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Solltest Du nun selbst ein oder das andere Buch Dir unumgänglich nothwendig anschaffen müssen, oder dort <span class="overstrike-1 ">selbst</span> sonst welche kennen, die sich welche anschaffen müssen, worüber Du allenfalls auch <span class="index-5368 tp-32856 ">Cruse</span> befragen kannst, so bitte ich mir die Bücher und den Preis zu melden, und verschreibe ich sie sodann mit den meinigen und schaffe sie <span class="offset-4 ">womöglich</span> Postfrey hin. – Ich müßte aber <span class="underline-1 ">baldigst</span> darüber Nachricht haben, <span class="overstrike-1 ">um</span> <span class="offset-4 ">damit ich mich</span> weil ich sie gleich verschreiben wollte, <span class="overstrike-1 ">und mich</span> noch <span class="offset-4 ">an</span> andere wenden könnte, wenn jezt dort keine nöthig wären.<br><span class="notice-3278 ">[7]</span> <span class="index-264 tp-31214 ">Meine Mutter</span> befindet sich jezt wieder recht gut; merklich beßer als diesen Sommer. <span class="index-1875 tp-31215 ">Meine Schwiegermutter</span> ist aber eine Zeither unpaß gewesen, auch <span class="index-5272 tp-43774 ">die Crausen</span>, die <span class="offset-4 ">eine Operation</span> an ihrem Auge hat vornehmen lassen, die aber glücklich abgegangen. Von <span class="index-1874 tp-43775 ">dem treuen Gefährten</span> meiner Freuden u Leiden soll ich Dich bestens grüßen<br>JKF Schlegel<br><br>Lieber Bruder<br><span class="index-1392 tp-43777 ">Ich</span> dancke Ihnen recht herzlich für die Güte mit welcher Sie meine Bitte, in ansehung der Tassen erfüllen wollen. Da Sie mir aber schrieben: daß es vieleicht lange dauren könnte, eh ich sie von <span class="index-6589 tp-43779 index-6588 tp-43778 ">Fürstenberg</span> bekähme und ich Gelegenheit hatte hir <span class="index-14 tp-31216 index-6590 tp-43780 ">Gotaer</span> Tassen zu bekommen, so habe ich diese gekauft. wenn wir nun mahl bessere gebrauchen so werde ich so frei seyn, Sie wieder zu bemühn.<br>Heute geht <span class="index-1393 tp-31217 ">mein lieber Mann</span> zum ersten mahl wieder aus. er hat recht lange und viel leiden müßen.<br>geben Sie uns bald die Nachricht daß Sie recht wohl sind.<br>Ihre<br>Schwester Julie Schlegel<br><span class="notice-3279 ">[8]</span> [leer]', '36_xml' => '<p><milestone unit="start" n="3272"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3272"/> <placeName key="173">Hannover</placeName> den 22 Nov. 95.<lb/>Liebster Wilhelm, endlich dencke <persName key="1393">ich</persName> wieder darauf, mein Gefängniß, in welches ich durch ein höchstlangweiliges und beschwerliches Uebel nun schon in die 5<hi rend="offset:4;underline:1">te</hi> Woche gehalten bin, allmählich wieder zu verlassen, wiewohl ich noch nicht ganz wieder hergestellt bin. Das beste dabey war noch, daß ich dabey arbeiten konnte, ob es mir gleich schwerer ward, und auch etwas angriff. Desto gesünder werde ich ja nun wohl darnach werden. – Von Dir habe ich seitdem nichts gehört, als nur dann und wann durch <persName key="264">meine Mutter</persName>. <ref target="fud://3844">Meinen letzten Brief</ref>, worin ich Dir das übrige Geld wieder zurück schickte, hast Du doch wohl erhalten.<lb/><name key="2747" type="work">Dein <persName key="35">Dante</persName></name>, den wir mit <persName key="5024"><persName key="1874">Papens</persName></persName> gemeinschaftlich gelesen, hat uns einige angenehme Abende ge<milestone unit="start" n="3273"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3273"/>macht. In Deinen Versen findet man keine Spuhren, wodurch es fühlbar werden könnte, daß es eine Uebersetzung sey, auch wird man durch Deinen Commentar, der viele intressante Bemerkungen enthalt, leicht in den Stand gesetzt, sich in den Geist dieses Dichters und seines Zeitalters zu versetzen. Auch <persName key="1874">Pape</persName> ist sehr dafür eingenommen. Es frappirt ihm besonders das Anschauliche in den einzeilnen Darstellungen, durch wenige kühne Züge. Bey <persName key="1392">meiner Frau</persName> und <persName key="5024">der Frau von Pape</persName> hat auch besonders seine erste Liebe viel Glück gemacht.<lb/>Jezt habe ich endlich auch <name key="2761" type="work"><persName key="8">Fritzens</persName> Aufsatz in der <name key="2752" type="periodical"><placeName key="15">Berlinischen</placeName> Monathsschrift</name> über Diotima</name> gelesen. Eine einmalige flüchtige Lectüre eines <milestone unit="start" n="3274"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3274"/> solches Aufsatzes unter vielen andern hetrogenen Beschäftigungen und Zerstreuungen ist zu wenig zur richtigen Beurtheilung, zumal da das Zeitalter, worauf es sich bezieht, mir selbst zu fremd ist, und er so durchaus seinen eignen Gang geht. Ich finde ihn verständlicher, als die meisten seiner andern Aufsätze, voll <hi rend="offset:4">reicher</hi> neuer Gedanken die mir wenigstens neu waren, und den glücklichen Blick verrathen, womit er seinen Gegenstand umfaßt. Aber eben die Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit seiner Ideen scheint es mir zu verursachen, daß es schwer wird, seinen ganzen Ideengang zu übersehen; welches ich jedoch nur auf mich einschräncken und nicht allgemein gesagt haben will. Jedoch so viel glaube ich, daß, so viel auch von jeher von Griechen, Griechischem Geist, Cultur und Sitten und zwar von solchen am meisten, die sie am wenigsten <milestone unit="start" n="3275"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3275"/> kennen gesprochen <hi rend="overstrike:1">wird</hi> ist, und noch wird, sein Werck doch kein allgemeines Intresse finden wird, da der Gegenstand den meisten zu entlegen ist; und wenn auch viele <hi rend="offset:4">es</hi> lesen sollten, so wird es doch vorzüglich nur für Kenner seyn.<lb/>Noch über eins wollte ich Dir schreiben. Ich habe jezt wegen der neuen Auflagen <name key="5278" type="work">der <persName key="5271">Erxlebenschen</persName> Wercke</name> nach dessen Tode, Namens <persName key="5272"><persName key="1875"><persName key="1392">der Erben</persName></persName></persName> mit <orgName key="5608"><persName key="644">dem Buchhändler Dietrich</persName> <hi rend="offset:4">in <placeName key="2">Göttingen</placeName></hi></orgName> nun endlich einen Vergleich zu Stande gebracht, wobey eine Hauptbedingung darin besteht, daß er ihnen jezt noch 100 <milestone unit="start" n="21268"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21268"/>. an Büchern geben muß, die sie selbst auswählen können. 30 <milestone unit="start" n="21269"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21269"/>. an Büchern sind mir davon von <persName key="1875">meiner Schwiegermutter</persName> geschenkt, die ich also jezt auszuwählen habe. 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Solltest Du nun selbst ein oder das andere Buch Dir unumgänglich nothwendig anschaffen müssen, oder dort <hi rend="overstrike:1">selbst</hi> sonst welche kennen, die sich welche anschaffen müssen, worüber Du allenfalls auch <anchor type="b" n="5368" ana="11" xml:id="NidB32856"/>Cruse<anchor type="e" n="5368" ana="11" xml:id="NidE32856"/> befragen kannst, so bitte ich mir die Bücher und den Preis zu melden, und verschreibe ich sie sodann mit den meinigen und schaffe sie <hi rend="offset:4">womöglich</hi> Postfrey hin. – Ich müßte aber <hi rend="underline:1">baldigst</hi> darüber Nachricht haben, <hi rend="overstrike:1">um</hi> <hi rend="offset:4">damit ich mich</hi> weil ich sie gleich verschreiben wollte, <hi rend="overstrike:1">und mich</hi> noch <hi rend="offset:4">an</hi> andere wenden könnte, wenn jezt dort keine nöthig wären.<lb/><milestone unit="start" n="3278"/>[7]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3278"/> <anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB31214"/>Meine Mutter<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE31214"/> befindet sich jezt wieder recht gut; merklich beßer als diesen Sommer. <anchor type="b" n="1875" ana="11" xml:id="NidB31215"/>Meine Schwiegermutter<anchor type="e" n="1875" ana="11" xml:id="NidE31215"/> ist aber eine Zeither unpaß gewesen, auch <anchor type="b" n="5272" ana="11" xml:id="NidB43774"/>die Crausen<anchor type="e" n="5272" ana="11" xml:id="NidE43774"/>, die <hi rend="offset:4">eine Operation</hi> an ihrem Auge hat vornehmen lassen, die aber glücklich abgegangen. 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Da Sie mir aber schrieben: daß es vieleicht lange dauren könnte, eh ich sie von <anchor type="b" n="6589" ana="15" xml:id="NidB43779"/><anchor type="b" n="6588" ana="10" xml:id="NidB43778"/>Fürstenberg<anchor type="e" n="6588" ana="10" xml:id="NidE43778"/><anchor type="e" n="6589" ana="15" xml:id="NidE43779"/> bekähme und ich Gelegenheit hatte hir <anchor type="b" n="14" ana="10" xml:id="NidB31216"/><anchor type="b" n="6590" ana="15" xml:id="NidB43780"/>Gotaer<anchor type="e" n="6590" ana="15" xml:id="NidE43780"/><anchor type="e" n="14" ana="10" xml:id="NidE31216"/> Tassen zu bekommen, so habe ich diese gekauft. wenn wir nun mahl bessere gebrauchen so werde ich so frei seyn, Sie wieder zu bemühn.<lb/>Heute geht <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB31217"/>mein lieber Mann<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE31217"/> zum ersten mahl wieder aus. er hat recht lange und viel leiden müßen.<lb/>geben Sie uns bald die Nachricht daß Sie recht wohl sind.<lb/>Ihre<lb/>Schwester Julie Schlegel<lb/><milestone unit="start" n="3279"/>[8]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3279"/><anchor type="e" n="1392" ana="11" xml:id="NidE43777"/> [leer]', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ), (int) 1 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1795-11-22', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datengeberhand' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_purlhand' => 'DE-1a-34097', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.23,Nr.77', '36_h1zahl' => '7S. auf Doppelbl., hs. m. 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Das beste dabey war noch, daß ich dabey arbeiten konnte, ob es mir gleich schwerer ward, und auch etwas angriff. Desto gesünder werde ich ja nun wohl darnach werden. – Von Dir habe ich seitdem nichts gehört, als nur dann und wann durch <span class="index-264 tp-31189 ">meine Mutter</span>. <span class="doc-3844 ">Meinen letzten Brief</span>, worin ich Dir das übrige Geld wieder zurück schickte, hast Du doch wohl erhalten.<br><span class="index-2747 tp-31194 ">Dein </span><span class="index-2747 tp-31194 index-35 tp-31193 ">Dante</span>, den wir mit <span class="index-5024 tp-31191 index-1874 tp-31190 ">Papens</span> gemeinschaftlich gelesen, hat uns einige angenehme Abende ge<span class="notice-3273 ">[2]</span>macht. In Deinen Versen findet man keine Spuhren, wodurch es fühlbar werden könnte, daß es eine Uebersetzung sey, auch wird man durch Deinen Commentar, der viele intressante Bemerkungen enthalt, leicht in den Stand gesetzt, sich in den Geist dieses Dichters und seines Zeitalters zu versetzen. Auch <span class="index-1874 tp-31192 ">Pape</span> ist sehr dafür eingenommen. Es frappirt ihm besonders das Anschauliche in den einzeilnen Darstellungen, durch wenige kühne Züge. Bey <span class="index-1392 tp-31195 ">meiner Frau</span> und <span class="index-5024 tp-31196 ">der Frau von Pape</span> hat auch besonders seine erste Liebe viel Glück gemacht.<br>Jezt habe ich endlich auch <span class="index-8 tp-31197 index-2761 tp-31200 ">Fritzens</span><span class="index-2761 tp-31200 "> Aufsatz in der </span><span class="index-2761 tp-31200 index-15 tp-31198 index-2752 tp-31199 ">Berlinischen</span><span class="index-2761 tp-31200 index-2752 tp-31199 "> Monathsschrift</span><span class="index-2761 tp-31200 "> über Diotima</span> gelesen. Eine einmalige flüchtige Lectüre eines <span class="notice-3274 ">[3]</span> solches Aufsatzes unter vielen andern hetrogenen Beschäftigungen und Zerstreuungen ist zu wenig zur richtigen Beurtheilung, zumal da das Zeitalter, worauf es sich bezieht, mir selbst zu fremd ist, und er so durchaus seinen eignen Gang geht. Ich finde ihn verständlicher, als die meisten seiner andern Aufsätze, voll <span class="offset-4 ">reicher</span> neuer Gedanken die mir wenigstens neu waren, und den glücklichen Blick verrathen, womit er seinen Gegenstand umfaßt. Aber eben die Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit seiner Ideen scheint es mir zu verursachen, daß es schwer wird, seinen ganzen Ideengang zu übersehen; welches ich jedoch nur auf mich einschräncken und nicht allgemein gesagt haben will. Jedoch so viel glaube ich, daß, so viel auch von jeher von Griechen, Griechischem Geist, Cultur und Sitten und zwar von solchen am meisten, die sie am wenigsten <span class="notice-3275 ">[4]</span> kennen gesprochen <span class="overstrike-1 ">wird</span> ist, und noch wird, sein Werck doch kein allgemeines Intresse finden wird, da der Gegenstand den meisten zu entlegen ist; und wenn auch viele <span class="offset-4 ">es</span> lesen sollten, so wird es doch vorzüglich nur für Kenner seyn.<br>Noch über eins wollte ich Dir schreiben. Ich habe jezt wegen der neuen Auflagen <span class="index-5278 tp-31202 ">der </span><span class="index-5278 tp-31202 index-5271 tp-31201 ">Erxlebenschen</span><span class="index-5278 tp-31202 "> Wercke</span> nach dessen Tode, Namens <span class="index-5272 tp-31208 index-1875 tp-31206 index-1392 tp-31207 ">der Erben</span> mit <span class="index-644 tp-31204 index-5608 tp-43772 ">dem Buchhändler Dietrich</span><span class="index-5608 tp-43772 "> </span><span class="index-5608 tp-43772 offset-4 ">in </span><span class="index-5608 tp-43772 offset-4 index-2 tp-31203 ">Göttingen</span> nun endlich einen Vergleich zu Stande gebracht, wobey eine Hauptbedingung darin besteht, daß er ihnen jezt noch 100 <span class="notice-21268 ">r</span>. an Büchern geben muß, die sie selbst auswählen können. 30 <span class="notice-21269 ">r</span>. an Büchern sind mir davon von <span class="index-1875 tp-43773 ">meiner Schwiegermutter</span> geschenkt, die ich also jezt auszuwählen habe. Einige juristische Bücher, als mir unentbehrliches Handwerkzeug muß ich mir noch anschaffen. Außerdem dachte ich mir noch einige zu unserm Vergnügen, von bleibendem <span class="notice-3276 ">[5]</span> Werthe und Intresse, die das Anziehende nicht bey der ersten Lectüre verlieren, anzuschaffen; als etwa <span class="index-1045 tp-31209 index-1046 tp-31211 ">Eschenburgs</span><span class="index-1046 tp-31211 "> Uebersetzung vom </span><span class="index-1046 tp-31211 index-4 tp-31210 ">Shackespear</span> (was kostet sie?) Auch fehlt mir ein französisches Lexicon, welches ich mir anschaffen muß; wovon ich mir ein gutes vorzuschlagen bitte. Indessen sollte dieß meiner Meinung nach nur etwa 25 <span class="notice-21270 ">r</span>. kommen. Die andern 25 <span class="overstrike-1 notice-21271 ">Rt</span><span class="overstrike-1 ">.</span> möchte ich, meinen Ansprüchen wo nicht auf einen Protector <span class="offset-4 ">doch Liebhaber</span> der Wissenschaften unbeschadet, in allen Ehren gern zu Gelde machen; wie Du mir in meiner Lage nicht verdencken wirst, da ich in der That in meiner jetzigen Wohnung keinen Platz zu einer großen Bibliotheck <span class="notice-21330 ">ha</span>be, und mich auch einigermassen mit <span class="notice-3277 ">[6]</span> geliehenen Büchern behelfen, <span class="overstrike-1 ">kann</span>, das Geld aber zu manchen Dingen brauchen kann; zumal da ich jezt vorhabe, mir ein eignes Haus, sollte es auch nur ein kleines GartenHaus seyn, zu bauen; denn ich habe meinen Garten selbst angenommen, weil <span class="index-1392 tp-31212 ">meine Frau</span> eine große Freundin von Gartenleben ist, und es mir gewiß auch gut bekommen wird. – So weit die Vorrede. Solltest Du nun selbst ein oder das andere Buch Dir unumgänglich nothwendig anschaffen müssen, oder dort <span class="overstrike-1 ">selbst</span> sonst welche kennen, die sich welche anschaffen müssen, worüber Du allenfalls auch <span class="index-5368 tp-32856 ">Cruse</span> befragen kannst, so bitte ich mir die Bücher und den Preis zu melden, und verschreibe ich sie sodann mit den meinigen und schaffe sie <span class="offset-4 ">womöglich</span> Postfrey hin. – Ich müßte aber <span class="underline-1 ">baldigst</span> darüber Nachricht haben, <span class="overstrike-1 ">um</span> <span class="offset-4 ">damit ich mich</span> weil ich sie gleich verschreiben wollte, <span class="overstrike-1 ">und mich</span> noch <span class="offset-4 ">an</span> andere wenden könnte, wenn jezt dort keine nöthig wären.<br><span class="notice-3278 ">[7]</span> <span class="index-264 tp-31214 ">Meine Mutter</span> befindet sich jezt wieder recht gut; merklich beßer als diesen Sommer. <span class="index-1875 tp-31215 ">Meine Schwiegermutter</span> ist aber eine Zeither unpaß gewesen, auch <span class="index-5272 tp-43774 ">die Crausen</span>, die <span class="offset-4 ">eine Operation</span> an ihrem Auge hat vornehmen lassen, die aber glücklich abgegangen. Von <span class="index-1874 tp-43775 ">dem treuen Gefährten</span> meiner Freuden u Leiden soll ich Dich bestens grüßen<br>JKF Schlegel<br><br>Lieber Bruder<br><span class="index-1392 tp-43777 ">Ich</span> dancke Ihnen recht herzlich für die Güte mit welcher Sie meine Bitte, in ansehung der Tassen erfüllen wollen. Da Sie mir aber schrieben: daß es vieleicht lange dauren könnte, eh ich sie von <span class="index-6589 tp-43779 index-6588 tp-43778 ">Fürstenberg</span> bekähme und ich Gelegenheit hatte hir <span class="index-14 tp-31216 index-6590 tp-43780 ">Gotaer</span> Tassen zu bekommen, so habe ich diese gekauft. wenn wir nun mahl bessere gebrauchen so werde ich so frei seyn, Sie wieder zu bemühn.<br>Heute geht <span class="index-1393 tp-31217 ">mein lieber Mann</span> zum ersten mahl wieder aus. er hat recht lange und viel leiden müßen.<br>geben Sie uns bald die Nachricht daß Sie recht wohl sind.<br>Ihre<br>Schwester Julie Schlegel<br><span class="notice-3279 ">[8]</span> [leer]' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/2131' $description = 'Johann Carl Fürchtegott Schlegel, Julie Schlegel an August Wilhelm von Schlegel am 22.11.1795, Hannover, Braunschweig' $adressatort = 'Braunschweig <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/42808-5">GND</a>' $absendeort = 'Hannover <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4023349-2">GND</a>' $date = '22.11.1795' $adressat = array() $adrCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $absender = array( (int) 4637 => array( 'ID' => '4637', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-02-24 16:54:07', 'timelastchg' => '2017-12-21 16:02:39', 'key' => 'AWS-ap-00gj', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_dbid' => '100799434', '39_name' => 'Schlegel, Johann Carl Fürchtegott', '39_geschlecht' => 'm', '39_gebdatum' => '1758-01-02', '39_geburtsort' => array( 'ID' => '2274', 'content' => 'Zerbst/Anhalt', 'bemerkung' => 'GND:4067663-8', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_toddatum' => '1831-11-13', '39_sterbeort' => array( 'ID' => '173', 'content' => 'Hannover', 'bemerkung' => 'GND:4023349-2', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_pdb' => 'GND', '39_beziehung' => 'Johann Carl Fürchtegott war ein Bruder August Wilhelm Schlegels.', '39_quellen' => 'ADB@http://www.deutsche-biographie.de/pnd100799434.html?anchor=adb@ WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D519-317-1@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. 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In Deinen Versen findet man keine Spuhren, wodurch es fühlbar werden könnte, daß es eine Uebersetzung sey, auch wird man durch Deinen Commentar, der viele intressante Bemerkungen enthalt, leicht in den Stand gesetzt, sich in den Geist dieses Dichters und seines Zeitalters zu versetzen. Auch <span class="index-1874 tp-31192 ">Pape</span> ist sehr dafür eingenommen. Es frappirt ihm besonders das Anschauliche in den einzeilnen Darstellungen, durch wenige kühne Züge. 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Ich finde ihn verständlicher, als die meisten seiner andern Aufsätze, voll <span class="offset-4 ">reicher</span> neuer Gedanken die mir wenigstens neu waren, und den glücklichen Blick verrathen, womit er seinen Gegenstand umfaßt. Aber eben die Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit seiner Ideen scheint es mir zu verursachen, daß es schwer wird, seinen ganzen Ideengang zu übersehen; welches ich jedoch nur auf mich einschräncken und nicht allgemein gesagt haben will. 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Einige juristische Bücher, als mir unentbehrliches Handwerkzeug muß ich mir noch anschaffen. Außerdem dachte ich mir noch einige zu unserm Vergnügen, von bleibendem <span class="notice-3276 ">[5]</span> Werthe und Intresse, die das Anziehende nicht bey der ersten Lectüre verlieren, anzuschaffen; als etwa <span class="index-1045 tp-31209 index-1046 tp-31211 ">Eschenburgs</span><span class="index-1046 tp-31211 "> Uebersetzung vom </span><span class="index-1046 tp-31211 index-4 tp-31210 ">Shackespear</span> (was kostet sie?) Auch fehlt mir ein französisches Lexicon, welches ich mir anschaffen muß; wovon ich mir ein gutes vorzuschlagen bitte. Indessen sollte dieß meiner Meinung nach nur etwa 25 <span class="notice-21270 ">r</span>. kommen. Die andern 25 <span class="overstrike-1 notice-21271 ">Rt</span><span class="overstrike-1 ">.</span> möchte ich, meinen Ansprüchen wo nicht auf einen Protector <span class="offset-4 ">doch Liebhaber</span> der Wissenschaften unbeschadet, in allen Ehren gern zu Gelde machen; wie Du mir in meiner Lage nicht verdencken wirst, da ich in der That in meiner jetzigen Wohnung keinen Platz zu einer großen Bibliotheck <span class="notice-21330 ">ha</span>be, und mich auch einigermassen mit <span class="notice-3277 ">[6]</span> geliehenen Büchern behelfen, <span class="overstrike-1 ">kann</span>, das Geld aber zu manchen Dingen brauchen kann; zumal da ich jezt vorhabe, mir ein eignes Haus, sollte es auch nur ein kleines GartenHaus seyn, zu bauen; denn ich habe meinen Garten selbst angenommen, weil <span class="index-1392 tp-31212 ">meine Frau</span> eine große Freundin von Gartenleben ist, und es mir gewiß auch gut bekommen wird. – So weit die Vorrede. Solltest Du nun selbst ein oder das andere Buch Dir unumgänglich nothwendig anschaffen müssen, oder dort <span class="overstrike-1 ">selbst</span> sonst welche kennen, die sich welche anschaffen müssen, worüber Du allenfalls auch <span class="index-5368 tp-32856 ">Cruse</span> befragen kannst, so bitte ich mir die Bücher und den Preis zu melden, und verschreibe ich sie sodann mit den meinigen und schaffe sie <span class="offset-4 ">womöglich</span> Postfrey hin. – Ich müßte aber <span class="underline-1 ">baldigst</span> darüber Nachricht haben, <span class="overstrike-1 ">um</span> <span class="offset-4 ">damit ich mich</span> weil ich sie gleich verschreiben wollte, <span class="overstrike-1 ">und mich</span> noch <span class="offset-4 ">an</span> andere wenden könnte, wenn jezt dort keine nöthig wären.<br><span class="notice-3278 ">[7]</span> <span class="index-264 tp-31214 ">Meine Mutter</span> befindet sich jezt wieder recht gut; merklich beßer als diesen Sommer. <span class="index-1875 tp-31215 ">Meine Schwiegermutter</span> ist aber eine Zeither unpaß gewesen, auch <span class="index-5272 tp-43774 ">die Crausen</span>, die <span class="offset-4 ">eine Operation</span> an ihrem Auge hat vornehmen lassen, die aber glücklich abgegangen. 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Da Sie mir aber schrieben: daß es vieleicht lange dauren könnte, eh ich sie von <span class="index-6589 tp-43779 index-6588 tp-43778 ">Fürstenberg</span> bekähme und ich Gelegenheit hatte hir <span class="index-14 tp-31216 index-6590 tp-43780 ">Gotaer</span> Tassen zu bekommen, so habe ich diese gekauft. wenn wir nun mahl bessere gebrauchen so werde ich so frei seyn, Sie wieder zu bemühn.<br>Heute geht <span class="index-1393 tp-31217 ">mein lieber Mann</span> zum ersten mahl wieder aus. er hat recht lange und viel leiden müßen.<br>geben Sie uns bald die Nachricht daß Sie recht wohl sind.<br>Ihre<br>Schwester Julie Schlegel<br><span class="notice-3279 ">[8]</span> [leer]', '36_xml' => '<p><milestone unit="start" n="3272"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3272"/> <placeName key="173">Hannover</placeName> den 22 Nov. 95.<lb/>Liebster Wilhelm, endlich dencke <persName key="1393">ich</persName> wieder darauf, mein Gefängniß, in welches ich durch ein höchstlangweiliges und beschwerliches Uebel nun schon in die 5<hi rend="offset:4;underline:1">te</hi> Woche gehalten bin, allmählich wieder zu verlassen, wiewohl ich noch nicht ganz wieder hergestellt bin. 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In Deinen Versen findet man keine Spuhren, wodurch es fühlbar werden könnte, daß es eine Uebersetzung sey, auch wird man durch Deinen Commentar, der viele intressante Bemerkungen enthalt, leicht in den Stand gesetzt, sich in den Geist dieses Dichters und seines Zeitalters zu versetzen. Auch <persName key="1874">Pape</persName> ist sehr dafür eingenommen. Es frappirt ihm besonders das Anschauliche in den einzeilnen Darstellungen, durch wenige kühne Züge. Bey <persName key="1392">meiner Frau</persName> und <persName key="5024">der Frau von Pape</persName> hat auch besonders seine erste Liebe viel Glück gemacht.<lb/>Jezt habe ich endlich auch <name key="2761" type="work"><persName key="8">Fritzens</persName> Aufsatz in der <name key="2752" type="periodical"><placeName key="15">Berlinischen</placeName> Monathsschrift</name> über Diotima</name> gelesen. 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Jedoch so viel glaube ich, daß, so viel auch von jeher von Griechen, Griechischem Geist, Cultur und Sitten und zwar von solchen am meisten, die sie am wenigsten <milestone unit="start" n="3275"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3275"/> kennen gesprochen <hi rend="overstrike:1">wird</hi> ist, und noch wird, sein Werck doch kein allgemeines Intresse finden wird, da der Gegenstand den meisten zu entlegen ist; und wenn auch viele <hi rend="offset:4">es</hi> lesen sollten, so wird es doch vorzüglich nur für Kenner seyn.<lb/>Noch über eins wollte ich Dir schreiben. Ich habe jezt wegen der neuen Auflagen <name key="5278" type="work">der <persName key="5271">Erxlebenschen</persName> Wercke</name> nach dessen Tode, Namens <persName key="5272"><persName key="1875"><persName key="1392">der Erben</persName></persName></persName> mit <orgName key="5608"><persName key="644">dem Buchhändler Dietrich</persName> <hi rend="offset:4">in <placeName key="2">Göttingen</placeName></hi></orgName> nun endlich einen Vergleich zu Stande gebracht, wobey eine Hauptbedingung darin besteht, daß er ihnen jezt noch 100 <milestone unit="start" n="21268"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21268"/>. an Büchern geben muß, die sie selbst auswählen können. 30 <milestone unit="start" n="21269"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21269"/>. an Büchern sind mir davon von <persName key="1875">meiner Schwiegermutter</persName> geschenkt, die ich also jezt auszuwählen habe. Einige juristische Bücher, als mir unentbehrliches Handwerkzeug muß ich mir noch anschaffen. Außerdem dachte ich mir noch einige zu unserm Vergnügen, von bleibendem <milestone unit="start" n="3276"/>[5]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3276"/> Werthe und Intresse, die das Anziehende nicht bey der ersten Lectüre verlieren, anzuschaffen; als etwa <name key="1046" type="work"><persName key="1045">Eschenburgs</persName> Uebersetzung vom <persName key="4">Shackespear</persName></name> (was kostet sie?) Auch fehlt mir ein französisches Lexicon, welches ich mir anschaffen muß; wovon ich mir ein gutes vorzuschlagen bitte. Indessen sollte dieß meiner Meinung nach nur etwa 25 <milestone unit="start" n="21270"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21270"/>. kommen. Die andern 25 <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="21271"/>Rt</hi><note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21271"/><hi rend="overstrike:1">.</hi> möchte ich, meinen Ansprüchen wo nicht auf einen Protector <hi rend="offset:4">doch Liebhaber</hi> der Wissenschaften unbeschadet, in allen Ehren gern zu Gelde machen; wie Du mir in meiner Lage nicht verdencken wirst, da ich in der That in meiner jetzigen Wohnung keinen Platz zu einer großen Bibliotheck <milestone unit="start" n="21330"/>ha<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="21330"/>be, und mich auch einigermassen mit <milestone unit="start" n="3277"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3277"/> geliehenen Büchern behelfen, <hi rend="overstrike:1">kann</hi>, das Geld aber zu manchen Dingen brauchen kann; zumal da ich jezt vorhabe, mir ein eignes Haus, sollte es auch nur ein kleines GartenHaus seyn, zu bauen; denn ich habe meinen Garten selbst angenommen, weil <persName key="1392">meine Frau</persName> eine große Freundin von Gartenleben ist, und es mir gewiß auch gut bekommen wird. – So weit die Vorrede. Solltest Du nun selbst ein oder das andere Buch Dir unumgänglich nothwendig anschaffen müssen, oder dort <hi rend="overstrike:1">selbst</hi> sonst welche kennen, die sich welche anschaffen müssen, worüber Du allenfalls auch <persName key="5368">Cruse</persName> befragen kannst, so bitte ich mir die Bücher und den Preis zu melden, und verschreibe ich sie sodann mit den meinigen und schaffe sie <hi rend="offset:4">womöglich</hi> Postfrey hin. – Ich müßte aber <hi rend="underline:1">baldigst</hi> darüber Nachricht haben, <hi rend="overstrike:1">um</hi> <hi rend="offset:4">damit ich mich</hi> weil ich sie gleich verschreiben wollte, <hi rend="overstrike:1">und mich</hi> noch <hi rend="offset:4">an</hi> andere wenden könnte, wenn jezt dort keine nöthig wären.<lb/><milestone unit="start" n="3278"/>[7]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3278"/> <persName key="264">Meine Mutter</persName> befindet sich jezt wieder recht gut; merklich beßer als diesen Sommer. <persName key="1875">Meine Schwiegermutter</persName> ist aber eine Zeither unpaß gewesen, auch <persName key="5272">die Crausen</persName>, die <hi rend="offset:4">eine Operation</hi> an ihrem Auge hat vornehmen lassen, die aber glücklich abgegangen. Von <persName key="1874">dem treuen Gefährten</persName> meiner Freuden u Leiden soll ich Dich bestens grüßen<lb/>JKF Schlegel<lb/><lb/>Lieber Bruder<lb/><persName key="1392">Ich</persName> dancke Ihnen recht herzlich für die Güte mit welcher Sie meine Bitte, in ansehung der Tassen erfüllen wollen. Da Sie mir aber schrieben: daß es vieleicht lange dauren könnte, eh ich sie von <orgName key="6589"><placeName key="6588">Fürstenberg</placeName></orgName> bekähme und ich Gelegenheit hatte hir <placeName key="14"><orgName key="6590">Gotaer</orgName></placeName> Tassen zu bekommen, so habe ich diese gekauft. wenn wir nun mahl bessere gebrauchen so werde ich so frei seyn, Sie wieder zu bemühn.<lb/>Heute geht <persName key="1393">mein lieber Mann</persName> zum ersten mahl wieder aus. er hat recht lange und viel leiden müßen.<lb/>geben Sie uns bald die Nachricht daß Sie recht wohl sind.<lb/>Ihre<lb/>Schwester Julie Schlegel<lb/><milestone unit="start" n="3279"/>[8]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3279"/> [leer]</p>', '36_xml_standoff' => '<milestone unit="start" n="3272"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3272"/> <anchor type="b" n="173" ana="10" xml:id="NidB43771"/>Hannover<anchor type="e" n="173" ana="10" xml:id="NidE43771"/> den 22 Nov. 95.<lb/>Liebster Wilhelm, endlich dencke <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB43776"/>ich<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE43776"/> wieder darauf, mein Gefängniß, in welches ich durch ein höchstlangweiliges und beschwerliches Uebel nun schon in die 5<hi rend="offset:4;underline:1">te</hi> Woche gehalten bin, allmählich wieder zu verlassen, wiewohl ich noch nicht ganz wieder hergestellt bin. 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Desto gesünder werde ich ja nun wohl darnach werden. – Von Dir habe ich seitdem nichts gehört, als nur dann und wann durch <anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB31189"/>meine Mutter<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE31189"/>. <ref target="fud://3844">Meinen letzten Brief</ref>, worin ich Dir das übrige Geld wieder zurück schickte, hast Du doch wohl erhalten.<lb/><anchor type="b" n="2747" ana="12" xml:id="NidB31194"/>Dein <anchor type="b" n="35" ana="11" xml:id="NidB31193"/>Dante<anchor type="e" n="35" ana="11" xml:id="NidE31193"/><anchor type="e" n="2747" ana="12" xml:id="NidE31194"/>, den wir mit <anchor type="b" n="5024" ana="11" xml:id="NidB31191"/><anchor type="b" n="1874" ana="11" xml:id="NidB31190"/>Papens<anchor type="e" n="1874" ana="11" xml:id="NidE31190"/><anchor type="e" n="5024" ana="11" xml:id="NidE31191"/> gemeinschaftlich gelesen, hat uns einige angenehme Abende ge<milestone unit="start" n="3273"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3273"/>macht. In Deinen Versen findet man keine Spuhren, wodurch es fühlbar werden könnte, daß es eine Uebersetzung sey, auch wird man durch Deinen Commentar, der viele intressante Bemerkungen enthalt, leicht in den Stand gesetzt, sich in den Geist dieses Dichters und seines Zeitalters zu versetzen. Auch <anchor type="b" n="1874" ana="11" xml:id="NidB31192"/>Pape<anchor type="e" n="1874" ana="11" xml:id="NidE31192"/> ist sehr dafür eingenommen. Es frappirt ihm besonders das Anschauliche in den einzeilnen Darstellungen, durch wenige kühne Züge. Bey <anchor type="b" n="1392" ana="11" xml:id="NidB31195"/>meiner Frau<anchor type="e" n="1392" ana="11" xml:id="NidE31195"/> und <anchor type="b" n="5024" ana="11" xml:id="NidB31196"/>der Frau von Pape<anchor type="e" n="5024" ana="11" xml:id="NidE31196"/> hat auch besonders seine erste Liebe viel Glück gemacht.<lb/>Jezt habe ich endlich auch <anchor type="b" n="2761" ana="12" xml:id="NidB31200"/><anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB31197"/>Fritzens<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE31197"/> Aufsatz in der <anchor type="b" n="2752" ana="13" xml:id="NidB31199"/><anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB31198"/>Berlinischen<anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE31198"/> Monathsschrift<anchor type="e" n="2752" ana="13" xml:id="NidE31199"/> über Diotima<anchor type="e" n="2761" ana="12" xml:id="NidE31200"/> gelesen. Eine einmalige flüchtige Lectüre eines <milestone unit="start" n="3274"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3274"/> solches Aufsatzes unter vielen andern hetrogenen Beschäftigungen und Zerstreuungen ist zu wenig zur richtigen Beurtheilung, zumal da das Zeitalter, worauf es sich bezieht, mir selbst zu fremd ist, und er so durchaus seinen eignen Gang geht. Ich finde ihn verständlicher, als die meisten seiner andern Aufsätze, voll <hi rend="offset:4">reicher</hi> neuer Gedanken die mir wenigstens neu waren, und den glücklichen Blick verrathen, womit er seinen Gegenstand umfaßt. Aber eben die Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit seiner Ideen scheint es mir zu verursachen, daß es schwer wird, seinen ganzen Ideengang zu übersehen; welches ich jedoch nur auf mich einschräncken und nicht allgemein gesagt haben will. 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Ich habe jezt wegen der neuen Auflagen <anchor type="b" n="5278" ana="12" xml:id="NidB31202"/>der <anchor type="b" n="5271" ana="11" xml:id="NidB31201"/>Erxlebenschen<anchor type="e" n="5271" ana="11" xml:id="NidE31201"/> Wercke<anchor type="e" n="5278" ana="12" xml:id="NidE31202"/> nach dessen Tode, Namens <anchor type="b" n="5272" ana="11" xml:id="NidB31208"/><anchor type="b" n="1875" ana="11" xml:id="NidB31206"/><anchor type="b" n="1392" ana="11" xml:id="NidB31207"/>der Erben<anchor type="e" n="1392" ana="11" xml:id="NidE31207"/><anchor type="e" n="1875" ana="11" xml:id="NidE31206"/><anchor type="e" n="5272" ana="11" xml:id="NidE31208"/> mit <anchor type="b" n="5608" ana="15" xml:id="NidB43772"/><anchor type="b" n="644" ana="11" xml:id="NidB31204"/>dem Buchhändler Dietrich<anchor type="e" n="644" ana="11" xml:id="NidE31204"/> <hi rend="offset:4">in <anchor type="b" n="2" ana="10" xml:id="NidB31203"/>Göttingen<anchor type="e" n="2" ana="10" xml:id="NidE31203"/></hi><anchor type="e" n="5608" ana="15" xml:id="NidE43772"/> nun endlich einen Vergleich zu Stande gebracht, wobey eine Hauptbedingung darin besteht, daß er ihnen jezt noch 100 <milestone unit="start" n="21268"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21268"/>. an Büchern geben muß, die sie selbst auswählen können. 30 <milestone unit="start" n="21269"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21269"/>. an Büchern sind mir davon von <anchor type="b" n="1875" ana="11" xml:id="NidB43773"/>meiner Schwiegermutter<anchor type="e" n="1875" ana="11" xml:id="NidE43773"/> geschenkt, die ich also jezt auszuwählen habe. 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Sie war die Tochter des Göttinger Physikprofessors Johann Christian Polycarp Erxleben (1744–1777) und seiner Frau Sophie Juliane, geb. Stromeyer (1751–1815). Ihre Großmutter war die Ärztin Dorothea Christiane Erxleben (1715‒1762), die als erste deutsche Frau in Medizin promoviert wurde. Ihr Onkel Johann Heinrich Christian Erxleben (1753–1811) war Vizekanzler der Marburger Universität.', '39_pdb' => 'GND', '39_beziehung' => 'Julie Schlegel war die Schwägerin August Wilhelm und Friedrich Schlegels.', '39_dbid' => '1019580852 ', '39_quellen' => 'extern@Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Ges. u. erl. d. Josef Körner. 2. Bd. Die Erläuterungen. 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[1] Hannover den 22 Nov. 95.
Liebster Wilhelm, endlich dencke ich wieder darauf, mein Gefängniß, in welches ich durch ein höchstlangweiliges und beschwerliches Uebel nun schon in die 5te Woche gehalten bin, allmählich wieder zu verlassen, wiewohl ich noch nicht ganz wieder hergestellt bin. Das beste dabey war noch, daß ich dabey arbeiten konnte, ob es mir gleich schwerer ward, und auch etwas angriff. Desto gesünder werde ich ja nun wohl darnach werden. – Von Dir habe ich seitdem nichts gehört, als nur dann und wann durch meine Mutter. Meinen letzten Brief, worin ich Dir das übrige Geld wieder zurück schickte, hast Du doch wohl erhalten.
Dein Dante, den wir mit Papens gemeinschaftlich gelesen, hat uns einige angenehme Abende ge[2]macht. In Deinen Versen findet man keine Spuhren, wodurch es fühlbar werden könnte, daß es eine Uebersetzung sey, auch wird man durch Deinen Commentar, der viele intressante Bemerkungen enthalt, leicht in den Stand gesetzt, sich in den Geist dieses Dichters und seines Zeitalters zu versetzen. Auch Pape ist sehr dafür eingenommen. Es frappirt ihm besonders das Anschauliche in den einzeilnen Darstellungen, durch wenige kühne Züge. Bey meiner Frau und der Frau von Pape hat auch besonders seine erste Liebe viel Glück gemacht.
Jezt habe ich endlich auch Fritzens Aufsatz in der Berlinischen Monathsschrift über Diotima gelesen. Eine einmalige flüchtige Lectüre eines [3] solches Aufsatzes unter vielen andern hetrogenen Beschäftigungen und Zerstreuungen ist zu wenig zur richtigen Beurtheilung, zumal da das Zeitalter, worauf es sich bezieht, mir selbst zu fremd ist, und er so durchaus seinen eignen Gang geht. Ich finde ihn verständlicher, als die meisten seiner andern Aufsätze, voll reicher neuer Gedanken die mir wenigstens neu waren, und den glücklichen Blick verrathen, womit er seinen Gegenstand umfaßt. Aber eben die Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit seiner Ideen scheint es mir zu verursachen, daß es schwer wird, seinen ganzen Ideengang zu übersehen; welches ich jedoch nur auf mich einschräncken und nicht allgemein gesagt haben will. Jedoch so viel glaube ich, daß, so viel auch von jeher von Griechen, Griechischem Geist, Cultur und Sitten und zwar von solchen am meisten, die sie am wenigsten [4] kennen gesprochen wird ist, und noch wird, sein Werck doch kein allgemeines Intresse finden wird, da der Gegenstand den meisten zu entlegen ist; und wenn auch viele es lesen sollten, so wird es doch vorzüglich nur für Kenner seyn.
Noch über eins wollte ich Dir schreiben. Ich habe jezt wegen der neuen Auflagen der Erxlebenschen Wercke nach dessen Tode, Namens der Erben mit dem Buchhändler Dietrich in Göttingen nun endlich einen Vergleich zu Stande gebracht, wobey eine Hauptbedingung darin besteht, daß er ihnen jezt noch 100 r. an Büchern geben muß, die sie selbst auswählen können. 30 r. an Büchern sind mir davon von meiner Schwiegermutter geschenkt, die ich also jezt auszuwählen habe. Einige juristische Bücher, als mir unentbehrliches Handwerkzeug muß ich mir noch anschaffen. Außerdem dachte ich mir noch einige zu unserm Vergnügen, von bleibendem [5] Werthe und Intresse, die das Anziehende nicht bey der ersten Lectüre verlieren, anzuschaffen; als etwa Eschenburgs Uebersetzung vom Shackespear (was kostet sie?) Auch fehlt mir ein französisches Lexicon, welches ich mir anschaffen muß; wovon ich mir ein gutes vorzuschlagen bitte. Indessen sollte dieß meiner Meinung nach nur etwa 25 r. kommen. Die andern 25 Rt. möchte ich, meinen Ansprüchen wo nicht auf einen Protector doch Liebhaber der Wissenschaften unbeschadet, in allen Ehren gern zu Gelde machen; wie Du mir in meiner Lage nicht verdencken wirst, da ich in der That in meiner jetzigen Wohnung keinen Platz zu einer großen Bibliotheck habe, und mich auch einigermassen mit [6] geliehenen Büchern behelfen, kann, das Geld aber zu manchen Dingen brauchen kann; zumal da ich jezt vorhabe, mir ein eignes Haus, sollte es auch nur ein kleines GartenHaus seyn, zu bauen; denn ich habe meinen Garten selbst angenommen, weil meine Frau eine große Freundin von Gartenleben ist, und es mir gewiß auch gut bekommen wird. – So weit die Vorrede. Solltest Du nun selbst ein oder das andere Buch Dir unumgänglich nothwendig anschaffen müssen, oder dort selbst sonst welche kennen, die sich welche anschaffen müssen, worüber Du allenfalls auch Cruse befragen kannst, so bitte ich mir die Bücher und den Preis zu melden, und verschreibe ich sie sodann mit den meinigen und schaffe sie womöglich Postfrey hin. – Ich müßte aber baldigst darüber Nachricht haben, um damit ich mich weil ich sie gleich verschreiben wollte, und mich noch an andere wenden könnte, wenn jezt dort keine nöthig wären.
[7] Meine Mutter befindet sich jezt wieder recht gut; merklich beßer als diesen Sommer. Meine Schwiegermutter ist aber eine Zeither unpaß gewesen, auch die Crausen, die eine Operation an ihrem Auge hat vornehmen lassen, die aber glücklich abgegangen. Von dem treuen Gefährten meiner Freuden u Leiden soll ich Dich bestens grüßen
JKF Schlegel
Lieber Bruder
Ich dancke Ihnen recht herzlich für die Güte mit welcher Sie meine Bitte, in ansehung der Tassen erfüllen wollen. Da Sie mir aber schrieben: daß es vieleicht lange dauren könnte, eh ich sie von Fürstenberg bekähme und ich Gelegenheit hatte hir Gotaer Tassen zu bekommen, so habe ich diese gekauft. wenn wir nun mahl bessere gebrauchen so werde ich so frei seyn, Sie wieder zu bemühn.
Heute geht mein lieber Mann zum ersten mahl wieder aus. er hat recht lange und viel leiden müßen.
geben Sie uns bald die Nachricht daß Sie recht wohl sind.
Ihre
Schwester Julie Schlegel
[8] [leer]
Liebster Wilhelm, endlich dencke ich wieder darauf, mein Gefängniß, in welches ich durch ein höchstlangweiliges und beschwerliches Uebel nun schon in die 5te Woche gehalten bin, allmählich wieder zu verlassen, wiewohl ich noch nicht ganz wieder hergestellt bin. Das beste dabey war noch, daß ich dabey arbeiten konnte, ob es mir gleich schwerer ward, und auch etwas angriff. Desto gesünder werde ich ja nun wohl darnach werden. – Von Dir habe ich seitdem nichts gehört, als nur dann und wann durch meine Mutter. Meinen letzten Brief, worin ich Dir das übrige Geld wieder zurück schickte, hast Du doch wohl erhalten.
Dein Dante, den wir mit Papens gemeinschaftlich gelesen, hat uns einige angenehme Abende ge[2]macht. In Deinen Versen findet man keine Spuhren, wodurch es fühlbar werden könnte, daß es eine Uebersetzung sey, auch wird man durch Deinen Commentar, der viele intressante Bemerkungen enthalt, leicht in den Stand gesetzt, sich in den Geist dieses Dichters und seines Zeitalters zu versetzen. Auch Pape ist sehr dafür eingenommen. Es frappirt ihm besonders das Anschauliche in den einzeilnen Darstellungen, durch wenige kühne Züge. Bey meiner Frau und der Frau von Pape hat auch besonders seine erste Liebe viel Glück gemacht.
Jezt habe ich endlich auch Fritzens Aufsatz in der Berlinischen Monathsschrift über Diotima gelesen. Eine einmalige flüchtige Lectüre eines [3] solches Aufsatzes unter vielen andern hetrogenen Beschäftigungen und Zerstreuungen ist zu wenig zur richtigen Beurtheilung, zumal da das Zeitalter, worauf es sich bezieht, mir selbst zu fremd ist, und er so durchaus seinen eignen Gang geht. Ich finde ihn verständlicher, als die meisten seiner andern Aufsätze, voll reicher neuer Gedanken die mir wenigstens neu waren, und den glücklichen Blick verrathen, womit er seinen Gegenstand umfaßt. Aber eben die Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit seiner Ideen scheint es mir zu verursachen, daß es schwer wird, seinen ganzen Ideengang zu übersehen; welches ich jedoch nur auf mich einschräncken und nicht allgemein gesagt haben will. Jedoch so viel glaube ich, daß, so viel auch von jeher von Griechen, Griechischem Geist, Cultur und Sitten und zwar von solchen am meisten, die sie am wenigsten [4] kennen gesprochen wird ist, und noch wird, sein Werck doch kein allgemeines Intresse finden wird, da der Gegenstand den meisten zu entlegen ist; und wenn auch viele es lesen sollten, so wird es doch vorzüglich nur für Kenner seyn.
Noch über eins wollte ich Dir schreiben. Ich habe jezt wegen der neuen Auflagen der Erxlebenschen Wercke nach dessen Tode, Namens der Erben mit dem Buchhändler Dietrich in Göttingen nun endlich einen Vergleich zu Stande gebracht, wobey eine Hauptbedingung darin besteht, daß er ihnen jezt noch 100 r. an Büchern geben muß, die sie selbst auswählen können. 30 r. an Büchern sind mir davon von meiner Schwiegermutter geschenkt, die ich also jezt auszuwählen habe. Einige juristische Bücher, als mir unentbehrliches Handwerkzeug muß ich mir noch anschaffen. Außerdem dachte ich mir noch einige zu unserm Vergnügen, von bleibendem [5] Werthe und Intresse, die das Anziehende nicht bey der ersten Lectüre verlieren, anzuschaffen; als etwa Eschenburgs Uebersetzung vom Shackespear (was kostet sie?) Auch fehlt mir ein französisches Lexicon, welches ich mir anschaffen muß; wovon ich mir ein gutes vorzuschlagen bitte. Indessen sollte dieß meiner Meinung nach nur etwa 25 r. kommen. Die andern 25 Rt. möchte ich, meinen Ansprüchen wo nicht auf einen Protector doch Liebhaber der Wissenschaften unbeschadet, in allen Ehren gern zu Gelde machen; wie Du mir in meiner Lage nicht verdencken wirst, da ich in der That in meiner jetzigen Wohnung keinen Platz zu einer großen Bibliotheck habe, und mich auch einigermassen mit [6] geliehenen Büchern behelfen, kann, das Geld aber zu manchen Dingen brauchen kann; zumal da ich jezt vorhabe, mir ein eignes Haus, sollte es auch nur ein kleines GartenHaus seyn, zu bauen; denn ich habe meinen Garten selbst angenommen, weil meine Frau eine große Freundin von Gartenleben ist, und es mir gewiß auch gut bekommen wird. – So weit die Vorrede. Solltest Du nun selbst ein oder das andere Buch Dir unumgänglich nothwendig anschaffen müssen, oder dort selbst sonst welche kennen, die sich welche anschaffen müssen, worüber Du allenfalls auch Cruse befragen kannst, so bitte ich mir die Bücher und den Preis zu melden, und verschreibe ich sie sodann mit den meinigen und schaffe sie womöglich Postfrey hin. – Ich müßte aber baldigst darüber Nachricht haben, um damit ich mich weil ich sie gleich verschreiben wollte, und mich noch an andere wenden könnte, wenn jezt dort keine nöthig wären.
[7] Meine Mutter befindet sich jezt wieder recht gut; merklich beßer als diesen Sommer. Meine Schwiegermutter ist aber eine Zeither unpaß gewesen, auch die Crausen, die eine Operation an ihrem Auge hat vornehmen lassen, die aber glücklich abgegangen. Von dem treuen Gefährten meiner Freuden u Leiden soll ich Dich bestens grüßen
JKF Schlegel
Lieber Bruder
Ich dancke Ihnen recht herzlich für die Güte mit welcher Sie meine Bitte, in ansehung der Tassen erfüllen wollen. Da Sie mir aber schrieben: daß es vieleicht lange dauren könnte, eh ich sie von Fürstenberg bekähme und ich Gelegenheit hatte hir Gotaer Tassen zu bekommen, so habe ich diese gekauft. wenn wir nun mahl bessere gebrauchen so werde ich so frei seyn, Sie wieder zu bemühn.
Heute geht mein lieber Mann zum ersten mahl wieder aus. er hat recht lange und viel leiden müßen.
geben Sie uns bald die Nachricht daß Sie recht wohl sind.
Ihre
Schwester Julie Schlegel
[8] [leer]