ernst ist, will ich wenigstens Ein Buch nennen, zu dessen Beurtheilung ich bereit bin, und welches nicht von einem meiner Freunde herrührt: Vossens Zeitmessung. Nur müßte ich dabey überhoben seyn, von seinen Gedichten zu sprechen, für die ich nur einen grammatischen Gesichtspunkt würde finden können.
Wenn ich einen Vorschlag thun darf, so wäre es der, eine Anzahl Beurtheilungen von bedeutenden, in der bisherigen Lit. Zeitung übergangnen oder ganz unwürdig angezeigten Schriften, gleich anfangs zu geben. Von solchen wird sich leicht eine beträchtliche Liste entwerfen lassen, da die Aus[6]beute, bey der Beschränkung auf das allerneueste nicht so reichlich ausfallen kann. Es ist nicht bloß gegen mich und meine Freunde daß die ALZ. in den letzten Jahren die feige Polemik des Schweigens ausgeübt hat, sie hat die Verbreitung alles Reellen und Durchgreifenden auf diese Weise zu hindern gesucht.
Sie fodern mich auf, Ihnen Freunde zu Mitarbeitern vorzuschlagen, und ich nenne Ihnen hierauf zuvörderst Schleiermacher und Bernhardi. Der erste ist leider seit beträchtlicher Zeit von unserm Zirkel getrennt, da er als Hofprediger zu Stolpe in Pommern lebt. Die Reden über die Religion sind Ihnen bekannt, im Athenäum rühren verschiedne mit S‒r unterzeichnete Kritiken von ihm her, und jetzt hat er ein Werk vollendet: Grundlinien einer Kritik der Moral, welches demnächst erscheinen wird, u wovon ich behaupten darf, daß es classisch und besonders ein dialektisches Meisterwerk ist. Seine jetzige Einsamkeit giebt ihm Muße, wenn ihm seine Gesundheit zu arbeiten erlaubt, und ich zweifle nicht an [7] seiner eifrigen Mitarbeit, besonders wenn Sie ihn selbst dazu auffodern wollen. Er würde besonders in der praktischen Philosophie, dann aber auch in der speculativen, und ihrer Geschichte, endlich auch in einigen Theilen der Theologie arbeiten können; allein auch Kunstkritik ist ihm nicht fremd, u wo ich nicht irre, schrieb er mir noch neulich in einem Brief, den ich jetzt eben nicht auffinden kann, er habe viele Gedanken über den Alarcos, und wünsche etwas darüber zu schreiben.
Mit dem Professor Bernhardi lebe ich, wie Sie vielleicht wissen, zusammen. Er hat viel über die Theorie der Kunst gedacht, und hat bey seiner Kunstkritik ein eignes wissenschaftliches Streben. Dann beschäftigt ihn besonders philosophische Grammatik; ich mache Sie auf den zweyten Theil seiner Sprachlehre aufmerksam, woraus Sie am besten die Richtung seines Geistes kennen lernen werden.
Wenn ich erst näher von Ihren Absichten unterrichtet bin, hoffe ich Ihnen noch mehre nennen zu können. Freylich sind viele gute Köpfe so lebhaft mit der Verfolgung ihrer eignen Plane [8] beschäftigt, daß sie sich schwer zu einer unterbrechenden Thätigkeit entschließen, u gewiß ist auch mit darum die Kritik eine so selten mit Meisterschaft ausgeübte Kunst.
Meinem Bruder werde ich Ihr Andenken bestellen. Ganz kurzens habe ich keine Briefe von ihm, aber schon vor einigen Monaten schrieb er mir, daß er sich außer dem Persischen nun auch des Sanscritanischen bemächtigt habe, und wenn ihm nur ferner Muße vergönnt wäre, viel schönes zu Tage zu fördern hoffe.
Fichte ist wohl, u arbeitet unabläßig an seinem großen Elementarwerke, dessen Erscheinung sich immer weiter hinausschiebt. Wir haben gleich heute Vormittag mit großem Interesse von Ihrem neuen Plane gesprochen.
Leben Sie recht wohl, ich muß schließen um den Abgang der Post nicht zu versäumen.
AWSchlegel
[1] Berlin d. 10ten Sept 1803
Es war mir doppelt erfreulich, einmal wieder einen Brief von Ihnen zu erhalten, da ich schon anfing zu besorgen, ein auf irgend eine Weise gegen mich erregtes Mistrauen möchte Ursache Ihres Stillschweigens seyn, und ich versäume keinen Posttag um zu antworten.
Mit Verwunderung haben wir hier die Versetzung des Hofrath Schütz und seiner Lit. Zeitung nach Halle vernommen, an welcher wahrscheinlich Kotzebue nach seinem vorlauten Triumph darüber zu urtheilen, durch seine Verbindung mit Beyme, welcher die etwas bedrängte Altgläubigkeit in der Literatur unterstützen zu müssen glaubt, Antheil gehabt hat. Es ist in der That mehr als großmüthig, die auswärtigen gelehrten Invaliden ins Land zu ziehen, und Ihnen noch schwere Transportkosten zuzubüßen; wenigstens ist nicht Mangel an gutem Willen Schuld daß die Wissenschaften in einem Lande, wo man dergleichen Maßregeln ergreift, nicht besser blühen wollen.
[2] Die bisherige Lit. Zeitung entsprach den gegenwärtig regen Strebungen so schlecht, sie mußte selbst dem Auslande ein so entstellendes Bild unserer Literatur geben, indem alles wesentliche in ihr übergangen oder verkehrt erwähnt wurde, daß es gewiß verdienstlich ist, ihr Ende baldmöglichst herbeyzuführen. Dieß kann nicht fehlschlagen, wenn ihr mit der gehörigen Energie und Ausdauer ein andres Institut gleicher Art, nur in einem besseren Geiste entgegengesetzt wird. Ich verspreche mir sehr heilsame Wirkungen davon, daß Sie selbst bey dem, was äußeres Vehikel und Gerüste des Baues ist, Hand mit anlegen wollen, und sage bereitwillig meine Theilnahme zu, so weit es die überhäuften Arbeiten und weitläuftigen Unternehmungen, die ich vorhabe, irgend zulassen.
Wie ich vermuthe, soll die ganze bisherige Form eines gelehrten Tageblattes beybehalten, und nur dafür gesorgt werden die einzelnen Fächer mit ächterem Gehalt auszufüllen, so daß also für jetzt die schwierige Aufgabe umgangen würde, ein kritisches Institut im Ganzen nach [3] wissenschaftlichen Ideen zu ordnen, und vollkommne Einheit hinein zu bringen. Es würde also auch nur um Beurtheilungen einzelner Bücher zu thun seyn, keine Übersichten des in einem ganzen Fache geleisteten würden gefodert werden; und durch Ausschließung des Schlechten und Mittelmäßigen gewönne man Raum zu ausführlicher Kritik über das bessere.
Jetzt eben habe ich meine Arbeit an einem Taschenbuche beendigt, welches unter dem Namen: Blumensträuße Italiänischer, Spanischer und Portugiesischer Poesie, in diesen Tagen erscheinen wird. Vom Spanischen Theater soll so bald als möglich ein zweyter Band herauskommen. Der Shakspeare wird ebenfalls wieder fortgesetzt, und ich eile hiebey mit desto größerem Eifer meinem Ziele entgegen, um alsdann das Ganze wieder überarbeiten, und über die sämtlichen Werke Shakspeareʼs etwas vollständiges historisches und kritisches liefern zu können. Vorlesungen zu halten, werde ich mich wohl diesen Winter nicht entschließen können, wiewohl ich vielfältig darum angegangen werde. [4] Das Athenäum fortzusetzen, hat mich der Verleger mehrmals aufgefodert, und ich könnte unter andern Motiven, auch das dazu haben, gewissen Leuten zu zeigen, daß es nicht aus Mangel an Aufnahme eingegangen sey. Von meinen eignen poetischen Planen will ich gar nicht reden, so wie auch von den Studien, deren manche sich denn doch in Zwischenzeiten einschieben lassen.
Sie sehen hieraus, daß ich nicht zu feyern gedenke, und daß mir nur die Wahl schwer werden muß, wo ich zuerst zugreifen soll. Indessen hoffe ich gewiß, in diesem Jahre noch Muße zu einigen Arbeiten für Ihr Institut zu gewinnen, und werde gern mein möglichstes thun, wenn Sie glauben, daß es wichtig ist, gleich zu Anfange eine Mannichfaltigkeit interessanter Beurtheilungen zu geben. Von was für Büchern, darüber will ich lieber Ihre Vorschläge erwarten. Ich habe das Schicksal gehabt bey aller Redlichkeit, als Urtheiler über Hervorbringungen der gegenwärtigen Zeit, durchgängig entweder als Freund oder als Feind perhorrescirt zu werden. Je mehr sich mein historischer [5] Horizont erweitert, um so mehr schmilzt natürlich die Zahl der Bücher zusammen, über welche zu reden mir der Mühe werth scheinen kann. So trifft es sich denn, daß beynahe alles bedeutende, was erscheint, von Personen herrührt, mit denen ich auf eine oder die andre Weise in Verhältnissen gestanden habe oder noch stehe. Ich wünschte daher zu wissen, im wievielsten Grade der Verwandtschaft das Recensiren erlaubt seyn soll oder nicht.
Um indessen zu zeigen, daß es mit meinem Erbieten Ernst ist, will ich wenigstens Ein Buch nennen, zu dessen Beurtheilung ich bereit bin, und welches nicht von einem meiner Freunde herrührt: Vossens Zeitmessung. Nur müßte ich dabey überhoben seyn, von seinen Gedichten zu sprechen, für die ich nur einen grammatischen Gesichtspunkt würde finden können.
Wenn ich einen Vorschlag thun darf, so wäre es der, eine Anzahl Beurtheilungen von bedeutenden, in der bisherigen Lit. Zeitung übergangnen oder ganz unwürdig angezeigten Schriften, gleich anfangs zu geben. Von solchen wird sich leicht eine beträchtliche Liste entwerfen lassen, da die Aus[6]beute, bey der Beschränkung auf das allerneueste nicht so reichlich ausfallen kann. Es ist nicht bloß gegen mich und meine Freunde daß die ALZ. in den letzten Jahren die feige Polemik des Schweigens ausgeübt hat, sie hat die Verbreitung alles Reellen und Durchgreifenden auf diese Weise zu hindern gesucht.
Sie fodern mich auf, Ihnen Freunde zu Mitarbeitern vorzuschlagen, und ich nenne Ihnen hierauf zuvörderst Schleiermacher und Bernhardi. Der erste ist leider seit beträchtlicher Zeit von unserm Zirkel getrennt, da er als Hofprediger zu Stolpe in Pommern lebt. Die Reden über die Religion sind Ihnen bekannt, im Athenäum rühren verschiedne mit S‒r unterzeichnete Kritiken von ihm her, und jetzt hat er ein Werk vollendet: Grundlinien einer Kritik der Moral, welches demnächst erscheinen wird, u wovon ich behaupten darf, daß es classisch und besonders ein dialektisches Meisterwerk ist. Seine jetzige Einsamkeit giebt ihm Muße, wenn ihm seine Gesundheit zu arbeiten erlaubt, und ich zweifle nicht an [7] seiner eifrigen Mitarbeit, besonders wenn Sie ihn selbst dazu auffodern wollen. Er würde besonders in der praktischen Philosophie, dann aber auch in der speculativen, und ihrer Geschichte, endlich auch in einigen Theilen der Theologie arbeiten können; allein auch Kunstkritik ist ihm nicht fremd, u wo ich nicht irre, schrieb er mir noch neulich in einem Brief, den ich jetzt eben nicht auffinden kann, er habe viele Gedanken über den Alarcos, und wünsche etwas darüber zu schreiben.
Mit dem Professor Bernhardi lebe ich, wie Sie vielleicht wissen, zusammen. Er hat viel über die Theorie der Kunst gedacht, und hat bey seiner Kunstkritik ein eignes wissenschaftliches Streben. Dann beschäftigt ihn besonders philosophische Grammatik; ich mache Sie auf den zweyten Theil seiner Sprachlehre aufmerksam, woraus Sie am besten die Richtung seines Geistes kennen lernen werden.
Wenn ich erst näher von Ihren Absichten unterrichtet bin, hoffe ich Ihnen noch mehre nennen zu können. Freylich sind viele gute Köpfe so lebhaft mit der Verfolgung ihrer eignen Plane [8] beschäftigt, daß sie sich schwer zu einer unterbrechenden Thätigkeit entschließen, u gewiß ist auch mit darum die Kritik eine so selten mit Meisterschaft ausgeübte Kunst.
Meinem Bruder werde ich Ihr Andenken bestellen. Ganz kurzens habe ich keine Briefe von ihm, aber schon vor einigen Monaten schrieb er mir, daß er sich außer dem Persischen nun auch des Sanscritanischen bemächtigt habe, und wenn ihm nur ferner Muße vergönnt wäre, viel schönes zu Tage zu fördern hoffe.
Fichte ist wohl, u arbeitet unabläßig an seinem großen Elementarwerke, dessen Erscheinung sich immer weiter hinausschiebt. Wir haben gleich heute Vormittag mit großem Interesse von Ihrem neuen Plane gesprochen.
Leben Sie recht wohl, ich muß schließen um den Abgang der Post nicht zu versäumen.
AWSchlegel
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