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Dieses Fieber griff sie so heftig an, daß die Kranckheit nur drey Tage dauerte, und sie ihren Zustand selbst nicht fühlte, und sie auch bey den wenigen hellen Augenblicken ihre Gefahr gar nicht ahnete, und sie sehr sanft verschieden ist, am 21<span class="offset-4 underline-1 ">ten</span> Januar Abends 7 Uhr. Uns hat dieser schnelle Tod so überrascht, daß es uns noch wie ein Traum scheint. Noch am Freytage zuvor als am 18 Jan. fand ich sie den Mittag munter und heiter, nur daß sie einige Tage an einem Schnupfen gelitten, wobey sie sich aber nicht gänzlich zu Haus hielt. Denselben Nachmittag hat sie noch einige gute Freundin bey sich gehabt, wo sie ganz vorzüglich vergnügt gewesen seyn soll. Den Abend bekömmt sie einen sehr heftigen Fieberfrost, der von denjenigen, die dabey zugegen gewesen, nicht starck genung beschreiben werden kann. Sie selbst hat aber dieses nicht besonders geachtet, da sich den Morgen darauf noch hat ankleiden lassen. Bey der großen Ermattung, die sie fühlt, muß sie aber bald darauf wieder zu Bette gebracht, und gleich darauf, wo wir zuerst Nachricht davon erhielten, finden wir sie in beständigen Phantasien mit gänzlich gestorbenen Kräften, jedoch daß sie jeden, der zu ihr kam kannte. So dauerte es bis zum Sonntag Morgen, wo ihr Geist wieder die völlige Munterkeit und Kraft erhielt, so daß sie mit völliger Besonnenheit und Heiterkeit viel sprach. Sie glaubte schon, das Uebel überwunden zu haben, und wir schöpften die größte Hoffnung, im Vertrauen auf ihre gute Natur, doch fand <span class="index-5304 tp-31547 ">der Arzt</span> ihren Puls nicht gut, da er oft aussetzte. Den Abend nahm das Fieber sehr zu, und stieg zu einer solchen Höhe, daß sie 130 Pulsschläge in einer Minute hatte. Dabey war ihre Brust so voll, daß ihr das Athmen sehr schwer. Es rieb dieses ihre Kräfte schnell auf. Auch in diesem Zustande erkannte sie anfänglich noch jeden, doch das Sprechen wurde ihr sauer, und ward unverständlich. Den Nachmittag schwand auch dieses beydes. Bey der gänzlichen Kraftlosigkeit lag sie ganz unbeweglich, bis sie endlich gegen Abend sanft entschlummert. – Zu ihrer <span class="notice-3644 ">[2]</span> Hülfe Pflege und Erleichterung ist alles mögliche geschehen, was sich nur erdencken ließ. <span class="index-5304 tp-31548 ">Ihr vorsichtiger Arzt, der Hofmedicus Hansen</span> hat sie des Tages mehrmals besucht, und kein Mittel unversucht gelassen, was zu ihrer Rettung hätte dienen können. <span class="index-1392 tp-31529 ">Meine Frau</span> hat sie weder bey Tage noch bey Nacht verlassen, und sie auf das sorgfältigste gepflegt, und alle Erquickungen herbeygeschaft, die sich ihr geben ließen. Es hat aber nun einmal nicht andere seyn sollen. Ihr Verlust wird von allen <span class="index-6887 tp-46194 index-6854 tp-46196 index-6900 tp-46259 ">ihren Freundinnen</span>, und von vielen, denen sie sich sonst angenommen sehr bedauert, Hierunter ist besonders <span class="index-5303 tp-31530 ">ein kleines Mädchen, Namens Hanchen</span>, deren Erziehung sie übernommen. Sie hatte sie jezt irgendwo in die Kost verdungen, um das Nähen zu lernen, dieses gute Werck darf nicht unvollendet bleiben, da ihr dieses sehr am Herzen lag, und wollen wir gern auch dazu beytragen. – Ihr Leben ist, wenn auch mit mancher Unruhe verbunden, mehrentheils glücklich und heiter gewesen. Sie ergoß sich in Briefen, oder bey einzelnen vertrauten Freunden zwar zuweilen in Klagen, weil sie nach ihrem lebhaften Geisten alles <span class="overstrike-1 ">kräf</span> stark empfand, und für die Zukunft sich oft unnöthige Sorgen machten. Dagegen genoß sie auch alles Gute lebhaft, und in Gesellschaft war sie gewöhnlich sehr munter und heiter, und wußte ihre Freundinnen zu ermuntern. Den Mangel an Beschäftigungen wußte sie durch ihren thätigen Geist zu ersetzen, daß sie dadurch ihrem Leben ein höheres Interesse gab. – Dir muß es ein sehr angenehmer Gedancke seyn, daß Du im Stande gewesen bist, so sehr viel zur Erleichterung ihrer letzten Lebensjahre beyzutragen, wie sie stets dankbar rühmte. Ich bin es mir zwar bewußt, daß ich nach meinen Kräften ebenfalls dazu beygetragen, aber leider habe ich es nicht in den Maaße vermogt, wie Du. Wir haben eine zwar nicht prächtige aber anständige und ehrenvolle Bestattung besorgt, da sie hierauf einen Werth <span class="notice-3645 ">[3]</span> setzte und solches im Leben mehrmals äußerte. Zur Begleitung werde ich außer den hiesigen Verwandten die Geistlichen, mit denen sie in Verbindung stand, und diejenigen, mit denen sie zuletzt am meisten umgieng, hinzuziehen. <span class="index-3240 tp-31531 ">Unsere Minna</span> und <span class="index-5303 tp-31532 ">ihr angenommenes Hanchen</span> sollen ihr Blumen auf das Grab streuen. – Ihr freylich nicht beträchtlicher Nachlaß wird hinreichen, alle Rückstände, die eben noch übrig sind, so wie auch das von <span class="index-5256 tp-46044 ">der Tante in </span><span class="index-5256 tp-46044 index-6530 tp-46043 ">Ohsen</span> <span class="index-187 tp-31534 ">meinem Bruder in </span><span class="index-187 tp-31534 index-2 tp-31533 ">Göttingen</span> vermachte Capital, welches <span class="index-264 tp-46045 ">die selige Mutter</span> mit dem geringen Nachlaß <span class="index-255 tp-31535 ">meines seligen Vaters</span> übernommen hatte, zu berichtigen. Daß ihr Nachlaß ohnerachtet der verschiedentlich zurükgebliebenen Pensionen von der Beschaffenheit ist, hat sie allein Dir zu verdancken. Zur Erhebung der dem Nachlaße noch zukommenden PensionsRückstände, so wie auch sonst zur Regulirung dieser Angelegenheit, bedürfte ich von Dir, damit nicht fremde Hände dazwischen zu kommen brauchen einer Vollmacht, und zwar in beglaubter Form entweder vor Notario und Zeugen oder gerichtlich vollzogen, etwa dahin: daß ich von Dir bevollmächtigt werde, alles dasjenige zu erheben, was zu dem Nachlaß gehörig und den Erben der Verstorbenen demnach zukommen würde, und alles dasjenige vorzunehmen und zu thun, was mir wegen dieses Nachlasses nöthig und dienlich scheine. In der Absicht melde ich Dir die vollen Vornamen der seligen Mutter. <span class="index-264 tp-31536 ">Johanne Christiane Erdmuth geb. 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Wenn dieses ist, so kannst Du nur bestimmen, wie Du es wünschest, da es sodann sogleich besorgt werden soll.<br><span class="notice-3646 ">[4]</span> Das verlangte Verzeichniß Deiner Papiere habe ich bey sonstigen vielen Geschäften unter den jetzigen Unruhen noch nicht besorgen können, doch soll es nächstens erfolgen. Auf die Anfrage des dasigen Kaufmanns kann ich, so gern ich auch wollte, hier keine Auskunft geben; zumal da sich jezt die Umstände täglich wenden, und auf nichts sicher zu rechnen ist. Wegen des Ankaufs Mecklenburgischer Güter habe ich mich vorläufig an <span class="index-6851 tp-46023 ">den RegierungsPraesidenten von Berg</span> in <span class="index-5396 tp-46024 ">Bückeburg</span>, den Du hier hast kennen lernen, gewandt, da <span class="index-6853 tp-46047 ">der Fürst von Bückeburg</span> auch viele Mecklenburgische Güter angekauft hat, so ist er sehr genau davon unterrichtet. Ich habe auch schon Antwort von ihm erhalten. Vorläufig wünscht er zu wissen, wie viel <span class="index-222 tp-31538 ">Deine Freundin</span>, der ich mich gehorsamst zu empfehlen bitte, eben daran wenden will, und ob der Ankauf schnell oder nur bey guter Gelegenheit geschehen soll. Die besten Ankaufe sind in Concursen, weil man da die Anschläge am genauesten kennen lernt, und mit Güterspeculanten und Mäcklern nichts zu thun hat. Von solchen Gütern kann er leicht Nachricht erhalten. Auch ist jezt ein sehr schönes großes Gut auf der Hand zu verkaufen. Im Dänischen wird vermuthlich auch mit Vortheil zu kaufen seyn, besonders in Jütland, wo ihm vor kurzem erst von einem Gute geschrieben ist, welches an der Ostsee liegt, außerordentlich schöne und große Waldungen habe und 550 000 <span class="notice-22080 ">Rt.</span> <span class="family-courier underline-1 ">Banco</span><span class="underline-1 ">zettel</span> ungefähr – 100,000 <span class="notice-22079 ">Rt.</span> Hamb. <span class="family-courier ">Bco.</span> kosten soll. Ein sicherer Sachverständiger hat es auf 1,300,000 <span class="notice-22081 ">Rt.</span> Papiergeld taxirt. Sollte <span class="index-222 tp-31539 ">die Fr. v. St.</span> mir dasige Vollmacht ertheilen, und die näheren Bestimmungen melden wollen, so will ich gern die Sache weiter besorgen.<br><span class="index-2113 tp-31545 index-187 tp-31543 ">Meines Bruders</span><span class="index-2113 tp-31545 "> Sohn</span>, nach dem Du Dich erkundigst, hat sich wegen überflüßiger Besorgniß um Weinachten leider von hier entfernt, und sein jetziger Aufenthalt ist nicht genau bekannt, welches uns und <span class="index-187 tp-31544 ">dem Vater</span> manche Bekümmerniße und Unruhen verursacht hat. Seine Besorgniß war überflüssig, weil mein Bruder äußersten Falls alles zu seiner Befreyung thun wollte, da er freylich nicht zu einem Dienst paßte, der ihm sehr verhaßt war. – An <span class="index-1579 tp-31546 ">Rehberg</span> haben wir Deine Aufträge bestellt, und schien ihm dieses sehr angenehm zu seyn. Von <span class="index-8 tp-31540 ">Friedrich</span> in <span class="index-16 tp-31541 ">Wien</span> haben wir vor einiger Zeit auch Briefe erhalten, leider sind sie aber bis jezt unbeantwortet geblieben, und so kann er von <span class="index-264 tp-46048 ">der Mutter</span> kein <span class="offset-4 ">schriftliches</span> Andenken <span class="notice-22204 ">mehr</span> erhalten. – Mein Gesuch, wovon ich Dir schrieb ist nicht geglückt, dagegen habe ich ein bloßes Ehren Amt erhalten indem ich <span class="overstrike-1 ">Muni</span> <span class="offset--4 ">M</span><span class="offset--4 ">itglied des </span>Muni<span class="notice-3648 ">cipalrath geworden. – Es ist Zeit, diesen Brief zu schließen, </span><span class="notice-3648 cite tp-46488 ">wie sehr </span><span class="notice-3648 cite tp-46488 index-264 tp-46049 ">die selige Mutter</span><span class="notice-3648 cite tp-46488 "> </span><span class="notice-3648 cite tp-46488 notice-22155 ">Di</span><span class="notice-3648 cite tp-46488 ">ch liebte und schätzte, und welchen Werth sie auf jeden Deiner Briefe legte, brauche ich Dich nicht erst zu versichern</span><span class="notice-3648 ">, da Du solches am besten wissen wirst. Lebe recht wohl Karl Schlegel<br>Ich wünsche baldigste Antwort.<br></span><span class="notice-3648 notice-3647 ">[3]</span><span class="notice-3648 "> An </span><span class="notice-3648 index-8 tp-46050 ">Friedrich</span><span class="notice-3648 "> in </span><span class="notice-3648 index-16 tp-46051 ">Wien</span><span class="notice-3648 "> habe ich </span><span class="notice-3648 index-264 tp-46052 ">den Todesfall</span><span class="notice-3648 "> ebenfalls gemeldet. 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Daß ihr Nachlaß ohnerachtet der verschiedentlich zurükgebliebenen Pensionen von der Beschaffenheit ist, hat sie allein Dir zu verdancken. Zur Erhebung der dem Nachlaße noch zukommenden PensionsRückstände, so wie auch sonst zur Regulirung dieser Angelegenheit, bedürfte ich von Dir, damit nicht fremde Hände dazwischen zu kommen brauchen einer Vollmacht, und zwar in beglaubter Form entweder vor Notario und Zeugen oder gerichtlich vollzogen, etwa dahin: daß ich von Dir bevollmächtigt werde, alles dasjenige zu erheben, was zu dem Nachlaß gehörig und den Erben der Verstorbenen demnach zukommen würde, und alles dasjenige vorzunehmen und zu thun, was mir wegen dieses Nachlasses nöthig und dienlich scheine. In der Absicht melde ich Dir die vollen Vornamen der seligen Mutter. <span class="index-264 tp-31536 ">Johanne Christiane Erdmuth geb. Hübsch</span>. – Von den Geldern, die Du mir für sie überschickt hast, habe ich alle Quartale 55 <span class="notice-22077 ">Rt.</span> in Golde zugestellt, so viel brachte es grade. Von selbigem sind nun noch 2 Quartale übrig für den Oster und Johannis Termin, zusammen 110 <span class="notice-22078 ">r.</span>, welche Dir wiederum zuzustellen seyn würden. Willst Du mir solche in Verzinsung überlassen, um künftig nach Gefallen darüber zu disponiren, so würde mir dieses in meiner jetzigen beschränckten Lage sehr angenehm seyn, und kannst Du mir sodann nur die nähren Bedingungen melden. – Es wird Dir gewiß angenehm seyn, ein Andenken von ihr zu erhalten, etwa einen Ring von ihren Haaren. Wenn dieses ist, so kannst Du nur bestimmen, wie Du es wünschest, da es sodann sogleich besorgt werden soll.<br><span class="notice-3646 ">[4]</span> Das verlangte Verzeichniß Deiner Papiere habe ich bey sonstigen vielen Geschäften unter den jetzigen Unruhen noch nicht besorgen können, doch soll es nächstens erfolgen. Auf die Anfrage des dasigen Kaufmanns kann ich, so gern ich auch wollte, hier keine Auskunft geben; zumal da sich jezt die Umstände täglich wenden, und auf nichts sicher zu rechnen ist. Wegen des Ankaufs Mecklenburgischer Güter habe ich mich vorläufig an <span class="index-6851 tp-46023 ">den RegierungsPraesidenten von Berg</span> in <span class="index-5396 tp-46024 ">Bückeburg</span>, den Du hier hast kennen lernen, gewandt, da <span class="index-6853 tp-46047 ">der Fürst von Bückeburg</span> auch viele Mecklenburgische Güter angekauft hat, so ist er sehr genau davon unterrichtet. Ich habe auch schon Antwort von ihm erhalten. Vorläufig wünscht er zu wissen, wie viel <span class="index-222 tp-31538 ">Deine Freundin</span>, der ich mich gehorsamst zu empfehlen bitte, eben daran wenden will, und ob der Ankauf schnell oder nur bey guter Gelegenheit geschehen soll. Die besten Ankaufe sind in Concursen, weil man da die Anschläge am genauesten kennen lernt, und mit Güterspeculanten und Mäcklern nichts zu thun hat. Von solchen Gütern kann er leicht Nachricht erhalten. Auch ist jezt ein sehr schönes großes Gut auf der Hand zu verkaufen. Im Dänischen wird vermuthlich auch mit Vortheil zu kaufen seyn, besonders in Jütland, wo ihm vor kurzem erst von einem Gute geschrieben ist, welches an der Ostsee liegt, außerordentlich schöne und große Waldungen habe und 550 000 <span class="notice-22080 ">Rt.</span> <span class="family-courier underline-1 ">Banco</span><span class="underline-1 ">zettel</span> ungefähr – 100,000 <span class="notice-22079 ">Rt.</span> Hamb. <span class="family-courier ">Bco.</span> kosten soll. Ein sicherer Sachverständiger hat es auf 1,300,000 <span class="notice-22081 ">Rt.</span> Papiergeld taxirt. Sollte <span class="index-222 tp-31539 ">die Fr. v. St.</span> mir dasige Vollmacht ertheilen, und die näheren Bestimmungen melden wollen, so will ich gern die Sache weiter besorgen.<br><span class="index-2113 tp-31545 index-187 tp-31543 ">Meines Bruders</span><span class="index-2113 tp-31545 "> Sohn</span>, nach dem Du Dich erkundigst, hat sich wegen überflüßiger Besorgniß um Weinachten leider von hier entfernt, und sein jetziger Aufenthalt ist nicht genau bekannt, welches uns und <span class="index-187 tp-31544 ">dem Vater</span> manche Bekümmerniße und Unruhen verursacht hat. Seine Besorgniß war überflüssig, weil mein Bruder äußersten Falls alles zu seiner Befreyung thun wollte, da er freylich nicht zu einem Dienst paßte, der ihm sehr verhaßt war. – An <span class="index-1579 tp-31546 ">Rehberg</span> haben wir Deine Aufträge bestellt, und schien ihm dieses sehr angenehm zu seyn. Von <span class="index-8 tp-31540 ">Friedrich</span> in <span class="index-16 tp-31541 ">Wien</span> haben wir vor einiger Zeit auch Briefe erhalten, leider sind sie aber bis jezt unbeantwortet geblieben, und so kann er von <span class="index-264 tp-46048 ">der Mutter</span> kein <span class="offset-4 ">schriftliches</span> Andenken <span class="notice-22204 ">mehr</span> erhalten. – Mein Gesuch, wovon ich Dir schrieb ist nicht geglückt, dagegen habe ich ein bloßes Ehren Amt erhalten indem ich <span class="overstrike-1 ">Muni</span> <span class="offset--4 ">M</span><span class="offset--4 ">itglied des </span>Muni<span class="notice-3648 ">cipalrath geworden. – Es ist Zeit, diesen Brief zu schließen, </span><span class="notice-3648 cite tp-46488 ">wie sehr </span><span class="notice-3648 cite tp-46488 index-264 tp-46049 ">die selige Mutter</span><span class="notice-3648 cite tp-46488 "> </span><span class="notice-3648 cite tp-46488 notice-22155 ">Di</span><span class="notice-3648 cite tp-46488 ">ch liebte und schätzte, und welchen Werth sie auf jeden Deiner Briefe legte, brauche ich Dich nicht erst zu versichern</span><span class="notice-3648 ">, da Du solches am besten wissen wirst. Lebe recht wohl Karl Schlegel<br>Ich wünsche baldigste Antwort.<br></span><span class="notice-3648 notice-3647 ">[3]</span><span class="notice-3648 "> An </span><span class="notice-3648 index-8 tp-46050 ">Friedrich</span><span class="notice-3648 "> in </span><span class="notice-3648 index-16 tp-46051 ">Wien</span><span class="notice-3648 "> habe ich </span><span class="notice-3648 index-264 tp-46052 ">den Todesfall</span><span class="notice-3648 "> ebenfalls gemeldet. Da ich nicht weiß, ob Du Dich noch in </span><span class="notice-3648 index-280 tp-31542 ">Genf</span><span class="notice-3648 "> aufhälst, und wie dafür die Addresse seyn muß, so schicke ich den Brief nach </span><span class="notice-3648 index-228 tp-31537 ">Coppet</span><span class="notice-3648 ">, und hoffe, daß er dadurch nicht aufgehalten werden wird.</span>', '36_xml' => '<p><milestone unit="start" n="3643"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3643"/> <placeName key="173">H.</placeName> d. 23 Januar 1811<lb/>Liebster Bruder, Deine letzten Briefe, denen wir mit Verlangen entgegen gesehen hatten, haben uns und <persName key="264">der guten Mutter</persName> viele Freude gemacht. Leider war es die letzte Freude, die Du ihr machen konntest. Sie war diesen Winter im Ganzen noch ziemlich munter, und schien ihrem hohen Alter noch bey guten Kräften zu seyn, so daß ich ihr noch ein langes Leben zugetrauet hätte, als plötzlich ein hitziges Brustfieber ihrem Leben ein Ende machte. Dieses Fieber griff sie so heftig an, daß die Kranckheit nur drey Tage dauerte, und sie ihren Zustand selbst nicht fühlte, und sie auch bey den wenigen hellen Augenblicken ihre Gefahr gar nicht ahnete, und sie sehr sanft verschieden ist, am 21<hi rend="offset:4;underline:1">ten</hi> Januar Abends 7 Uhr. Uns hat dieser schnelle Tod so überrascht, daß es uns noch wie ein Traum scheint. Noch am Freytage zuvor als am 18 Jan. fand ich sie den Mittag munter und heiter, nur daß sie einige Tage an einem Schnupfen gelitten, wobey sie sich aber nicht gänzlich zu Haus hielt. Denselben Nachmittag hat sie noch einige gute Freundin bey sich gehabt, wo sie ganz vorzüglich vergnügt gewesen seyn soll. Den Abend bekömmt sie einen sehr heftigen Fieberfrost, der von denjenigen, die dabey zugegen gewesen, nicht starck genung beschreiben werden kann. Sie selbst hat aber dieses nicht besonders geachtet, da sich den Morgen darauf noch hat ankleiden lassen. Bey der großen Ermattung, die sie fühlt, muß sie aber bald darauf wieder zu Bette gebracht, und gleich darauf, wo wir zuerst Nachricht davon erhielten, finden wir sie in beständigen Phantasien mit gänzlich gestorbenen Kräften, jedoch daß sie jeden, der zu ihr kam kannte. So dauerte es bis zum Sonntag Morgen, wo ihr Geist wieder die völlige Munterkeit und Kraft erhielt, so daß sie mit völliger Besonnenheit und Heiterkeit viel sprach. Sie glaubte schon, das Uebel überwunden zu haben, und wir schöpften die größte Hoffnung, im Vertrauen auf ihre gute Natur, doch fand <persName key="5304">der Arzt</persName> ihren Puls nicht gut, da er oft aussetzte. Den Abend nahm das Fieber sehr zu, und stieg zu einer solchen Höhe, daß sie 130 Pulsschläge in einer Minute hatte. Dabey war ihre Brust so voll, daß ihr das Athmen sehr schwer. Es rieb dieses ihre Kräfte schnell auf. Auch in diesem Zustande erkannte sie anfänglich noch jeden, doch das Sprechen wurde ihr sauer, und ward unverständlich. Den Nachmittag schwand auch dieses beydes. Bey der gänzlichen Kraftlosigkeit lag sie ganz unbeweglich, bis sie endlich gegen Abend sanft entschlummert. – Zu ihrer <milestone unit="start" n="3644"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3644"/> Hülfe Pflege und Erleichterung ist alles mögliche geschehen, was sich nur erdencken ließ. <persName key="5304">Ihr vorsichtiger Arzt, der Hofmedicus Hansen</persName> hat sie des Tages mehrmals besucht, und kein Mittel unversucht gelassen, was zu ihrer Rettung hätte dienen können. <persName key="1392">Meine Frau</persName> hat sie weder bey Tage noch bey Nacht verlassen, und sie auf das sorgfältigste gepflegt, und alle Erquickungen herbeygeschaft, die sich ihr geben ließen. Es hat aber nun einmal nicht andere seyn sollen. Ihr Verlust wird von allen <persName key="6887"><persName key="6854"><persName key="6900">ihren Freundinnen</persName></persName></persName>, und von vielen, denen sie sich sonst angenommen sehr bedauert, Hierunter ist besonders <persName key="5303">ein kleines Mädchen, Namens Hanchen</persName>, deren Erziehung sie übernommen. Sie hatte sie jezt irgendwo in die Kost verdungen, um das Nähen zu lernen, dieses gute Werck darf nicht unvollendet bleiben, da ihr dieses sehr am Herzen lag, und wollen wir gern auch dazu beytragen. – Ihr Leben ist, wenn auch mit mancher Unruhe verbunden, mehrentheils glücklich und heiter gewesen. Sie ergoß sich in Briefen, oder bey einzelnen vertrauten Freunden zwar zuweilen in Klagen, weil sie nach ihrem lebhaften Geisten alles <hi rend="overstrike:1">kräf</hi> stark empfand, und für die Zukunft sich oft unnöthige Sorgen machten. Dagegen genoß sie auch alles Gute lebhaft, und in Gesellschaft war sie gewöhnlich sehr munter und heiter, und wußte ihre Freundinnen zu ermuntern. Den Mangel an Beschäftigungen wußte sie durch ihren thätigen Geist zu ersetzen, daß sie dadurch ihrem Leben ein höheres Interesse gab. – Dir muß es ein sehr angenehmer Gedancke seyn, daß Du im Stande gewesen bist, so sehr viel zur Erleichterung ihrer letzten Lebensjahre beyzutragen, wie sie stets dankbar rühmte. Ich bin es mir zwar bewußt, daß ich nach meinen Kräften ebenfalls dazu beygetragen, aber leider habe ich es nicht in den Maaße vermogt, wie Du. Wir haben eine zwar nicht prächtige aber anständige und ehrenvolle Bestattung besorgt, da sie hierauf einen Werth <milestone unit="start" n="3645"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3645"/> setzte und solches im Leben mehrmals äußerte. Zur Begleitung werde ich außer den hiesigen Verwandten die Geistlichen, mit denen sie in Verbindung stand, und diejenigen, mit denen sie zuletzt am meisten umgieng, hinzuziehen. <persName key="3240">Unsere Minna</persName> und <persName key="5303">ihr angenommenes Hanchen</persName> sollen ihr Blumen auf das Grab streuen. – Ihr freylich nicht beträchtlicher Nachlaß wird hinreichen, alle Rückstände, die eben noch übrig sind, so wie auch das von <persName key="5256">der Tante in <placeName key="6530">Ohsen</placeName></persName> <persName key="187">meinem Bruder in <placeName key="2">Göttingen</placeName></persName> vermachte Capital, welches <persName key="264">die selige Mutter</persName> mit dem geringen Nachlaß <persName key="255">meines seligen Vaters</persName> übernommen hatte, zu berichtigen. Daß ihr Nachlaß ohnerachtet der verschiedentlich zurükgebliebenen Pensionen von der Beschaffenheit ist, hat sie allein Dir zu verdancken. 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Im Dänischen wird vermuthlich auch mit Vortheil zu kaufen seyn, besonders in Jütland, wo ihm vor kurzem erst von einem Gute geschrieben ist, welches an der Ostsee liegt, außerordentlich schöne und große Waldungen habe und 550 000 <milestone unit="start" n="22080"/>Rt.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="22080"/> <hi rend="family:Courier;underline:1">Banco</hi><hi rend="underline:1">zettel</hi> ungefähr – 100,000 <milestone unit="start" n="22079"/>Rt.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="22079"/> Hamb. <hi rend="family:Courier">Bco.</hi> kosten soll. Ein sicherer Sachverständiger hat es auf 1,300,000 <milestone unit="start" n="22081"/>Rt.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="22081"/> Papiergeld taxirt. Sollte <persName key="222">die Fr. v. 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Den Abend bekömmt sie einen sehr heftigen Fieberfrost, der von denjenigen, die dabey zugegen gewesen, nicht starck genung beschreiben werden kann. Sie selbst hat aber dieses nicht besonders geachtet, da sich den Morgen darauf noch hat ankleiden lassen. Bey der großen Ermattung, die sie fühlt, muß sie aber bald darauf wieder zu Bette gebracht, und gleich darauf, wo wir zuerst Nachricht davon erhielten, finden wir sie in beständigen Phantasien mit gänzlich gestorbenen Kräften, jedoch daß sie jeden, der zu ihr kam kannte. So dauerte es bis zum Sonntag Morgen, wo ihr Geist wieder die völlige Munterkeit und Kraft erhielt, so daß sie mit völliger Besonnenheit und Heiterkeit viel sprach. Sie glaubte schon, das Uebel überwunden zu haben, und wir schöpften die größte Hoffnung, im Vertrauen auf ihre gute Natur, doch fand <anchor type="b" n="5304" ana="11" xml:id="NidB31547"/>der Arzt<anchor type="e" n="5304" ana="11" xml:id="NidE31547"/> ihren Puls nicht gut, da er oft aussetzte. 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Daß ihr Nachlaß ohnerachtet der verschiedentlich zurükgebliebenen Pensionen von der Beschaffenheit ist, hat sie allein Dir zu verdancken. Zur Erhebung der dem Nachlaße noch zukommenden PensionsRückstände, so wie auch sonst zur Regulirung dieser Angelegenheit, bedürfte ich von Dir, damit nicht fremde Hände dazwischen zu kommen brauchen einer Vollmacht, und zwar in beglaubter Form entweder vor Notario und Zeugen oder gerichtlich vollzogen, etwa dahin: daß ich von Dir bevollmächtigt werde, alles dasjenige zu erheben, was zu dem Nachlaß gehörig und den Erben der Verstorbenen demnach zukommen würde, und alles dasjenige vorzunehmen und zu thun, was mir wegen dieses Nachlasses nöthig und dienlich scheine. In der Absicht melde ich Dir die vollen Vornamen der seligen Mutter. <anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB31536"/>Johanne Christiane Erdmuth geb. Hübsch<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE31536"/>. – Von den Geldern, die Du mir für sie überschickt hast, habe ich alle Quartale 55 <milestone unit="start" n="22077"/>Rt.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="22077"/> in Golde zugestellt, so viel brachte es grade. Von selbigem sind nun noch 2 Quartale übrig für den Oster und Johannis Termin, zusammen 110 <milestone unit="start" n="22078"/>r.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="22078"/>, welche Dir wiederum zuzustellen seyn würden. Willst Du mir solche in Verzinsung überlassen, um künftig nach Gefallen darüber zu disponiren, so würde mir dieses in meiner jetzigen beschränckten Lage sehr angenehm seyn, und kannst Du mir sodann nur die nähren Bedingungen melden. – Es wird Dir gewiß angenehm seyn, ein Andenken von ihr zu erhalten, etwa einen Ring von ihren Haaren. Wenn dieses ist, so kannst Du nur bestimmen, wie Du es wünschest, da es sodann sogleich besorgt werden soll.<lb/><milestone unit="start" n="3646"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3646"/> Das verlangte Verzeichniß Deiner Papiere habe ich bey sonstigen vielen Geschäften unter den jetzigen Unruhen noch nicht besorgen können, doch soll es nächstens erfolgen. Auf die Anfrage des dasigen Kaufmanns kann ich, so gern ich auch wollte, hier keine Auskunft geben; zumal da sich jezt die Umstände täglich wenden, und auf nichts sicher zu rechnen ist. Wegen des Ankaufs Mecklenburgischer Güter habe ich mich vorläufig an <anchor type="b" n="6851" ana="11" xml:id="NidB46023"/>den RegierungsPraesidenten von Berg<anchor type="e" n="6851" ana="11" xml:id="NidE46023"/> in <anchor type="b" n="5396" ana="10" xml:id="NidB46024"/>Bückeburg<anchor type="e" n="5396" ana="10" xml:id="NidE46024"/>, den Du hier hast kennen lernen, gewandt, da <anchor type="b" n="6853" ana="11" xml:id="NidB46047"/>der Fürst von Bückeburg<anchor type="e" n="6853" ana="11" xml:id="NidE46047"/> auch viele Mecklenburgische Güter angekauft hat, so ist er sehr genau davon unterrichtet. Ich habe auch schon Antwort von ihm erhalten. Vorläufig wünscht er zu wissen, wie viel <anchor type="b" n="222" ana="11" xml:id="NidB31538"/>Deine Freundin<anchor type="e" n="222" ana="11" xml:id="NidE31538"/>, der ich mich gehorsamst zu empfehlen bitte, eben daran wenden will, und ob der Ankauf schnell oder nur bey guter Gelegenheit geschehen soll. Die besten Ankaufe sind in Concursen, weil man da die Anschläge am genauesten kennen lernt, und mit Güterspeculanten und Mäcklern nichts zu thun hat. Von solchen Gütern kann er leicht Nachricht erhalten. Auch ist jezt ein sehr schönes großes Gut auf der Hand zu verkaufen. Im Dänischen wird vermuthlich auch mit Vortheil zu kaufen seyn, besonders in Jütland, wo ihm vor kurzem erst von einem Gute geschrieben ist, welches an der Ostsee liegt, außerordentlich schöne und große Waldungen habe und 550 000 <milestone unit="start" n="22080"/>Rt.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="22080"/> <hi rend="family:Courier;underline:1">Banco</hi><hi rend="underline:1">zettel</hi> ungefähr – 100,000 <milestone unit="start" n="22079"/>Rt.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="22079"/> Hamb. <hi rend="family:Courier">Bco.</hi> kosten soll. Ein sicherer Sachverständiger hat es auf 1,300,000 <milestone unit="start" n="22081"/>Rt.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="22081"/> Papiergeld taxirt. Sollte <anchor type="b" n="222" ana="11" xml:id="NidB31539"/>die Fr. v. St.<anchor type="e" n="222" ana="11" xml:id="NidE31539"/> mir dasige Vollmacht ertheilen, und die näheren Bestimmungen melden wollen, so will ich gern die Sache weiter besorgen.<lb/><anchor type="b" n="2113" ana="11" xml:id="NidB31545"/><anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB31543"/>Meines Bruders<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE31543"/> Sohn<anchor type="e" n="2113" ana="11" xml:id="NidE31545"/>, nach dem Du Dich erkundigst, hat sich wegen überflüßiger Besorgniß um Weinachten leider von hier entfernt, und sein jetziger Aufenthalt ist nicht genau bekannt, welches uns und <anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB31544"/>dem Vater<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE31544"/> manche Bekümmerniße und Unruhen verursacht hat. Seine Besorgniß war überflüssig, weil mein Bruder äußersten Falls alles zu seiner Befreyung thun wollte, da er freylich nicht zu einem Dienst paßte, der ihm sehr verhaßt war. – An <anchor type="b" n="1579" ana="11" xml:id="NidB31546"/>Rehberg<anchor type="e" n="1579" ana="11" xml:id="NidE31546"/> haben wir Deine Aufträge bestellt, und schien ihm dieses sehr angenehm zu seyn. Von <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB31540"/>Friedrich<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE31540"/> in <anchor type="b" n="16" ana="10" xml:id="NidB31541"/>Wien<anchor type="e" n="16" ana="10" xml:id="NidE31541"/> haben wir vor einiger Zeit auch Briefe erhalten, leider sind sie aber bis jezt unbeantwortet geblieben, und so kann er von <anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB46048"/>der Mutter<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE46048"/> kein <hi rend="offset:4">schriftliches</hi> Andenken <milestone unit="start" n="22204"/>mehr<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="22204"/> erhalten. – Mein Gesuch, wovon ich Dir schrieb ist nicht geglückt, dagegen habe ich ein bloßes Ehren Amt erhalten indem ich <hi rend="overstrike:1">Muni</hi> <hi rend="offset:-4">M</hi><hi rend="offset:-4">itglied des </hi>Muni<milestone unit="start" n="3648"/>cipalrath geworden. – Es ist Zeit, diesen Brief zu schließen, <anchor type="b" n="6716" ana="16" xml:id="NidB46488"/>wie sehr <anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB46049"/>die selige Mutter<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE46049"/> <milestone unit="start" n="22155"/>Di<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="22155"/>ch liebte und schätzte, und welchen Werth sie auf jeden Deiner Briefe legte, brauche ich Dich nicht erst zu versichern<anchor type="e" n="6716" ana="16" xml:id="NidE46488"/>, da Du solches am besten wissen wirst. Lebe recht wohl Karl Schlegel<lb/>Ich wünsche baldigste Antwort.<lb/><milestone unit="start" n="3647"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3647"/><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3646"/> An <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB46050"/>Friedrich<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE46050"/> in <anchor type="b" n="16" ana="10" xml:id="NidB46051"/>Wien<anchor type="e" n="16" ana="10" xml:id="NidE46051"/> habe ich <anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB46052"/>den Todesfall<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE46052"/> ebenfalls gemeldet. Da ich nicht weiß, ob Du Dich noch in <anchor type="b" n="280" ana="10" xml:id="NidB31542"/>Genf<anchor type="e" n="280" ana="10" xml:id="NidE31542"/> aufhälst, und wie dafür die Addresse seyn muß, so schicke ich den Brief nach <anchor type="b" n="228" ana="10" xml:id="NidB31537"/>Coppet<anchor type="e" n="228" ana="10" xml:id="NidE31537"/>, und hoffe, daß er dadurch nicht aufgehalten werden wird.<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Randbeschriftung</title></note><milestone unit="end" n="3648"/> ', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1811-01-23', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datengeberhand' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_purlhand' => 'DE-1a-34097', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.23,Nr.84', '36_h1zahl' => '4S. auf Doppelbl., hs. m. 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Bruder, Deine letzten Briefe, denen wir mit Verlangen entgegen gesehen hatten, haben uns und <span class="index-264 tp-31528 ">der guten Mutter</span> viele Freude gemacht. Leider war es die letzte Freude, die Du ihr machen konntest. Sie war diesen Winter im Ganzen noch ziemlich munter, und schien ihrem hohen Alter noch bey guten Kräften zu seyn, so daß ich ihr noch ein langes Leben zugetrauet hätte, als plötzlich ein hitziges Brustfieber ihrem Leben ein Ende machte. Dieses Fieber griff sie so heftig an, daß die Kranckheit nur drey Tage dauerte, und sie ihren Zustand selbst nicht fühlte, und sie auch bey den wenigen hellen Augenblicken ihre Gefahr gar nicht ahnete, und sie sehr sanft verschieden ist, am 21<span class="offset-4 underline-1 ">ten</span> Januar Abends 7 Uhr. Uns hat dieser schnelle Tod so überrascht, daß es uns noch wie ein Traum scheint. Noch am Freytage zuvor als am 18 Jan. fand ich sie den Mittag munter und heiter, nur daß sie einige Tage an einem Schnupfen gelitten, wobey sie sich aber nicht gänzlich zu Haus hielt. Denselben Nachmittag hat sie noch einige gute Freundin bey sich gehabt, wo sie ganz vorzüglich vergnügt gewesen seyn soll. Den Abend bekömmt sie einen sehr heftigen Fieberfrost, der von denjenigen, die dabey zugegen gewesen, nicht starck genung beschreiben werden kann. Sie selbst hat aber dieses nicht besonders geachtet, da sich den Morgen darauf noch hat ankleiden lassen. Bey der großen Ermattung, die sie fühlt, muß sie aber bald darauf wieder zu Bette gebracht, und gleich darauf, wo wir zuerst Nachricht davon erhielten, finden wir sie in beständigen Phantasien mit gänzlich gestorbenen Kräften, jedoch daß sie jeden, der zu ihr kam kannte. So dauerte es bis zum Sonntag Morgen, wo ihr Geist wieder die völlige Munterkeit und Kraft erhielt, so daß sie mit völliger Besonnenheit und Heiterkeit viel sprach. Sie glaubte schon, das Uebel überwunden zu haben, und wir schöpften die größte Hoffnung, im Vertrauen auf ihre gute Natur, doch fand <span class="index-5304 tp-31547 ">der Arzt</span> ihren Puls nicht gut, da er oft aussetzte. Den Abend nahm das Fieber sehr zu, und stieg zu einer solchen Höhe, daß sie 130 Pulsschläge in einer Minute hatte. Dabey war ihre Brust so voll, daß ihr das Athmen sehr schwer. Es rieb dieses ihre Kräfte schnell auf. Auch in diesem Zustande erkannte sie anfänglich noch jeden, doch das Sprechen wurde ihr sauer, und ward unverständlich. Den Nachmittag schwand auch dieses beydes. Bey der gänzlichen Kraftlosigkeit lag sie ganz unbeweglich, bis sie endlich gegen Abend sanft entschlummert. – Zu ihrer <span class="notice-3644 ">[2]</span> Hülfe Pflege und Erleichterung ist alles mögliche geschehen, was sich nur erdencken ließ. <span class="index-5304 tp-31548 ">Ihr vorsichtiger Arzt, der Hofmedicus Hansen</span> hat sie des Tages mehrmals besucht, und kein Mittel unversucht gelassen, was zu ihrer Rettung hätte dienen können. <span class="index-1392 tp-31529 ">Meine Frau</span> hat sie weder bey Tage noch bey Nacht verlassen, und sie auf das sorgfältigste gepflegt, und alle Erquickungen herbeygeschaft, die sich ihr geben ließen. Es hat aber nun einmal nicht andere seyn sollen. Ihr Verlust wird von allen <span class="index-6887 tp-46194 index-6854 tp-46196 index-6900 tp-46259 ">ihren Freundinnen</span>, und von vielen, denen sie sich sonst angenommen sehr bedauert, Hierunter ist besonders <span class="index-5303 tp-31530 ">ein kleines Mädchen, Namens Hanchen</span>, deren Erziehung sie übernommen. Sie hatte sie jezt irgendwo in die Kost verdungen, um das Nähen zu lernen, dieses gute Werck darf nicht unvollendet bleiben, da ihr dieses sehr am Herzen lag, und wollen wir gern auch dazu beytragen. – Ihr Leben ist, wenn auch mit mancher Unruhe verbunden, mehrentheils glücklich und heiter gewesen. Sie ergoß sich in Briefen, oder bey einzelnen vertrauten Freunden zwar zuweilen in Klagen, weil sie nach ihrem lebhaften Geisten alles <span class="overstrike-1 ">kräf</span> stark empfand, und für die Zukunft sich oft unnöthige Sorgen machten. Dagegen genoß sie auch alles Gute lebhaft, und in Gesellschaft war sie gewöhnlich sehr munter und heiter, und wußte ihre Freundinnen zu ermuntern. Den Mangel an Beschäftigungen wußte sie durch ihren thätigen Geist zu ersetzen, daß sie dadurch ihrem Leben ein höheres Interesse gab. – Dir muß es ein sehr angenehmer Gedancke seyn, daß Du im Stande gewesen bist, so sehr viel zur Erleichterung ihrer letzten Lebensjahre beyzutragen, wie sie stets dankbar rühmte. Ich bin es mir zwar bewußt, daß ich nach meinen Kräften ebenfalls dazu beygetragen, aber leider habe ich es nicht in den Maaße vermogt, wie Du. Wir haben eine zwar nicht prächtige aber anständige und ehrenvolle Bestattung besorgt, da sie hierauf einen Werth <span class="notice-3645 ">[3]</span> setzte und solches im Leben mehrmals äußerte. Zur Begleitung werde ich außer den hiesigen Verwandten die Geistlichen, mit denen sie in Verbindung stand, und diejenigen, mit denen sie zuletzt am meisten umgieng, hinzuziehen. <span class="index-3240 tp-31531 ">Unsere Minna</span> und <span class="index-5303 tp-31532 ">ihr angenommenes Hanchen</span> sollen ihr Blumen auf das Grab streuen. – Ihr freylich nicht beträchtlicher Nachlaß wird hinreichen, alle Rückstände, die eben noch übrig sind, so wie auch das von <span class="index-5256 tp-46044 ">der Tante in </span><span class="index-5256 tp-46044 index-6530 tp-46043 ">Ohsen</span> <span class="index-187 tp-31534 ">meinem Bruder in </span><span class="index-187 tp-31534 index-2 tp-31533 ">Göttingen</span> vermachte Capital, welches <span class="index-264 tp-46045 ">die selige Mutter</span> mit dem geringen Nachlaß <span class="index-255 tp-31535 ">meines seligen Vaters</span> übernommen hatte, zu berichtigen. Daß ihr Nachlaß ohnerachtet der verschiedentlich zurükgebliebenen Pensionen von der Beschaffenheit ist, hat sie allein Dir zu verdancken. Zur Erhebung der dem Nachlaße noch zukommenden PensionsRückstände, so wie auch sonst zur Regulirung dieser Angelegenheit, bedürfte ich von Dir, damit nicht fremde Hände dazwischen zu kommen brauchen einer Vollmacht, und zwar in beglaubter Form entweder vor Notario und Zeugen oder gerichtlich vollzogen, etwa dahin: daß ich von Dir bevollmächtigt werde, alles dasjenige zu erheben, was zu dem Nachlaß gehörig und den Erben der Verstorbenen demnach zukommen würde, und alles dasjenige vorzunehmen und zu thun, was mir wegen dieses Nachlasses nöthig und dienlich scheine. In der Absicht melde ich Dir die vollen Vornamen der seligen Mutter. <span class="index-264 tp-31536 ">Johanne Christiane Erdmuth geb. Hübsch</span>. – Von den Geldern, die Du mir für sie überschickt hast, habe ich alle Quartale 55 <span class="notice-22077 ">Rt.</span> in Golde zugestellt, so viel brachte es grade. Von selbigem sind nun noch 2 Quartale übrig für den Oster und Johannis Termin, zusammen 110 <span class="notice-22078 ">r.</span>, welche Dir wiederum zuzustellen seyn würden. Willst Du mir solche in Verzinsung überlassen, um künftig nach Gefallen darüber zu disponiren, so würde mir dieses in meiner jetzigen beschränckten Lage sehr angenehm seyn, und kannst Du mir sodann nur die nähren Bedingungen melden. – Es wird Dir gewiß angenehm seyn, ein Andenken von ihr zu erhalten, etwa einen Ring von ihren Haaren. Wenn dieses ist, so kannst Du nur bestimmen, wie Du es wünschest, da es sodann sogleich besorgt werden soll.<br><span class="notice-3646 ">[4]</span> Das verlangte Verzeichniß Deiner Papiere habe ich bey sonstigen vielen Geschäften unter den jetzigen Unruhen noch nicht besorgen können, doch soll es nächstens erfolgen. Auf die Anfrage des dasigen Kaufmanns kann ich, so gern ich auch wollte, hier keine Auskunft geben; zumal da sich jezt die Umstände täglich wenden, und auf nichts sicher zu rechnen ist. Wegen des Ankaufs Mecklenburgischer Güter habe ich mich vorläufig an <span class="index-6851 tp-46023 ">den RegierungsPraesidenten von Berg</span> in <span class="index-5396 tp-46024 ">Bückeburg</span>, den Du hier hast kennen lernen, gewandt, da <span class="index-6853 tp-46047 ">der Fürst von Bückeburg</span> auch viele Mecklenburgische Güter angekauft hat, so ist er sehr genau davon unterrichtet. Ich habe auch schon Antwort von ihm erhalten. Vorläufig wünscht er zu wissen, wie viel <span class="index-222 tp-31538 ">Deine Freundin</span>, der ich mich gehorsamst zu empfehlen bitte, eben daran wenden will, und ob der Ankauf schnell oder nur bey guter Gelegenheit geschehen soll. Die besten Ankaufe sind in Concursen, weil man da die Anschläge am genauesten kennen lernt, und mit Güterspeculanten und Mäcklern nichts zu thun hat. Von solchen Gütern kann er leicht Nachricht erhalten. Auch ist jezt ein sehr schönes großes Gut auf der Hand zu verkaufen. Im Dänischen wird vermuthlich auch mit Vortheil zu kaufen seyn, besonders in Jütland, wo ihm vor kurzem erst von einem Gute geschrieben ist, welches an der Ostsee liegt, außerordentlich schöne und große Waldungen habe und 550 000 <span class="notice-22080 ">Rt.</span> <span class="family-courier underline-1 ">Banco</span><span class="underline-1 ">zettel</span> ungefähr – 100,000 <span class="notice-22079 ">Rt.</span> Hamb. <span class="family-courier ">Bco.</span> kosten soll. Ein sicherer Sachverständiger hat es auf 1,300,000 <span class="notice-22081 ">Rt.</span> Papiergeld taxirt. Sollte <span class="index-222 tp-31539 ">die Fr. v. St.</span> mir dasige Vollmacht ertheilen, und die näheren Bestimmungen melden wollen, so will ich gern die Sache weiter besorgen.<br><span class="index-2113 tp-31545 index-187 tp-31543 ">Meines Bruders</span><span class="index-2113 tp-31545 "> Sohn</span>, nach dem Du Dich erkundigst, hat sich wegen überflüßiger Besorgniß um Weinachten leider von hier entfernt, und sein jetziger Aufenthalt ist nicht genau bekannt, welches uns und <span class="index-187 tp-31544 ">dem Vater</span> manche Bekümmerniße und Unruhen verursacht hat. Seine Besorgniß war überflüssig, weil mein Bruder äußersten Falls alles zu seiner Befreyung thun wollte, da er freylich nicht zu einem Dienst paßte, der ihm sehr verhaßt war. – An <span class="index-1579 tp-31546 ">Rehberg</span> haben wir Deine Aufträge bestellt, und schien ihm dieses sehr angenehm zu seyn. Von <span class="index-8 tp-31540 ">Friedrich</span> in <span class="index-16 tp-31541 ">Wien</span> haben wir vor einiger Zeit auch Briefe erhalten, leider sind sie aber bis jezt unbeantwortet geblieben, und so kann er von <span class="index-264 tp-46048 ">der Mutter</span> kein <span class="offset-4 ">schriftliches</span> Andenken <span class="notice-22204 ">mehr</span> erhalten. – Mein Gesuch, wovon ich Dir schrieb ist nicht geglückt, dagegen habe ich ein bloßes Ehren Amt erhalten indem ich <span class="overstrike-1 ">Muni</span> <span class="offset--4 ">M</span><span class="offset--4 ">itglied des </span>Muni<span class="notice-3648 ">cipalrath geworden. – Es ist Zeit, diesen Brief zu schließen, </span><span class="notice-3648 cite tp-46488 ">wie sehr </span><span class="notice-3648 cite tp-46488 index-264 tp-46049 ">die selige Mutter</span><span class="notice-3648 cite tp-46488 "> </span><span class="notice-3648 cite tp-46488 notice-22155 ">Di</span><span class="notice-3648 cite tp-46488 ">ch liebte und schätzte, und welchen Werth sie auf jeden Deiner Briefe legte, brauche ich Dich nicht erst zu versichern</span><span class="notice-3648 ">, da Du solches am besten wissen wirst. Lebe recht wohl Karl Schlegel<br>Ich wünsche baldigste Antwort.<br></span><span class="notice-3648 notice-3647 ">[3]</span><span class="notice-3648 "> An </span><span class="notice-3648 index-8 tp-46050 ">Friedrich</span><span class="notice-3648 "> in </span><span class="notice-3648 index-16 tp-46051 ">Wien</span><span class="notice-3648 "> habe ich </span><span class="notice-3648 index-264 tp-46052 ">den Todesfall</span><span class="notice-3648 "> ebenfalls gemeldet. Da ich nicht weiß, ob Du Dich noch in </span><span class="notice-3648 index-280 tp-31542 ">Genf</span><span class="notice-3648 "> aufhälst, und wie dafür die Addresse seyn muß, so schicke ich den Brief nach </span><span class="notice-3648 index-228 tp-31537 ">Coppet</span><span class="notice-3648 ">, und hoffe, daß er dadurch nicht aufgehalten werden wird.</span>' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/1484' $description = 'Johann Carl Fürchtegott Schlegel an August Wilhelm von Schlegel am 23.01.1811, Hannover, Coppet' $adressatort = 'Coppet <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/1027948-9">GND</a>' $absendeort = 'Hannover <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4023349-2">GND</a>' $date = '23.01.1811' $adressat = array() $adrCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $absender = array( (int) 4637 => array( 'ID' => '4637', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-02-24 16:54:07', 'timelastchg' => '2017-12-21 16:02:39', 'key' => 'AWS-ap-00gj', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_dbid' => '100799434', '39_name' => 'Schlegel, Johann Carl Fürchtegott', '39_geschlecht' => 'm', '39_gebdatum' => '1758-01-02', '39_geburtsort' => array( 'ID' => '2274', 'content' => 'Zerbst/Anhalt', 'bemerkung' => 'GND:4067663-8', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_toddatum' => '1831-11-13', '39_sterbeort' => array( 'ID' => '173', 'content' => 'Hannover', 'bemerkung' => 'GND:4023349-2', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_pdb' => 'GND', '39_beziehung' => 'Johann Carl Fürchtegott war ein Bruder August Wilhelm Schlegels.', '39_quellen' => 'ADB@http://www.deutsche-biographie.de/pnd100799434.html?anchor=adb@ WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D519-317-1@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. Cosmopolitan of Art and Poetry. Cambridge 2016, S. 591.@', '39_lebenwirken' => 'Schriftsteller, Konsistorialrat, Kirchenrechtler Johann Carl Fürchtegott Schlegel studierte von 1779 bis 1782 Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen und fand anschließend eine Anstellung am Konsistorium in Hannover. Schlegels politisches Engagement bewirkte unter anderem die Verbesserung der Rechte jüdischer Bürger, für die er 1831 in der Ständeverwaltung eintrat. Zudem verfasste Schlegel Rezensionen und kirchenhistorische Schriften. 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mit Verlangen entgegen gesehen hatten, haben uns und <span class="index-264 tp-31528 ">der guten Mutter</span> viele Freude gemacht. Leider war es die letzte Freude, die Du ihr machen konntest. Sie war diesen Winter im Ganzen noch ziemlich munter, und schien ihrem hohen Alter noch bey guten Kräften zu seyn, so daß ich ihr noch ein langes Leben zugetrauet hätte, als plötzlich ein hitziges Brustfieber ihrem Leben ein Ende machte. Dieses Fieber griff sie so heftig an, daß die Kranckheit nur drey Tage dauerte, und sie ihren Zustand selbst nicht fühlte, und sie auch bey den wenigen hellen Augenblicken ihre Gefahr gar nicht ahnete, und sie sehr sanft verschieden ist, am 21<span class="offset-4 underline-1 ">ten</span> Januar Abends 7 Uhr. Uns hat dieser schnelle Tod so überrascht, daß es uns noch wie ein Traum scheint. Noch am Freytage zuvor als am 18 Jan. fand ich sie den Mittag munter und heiter, nur daß sie einige Tage an einem Schnupfen gelitten, wobey sie sich aber nicht gänzlich zu Haus hielt. Denselben Nachmittag hat sie noch einige gute Freundin bey sich gehabt, wo sie ganz vorzüglich vergnügt gewesen seyn soll. Den Abend bekömmt sie einen sehr heftigen Fieberfrost, der von denjenigen, die dabey zugegen gewesen, nicht starck genung beschreiben werden kann. Sie selbst hat aber dieses nicht besonders geachtet, da sich den Morgen darauf noch hat ankleiden lassen. Bey der großen Ermattung, die sie fühlt, muß sie aber bald darauf wieder zu Bette gebracht, und gleich darauf, wo wir zuerst Nachricht davon erhielten, finden wir sie in beständigen Phantasien mit gänzlich gestorbenen Kräften, jedoch daß sie jeden, der zu ihr kam kannte. So dauerte es bis zum Sonntag Morgen, wo ihr Geist wieder die völlige Munterkeit und Kraft erhielt, so daß sie mit völliger Besonnenheit und Heiterkeit viel sprach. Sie glaubte schon, das Uebel überwunden zu haben, und wir schöpften die größte Hoffnung, im Vertrauen auf ihre gute Natur, doch fand <span class="index-5304 tp-31547 ">der Arzt</span> ihren Puls nicht gut, da er oft aussetzte. Den Abend nahm das Fieber sehr zu, und stieg zu einer solchen Höhe, daß sie 130 Pulsschläge in einer Minute hatte. Dabey war ihre Brust so voll, daß ihr das Athmen sehr schwer. Es rieb dieses ihre Kräfte schnell auf. Auch in diesem Zustande erkannte sie anfänglich noch jeden, doch das Sprechen wurde ihr sauer, und ward unverständlich. Den Nachmittag schwand auch dieses beydes. Bey der gänzlichen Kraftlosigkeit lag sie ganz unbeweglich, bis sie endlich gegen Abend sanft entschlummert. – Zu ihrer <span class="notice-3644 ">[2]</span> Hülfe Pflege und Erleichterung ist alles mögliche geschehen, was sich nur erdencken ließ. <span class="index-5304 tp-31548 ">Ihr vorsichtiger Arzt, der Hofmedicus Hansen</span> hat sie des Tages mehrmals besucht, und kein Mittel unversucht gelassen, was zu ihrer Rettung hätte dienen können. <span class="index-1392 tp-31529 ">Meine Frau</span> hat sie weder bey Tage noch bey Nacht verlassen, und sie auf das sorgfältigste gepflegt, und alle Erquickungen herbeygeschaft, die sich ihr geben ließen. Es hat aber nun einmal nicht andere seyn sollen. Ihr Verlust wird von allen <span class="index-6887 tp-46194 index-6854 tp-46196 index-6900 tp-46259 ">ihren Freundinnen</span>, und von vielen, denen sie sich sonst angenommen sehr bedauert, Hierunter ist besonders <span class="index-5303 tp-31530 ">ein kleines Mädchen, Namens Hanchen</span>, deren Erziehung sie übernommen. Sie hatte sie jezt irgendwo in die Kost verdungen, um das Nähen zu lernen, dieses gute Werck darf nicht unvollendet bleiben, da ihr dieses sehr am Herzen lag, und wollen wir gern auch dazu beytragen. – Ihr Leben ist, wenn auch mit mancher Unruhe verbunden, mehrentheils glücklich und heiter gewesen. Sie ergoß sich in Briefen, oder bey einzelnen vertrauten Freunden zwar zuweilen in Klagen, weil sie nach ihrem lebhaften Geisten alles <span class="overstrike-1 ">kräf</span> stark empfand, und für die Zukunft sich oft unnöthige Sorgen machten. Dagegen genoß sie auch alles Gute lebhaft, und in Gesellschaft war sie gewöhnlich sehr munter und heiter, und wußte ihre Freundinnen zu ermuntern. Den Mangel an Beschäftigungen wußte sie durch ihren thätigen Geist zu ersetzen, daß sie dadurch ihrem Leben ein höheres Interesse gab. – Dir muß es ein sehr angenehmer Gedancke seyn, daß Du im Stande gewesen bist, so sehr viel zur Erleichterung ihrer letzten Lebensjahre beyzutragen, wie sie stets dankbar rühmte. Ich bin es mir zwar bewußt, daß ich nach meinen Kräften ebenfalls dazu beygetragen, aber leider habe ich es nicht in den Maaße vermogt, wie Du. Wir haben eine zwar nicht prächtige aber anständige und ehrenvolle Bestattung besorgt, da sie hierauf einen Werth <span class="notice-3645 ">[3]</span> setzte und solches im Leben mehrmals äußerte. Zur Begleitung werde ich außer den hiesigen Verwandten die Geistlichen, mit denen sie in Verbindung stand, und diejenigen, mit denen sie zuletzt am meisten umgieng, hinzuziehen. <span class="index-3240 tp-31531 ">Unsere Minna</span> und <span class="index-5303 tp-31532 ">ihr angenommenes Hanchen</span> sollen ihr Blumen auf das Grab streuen. – Ihr freylich nicht beträchtlicher Nachlaß wird hinreichen, alle Rückstände, die eben noch übrig sind, so wie auch das von <span class="index-5256 tp-46044 ">der Tante in </span><span class="index-5256 tp-46044 index-6530 tp-46043 ">Ohsen</span> <span class="index-187 tp-31534 ">meinem Bruder in </span><span class="index-187 tp-31534 index-2 tp-31533 ">Göttingen</span> vermachte Capital, welches <span class="index-264 tp-46045 ">die selige Mutter</span> mit dem geringen Nachlaß <span class="index-255 tp-31535 ">meines seligen Vaters</span> übernommen hatte, zu berichtigen. Daß ihr Nachlaß ohnerachtet der verschiedentlich zurükgebliebenen Pensionen von der Beschaffenheit ist, hat sie allein Dir zu verdancken. Zur Erhebung der dem Nachlaße noch zukommenden PensionsRückstände, so wie auch sonst zur Regulirung dieser Angelegenheit, bedürfte ich von Dir, damit nicht fremde Hände dazwischen zu kommen brauchen einer Vollmacht, und zwar in beglaubter Form entweder vor Notario und Zeugen oder gerichtlich vollzogen, etwa dahin: daß ich von Dir bevollmächtigt werde, alles dasjenige zu erheben, was zu dem Nachlaß gehörig und den Erben der Verstorbenen demnach zukommen würde, und alles dasjenige vorzunehmen und zu thun, was mir wegen dieses Nachlasses nöthig und dienlich scheine. In der Absicht melde ich Dir die vollen Vornamen der seligen Mutter. <span class="index-264 tp-31536 ">Johanne Christiane Erdmuth geb. Hübsch</span>. – Von den Geldern, die Du mir für sie überschickt hast, habe ich alle Quartale 55 <span class="notice-22077 ">Rt.</span> in Golde zugestellt, so viel brachte es grade. Von selbigem sind nun noch 2 Quartale übrig für den Oster und Johannis Termin, zusammen 110 <span class="notice-22078 ">r.</span>, welche Dir wiederum zuzustellen seyn würden. Willst Du mir solche in Verzinsung überlassen, um künftig nach Gefallen darüber zu disponiren, so würde mir dieses in meiner jetzigen beschränckten Lage sehr angenehm seyn, und kannst Du mir sodann nur die nähren Bedingungen melden. – Es wird Dir gewiß angenehm seyn, ein Andenken von ihr zu erhalten, etwa einen Ring von ihren Haaren. Wenn dieses ist, so kannst Du nur bestimmen, wie Du es wünschest, da es sodann sogleich besorgt werden soll.<br><span class="notice-3646 ">[4]</span> Das verlangte Verzeichniß Deiner Papiere habe ich bey sonstigen vielen Geschäften unter den jetzigen Unruhen noch nicht besorgen können, doch soll es nächstens erfolgen. Auf die Anfrage des dasigen Kaufmanns kann ich, so gern ich auch wollte, hier keine Auskunft geben; zumal da sich jezt die Umstände täglich wenden, und auf nichts sicher zu rechnen ist. Wegen des Ankaufs Mecklenburgischer Güter habe ich mich vorläufig an <span class="index-6851 tp-46023 ">den RegierungsPraesidenten von Berg</span> in <span class="index-5396 tp-46024 ">Bückeburg</span>, den Du hier hast kennen lernen, gewandt, da <span class="index-6853 tp-46047 ">der Fürst von Bückeburg</span> auch viele Mecklenburgische Güter angekauft hat, so ist er sehr genau davon unterrichtet. Ich habe auch schon Antwort von ihm erhalten. Vorläufig wünscht er zu wissen, wie viel <span class="index-222 tp-31538 ">Deine Freundin</span>, der ich mich gehorsamst zu empfehlen bitte, eben daran wenden will, und ob der Ankauf schnell oder nur bey guter Gelegenheit geschehen soll. Die besten Ankaufe sind in Concursen, weil man da die Anschläge am genauesten kennen lernt, und mit Güterspeculanten und Mäcklern nichts zu thun hat. Von solchen Gütern kann er leicht Nachricht erhalten. Auch ist jezt ein sehr schönes großes Gut auf der Hand zu verkaufen. Im Dänischen wird vermuthlich auch mit Vortheil zu kaufen seyn, besonders in Jütland, wo ihm vor kurzem erst von einem Gute geschrieben ist, welches an der Ostsee liegt, außerordentlich schöne und große Waldungen habe und 550 000 <span class="notice-22080 ">Rt.</span> <span class="family-courier underline-1 ">Banco</span><span class="underline-1 ">zettel</span> ungefähr – 100,000 <span class="notice-22079 ">Rt.</span> Hamb. <span class="family-courier ">Bco.</span> kosten soll. Ein sicherer Sachverständiger hat es auf 1,300,000 <span class="notice-22081 ">Rt.</span> Papiergeld taxirt. Sollte <span class="index-222 tp-31539 ">die Fr. v. St.</span> mir dasige Vollmacht ertheilen, und die näheren Bestimmungen melden wollen, so will ich gern die Sache weiter besorgen.<br><span class="index-2113 tp-31545 index-187 tp-31543 ">Meines Bruders</span><span class="index-2113 tp-31545 "> Sohn</span>, nach dem Du Dich erkundigst, hat sich wegen überflüßiger Besorgniß um Weinachten leider von hier entfernt, und sein jetziger Aufenthalt ist nicht genau bekannt, welches uns und <span class="index-187 tp-31544 ">dem Vater</span> manche Bekümmerniße und Unruhen verursacht hat. Seine Besorgniß war überflüssig, weil mein Bruder äußersten Falls alles zu seiner Befreyung thun wollte, da er freylich nicht zu einem Dienst paßte, der ihm sehr verhaßt war. – An <span class="index-1579 tp-31546 ">Rehberg</span> haben wir Deine Aufträge bestellt, und schien ihm dieses sehr angenehm zu seyn. Von <span class="index-8 tp-31540 ">Friedrich</span> in <span class="index-16 tp-31541 ">Wien</span> haben wir vor einiger Zeit auch Briefe erhalten, leider sind sie aber bis jezt unbeantwortet geblieben, und so kann er von <span class="index-264 tp-46048 ">der Mutter</span> kein <span class="offset-4 ">schriftliches</span> Andenken <span class="notice-22204 ">mehr</span> erhalten. – Mein Gesuch, wovon ich Dir schrieb ist nicht geglückt, dagegen habe ich ein bloßes Ehren Amt erhalten indem ich <span class="overstrike-1 ">Muni</span> <span class="offset--4 ">M</span><span class="offset--4 ">itglied des </span>Muni<span class="notice-3648 ">cipalrath geworden. – Es ist Zeit, diesen Brief zu schließen, </span><span class="notice-3648 cite tp-46488 ">wie sehr </span><span class="notice-3648 cite tp-46488 index-264 tp-46049 ">die selige Mutter</span><span class="notice-3648 cite tp-46488 "> </span><span class="notice-3648 cite tp-46488 notice-22155 ">Di</span><span class="notice-3648 cite tp-46488 ">ch liebte und schätzte, und welchen Werth sie auf jeden Deiner Briefe legte, brauche ich Dich nicht erst zu versichern</span><span class="notice-3648 ">, da Du solches am besten wissen wirst. Lebe recht wohl Karl Schlegel<br>Ich wünsche baldigste Antwort.<br></span><span class="notice-3648 notice-3647 ">[3]</span><span class="notice-3648 "> An </span><span class="notice-3648 index-8 tp-46050 ">Friedrich</span><span class="notice-3648 "> in </span><span class="notice-3648 index-16 tp-46051 ">Wien</span><span class="notice-3648 "> habe ich </span><span class="notice-3648 index-264 tp-46052 ">den Todesfall</span><span class="notice-3648 "> ebenfalls gemeldet. Da ich nicht weiß, ob Du Dich noch in </span><span class="notice-3648 index-280 tp-31542 ">Genf</span><span class="notice-3648 "> aufhälst, und wie dafür die Addresse seyn muß, so schicke ich den Brief nach </span><span class="notice-3648 index-228 tp-31537 ">Coppet</span><span class="notice-3648 ">, und hoffe, daß er dadurch nicht aufgehalten werden wird.</span>', '36_xml' => '<p><milestone unit="start" n="3643"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3643"/> <placeName key="173">H.</placeName> d. 23 Januar 1811<lb/>Liebster Bruder, Deine letzten Briefe, denen wir mit Verlangen entgegen gesehen hatten, haben uns und <persName key="264">der guten Mutter</persName> viele Freude gemacht. Leider war es die letzte Freude, die Du ihr machen konntest. Sie war diesen Winter im Ganzen noch ziemlich munter, und schien ihrem hohen Alter noch bey guten Kräften zu seyn, so daß ich ihr noch ein langes Leben zugetrauet hätte, als plötzlich ein hitziges Brustfieber ihrem Leben ein Ende machte. Dieses Fieber griff sie so heftig an, daß die Kranckheit nur drey Tage dauerte, und sie ihren Zustand selbst nicht fühlte, und sie auch bey den wenigen hellen Augenblicken ihre Gefahr gar nicht ahnete, und sie sehr sanft verschieden ist, am 21<hi rend="offset:4;underline:1">ten</hi> Januar Abends 7 Uhr. Uns hat dieser schnelle Tod so überrascht, daß es uns noch wie ein Traum scheint. Noch am Freytage zuvor als am 18 Jan. fand ich sie den Mittag munter und heiter, nur daß sie einige Tage an einem Schnupfen gelitten, wobey sie sich aber nicht gänzlich zu Haus hielt. Denselben Nachmittag hat sie noch einige gute Freundin bey sich gehabt, wo sie ganz vorzüglich vergnügt gewesen seyn soll. Den Abend bekömmt sie einen sehr heftigen Fieberfrost, der von denjenigen, die dabey zugegen gewesen, nicht starck genung beschreiben werden kann. Sie selbst hat aber dieses nicht besonders geachtet, da sich den Morgen darauf noch hat ankleiden lassen. Bey der großen Ermattung, die sie fühlt, muß sie aber bald darauf wieder zu Bette gebracht, und gleich darauf, wo wir zuerst Nachricht davon erhielten, finden wir sie in beständigen Phantasien mit gänzlich gestorbenen Kräften, jedoch daß sie jeden, der zu ihr kam kannte. So dauerte es bis zum Sonntag Morgen, wo ihr Geist wieder die völlige Munterkeit und Kraft erhielt, so daß sie mit völliger Besonnenheit und Heiterkeit viel sprach. Sie glaubte schon, das Uebel überwunden zu haben, und wir schöpften die größte Hoffnung, im Vertrauen auf ihre gute Natur, doch fand <persName key="5304">der Arzt</persName> ihren Puls nicht gut, da er oft aussetzte. Den Abend nahm das Fieber sehr zu, und stieg zu einer solchen Höhe, daß sie 130 Pulsschläge in einer Minute hatte. Dabey war ihre Brust so voll, daß ihr das Athmen sehr schwer. Es rieb dieses ihre Kräfte schnell auf. Auch in diesem Zustande erkannte sie anfänglich noch jeden, doch das Sprechen wurde ihr sauer, und ward unverständlich. Den Nachmittag schwand auch dieses beydes. Bey der gänzlichen Kraftlosigkeit lag sie ganz unbeweglich, bis sie endlich gegen Abend sanft entschlummert. – Zu ihrer <milestone unit="start" n="3644"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3644"/> Hülfe Pflege und Erleichterung ist alles mögliche geschehen, was sich nur erdencken ließ. <persName key="5304">Ihr vorsichtiger Arzt, der Hofmedicus Hansen</persName> hat sie des Tages mehrmals besucht, und kein Mittel unversucht gelassen, was zu ihrer Rettung hätte dienen können. <persName key="1392">Meine Frau</persName> hat sie weder bey Tage noch bey Nacht verlassen, und sie auf das sorgfältigste gepflegt, und alle Erquickungen herbeygeschaft, die sich ihr geben ließen. Es hat aber nun einmal nicht andere seyn sollen. 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Sie ergoß sich in Briefen, oder bey einzelnen vertrauten Freunden zwar zuweilen in Klagen, weil sie nach ihrem lebhaften Geisten alles <hi rend="overstrike:1">kräf</hi> stark empfand, und für die Zukunft sich oft unnöthige Sorgen machten. Dagegen genoß sie auch alles Gute lebhaft, und in Gesellschaft war sie gewöhnlich sehr munter und heiter, und wußte ihre Freundinnen zu ermuntern. Den Mangel an Beschäftigungen wußte sie durch ihren thätigen Geist zu ersetzen, daß sie dadurch ihrem Leben ein höheres Interesse gab. – Dir muß es ein sehr angenehmer Gedancke seyn, daß Du im Stande gewesen bist, so sehr viel zur Erleichterung ihrer letzten Lebensjahre beyzutragen, wie sie stets dankbar rühmte. Ich bin es mir zwar bewußt, daß ich nach meinen Kräften ebenfalls dazu beygetragen, aber leider habe ich es nicht in den Maaße vermogt, wie Du. Wir haben eine zwar nicht prächtige aber anständige und ehrenvolle Bestattung besorgt, da sie hierauf einen Werth <milestone unit="start" n="3645"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3645"/> setzte und solches im Leben mehrmals äußerte. Zur Begleitung werde ich außer den hiesigen Verwandten die Geistlichen, mit denen sie in Verbindung stand, und diejenigen, mit denen sie zuletzt am meisten umgieng, hinzuziehen. <anchor type="b" n="3240" ana="11" xml:id="NidB31531"/>Unsere Minna<anchor type="e" n="3240" ana="11" xml:id="NidE31531"/> und <anchor type="b" n="5303" ana="11" xml:id="NidB31532"/>ihr angenommenes Hanchen<anchor type="e" n="5303" ana="11" xml:id="NidE31532"/> sollen ihr Blumen auf das Grab streuen. – Ihr freylich nicht beträchtlicher Nachlaß wird hinreichen, alle Rückstände, die eben noch übrig sind, so wie auch das von <anchor type="b" n="5256" ana="11" xml:id="NidB46044"/>der Tante in <anchor type="b" n="6530" ana="10" xml:id="NidB46043"/>Ohsen<anchor type="e" n="6530" ana="10" xml:id="NidE46043"/><anchor type="e" n="5256" ana="11" xml:id="NidE46044"/> <anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB31534"/>meinem Bruder in <anchor type="b" n="2" ana="10" xml:id="NidB31533"/>Göttingen<anchor type="e" n="2" ana="10" xml:id="NidE31533"/><anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE31534"/> vermachte Capital, welches <anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB46045"/>die selige Mutter<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE46045"/> mit dem geringen Nachlaß <anchor type="b" n="255" ana="11" xml:id="NidB31535"/>meines seligen Vaters<anchor type="e" n="255" ana="11" xml:id="NidE31535"/> übernommen hatte, zu berichtigen. Daß ihr Nachlaß ohnerachtet der verschiedentlich zurükgebliebenen Pensionen von der Beschaffenheit ist, hat sie allein Dir zu verdancken. Zur Erhebung der dem Nachlaße noch zukommenden PensionsRückstände, so wie auch sonst zur Regulirung dieser Angelegenheit, bedürfte ich von Dir, damit nicht fremde Hände dazwischen zu kommen brauchen einer Vollmacht, und zwar in beglaubter Form entweder vor Notario und Zeugen oder gerichtlich vollzogen, etwa dahin: daß ich von Dir bevollmächtigt werde, alles dasjenige zu erheben, was zu dem Nachlaß gehörig und den Erben der Verstorbenen demnach zukommen würde, und alles dasjenige vorzunehmen und zu thun, was mir wegen dieses Nachlasses nöthig und dienlich scheine. In der Absicht melde ich Dir die vollen Vornamen der seligen Mutter. <anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB31536"/>Johanne Christiane Erdmuth geb. Hübsch<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE31536"/>. – Von den Geldern, die Du mir für sie überschickt hast, habe ich alle Quartale 55 <milestone unit="start" n="22077"/>Rt.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="22077"/> in Golde zugestellt, so viel brachte es grade. Von selbigem sind nun noch 2 Quartale übrig für den Oster und Johannis Termin, zusammen 110 <milestone unit="start" n="22078"/>r.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="22078"/>, welche Dir wiederum zuzustellen seyn würden. Willst Du mir solche in Verzinsung überlassen, um künftig nach Gefallen darüber zu disponiren, so würde mir dieses in meiner jetzigen beschränckten Lage sehr angenehm seyn, und kannst Du mir sodann nur die nähren Bedingungen melden. – Es wird Dir gewiß angenehm seyn, ein Andenken von ihr zu erhalten, etwa einen Ring von ihren Haaren. Wenn dieses ist, so kannst Du nur bestimmen, wie Du es wünschest, da es sodann sogleich besorgt werden soll.<lb/><milestone unit="start" n="3646"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3646"/> Das verlangte Verzeichniß Deiner Papiere habe ich bey sonstigen vielen Geschäften unter den jetzigen Unruhen noch nicht besorgen können, doch soll es nächstens erfolgen. Auf die Anfrage des dasigen Kaufmanns kann ich, so gern ich auch wollte, hier keine Auskunft geben; zumal da sich jezt die Umstände täglich wenden, und auf nichts sicher zu rechnen ist. Wegen des Ankaufs Mecklenburgischer Güter habe ich mich vorläufig an <anchor type="b" n="6851" ana="11" xml:id="NidB46023"/>den RegierungsPraesidenten von Berg<anchor type="e" n="6851" ana="11" xml:id="NidE46023"/> in <anchor type="b" n="5396" ana="10" xml:id="NidB46024"/>Bückeburg<anchor type="e" n="5396" ana="10" xml:id="NidE46024"/>, den Du hier hast kennen lernen, gewandt, da <anchor type="b" n="6853" ana="11" xml:id="NidB46047"/>der Fürst von Bückeburg<anchor type="e" n="6853" ana="11" xml:id="NidE46047"/> auch viele Mecklenburgische Güter angekauft hat, so ist er sehr genau davon unterrichtet. Ich habe auch schon Antwort von ihm erhalten. Vorläufig wünscht er zu wissen, wie viel <anchor type="b" n="222" ana="11" xml:id="NidB31538"/>Deine Freundin<anchor type="e" n="222" ana="11" xml:id="NidE31538"/>, der ich mich gehorsamst zu empfehlen bitte, eben daran wenden will, und ob der Ankauf schnell oder nur bey guter Gelegenheit geschehen soll. Die besten Ankaufe sind in Concursen, weil man da die Anschläge am genauesten kennen lernt, und mit Güterspeculanten und Mäcklern nichts zu thun hat. Von solchen Gütern kann er leicht Nachricht erhalten. Auch ist jezt ein sehr schönes großes Gut auf der Hand zu verkaufen. Im Dänischen wird vermuthlich auch mit Vortheil zu kaufen seyn, besonders in Jütland, wo ihm vor kurzem erst von einem Gute geschrieben ist, welches an der Ostsee liegt, außerordentlich schöne und große Waldungen habe und 550 000 <milestone unit="start" n="22080"/>Rt.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="22080"/> <hi rend="family:Courier;underline:1">Banco</hi><hi rend="underline:1">zettel</hi> ungefähr – 100,000 <milestone unit="start" n="22079"/>Rt.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="22079"/> Hamb. <hi rend="family:Courier">Bco.</hi> kosten soll. Ein sicherer Sachverständiger hat es auf 1,300,000 <milestone unit="start" n="22081"/>Rt.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="22081"/> Papiergeld taxirt. Sollte <anchor type="b" n="222" ana="11" xml:id="NidB31539"/>die Fr. v. 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Seine Besorgniß war überflüssig, weil mein Bruder äußersten Falls alles zu seiner Befreyung thun wollte, da er freylich nicht zu einem Dienst paßte, der ihm sehr verhaßt war. – An <anchor type="b" n="1579" ana="11" xml:id="NidB31546"/>Rehberg<anchor type="e" n="1579" ana="11" xml:id="NidE31546"/> haben wir Deine Aufträge bestellt, und schien ihm dieses sehr angenehm zu seyn. Von <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB31540"/>Friedrich<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE31540"/> in <anchor type="b" n="16" ana="10" xml:id="NidB31541"/>Wien<anchor type="e" n="16" ana="10" xml:id="NidE31541"/> haben wir vor einiger Zeit auch Briefe erhalten, leider sind sie aber bis jezt unbeantwortet geblieben, und so kann er von <anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB46048"/>der Mutter<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE46048"/> kein <hi rend="offset:4">schriftliches</hi> Andenken <milestone unit="start" n="22204"/>mehr<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="22204"/> erhalten. – Mein Gesuch, wovon ich Dir schrieb ist nicht geglückt, dagegen habe ich ein bloßes Ehren Amt erhalten indem ich <hi rend="overstrike:1">Muni</hi> <hi rend="offset:-4">M</hi><hi rend="offset:-4">itglied des </hi>Muni<milestone unit="start" n="3648"/>cipalrath geworden. – Es ist Zeit, diesen Brief zu schließen, <anchor type="b" n="6716" ana="16" xml:id="NidB46488"/>wie sehr <anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB46049"/>die selige Mutter<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE46049"/> <milestone unit="start" n="22155"/>Di<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="22155"/>ch liebte und schätzte, und welchen Werth sie auf jeden Deiner Briefe legte, brauche ich Dich nicht erst zu versichern<anchor type="e" n="6716" ana="16" xml:id="NidE46488"/>, da Du solches am besten wissen wirst. Lebe recht wohl Karl Schlegel<lb/>Ich wünsche baldigste Antwort.<lb/><milestone unit="start" n="3647"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3647"/><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3646"/> An <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB46050"/>Friedrich<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE46050"/> in <anchor type="b" n="16" ana="10" xml:id="NidB46051"/>Wien<anchor type="e" n="16" ana="10" xml:id="NidE46051"/> habe ich <anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB46052"/>den Todesfall<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE46052"/> ebenfalls gemeldet. Da ich nicht weiß, ob Du Dich noch in <anchor type="b" n="280" ana="10" xml:id="NidB31542"/>Genf<anchor type="e" n="280" ana="10" xml:id="NidE31542"/> aufhälst, und wie dafür die Addresse seyn muß, so schicke ich den Brief nach <anchor type="b" n="228" ana="10" xml:id="NidB31537"/>Coppet<anchor type="e" n="228" ana="10" xml:id="NidE31537"/>, und hoffe, daß er dadurch nicht aufgehalten werden wird.<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Randbeschriftung</title></note><milestone unit="end" n="3648"/> ', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7260', 'content' => 'Johann Carl Fürchtegott Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, Johann Carl Fürchtegott', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_datumvon' => '1811-01-23', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '173', 'content' => 'Hannover', 'bemerkung' => 'GND:4023349-2', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_datengeberhand' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_purlhand' => 'DE-1a-34097', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.23,Nr.84', '36_h1zahl' => '4S. auf Doppelbl., hs. m. 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[1] H. d. 23 Januar 1811
Liebster Bruder, Deine letzten Briefe, denen wir mit Verlangen entgegen gesehen hatten, haben uns und der guten Mutter viele Freude gemacht. Leider war es die letzte Freude, die Du ihr machen konntest. Sie war diesen Winter im Ganzen noch ziemlich munter, und schien ihrem hohen Alter noch bey guten Kräften zu seyn, so daß ich ihr noch ein langes Leben zugetrauet hätte, als plötzlich ein hitziges Brustfieber ihrem Leben ein Ende machte. Dieses Fieber griff sie so heftig an, daß die Kranckheit nur drey Tage dauerte, und sie ihren Zustand selbst nicht fühlte, und sie auch bey den wenigen hellen Augenblicken ihre Gefahr gar nicht ahnete, und sie sehr sanft verschieden ist, am 21ten Januar Abends 7 Uhr. Uns hat dieser schnelle Tod so überrascht, daß es uns noch wie ein Traum scheint. Noch am Freytage zuvor als am 18 Jan. fand ich sie den Mittag munter und heiter, nur daß sie einige Tage an einem Schnupfen gelitten, wobey sie sich aber nicht gänzlich zu Haus hielt. Denselben Nachmittag hat sie noch einige gute Freundin bey sich gehabt, wo sie ganz vorzüglich vergnügt gewesen seyn soll. Den Abend bekömmt sie einen sehr heftigen Fieberfrost, der von denjenigen, die dabey zugegen gewesen, nicht starck genung beschreiben werden kann. Sie selbst hat aber dieses nicht besonders geachtet, da sich den Morgen darauf noch hat ankleiden lassen. Bey der großen Ermattung, die sie fühlt, muß sie aber bald darauf wieder zu Bette gebracht, und gleich darauf, wo wir zuerst Nachricht davon erhielten, finden wir sie in beständigen Phantasien mit gänzlich gestorbenen Kräften, jedoch daß sie jeden, der zu ihr kam kannte. So dauerte es bis zum Sonntag Morgen, wo ihr Geist wieder die völlige Munterkeit und Kraft erhielt, so daß sie mit völliger Besonnenheit und Heiterkeit viel sprach. Sie glaubte schon, das Uebel überwunden zu haben, und wir schöpften die größte Hoffnung, im Vertrauen auf ihre gute Natur, doch fand der Arzt ihren Puls nicht gut, da er oft aussetzte. Den Abend nahm das Fieber sehr zu, und stieg zu einer solchen Höhe, daß sie 130 Pulsschläge in einer Minute hatte. Dabey war ihre Brust so voll, daß ihr das Athmen sehr schwer. Es rieb dieses ihre Kräfte schnell auf. Auch in diesem Zustande erkannte sie anfänglich noch jeden, doch das Sprechen wurde ihr sauer, und ward unverständlich. Den Nachmittag schwand auch dieses beydes. Bey der gänzlichen Kraftlosigkeit lag sie ganz unbeweglich, bis sie endlich gegen Abend sanft entschlummert. – Zu ihrer [2] Hülfe Pflege und Erleichterung ist alles mögliche geschehen, was sich nur erdencken ließ. Ihr vorsichtiger Arzt, der Hofmedicus Hansen hat sie des Tages mehrmals besucht, und kein Mittel unversucht gelassen, was zu ihrer Rettung hätte dienen können. Meine Frau hat sie weder bey Tage noch bey Nacht verlassen, und sie auf das sorgfältigste gepflegt, und alle Erquickungen herbeygeschaft, die sich ihr geben ließen. Es hat aber nun einmal nicht andere seyn sollen. Ihr Verlust wird von allen ihren Freundinnen, und von vielen, denen sie sich sonst angenommen sehr bedauert, Hierunter ist besonders ein kleines Mädchen, Namens Hanchen, deren Erziehung sie übernommen. Sie hatte sie jezt irgendwo in die Kost verdungen, um das Nähen zu lernen, dieses gute Werck darf nicht unvollendet bleiben, da ihr dieses sehr am Herzen lag, und wollen wir gern auch dazu beytragen. – Ihr Leben ist, wenn auch mit mancher Unruhe verbunden, mehrentheils glücklich und heiter gewesen. Sie ergoß sich in Briefen, oder bey einzelnen vertrauten Freunden zwar zuweilen in Klagen, weil sie nach ihrem lebhaften Geisten alles kräf stark empfand, und für die Zukunft sich oft unnöthige Sorgen machten. Dagegen genoß sie auch alles Gute lebhaft, und in Gesellschaft war sie gewöhnlich sehr munter und heiter, und wußte ihre Freundinnen zu ermuntern. Den Mangel an Beschäftigungen wußte sie durch ihren thätigen Geist zu ersetzen, daß sie dadurch ihrem Leben ein höheres Interesse gab. – Dir muß es ein sehr angenehmer Gedancke seyn, daß Du im Stande gewesen bist, so sehr viel zur Erleichterung ihrer letzten Lebensjahre beyzutragen, wie sie stets dankbar rühmte. Ich bin es mir zwar bewußt, daß ich nach meinen Kräften ebenfalls dazu beygetragen, aber leider habe ich es nicht in den Maaße vermogt, wie Du. Wir haben eine zwar nicht prächtige aber anständige und ehrenvolle Bestattung besorgt, da sie hierauf einen Werth [3] setzte und solches im Leben mehrmals äußerte. Zur Begleitung werde ich außer den hiesigen Verwandten die Geistlichen, mit denen sie in Verbindung stand, und diejenigen, mit denen sie zuletzt am meisten umgieng, hinzuziehen. Unsere Minna und ihr angenommenes Hanchen sollen ihr Blumen auf das Grab streuen. – Ihr freylich nicht beträchtlicher Nachlaß wird hinreichen, alle Rückstände, die eben noch übrig sind, so wie auch das von der Tante in Ohsen meinem Bruder in Göttingen vermachte Capital, welches die selige Mutter mit dem geringen Nachlaß meines seligen Vaters übernommen hatte, zu berichtigen. Daß ihr Nachlaß ohnerachtet der verschiedentlich zurükgebliebenen Pensionen von der Beschaffenheit ist, hat sie allein Dir zu verdancken. Zur Erhebung der dem Nachlaße noch zukommenden PensionsRückstände, so wie auch sonst zur Regulirung dieser Angelegenheit, bedürfte ich von Dir, damit nicht fremde Hände dazwischen zu kommen brauchen einer Vollmacht, und zwar in beglaubter Form entweder vor Notario und Zeugen oder gerichtlich vollzogen, etwa dahin: daß ich von Dir bevollmächtigt werde, alles dasjenige zu erheben, was zu dem Nachlaß gehörig und den Erben der Verstorbenen demnach zukommen würde, und alles dasjenige vorzunehmen und zu thun, was mir wegen dieses Nachlasses nöthig und dienlich scheine. In der Absicht melde ich Dir die vollen Vornamen der seligen Mutter. Johanne Christiane Erdmuth geb. Hübsch. – Von den Geldern, die Du mir für sie überschickt hast, habe ich alle Quartale 55 Rt. in Golde zugestellt, so viel brachte es grade. Von selbigem sind nun noch 2 Quartale übrig für den Oster und Johannis Termin, zusammen 110 r., welche Dir wiederum zuzustellen seyn würden. Willst Du mir solche in Verzinsung überlassen, um künftig nach Gefallen darüber zu disponiren, so würde mir dieses in meiner jetzigen beschränckten Lage sehr angenehm seyn, und kannst Du mir sodann nur die nähren Bedingungen melden. – Es wird Dir gewiß angenehm seyn, ein Andenken von ihr zu erhalten, etwa einen Ring von ihren Haaren. Wenn dieses ist, so kannst Du nur bestimmen, wie Du es wünschest, da es sodann sogleich besorgt werden soll.
[4] Das verlangte Verzeichniß Deiner Papiere habe ich bey sonstigen vielen Geschäften unter den jetzigen Unruhen noch nicht besorgen können, doch soll es nächstens erfolgen. Auf die Anfrage des dasigen Kaufmanns kann ich, so gern ich auch wollte, hier keine Auskunft geben; zumal da sich jezt die Umstände täglich wenden, und auf nichts sicher zu rechnen ist. Wegen des Ankaufs Mecklenburgischer Güter habe ich mich vorläufig an den RegierungsPraesidenten von Berg in Bückeburg, den Du hier hast kennen lernen, gewandt, da der Fürst von Bückeburg auch viele Mecklenburgische Güter angekauft hat, so ist er sehr genau davon unterrichtet. Ich habe auch schon Antwort von ihm erhalten. Vorläufig wünscht er zu wissen, wie viel Deine Freundin, der ich mich gehorsamst zu empfehlen bitte, eben daran wenden will, und ob der Ankauf schnell oder nur bey guter Gelegenheit geschehen soll. Die besten Ankaufe sind in Concursen, weil man da die Anschläge am genauesten kennen lernt, und mit Güterspeculanten und Mäcklern nichts zu thun hat. Von solchen Gütern kann er leicht Nachricht erhalten. Auch ist jezt ein sehr schönes großes Gut auf der Hand zu verkaufen. Im Dänischen wird vermuthlich auch mit Vortheil zu kaufen seyn, besonders in Jütland, wo ihm vor kurzem erst von einem Gute geschrieben ist, welches an der Ostsee liegt, außerordentlich schöne und große Waldungen habe und 550 000 Rt. Bancozettel ungefähr – 100,000 Rt. Hamb. Bco. kosten soll. Ein sicherer Sachverständiger hat es auf 1,300,000 Rt. Papiergeld taxirt. Sollte die Fr. v. St. mir dasige Vollmacht ertheilen, und die näheren Bestimmungen melden wollen, so will ich gern die Sache weiter besorgen.
Meines Bruders Sohn, nach dem Du Dich erkundigst, hat sich wegen überflüßiger Besorgniß um Weinachten leider von hier entfernt, und sein jetziger Aufenthalt ist nicht genau bekannt, welches uns und dem Vater manche Bekümmerniße und Unruhen verursacht hat. Seine Besorgniß war überflüssig, weil mein Bruder äußersten Falls alles zu seiner Befreyung thun wollte, da er freylich nicht zu einem Dienst paßte, der ihm sehr verhaßt war. – An Rehberg haben wir Deine Aufträge bestellt, und schien ihm dieses sehr angenehm zu seyn. Von Friedrich in Wien haben wir vor einiger Zeit auch Briefe erhalten, leider sind sie aber bis jezt unbeantwortet geblieben, und so kann er von der Mutter kein schriftliches Andenken mehr erhalten. – Mein Gesuch, wovon ich Dir schrieb ist nicht geglückt, dagegen habe ich ein bloßes Ehren Amt erhalten indem ich Muni Mitglied des Municipalrath geworden. – Es ist Zeit, diesen Brief zu schließen, wie sehr die selige Mutter Dich liebte und schätzte, und welchen Werth sie auf jeden Deiner Briefe legte, brauche ich Dich nicht erst zu versichern, da Du solches am besten wissen wirst. Lebe recht wohl Karl Schlegel
Ich wünsche baldigste Antwort.
[3] An Friedrich in Wien habe ich den Todesfall ebenfalls gemeldet. Da ich nicht weiß, ob Du Dich noch in Genf aufhälst, und wie dafür die Addresse seyn muß, so schicke ich den Brief nach Coppet, und hoffe, daß er dadurch nicht aufgehalten werden wird.
Liebster Bruder, Deine letzten Briefe, denen wir mit Verlangen entgegen gesehen hatten, haben uns und der guten Mutter viele Freude gemacht. Leider war es die letzte Freude, die Du ihr machen konntest. Sie war diesen Winter im Ganzen noch ziemlich munter, und schien ihrem hohen Alter noch bey guten Kräften zu seyn, so daß ich ihr noch ein langes Leben zugetrauet hätte, als plötzlich ein hitziges Brustfieber ihrem Leben ein Ende machte. Dieses Fieber griff sie so heftig an, daß die Kranckheit nur drey Tage dauerte, und sie ihren Zustand selbst nicht fühlte, und sie auch bey den wenigen hellen Augenblicken ihre Gefahr gar nicht ahnete, und sie sehr sanft verschieden ist, am 21ten Januar Abends 7 Uhr. Uns hat dieser schnelle Tod so überrascht, daß es uns noch wie ein Traum scheint. Noch am Freytage zuvor als am 18 Jan. fand ich sie den Mittag munter und heiter, nur daß sie einige Tage an einem Schnupfen gelitten, wobey sie sich aber nicht gänzlich zu Haus hielt. Denselben Nachmittag hat sie noch einige gute Freundin bey sich gehabt, wo sie ganz vorzüglich vergnügt gewesen seyn soll. Den Abend bekömmt sie einen sehr heftigen Fieberfrost, der von denjenigen, die dabey zugegen gewesen, nicht starck genung beschreiben werden kann. Sie selbst hat aber dieses nicht besonders geachtet, da sich den Morgen darauf noch hat ankleiden lassen. Bey der großen Ermattung, die sie fühlt, muß sie aber bald darauf wieder zu Bette gebracht, und gleich darauf, wo wir zuerst Nachricht davon erhielten, finden wir sie in beständigen Phantasien mit gänzlich gestorbenen Kräften, jedoch daß sie jeden, der zu ihr kam kannte. So dauerte es bis zum Sonntag Morgen, wo ihr Geist wieder die völlige Munterkeit und Kraft erhielt, so daß sie mit völliger Besonnenheit und Heiterkeit viel sprach. Sie glaubte schon, das Uebel überwunden zu haben, und wir schöpften die größte Hoffnung, im Vertrauen auf ihre gute Natur, doch fand der Arzt ihren Puls nicht gut, da er oft aussetzte. Den Abend nahm das Fieber sehr zu, und stieg zu einer solchen Höhe, daß sie 130 Pulsschläge in einer Minute hatte. Dabey war ihre Brust so voll, daß ihr das Athmen sehr schwer. Es rieb dieses ihre Kräfte schnell auf. Auch in diesem Zustande erkannte sie anfänglich noch jeden, doch das Sprechen wurde ihr sauer, und ward unverständlich. Den Nachmittag schwand auch dieses beydes. Bey der gänzlichen Kraftlosigkeit lag sie ganz unbeweglich, bis sie endlich gegen Abend sanft entschlummert. – Zu ihrer [2] Hülfe Pflege und Erleichterung ist alles mögliche geschehen, was sich nur erdencken ließ. Ihr vorsichtiger Arzt, der Hofmedicus Hansen hat sie des Tages mehrmals besucht, und kein Mittel unversucht gelassen, was zu ihrer Rettung hätte dienen können. Meine Frau hat sie weder bey Tage noch bey Nacht verlassen, und sie auf das sorgfältigste gepflegt, und alle Erquickungen herbeygeschaft, die sich ihr geben ließen. Es hat aber nun einmal nicht andere seyn sollen. Ihr Verlust wird von allen ihren Freundinnen, und von vielen, denen sie sich sonst angenommen sehr bedauert, Hierunter ist besonders ein kleines Mädchen, Namens Hanchen, deren Erziehung sie übernommen. Sie hatte sie jezt irgendwo in die Kost verdungen, um das Nähen zu lernen, dieses gute Werck darf nicht unvollendet bleiben, da ihr dieses sehr am Herzen lag, und wollen wir gern auch dazu beytragen. – Ihr Leben ist, wenn auch mit mancher Unruhe verbunden, mehrentheils glücklich und heiter gewesen. Sie ergoß sich in Briefen, oder bey einzelnen vertrauten Freunden zwar zuweilen in Klagen, weil sie nach ihrem lebhaften Geisten alles kräf stark empfand, und für die Zukunft sich oft unnöthige Sorgen machten. Dagegen genoß sie auch alles Gute lebhaft, und in Gesellschaft war sie gewöhnlich sehr munter und heiter, und wußte ihre Freundinnen zu ermuntern. Den Mangel an Beschäftigungen wußte sie durch ihren thätigen Geist zu ersetzen, daß sie dadurch ihrem Leben ein höheres Interesse gab. – Dir muß es ein sehr angenehmer Gedancke seyn, daß Du im Stande gewesen bist, so sehr viel zur Erleichterung ihrer letzten Lebensjahre beyzutragen, wie sie stets dankbar rühmte. Ich bin es mir zwar bewußt, daß ich nach meinen Kräften ebenfalls dazu beygetragen, aber leider habe ich es nicht in den Maaße vermogt, wie Du. Wir haben eine zwar nicht prächtige aber anständige und ehrenvolle Bestattung besorgt, da sie hierauf einen Werth [3] setzte und solches im Leben mehrmals äußerte. Zur Begleitung werde ich außer den hiesigen Verwandten die Geistlichen, mit denen sie in Verbindung stand, und diejenigen, mit denen sie zuletzt am meisten umgieng, hinzuziehen. Unsere Minna und ihr angenommenes Hanchen sollen ihr Blumen auf das Grab streuen. – Ihr freylich nicht beträchtlicher Nachlaß wird hinreichen, alle Rückstände, die eben noch übrig sind, so wie auch das von der Tante in Ohsen meinem Bruder in Göttingen vermachte Capital, welches die selige Mutter mit dem geringen Nachlaß meines seligen Vaters übernommen hatte, zu berichtigen. Daß ihr Nachlaß ohnerachtet der verschiedentlich zurükgebliebenen Pensionen von der Beschaffenheit ist, hat sie allein Dir zu verdancken. Zur Erhebung der dem Nachlaße noch zukommenden PensionsRückstände, so wie auch sonst zur Regulirung dieser Angelegenheit, bedürfte ich von Dir, damit nicht fremde Hände dazwischen zu kommen brauchen einer Vollmacht, und zwar in beglaubter Form entweder vor Notario und Zeugen oder gerichtlich vollzogen, etwa dahin: daß ich von Dir bevollmächtigt werde, alles dasjenige zu erheben, was zu dem Nachlaß gehörig und den Erben der Verstorbenen demnach zukommen würde, und alles dasjenige vorzunehmen und zu thun, was mir wegen dieses Nachlasses nöthig und dienlich scheine. In der Absicht melde ich Dir die vollen Vornamen der seligen Mutter. Johanne Christiane Erdmuth geb. Hübsch. – Von den Geldern, die Du mir für sie überschickt hast, habe ich alle Quartale 55 Rt. in Golde zugestellt, so viel brachte es grade. Von selbigem sind nun noch 2 Quartale übrig für den Oster und Johannis Termin, zusammen 110 r., welche Dir wiederum zuzustellen seyn würden. Willst Du mir solche in Verzinsung überlassen, um künftig nach Gefallen darüber zu disponiren, so würde mir dieses in meiner jetzigen beschränckten Lage sehr angenehm seyn, und kannst Du mir sodann nur die nähren Bedingungen melden. – Es wird Dir gewiß angenehm seyn, ein Andenken von ihr zu erhalten, etwa einen Ring von ihren Haaren. Wenn dieses ist, so kannst Du nur bestimmen, wie Du es wünschest, da es sodann sogleich besorgt werden soll.
[4] Das verlangte Verzeichniß Deiner Papiere habe ich bey sonstigen vielen Geschäften unter den jetzigen Unruhen noch nicht besorgen können, doch soll es nächstens erfolgen. Auf die Anfrage des dasigen Kaufmanns kann ich, so gern ich auch wollte, hier keine Auskunft geben; zumal da sich jezt die Umstände täglich wenden, und auf nichts sicher zu rechnen ist. Wegen des Ankaufs Mecklenburgischer Güter habe ich mich vorläufig an den RegierungsPraesidenten von Berg in Bückeburg, den Du hier hast kennen lernen, gewandt, da der Fürst von Bückeburg auch viele Mecklenburgische Güter angekauft hat, so ist er sehr genau davon unterrichtet. Ich habe auch schon Antwort von ihm erhalten. Vorläufig wünscht er zu wissen, wie viel Deine Freundin, der ich mich gehorsamst zu empfehlen bitte, eben daran wenden will, und ob der Ankauf schnell oder nur bey guter Gelegenheit geschehen soll. Die besten Ankaufe sind in Concursen, weil man da die Anschläge am genauesten kennen lernt, und mit Güterspeculanten und Mäcklern nichts zu thun hat. Von solchen Gütern kann er leicht Nachricht erhalten. Auch ist jezt ein sehr schönes großes Gut auf der Hand zu verkaufen. Im Dänischen wird vermuthlich auch mit Vortheil zu kaufen seyn, besonders in Jütland, wo ihm vor kurzem erst von einem Gute geschrieben ist, welches an der Ostsee liegt, außerordentlich schöne und große Waldungen habe und 550 000 Rt. Bancozettel ungefähr – 100,000 Rt. Hamb. Bco. kosten soll. Ein sicherer Sachverständiger hat es auf 1,300,000 Rt. Papiergeld taxirt. Sollte die Fr. v. St. mir dasige Vollmacht ertheilen, und die näheren Bestimmungen melden wollen, so will ich gern die Sache weiter besorgen.
Meines Bruders Sohn, nach dem Du Dich erkundigst, hat sich wegen überflüßiger Besorgniß um Weinachten leider von hier entfernt, und sein jetziger Aufenthalt ist nicht genau bekannt, welches uns und dem Vater manche Bekümmerniße und Unruhen verursacht hat. Seine Besorgniß war überflüssig, weil mein Bruder äußersten Falls alles zu seiner Befreyung thun wollte, da er freylich nicht zu einem Dienst paßte, der ihm sehr verhaßt war. – An Rehberg haben wir Deine Aufträge bestellt, und schien ihm dieses sehr angenehm zu seyn. Von Friedrich in Wien haben wir vor einiger Zeit auch Briefe erhalten, leider sind sie aber bis jezt unbeantwortet geblieben, und so kann er von der Mutter kein schriftliches Andenken mehr erhalten. – Mein Gesuch, wovon ich Dir schrieb ist nicht geglückt, dagegen habe ich ein bloßes Ehren Amt erhalten indem ich Muni Mitglied des Municipalrath geworden. – Es ist Zeit, diesen Brief zu schließen, wie sehr die selige Mutter Dich liebte und schätzte, und welchen Werth sie auf jeden Deiner Briefe legte, brauche ich Dich nicht erst zu versichern, da Du solches am besten wissen wirst. Lebe recht wohl Karl Schlegel
Ich wünsche baldigste Antwort.
[3] An Friedrich in Wien habe ich den Todesfall ebenfalls gemeldet. Da ich nicht weiß, ob Du Dich noch in Genf aufhälst, und wie dafür die Addresse seyn muß, so schicke ich den Brief nach Coppet, und hoffe, daß er dadurch nicht aufgehalten werden wird.