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Minchen ihr Zustand ängstigt mich sehr, weil sie die ganze Zeit ihrer Schwangerschaft sehr übel gewäsen ist. Möchten doch die schweren Stunden der Niederkunft erst überstanden, und meine Angst gehoben seyn! Geht alles glüklich und wird <anchor type="b" n="5131" ana="11" xml:id="NidB69121"/>ein Sohn<anchor type="e" n="5131" ana="11" xml:id="NidE69121"/> gebohren, so sind Sie, bester Bruder, mit einer Gevatterschaft bedroht, den Minchen wünscht nichts angele<milestone unit="start" n="5436"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="5436"/>gentlicher als Ihnen <anchor type="b" n="5131" ana="11" xml:id="NidB34944"/>den kleinen Ankömmling<anchor type="e" n="5131" ana="11" xml:id="NidE34944"/> zu empfehlen, und bittet schon im voraus um Ihre Liebe und Ihr Wohlwollen für ihm.<lb/>Da Sie nach Ihrer Theilnahme mich auffordern Ihnen von unserm Ergehen und Befinden Nachricht zu geben, so muß ich Ihnen klagen daß <anchor type="b" n="3460" ana="11" xml:id="NidB34945"/>meiner Malchen<anchor type="e" n="3460" ana="11" xml:id="NidE34945"/> ihre Gesundheit mir viele Sorge macht, den schon seit 4 Monathen kränkelt sie, und mir ist dadurch die Freude vereitelt worden sie in diesen Sommer mit <anchor type="b" n="3464" ana="11" xml:id="NidB34946"/>Mann<anchor type="e" n="3464" ana="11" xml:id="NidE34946"/> und <anchor type="b" n="5130" ana="11" xml:id="NidB34947"/>Kind<anchor type="e" n="5130" ana="11" xml:id="NidE34947"/> bey mir zu sehn, welches ich so gewiß hofte und sie mir versprochen hatte; ihr Arzt giebt uns indeß die beste Hofnung zu ihrer baldigen Wiederherstellung, und so muß ich geduldig seyn. <anchor type="b" n="5126" ana="11" xml:id="NidB34948"/><anchor type="b" n="3464" ana="11" xml:id="NidB34949"/>Das männliche Persohnal der Familie<anchor type="e" n="3464" ana="11" xml:id="NidE34949"/><anchor type="e" n="5126" ana="11" xml:id="NidE34948"/> ist gesund und munter, auch <anchor type="b" n="5132" ana="11" xml:id="NidB34951"/><anchor type="b" n="5391" ana="11" xml:id="NidB34952"/><anchor type="b" n="5130" ana="11" xml:id="NidB34950"/>die kleinen lieben Großkinder<anchor type="e" n="5130" ana="11" xml:id="NidE34950"/><anchor type="e" n="5391" ana="11" xml:id="NidE34952"/><anchor type="e" n="5132" ana="11" xml:id="NidE34951"/> die an Geist und Körper herrlich gedeihen. Ueber mein eignes Befinden möchte ich gerne schweigen, denn was ich darüber sagen kann ist nur die selbe alte Litanney. Meine gichtischen Uebel bessern sich gar nicht, und mit Furcht sehe ich den Winter entgegen wo sie sich gewöhnlich noch verschlimmern, auch ist <anchor type="b" n="5484" ana="11" xml:id="NidB34954"/>mein guter <milestone unit="start" n="5437"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="5437"/> Susemiehl<anchor type="e" n="5484" ana="11" xml:id="NidE34954"/> todt der mir noch oft Erleichtrung verschafte. Wäre es mir möglich mich in <anchor type="b" n="887" ana="10" xml:id="NidB69122"/>Ihre himmlische Gegend<anchor type="e" n="887" ana="10" xml:id="NidE69122"/> zu versetzen, bester Bruder, so würde mir vielleicht noch einmahl geholffen, dann würden Sie mich aber sobald nicht wieder loßwerden, den Ihre Gesellschaft und das schöne milde Clima würde zu viele Reize für mich haben. Sie haben jetzt woll den Besuch von <anchor type="b" n="3240" ana="11" xml:id="NidB34956"/>Minna<anchor type="e" n="3240" ana="11" xml:id="NidE34956"/> und <anchor type="b" n="3655" ana="11" xml:id="NidB34955"/>ihren Mann<anchor type="e" n="3655" ana="11" xml:id="NidE34955"/>, so sagte man mir wenigsten in <anchor type="b" n="98" ana="10" xml:id="NidB34957"/>Hamburg<anchor type="e" n="98" ana="10" xml:id="NidE34957"/> wo ich kürzlich war, auch höhrte ich dort, daß Minna in ihren jetzigen ehelichen Verhältnissen wieder nicht glüklich wäre. Dieß wäre doch traurig! Vielleicht ist es aber nur Geschwätz und Sie werden sich durch ihre Anwesenheit vom <hi rend="overstrike:1">er</hi> Gegentheil vielleicht überzeugen können. 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Ein unau<milestone unit="start" n="25772"/>[s]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="25772"/>sprechlich trauriges Gefühl hat ich dabey, sowohl über das was ich durch den Verewigten verlohren habe, als auch bey der Erinnrung daß ich in vorig<milestone unit="start" n="25774"/>[em]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="25774"/> Jahr den Weg <hi rend="offset:4">dahin</hi> mit Ihnen, geliebter Bruder, macht<milestone unit="start" n="25773"/>[e]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="25773"/> und Sie tief gerührt an meiner Seite sassen und <milestone unit="start" n="25771"/>mit mir<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Einfügung am linken Rand</title></note><milestone unit="end" n="25771"/> weinten; nun muste ich meinen Kummer allein tragen und keine theilnehmende Seele erleichterte ihn mir. – Für Heute muß ich schliessen, lieber Brud<milestone unit="start" n="25775"/>[er.]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="25775"/> Ich wiederhohle Ihnen meinen Dank für Ihr gütiges Geschenk, und füge die Bitte hinzu, daß Sie mir und <anchor type="b" n="2113" ana="11" xml:id="NidB69125"/><anchor type="b" n="3671" ana="11" xml:id="NidB69123"/><anchor type="b" n="3460" ana="11" xml:id="NidB69124"/>den Meinigen<anchor type="e" n="3460" ana="11" xml:id="NidE69124"/><anchor type="e" n="3671" ana="11" xml:id="NidE69123"/><anchor type="e" n="2113" ana="11" xml:id="NidE69125"/> ferner Ihre Liebe und Ihr freundliches Andenken erhalten. Erlaubt es Ihre Zeit einmah<milestone unit="start" n="25776"/>[l]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="25776"/> mir zu schreiben, so würden Sie mir dadurch die höchs<milestone unit="start" n="25777"/>[te]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="25777"/> Freude machen. <anchor type="b" n="5126" ana="11" xml:id="NidB34964"/>Spall<anchor type="e" n="5126" ana="11" xml:id="NidE34964"/> empfiehlt sich Ihnen gehorsam<milestone unit="start" n="25778"/>[st]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="25778"/> und ich bin mit innigster Werthschätzung, <lb/>Ihre<lb/>treu ergebene Schwester<lb/>Ch. 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Durch diesen unerwarteten Beytrag bin ich <span class="offset-4 ">nun</span> noch mehr in Stand gesetzt <span class="index-2113 tp-34937 index-5126 tp-34939 index-3671 tp-34938 index-3460 tp-34941 index-3464 tp-34942 ">meinen Kindern</span> Erleichtrung und Unterstützung zu verschaffen, welches <span class="index-3671 tp-34940 ">Minchen</span> besonders jetzt sehr zu statten kömmt da sie täglich ihre Niederkunft erwartet wobey immer viele Ausgaben sind. Minchen ihr Zustand ängstigt mich sehr, weil sie die ganze Zeit ihrer Schwangerschaft sehr übel gewäsen ist. Möchten doch die schweren Stunden der Niederkunft erst überstanden, und meine Angst gehoben seyn! Geht alles glüklich und wird <span class="index-5131 tp-69121 ">ein Sohn</span> gebohren, so sind Sie, bester Bruder, mit einer Gevatterschaft bedroht, den Minchen wünscht nichts angele<span class="notice-5436 ">[2]</span>gentlicher als Ihnen <span class="index-5131 tp-34944 ">den kleinen Ankömmling</span> zu empfehlen, und bittet schon im voraus um Ihre Liebe und Ihr Wohlwollen für ihm.<br>Da Sie nach Ihrer Theilnahme mich auffordern Ihnen von unserm Ergehen und Befinden Nachricht zu geben, so muß ich Ihnen klagen daß <span class="index-3460 tp-34945 ">meiner Malchen</span> ihre Gesundheit mir viele Sorge macht, den schon seit 4 Monathen kränkelt sie, und mir ist dadurch die Freude vereitelt worden sie in diesen Sommer mit <span class="index-3464 tp-34946 ">Mann</span> und <span class="index-5130 tp-34947 ">Kind</span> bey mir zu sehn, welches ich so gewiß hofte und sie mir versprochen hatte; ihr Arzt giebt uns indeß die beste Hofnung zu ihrer baldigen Wiederherstellung, und so muß ich geduldig seyn. <span class="index-5126 tp-34948 index-3464 tp-34949 ">Das männliche Persohnal der Familie</span> ist gesund und munter, auch <span class="index-5132 tp-34951 index-5391 tp-34952 index-5130 tp-34950 ">die kleinen lieben Großkinder</span> die an Geist und Körper herrlich gedeihen. Ueber mein eignes Befinden möchte ich gerne schweigen, denn was ich darüber sagen kann ist nur die selbe alte Litanney. Meine gichtischen Uebel bessern sich gar nicht, und mit Furcht sehe ich den Winter entgegen wo sie sich gewöhnlich noch verschlimmern, auch ist <span class="index-5484 tp-34954 ">mein guter </span><span class="index-5484 tp-34954 notice-5437 ">[3]</span><span class="index-5484 tp-34954 "> Susemiehl</span> todt der mir noch oft Erleichtrung verschafte. Wäre es mir möglich mich in <span class="index-887 tp-69122 ">Ihre himmlische Gegend</span> zu versetzen, bester Bruder, so würde mir vielleicht noch einmahl geholffen, dann würden Sie mich aber sobald nicht wieder loßwerden, den Ihre Gesellschaft und das schöne milde Clima würde zu viele Reize für mich haben. Sie haben jetzt woll den Besuch von <span class="index-3240 tp-34956 ">Minna</span> und <span class="index-3655 tp-34955 ">ihren Mann</span>, so sagte man mir wenigsten in <span class="index-98 tp-34957 ">Hamburg</span> wo ich kürzlich war, auch höhrte ich dort, daß Minna in ihren jetzigen ehelichen Verhältnissen wieder nicht glüklich wäre. Dieß wäre doch traurig! Vielleicht ist es aber nur Geschwätz und Sie werden sich durch ihre Anwesenheit vom <span class="overstrike-1 ">er</span> Gegentheil vielleicht überzeugen können. Von <span class="index-1393 tp-34959 index-1392 tp-34960 ">den Verwandten in </span><span class="index-1393 tp-34959 index-1392 tp-34960 index-173 tp-34958 ">Hannover</span> höhre ich jetzt nichts mehr, <span class="index-1393 tp-34962 ">der gute Carl</span> kann seiner Augen wegen nicht schreiben, und mit <span class="index-1392 tp-34961 ">der Schwiegerinn</span> bin ich schon lange auf keinen guten Fus; es rührt dieß noch von der Sterbezeit <span class="index-264 tp-35033 ">der seelgen Mutter</span> her, wo sie sich so eigenmächtig und habsüchtig benahm, und ihre geringen Verdienste um die Verstorbene so hoch anrechnete, daß es mich empörte und ich alle Gemeinschaft mit <span class="notice-5438 ">[4]</span> ihr aufgab.<br>Vor einigen Tagen habe ich die Ruhestätte <span class="index-187 tp-34963 ">meines verklärten guten Mannes</span> wieder besucht, und an seinen Grabe sein Gedächtniß gefeiert. Ein unau<span class="notice-25772 ">[s]</span>sprechlich trauriges Gefühl hat ich dabey, sowohl über das was ich durch den Verewigten verlohren habe, als auch bey der Erinnrung daß ich in vorig<span class="notice-25774 ">[em]</span> Jahr den Weg <span class="offset-4 ">dahin</span> mit Ihnen, geliebter Bruder, macht<span class="notice-25773 ">[e]</span> und Sie tief gerührt an meiner Seite sassen und <span class="notice-25771 ">mit mir</span> weinten; nun muste ich meinen Kummer allein tragen und keine theilnehmende Seele erleichterte ihn mir. – Für Heute muß ich schliessen, lieber Brud<span class="notice-25775 ">[er.]</span> Ich wiederhohle Ihnen meinen Dank für Ihr gütiges Geschenk, und füge die Bitte hinzu, daß Sie mir und <span class="index-2113 tp-69125 index-3671 tp-69123 index-3460 tp-69124 ">den Meinigen</span> ferner Ihre Liebe und Ihr freundliches Andenken erhalten. Erlaubt es Ihre Zeit einmah<span class="notice-25776 ">[l]</span> mir zu schreiben, so würden Sie mir dadurch die höchs<span class="notice-25777 ">[te]</span> Freude machen. <span class="index-5126 tp-34964 ">Spall</span> empfiehlt sich Ihnen gehorsam<span class="notice-25778 ">[st]</span> und ich bin mit innigster Werthschätzung, <br>Ihre<br>treu ergebene Schwester<br>Ch. 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Ein unau<milestone unit="start" n="25772"/>[s]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="25772"/>sprechlich trauriges Gefühl hat ich dabey, sowohl über das was ich durch den Verewigten verlohren habe, als auch bey der Erinnrung daß ich in vorig<milestone unit="start" n="25774"/>[em]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="25774"/> Jahr den Weg <hi rend="offset:4">dahin</hi> mit Ihnen, geliebter Bruder, macht<milestone unit="start" n="25773"/>[e]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="25773"/> und Sie tief gerührt an meiner Seite sassen und <milestone unit="start" n="25771"/>mit mir<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Einfügung am linken Rand</title></note><milestone unit="end" n="25771"/> weinten; nun muste ich meinen Kummer allein tragen und keine theilnehmende Seele erleichterte ihn mir. – Für Heute muß ich schliessen, lieber Brud<milestone unit="start" n="25775"/>[er.]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="25775"/> Ich wiederhohle Ihnen meinen Dank für Ihr gütiges Geschenk, und füge die Bitte hinzu, daß Sie mir und <persName key="2113"><persName key="3671"><persName key="3460">den Meinigen</persName></persName></persName> ferner Ihre Liebe und Ihr freundliches Andenken erhalten. Erlaubt es Ihre Zeit einmah<milestone unit="start" n="25776"/>[l]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="25776"/> mir zu schreiben, so würden Sie mir dadurch die höchs<milestone unit="start" n="25777"/>[te]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="25777"/> Freude machen. <persName key="5126">Spall</persName> empfiehlt sich Ihnen gehorsam<milestone unit="start" n="25778"/>[st]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="25778"/> und ich bin mit innigster Werthschätzung, <lb/>Ihre<lb/>treu ergebene Schwester<lb/>Ch. 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Geht alles glüklich und wird <anchor type="b" n="5131" ana="11" xml:id="NidB69121"/>ein Sohn<anchor type="e" n="5131" ana="11" xml:id="NidE69121"/> gebohren, so sind Sie, bester Bruder, mit einer Gevatterschaft bedroht, den Minchen wünscht nichts angele<milestone unit="start" n="5436"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="5436"/>gentlicher als Ihnen <anchor type="b" n="5131" ana="11" xml:id="NidB34944"/>den kleinen Ankömmling<anchor type="e" n="5131" ana="11" xml:id="NidE34944"/> zu empfehlen, und bittet schon im voraus um Ihre Liebe und Ihr Wohlwollen für ihm.<lb/>Da Sie nach Ihrer Theilnahme mich auffordern Ihnen von unserm Ergehen und Befinden Nachricht zu geben, so muß ich Ihnen klagen daß <anchor type="b" n="3460" ana="11" xml:id="NidB34945"/>meiner Malchen<anchor type="e" n="3460" ana="11" xml:id="NidE34945"/> ihre Gesundheit mir viele Sorge macht, den schon seit 4 Monathen kränkelt sie, und mir ist dadurch die Freude vereitelt worden sie in diesen Sommer mit <anchor type="b" n="3464" ana="11" xml:id="NidB34946"/>Mann<anchor type="e" n="3464" ana="11" xml:id="NidE34946"/> und <anchor type="b" n="5130" ana="11" xml:id="NidB34947"/>Kind<anchor type="e" n="5130" ana="11" xml:id="NidE34947"/> bey mir zu sehn, welches ich so gewiß hofte und sie mir versprochen hatte; ihr Arzt giebt uns indeß die beste Hofnung zu ihrer baldigen Wiederherstellung, und so muß ich geduldig seyn. <anchor type="b" n="5126" ana="11" xml:id="NidB34948"/><anchor type="b" n="3464" ana="11" xml:id="NidB34949"/>Das männliche Persohnal der Familie<anchor type="e" n="3464" ana="11" xml:id="NidE34949"/><anchor type="e" n="5126" ana="11" xml:id="NidE34948"/> ist gesund und munter, auch <anchor type="b" n="5132" ana="11" xml:id="NidB34951"/><anchor type="b" n="5391" ana="11" xml:id="NidB34952"/><anchor type="b" n="5130" ana="11" xml:id="NidB34950"/>die kleinen lieben Großkinder<anchor type="e" n="5130" ana="11" xml:id="NidE34950"/><anchor type="e" n="5391" ana="11" xml:id="NidE34952"/><anchor type="e" n="5132" ana="11" xml:id="NidE34951"/> die an Geist und Körper herrlich gedeihen. Ueber mein eignes Befinden möchte ich gerne schweigen, denn was ich darüber sagen kann ist nur die selbe alte Litanney. Meine gichtischen Uebel bessern sich gar nicht, und mit Furcht sehe ich den Winter entgegen wo sie sich gewöhnlich noch verschlimmern, auch ist <anchor type="b" n="5484" ana="11" xml:id="NidB34954"/>mein guter <milestone unit="start" n="5437"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="5437"/> Susemiehl<anchor type="e" n="5484" ana="11" xml:id="NidE34954"/> todt der mir noch oft Erleichtrung verschafte. Wäre es mir möglich mich in <anchor type="b" n="887" ana="10" xml:id="NidB69122"/>Ihre himmlische Gegend<anchor type="e" n="887" ana="10" xml:id="NidE69122"/> zu versetzen, bester Bruder, so würde mir vielleicht noch einmahl geholffen, dann würden Sie mich aber sobald nicht wieder loßwerden, den Ihre Gesellschaft und das schöne milde Clima würde zu viele Reize für mich haben. Sie haben jetzt woll den Besuch von <anchor type="b" n="3240" ana="11" xml:id="NidB34956"/>Minna<anchor type="e" n="3240" ana="11" xml:id="NidE34956"/> und <anchor type="b" n="3655" ana="11" xml:id="NidB34955"/>ihren Mann<anchor type="e" n="3655" ana="11" xml:id="NidE34955"/>, so sagte man mir wenigsten in <anchor type="b" n="98" ana="10" xml:id="NidB34957"/>Hamburg<anchor type="e" n="98" ana="10" xml:id="NidE34957"/> wo ich kürzlich war, auch höhrte ich dort, daß Minna in ihren jetzigen ehelichen Verhältnissen wieder nicht glüklich wäre. Dieß wäre doch traurig! Vielleicht ist es aber nur Geschwätz und Sie werden sich durch ihre Anwesenheit vom <hi rend="overstrike:1">er</hi> Gegentheil vielleicht überzeugen können. 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[1] Harburg den 7ten Octob.
1828.
Geliebter Bruder!
Sie haben mich durch den übersandten Wechsel, und noch mehr durch Ihren lieben theilnehmenden Brief, recht sehr erfreuet und angenehm überrascht; herzlich danke ich Ihnen dafür. Durch diesen unerwarteten Beytrag bin ich nun noch mehr in Stand gesetzt meinen Kindern Erleichtrung und Unterstützung zu verschaffen, welches Minchen besonders jetzt sehr zu statten kömmt da sie täglich ihre Niederkunft erwartet wobey immer viele Ausgaben sind. Minchen ihr Zustand ängstigt mich sehr, weil sie die ganze Zeit ihrer Schwangerschaft sehr übel gewäsen ist. Möchten doch die schweren Stunden der Niederkunft erst überstanden, und meine Angst gehoben seyn! Geht alles glüklich und wird ein Sohn gebohren, so sind Sie, bester Bruder, mit einer Gevatterschaft bedroht, den Minchen wünscht nichts angele[2]gentlicher als Ihnen den kleinen Ankömmling zu empfehlen, und bittet schon im voraus um Ihre Liebe und Ihr Wohlwollen für ihm.
Da Sie nach Ihrer Theilnahme mich auffordern Ihnen von unserm Ergehen und Befinden Nachricht zu geben, so muß ich Ihnen klagen daß meiner Malchen ihre Gesundheit mir viele Sorge macht, den schon seit 4 Monathen kränkelt sie, und mir ist dadurch die Freude vereitelt worden sie in diesen Sommer mit Mann und Kind bey mir zu sehn, welches ich so gewiß hofte und sie mir versprochen hatte; ihr Arzt giebt uns indeß die beste Hofnung zu ihrer baldigen Wiederherstellung, und so muß ich geduldig seyn. Das männliche Persohnal der Familie ist gesund und munter, auch die kleinen lieben Großkinder die an Geist und Körper herrlich gedeihen. Ueber mein eignes Befinden möchte ich gerne schweigen, denn was ich darüber sagen kann ist nur die selbe alte Litanney. Meine gichtischen Uebel bessern sich gar nicht, und mit Furcht sehe ich den Winter entgegen wo sie sich gewöhnlich noch verschlimmern, auch ist mein guter [3] Susemiehl todt der mir noch oft Erleichtrung verschafte. Wäre es mir möglich mich in Ihre himmlische Gegend zu versetzen, bester Bruder, so würde mir vielleicht noch einmahl geholffen, dann würden Sie mich aber sobald nicht wieder loßwerden, den Ihre Gesellschaft und das schöne milde Clima würde zu viele Reize für mich haben. Sie haben jetzt woll den Besuch von Minna und ihren Mann, so sagte man mir wenigsten in Hamburg wo ich kürzlich war, auch höhrte ich dort, daß Minna in ihren jetzigen ehelichen Verhältnissen wieder nicht glüklich wäre. Dieß wäre doch traurig! Vielleicht ist es aber nur Geschwätz und Sie werden sich durch ihre Anwesenheit vom er Gegentheil vielleicht überzeugen können. Von den Verwandten in Hannover höhre ich jetzt nichts mehr, der gute Carl kann seiner Augen wegen nicht schreiben, und mit der Schwiegerinn bin ich schon lange auf keinen guten Fus; es rührt dieß noch von der Sterbezeit der seelgen Mutter her, wo sie sich so eigenmächtig und habsüchtig benahm, und ihre geringen Verdienste um die Verstorbene so hoch anrechnete, daß es mich empörte und ich alle Gemeinschaft mit [4] ihr aufgab.
Vor einigen Tagen habe ich die Ruhestätte meines verklärten guten Mannes wieder besucht, und an seinen Grabe sein Gedächtniß gefeiert. Ein unau[s]sprechlich trauriges Gefühl hat ich dabey, sowohl über das was ich durch den Verewigten verlohren habe, als auch bey der Erinnrung daß ich in vorig[em] Jahr den Weg dahin mit Ihnen, geliebter Bruder, macht[e] und Sie tief gerührt an meiner Seite sassen und mit mir weinten; nun muste ich meinen Kummer allein tragen und keine theilnehmende Seele erleichterte ihn mir. – Für Heute muß ich schliessen, lieber Brud[er.] Ich wiederhohle Ihnen meinen Dank für Ihr gütiges Geschenk, und füge die Bitte hinzu, daß Sie mir und den Meinigen ferner Ihre Liebe und Ihr freundliches Andenken erhalten. Erlaubt es Ihre Zeit einmah[l] mir zu schreiben, so würden Sie mir dadurch die höchs[te] Freude machen. Spall empfiehlt sich Ihnen gehorsam[st] und ich bin mit innigster Werthschätzung,
Ihre
treu ergebene Schwester
Ch. Schlegel.
1828.
Geliebter Bruder!
Sie haben mich durch den übersandten Wechsel, und noch mehr durch Ihren lieben theilnehmenden Brief, recht sehr erfreuet und angenehm überrascht; herzlich danke ich Ihnen dafür. Durch diesen unerwarteten Beytrag bin ich nun noch mehr in Stand gesetzt meinen Kindern Erleichtrung und Unterstützung zu verschaffen, welches Minchen besonders jetzt sehr zu statten kömmt da sie täglich ihre Niederkunft erwartet wobey immer viele Ausgaben sind. Minchen ihr Zustand ängstigt mich sehr, weil sie die ganze Zeit ihrer Schwangerschaft sehr übel gewäsen ist. Möchten doch die schweren Stunden der Niederkunft erst überstanden, und meine Angst gehoben seyn! Geht alles glüklich und wird ein Sohn gebohren, so sind Sie, bester Bruder, mit einer Gevatterschaft bedroht, den Minchen wünscht nichts angele[2]gentlicher als Ihnen den kleinen Ankömmling zu empfehlen, und bittet schon im voraus um Ihre Liebe und Ihr Wohlwollen für ihm.
Da Sie nach Ihrer Theilnahme mich auffordern Ihnen von unserm Ergehen und Befinden Nachricht zu geben, so muß ich Ihnen klagen daß meiner Malchen ihre Gesundheit mir viele Sorge macht, den schon seit 4 Monathen kränkelt sie, und mir ist dadurch die Freude vereitelt worden sie in diesen Sommer mit Mann und Kind bey mir zu sehn, welches ich so gewiß hofte und sie mir versprochen hatte; ihr Arzt giebt uns indeß die beste Hofnung zu ihrer baldigen Wiederherstellung, und so muß ich geduldig seyn. Das männliche Persohnal der Familie ist gesund und munter, auch die kleinen lieben Großkinder die an Geist und Körper herrlich gedeihen. Ueber mein eignes Befinden möchte ich gerne schweigen, denn was ich darüber sagen kann ist nur die selbe alte Litanney. Meine gichtischen Uebel bessern sich gar nicht, und mit Furcht sehe ich den Winter entgegen wo sie sich gewöhnlich noch verschlimmern, auch ist mein guter [3] Susemiehl todt der mir noch oft Erleichtrung verschafte. Wäre es mir möglich mich in Ihre himmlische Gegend zu versetzen, bester Bruder, so würde mir vielleicht noch einmahl geholffen, dann würden Sie mich aber sobald nicht wieder loßwerden, den Ihre Gesellschaft und das schöne milde Clima würde zu viele Reize für mich haben. Sie haben jetzt woll den Besuch von Minna und ihren Mann, so sagte man mir wenigsten in Hamburg wo ich kürzlich war, auch höhrte ich dort, daß Minna in ihren jetzigen ehelichen Verhältnissen wieder nicht glüklich wäre. Dieß wäre doch traurig! Vielleicht ist es aber nur Geschwätz und Sie werden sich durch ihre Anwesenheit vom er Gegentheil vielleicht überzeugen können. Von den Verwandten in Hannover höhre ich jetzt nichts mehr, der gute Carl kann seiner Augen wegen nicht schreiben, und mit der Schwiegerinn bin ich schon lange auf keinen guten Fus; es rührt dieß noch von der Sterbezeit der seelgen Mutter her, wo sie sich so eigenmächtig und habsüchtig benahm, und ihre geringen Verdienste um die Verstorbene so hoch anrechnete, daß es mich empörte und ich alle Gemeinschaft mit [4] ihr aufgab.
Vor einigen Tagen habe ich die Ruhestätte meines verklärten guten Mannes wieder besucht, und an seinen Grabe sein Gedächtniß gefeiert. Ein unau[s]sprechlich trauriges Gefühl hat ich dabey, sowohl über das was ich durch den Verewigten verlohren habe, als auch bey der Erinnrung daß ich in vorig[em] Jahr den Weg dahin mit Ihnen, geliebter Bruder, macht[e] und Sie tief gerührt an meiner Seite sassen und mit mir weinten; nun muste ich meinen Kummer allein tragen und keine theilnehmende Seele erleichterte ihn mir. – Für Heute muß ich schliessen, lieber Brud[er.] Ich wiederhohle Ihnen meinen Dank für Ihr gütiges Geschenk, und füge die Bitte hinzu, daß Sie mir und den Meinigen ferner Ihre Liebe und Ihr freundliches Andenken erhalten. Erlaubt es Ihre Zeit einmah[l] mir zu schreiben, so würden Sie mir dadurch die höchs[te] Freude machen. Spall empfiehlt sich Ihnen gehorsam[st] und ich bin mit innigster Werthschätzung,
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Ch. Schlegel.