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Ich glaubte Sie dort so sehr beschäftigt, Ihre Zeit so mannichfach in Anspruch genommen, daß ich es gar nicht zu hoffen wagte, daß Sie für mich noch sich abmüssigen könnten. Um so dankbarer erkenne ich diese Güte. Daß der Aufenthalt in Berlin in jeder Beziehung zu Ihrer Zufriedenheit ausgefallen sein, erheiternd auf Ihr Gemüth, wohlthätig auf Ihre Gesundheit gewirkt haben mag, ist mein aufrichtiger Wunsch. Jetzt sind Sie gewiß längst in <anchor type="b" n="887" ana="10" xml:id="NidB68492"/>die Heimath<anchor type="e" n="887" ana="10" xml:id="NidE68492"/> zurückgekehrt und werden sich in Ihrer angenehmen Häuslichkeit wieder recht behaglich fühlen, besonders beim Eintritt der schlechteren Jahrszeit, denn der Aufenthalt auswärts, so viel Reiz er sonst haben mag, läßt doch immer manche Bequemlichkeit vermissen, besonders wenn man eine solche Einrichtung gewohnt ist, wie Sie sie haben. <lb/><milestone unit="start" n="5369"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="5369"/> Hoffentlich haben Sie bei Ihrer Rückkehr <anchor type="b" n="2417" ana="11" xml:id="NidB34759"/>die gute Mamsell Marie<anchor type="e" n="2417" ana="11" xml:id="NidE34759"/> völlig hergestellt getroffen. Bei ihrer sonst so trefflichen Gesundheit werden die angewandten Mittel und Ruhe und Pflege gewiß von der besten Wirkung gewesen sein. Möchten die beunruhigenden Zufälle doch in diesem Winter nicht wiederkehren und das Übel ganz gehoben sein!<lb/>Für das Schicksal von <anchor type="b" n="121" ana="11" xml:id="NidB34760"/>Augusta von Buttlar<anchor type="e" n="121" ana="11" xml:id="NidE34760"/> hege ich, ohne dieselbe persönlich zu kennen, großes Interesse und wahre Theilnahme. Ich kann den Tod <anchor type="b" n="3513" ana="11" xml:id="NidB34761"/>ihres Mannes<anchor type="e" n="3513" ana="11" xml:id="NidE34761"/> als kein trauriges Ereigniß betrachten. Gewiß wird aber einige Zeit dazu gehören, ehe sie sich von den langjährigen traurigen Eindrücken erholt und wieder die Frühere wird. Am besten wird dieß zu bewerkstelligen sein, wenn Sie ihr erlauben, einige Zeit in Ihrem Hause zubringen zu dürfen. An mir selbst habe ich die wohlthätigen Wirkungen erfahren, ich glaubte nie wieder so heiter werden zu können, als ich es bei Ihnen war und auf meiner, mitunter etwas dornenvollen Lebensbahn, wird es mir immer eine freundliche Erinnerung und ich Ihnen zu stetem Dank verpflichtet bleiben.<lb/>Mir ist der Sommer unter mannichfachen Sorgen und Bekümmernissen vergangen. Die Schwäche <anchor type="b" n="2286" ana="11" xml:id="NidB34762"/>meiner theuren Mutter<anchor type="e" n="2286" ana="11" xml:id="NidE34762"/> hat doch bedeutend zugenommen, besonders leidet sie an Beängstigungen und gänzlicher Schlaf- und Appetitlosigkeit. Der traurige Gesundheitszustand <anchor type="b" n="3671" ana="11" xml:id="NidB34763"/>mei<milestone unit="start" n="5370"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="5370"/>ner armen Schwester<anchor type="e" n="3671" ana="11" xml:id="NidE34763"/> dauert fort und ist auch wohl nicht zu heben, da es eine Krankheit des Rückenmark’s ist. Sie ist beinah gelähmt und hat noch manche andre Plagen und Beschwerden, die fast noch schwerer zu tragen sind. Ich würde nun mit Gottes Beistand Kraft und Fassung genug haben, um zur Pflege und Erheiterung das meinige beizutragen. Mitunter ist mir das auch gelungen und gewährte mir ein ungemein wohlthuendes Gefühl. 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<span class="index-2755 tp-34757 ">Harburg</span> d. 2<span class="offset-4 prsdoppeltunterstrichen ">ten</span> <span class="family-courier ">Novbr.</span><br>1841.<br>Theuerster Oheim!<br>Sehr angenehm ward ich durch Ihren freundlichen Brief aus <span class="index-15 tp-34758 ">Berlin</span> vom 17<span class="offset-4 prsdoppeltunterstrichen ">ten</span> <span class="family-courier ">Juli</span> überrascht. Ich glaubte Sie dort so sehr beschäftigt, Ihre Zeit so mannichfach in Anspruch genommen, daß ich es gar nicht zu hoffen wagte, daß Sie für mich noch sich abmüssigen könnten. Um so dankbarer erkenne ich diese Güte. Daß der Aufenthalt in Berlin in jeder Beziehung zu Ihrer Zufriedenheit ausgefallen sein, erheiternd auf Ihr Gemüth, wohlthätig auf Ihre Gesundheit gewirkt haben mag, ist mein aufrichtiger Wunsch. Jetzt sind Sie gewiß längst in <span class="index-887 tp-68492 ">die Heimath</span> zurückgekehrt und werden sich in Ihrer angenehmen Häuslichkeit wieder recht behaglich fühlen, besonders beim Eintritt der schlechteren Jahrszeit, denn der Aufenthalt auswärts, so viel Reiz er sonst haben mag, läßt doch immer manche Bequemlichkeit vermissen, besonders wenn man eine solche Einrichtung gewohnt ist, wie Sie sie haben. <br><span class="notice-5369 ">[2]</span> Hoffentlich haben Sie bei Ihrer Rückkehr <span class="index-2417 tp-34759 ">die gute Mamsell Marie</span> völlig hergestellt getroffen. Bei ihrer sonst so trefflichen Gesundheit werden die angewandten Mittel und Ruhe und Pflege gewiß von der besten Wirkung gewesen sein. Möchten die beunruhigenden Zufälle doch in diesem Winter nicht wiederkehren und das Übel ganz gehoben sein!<br>Für das Schicksal von <span class="index-121 tp-34760 ">Augusta von Buttlar</span> hege ich, ohne dieselbe persönlich zu kennen, großes Interesse und wahre Theilnahme. Ich kann den Tod <span class="index-3513 tp-34761 ">ihres Mannes</span> als kein trauriges Ereigniß betrachten. Gewiß wird aber einige Zeit dazu gehören, ehe sie sich von den langjährigen traurigen Eindrücken erholt und wieder die Frühere wird. Am besten wird dieß zu bewerkstelligen sein, wenn Sie ihr erlauben, einige Zeit in Ihrem Hause zubringen zu dürfen. An mir selbst habe ich die wohlthätigen Wirkungen erfahren, ich glaubte nie wieder so heiter werden zu können, als ich es bei Ihnen war und auf meiner, mitunter etwas dornenvollen Lebensbahn, wird es mir immer eine freundliche Erinnerung und ich Ihnen zu stetem Dank verpflichtet bleiben.<br>Mir ist der Sommer unter mannichfachen Sorgen und Bekümmernissen vergangen. Die Schwäche <span class="index-2286 tp-34762 ">meiner theuren Mutter</span> hat doch bedeutend zugenommen, besonders leidet sie an Beängstigungen und gänzlicher Schlaf- und Appetitlosigkeit. Der traurige Gesundheitszustand <span class="index-3671 tp-34763 ">mei</span><span class="index-3671 tp-34763 notice-5370 ">[3]</span><span class="index-3671 tp-34763 ">ner armen Schwester</span> dauert fort und ist auch wohl nicht zu heben, da es eine Krankheit des Rückenmark’s ist. Sie ist beinah gelähmt und hat noch manche andre Plagen und Beschwerden, die fast noch schwerer zu tragen sind. Ich würde nun mit Gottes Beistand Kraft und Fassung genug haben, um zur Pflege und Erheiterung das meinige beizutragen. Mitunter ist mir das auch gelungen und gewährte mir ein ungemein wohlthuendes Gefühl. Leider bin ich aber um das Geschick und die Zukunft <span class="index-5130 tp-34764 ">Hermann’s</span> in steter Spannung und Gemüthsunruhe gewesen und jetzt so gänzlich darnieder gebeugt, daß ich selbst des Trostes und Rathes sehr bedürftig bin. Bei meiner kurzen Anwesenheit um Ostern in <span class="index-173 tp-34765 ">Hannover</span> ward es mir klar, daß <span class="index-10549 tp-68493 ">Hermann’s Prinzipal</span> nicht nur ein herzloser, rauher Mann war, der weder Schonung noch Nachsicht kannte, sondern in seinem ganzen Wesen sprach sich so etwas Hämisches und Kleinliches aus, daß es mein Inneres empörte, <span class="index-5130 tp-68494 ">mein einziges Kind</span> in solchen Händen zu wissen. Hermann’s Gesundheit hatte auch, besonders dadurch, bedeutend gelitten und er <span class="offset-4 ">war</span> völlig entmuthigt durch die entwürdigende, sein Ehrgefühl unaufhörlich verletzende Behandlung. Schon damals stieg der Wunsch lebhaft in meiner Seele auf, ihn aus so drückenden Verhältnissen zu befreien, doch bot sich mir keine Aussicht <span class="notice-5371 ">[4]</span> zu einem andern Unterkommen und so ermahnte ich ihn immer zum geduldigen Ausharren. Seine Briefe wurden jedoch immer mißmuthiger, sein Widerwille, dor<span class="notice-25353 ">[t]</span> zu bleiben, größer und so hielt ich es für meine Mutterpflicht, mich ernstlich um eine andre Stelle zu bemühen. Es eröffnete sich mir vor ungefähr 3 Monaten auch eine Aussicht, ihn bei <span class="index-31 tp-34766 family-courier ">Frommann</span> in <span class="index-12 tp-34767 ">Jena</span> unterzubringen und da ich nur Gutes von <span class="index-31 tp-34769 index-637 tp-34770 ">dieser Familie</span> gehört und die Bedingungen auch ziemlich günstig lauteten, so war ich nicht wenig erfreut darüber. Nun lag die Schwierigkeit darin, ihn von <span class="index-5472 tp-68496 ">seinen jetzigen Verhältnissen</span> loszumachen. Ich schrieb also und bat, ihn zu entlassen, da sie auch über Manches geklagt hatten, über seine stete Niedergeschlagenheit, seine Langsamkeit und sein kurzes Gesicht. Darüber wurden sie sehr aufgebracht, besonders da sie schon gehört, daß ich mich um eine andre Stelle bemüht, sie schrieben mir einen sehr unartigen Brief und bestanden darauf, <span class="index-5130 tp-34768 ">Herm:</span> müsse bleiben. Mit Gewalt konnte ich nun nichts ausrichten, da ich den Contract eingegangen war und mußte mich also darin finden. Ich gab die Stelle bei <span class="family-courier ">Frommann</span> also auf, die jetzt gewiß längst besetzt ist. Unterdessen haben sie sich um einen andern Lehrling bemüht und da ihnen dieses gelungen, entlassen sie Her<span class="notice-25354 ">[m.]</span> plötzlich ohne jeglichen Grund, als weil wir es ja gewünscht und sie sich so sehr darüber geärgert hätten. <span class="notice-5372 ">[5]</span> Er wird nun in den nächsten Tagen <span class="index-2755 tp-68497 ">hierher</span> kommen, doch was soll weiter daraus werden? Den Buchhandel wird er wahrscheinlich ganz aufgeben müssen, denn diese Menschen schaden ihm, wo sie können. Hätte er ausgezeichneten Kopf, oder immer großen Eifer bewiesen, so könnte der Plan zum Studiren wieder aufgefaßt werden, doch damit ist’s nichts. Zum Militair ist er zu kurzsichtig und so bieten sich in jedem Fache Schwierigkeiten, da es mir gänzlich an Fürsprache und Connexionen <span class="offset-4 ">fehlt</span>. Dazu hat dieses Unglücksjahr in <span class="index-173 tp-68498 ">Hannover</span> so unendlich vieles Geld gekostet und das ist nun Alles unnütz ausgegeben. Doch der Himmel wird mir ja seinen Beistand nicht versagen und mir auch ein mal wieder ruhigere Tage schenken.<br>Entschuldigen Sie es, geliebter Oheim, daß ich so weitläuftig geworden bin, doch liegt mir die Sache so sehr am Herzen und ich wollte Ihnen den Zusammenhang derselben gern offen darstellen, auch bin ich Ihrer Theilnahme gewiß.<br><span class="index-2286 tp-68499 ">Meine Mutter</span> hat sich Ihres gütigen und für sie so schmeichelhaften Andenkens sehr gefreut und hat mir, so wie auch <span class="index-3671 tp-68500 ">meine Schwester</span> die herzlichsten Grüße aufgetragen.<br>Leben Sie recht wohl und erhalten Sie mir Ihr Wohlwollen.<br>Ihre<br>Sie aufrichtig liebende Nichte<br>Amalie Wolper.<br><span class="notice-5373 ">[6]</span> [leer]' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/1339' $description = 'Amalie Wolper an August Wilhelm von Schlegel am 02.11.1841, Harburg, Elbe, Bonn' $adressatort = 'Bonn <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/1001909-1">GND</a>' $absendeort = 'Harburg, Elbe <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4094727-0">GND</a>' $date = '02.11.1841' $adressat = array() $adrCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $absender = array( (int) 7094 => array( 'ID' => '7094', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-05-15 15:44:15', 'timelastchg' => '2019-03-22 16:11:29', 'key' => 'AWS-ap-00jn', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_fulltext' => '', '39_html' => '', '39_geschlecht' => 'w', '39_name' => 'Wolper, Amalie', '39_gebdatumfrei' => 'ca. 1798/1799', '39_toddatumfrei' => 'nach Juli 1845', '39_pdb' => 'GND', '39_namevar' => 'Wolper, Amalie Henriette Schlegel, Amalie Henriette (Geburtsname)', '39_status_person' => 'Vollständig', '39_lebenwirken' => 'Gattin von August Friedrich Wolper Amalie („Malchen“) Schlegel heiratete 1820 den Theologen und Philologen August Friedrich Wolper, den sie in Harburg kennenlernte. 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Ich glaubte Sie dort so sehr beschäftigt, Ihre Zeit so mannichfach in Anspruch genommen, daß ich es gar nicht zu hoffen wagte, daß Sie für mich noch sich abmüssigen könnten. Um so dankbarer erkenne ich diese Güte. Daß der Aufenthalt in Berlin in jeder Beziehung zu Ihrer Zufriedenheit ausgefallen sein, erheiternd auf Ihr Gemüth, wohlthätig auf Ihre Gesundheit gewirkt haben mag, ist mein aufrichtiger Wunsch. Jetzt sind Sie gewiß längst in <anchor type="b" n="887" ana="10" xml:id="NidB68492"/>die Heimath<anchor type="e" n="887" ana="10" xml:id="NidE68492"/> zurückgekehrt und werden sich in Ihrer angenehmen Häuslichkeit wieder recht behaglich fühlen, besonders beim Eintritt der schlechteren Jahrszeit, denn der Aufenthalt auswärts, so viel Reiz er sonst haben mag, läßt doch immer manche Bequemlichkeit vermissen, besonders wenn man eine solche Einrichtung gewohnt ist, wie Sie sie haben. <lb/><milestone unit="start" n="5369"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="5369"/> Hoffentlich haben Sie bei Ihrer Rückkehr <anchor type="b" n="2417" ana="11" xml:id="NidB34759"/>die gute Mamsell Marie<anchor type="e" n="2417" ana="11" xml:id="NidE34759"/> völlig hergestellt getroffen. Bei ihrer sonst so trefflichen Gesundheit werden die angewandten Mittel und Ruhe und Pflege gewiß von der besten Wirkung gewesen sein. Möchten die beunruhigenden Zufälle doch in diesem Winter nicht wiederkehren und das Übel ganz gehoben sein!<lb/>Für das Schicksal von <anchor type="b" n="121" ana="11" xml:id="NidB34760"/>Augusta von Buttlar<anchor type="e" n="121" ana="11" xml:id="NidE34760"/> hege ich, ohne dieselbe persönlich zu kennen, großes Interesse und wahre Theilnahme. Ich kann den Tod <anchor type="b" n="3513" ana="11" xml:id="NidB34761"/>ihres Mannes<anchor type="e" n="3513" ana="11" xml:id="NidE34761"/> als kein trauriges Ereigniß betrachten. Gewiß wird aber einige Zeit dazu gehören, ehe sie sich von den langjährigen traurigen Eindrücken erholt und wieder die Frühere wird. Am besten wird dieß zu bewerkstelligen sein, wenn Sie ihr erlauben, einige Zeit in Ihrem Hause zubringen zu dürfen. An mir selbst habe ich die wohlthätigen Wirkungen erfahren, ich glaubte nie wieder so heiter werden zu können, als ich es bei Ihnen war und auf meiner, mitunter etwas dornenvollen Lebensbahn, wird es mir immer eine freundliche Erinnerung und ich Ihnen zu stetem Dank verpflichtet bleiben.<lb/>Mir ist der Sommer unter mannichfachen Sorgen und Bekümmernissen vergangen. Die Schwäche <anchor type="b" n="2286" ana="11" xml:id="NidB34762"/>meiner theuren Mutter<anchor type="e" n="2286" ana="11" xml:id="NidE34762"/> hat doch bedeutend zugenommen, besonders leidet sie an Beängstigungen und gänzlicher Schlaf- und Appetitlosigkeit. Der traurige Gesundheitszustand <anchor type="b" n="3671" ana="11" xml:id="NidB34763"/>mei<milestone unit="start" n="5370"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="5370"/>ner armen Schwester<anchor type="e" n="3671" ana="11" xml:id="NidE34763"/> dauert fort und ist auch wohl nicht zu heben, da es eine Krankheit des Rückenmark’s ist. Sie ist beinah gelähmt und hat noch manche andre Plagen und Beschwerden, die fast noch schwerer zu tragen sind. Ich würde nun mit Gottes Beistand Kraft und Fassung genug haben, um zur Pflege und Erheiterung das meinige beizutragen. Mitunter ist mir das auch gelungen und gewährte mir ein ungemein wohlthuendes Gefühl. Leider bin ich aber um das Geschick und die Zukunft <anchor type="b" n="5130" ana="11" xml:id="NidB34764"/>Hermann’s<anchor type="e" n="5130" ana="11" xml:id="NidE34764"/> in steter Spannung und Gemüthsunruhe gewesen und jetzt so gänzlich darnieder gebeugt, daß ich selbst des Trostes und Rathes sehr bedürftig bin. Bei meiner kurzen Anwesenheit um Ostern in <anchor type="b" n="173" ana="10" xml:id="NidB34765"/>Hannover<anchor type="e" n="173" ana="10" xml:id="NidE34765"/> ward es mir klar, daß <anchor type="b" n="10549" ana="11" xml:id="NidB68493"/>Hermann’s Prinzipal<anchor type="e" n="10549" ana="11" xml:id="NidE68493"/> nicht nur ein herzloser, rauher Mann war, der weder Schonung noch Nachsicht kannte, sondern in seinem ganzen Wesen sprach sich so etwas Hämisches und Kleinliches aus, daß es mein Inneres empörte, <anchor type="b" n="5130" ana="11" xml:id="NidB68494"/>mein einziges Kind<anchor type="e" n="5130" ana="11" xml:id="NidE68494"/> in solchen Händen zu wissen. Hermann’s Gesundheit hatte auch, besonders dadurch, bedeutend gelitten und er <hi rend="offset:4">war</hi> völlig entmuthigt durch die entwürdigende, sein Ehrgefühl unaufhörlich verletzende Behandlung. Schon damals stieg der Wunsch lebhaft in meiner Seele auf, ihn aus so drückenden Verhältnissen zu befreien, doch bot sich mir keine Aussicht <milestone unit="start" n="5371"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="5371"/> zu einem andern Unterkommen und so ermahnte ich ihn immer zum geduldigen Ausharren. Seine Briefe wurden jedoch immer mißmuthiger, sein Widerwille, dor<milestone unit="start" n="25353"/>[t]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Blattausriss</title></note><milestone unit="end" n="25353"/> zu bleiben, größer und so hielt ich es für meine Mutterpflicht, mich ernstlich um eine andre Stelle zu bemühen. Es eröffnete sich mir vor ungefähr 3 Monaten auch eine Aussicht, ihn bei <anchor type="b" n="31" ana="11" xml:id="NidB34766"/><hi rend="family:Courier">Frommann</hi><anchor type="e" n="31" ana="11" xml:id="NidE34766"/> in <anchor type="b" n="12" ana="10" xml:id="NidB34767"/>Jena<anchor type="e" n="12" ana="10" xml:id="NidE34767"/> unterzubringen und da ich nur Gutes von <anchor type="b" n="31" ana="11" xml:id="NidB34769"/><anchor type="b" n="637" ana="11" xml:id="NidB34770"/>dieser Familie<anchor type="e" n="637" ana="11" xml:id="NidE34770"/><anchor type="e" n="31" ana="11" xml:id="NidE34769"/> gehört und die Bedingungen auch ziemlich günstig lauteten, so war ich nicht wenig erfreut darüber. Nun lag die Schwierigkeit darin, ihn von <anchor type="b" n="5472" ana="15" xml:id="NidB68496"/>seinen jetzigen Verhältnissen<anchor type="e" n="5472" ana="15" xml:id="NidE68496"/> loszumachen. Ich schrieb also und bat, ihn zu entlassen, da sie auch über Manches geklagt hatten, über seine stete Niedergeschlagenheit, seine Langsamkeit und sein kurzes Gesicht. Darüber wurden sie sehr aufgebracht, besonders da sie schon gehört, daß ich mich um eine andre Stelle bemüht, sie schrieben mir einen sehr unartigen Brief und bestanden darauf, <anchor type="b" n="5130" ana="11" xml:id="NidB34768"/>Herm:<anchor type="e" n="5130" ana="11" xml:id="NidE34768"/> müsse bleiben. Mit Gewalt konnte ich nun nichts ausrichten, da ich den Contract eingegangen war und mußte mich also darin finden. Ich gab die Stelle bei <hi rend="family:Courier">Frommann</hi> also auf, die jetzt gewiß längst besetzt ist. 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[1] Harburg d. 2ten Novbr.
1841.
Theuerster Oheim!
Sehr angenehm ward ich durch Ihren freundlichen Brief aus Berlin vom 17ten Juli überrascht. Ich glaubte Sie dort so sehr beschäftigt, Ihre Zeit so mannichfach in Anspruch genommen, daß ich es gar nicht zu hoffen wagte, daß Sie für mich noch sich abmüssigen könnten. Um so dankbarer erkenne ich diese Güte. Daß der Aufenthalt in Berlin in jeder Beziehung zu Ihrer Zufriedenheit ausgefallen sein, erheiternd auf Ihr Gemüth, wohlthätig auf Ihre Gesundheit gewirkt haben mag, ist mein aufrichtiger Wunsch. Jetzt sind Sie gewiß längst in die Heimath zurückgekehrt und werden sich in Ihrer angenehmen Häuslichkeit wieder recht behaglich fühlen, besonders beim Eintritt der schlechteren Jahrszeit, denn der Aufenthalt auswärts, so viel Reiz er sonst haben mag, läßt doch immer manche Bequemlichkeit vermissen, besonders wenn man eine solche Einrichtung gewohnt ist, wie Sie sie haben.
[2] Hoffentlich haben Sie bei Ihrer Rückkehr die gute Mamsell Marie völlig hergestellt getroffen. Bei ihrer sonst so trefflichen Gesundheit werden die angewandten Mittel und Ruhe und Pflege gewiß von der besten Wirkung gewesen sein. Möchten die beunruhigenden Zufälle doch in diesem Winter nicht wiederkehren und das Übel ganz gehoben sein!
Für das Schicksal von Augusta von Buttlar hege ich, ohne dieselbe persönlich zu kennen, großes Interesse und wahre Theilnahme. Ich kann den Tod ihres Mannes als kein trauriges Ereigniß betrachten. Gewiß wird aber einige Zeit dazu gehören, ehe sie sich von den langjährigen traurigen Eindrücken erholt und wieder die Frühere wird. Am besten wird dieß zu bewerkstelligen sein, wenn Sie ihr erlauben, einige Zeit in Ihrem Hause zubringen zu dürfen. An mir selbst habe ich die wohlthätigen Wirkungen erfahren, ich glaubte nie wieder so heiter werden zu können, als ich es bei Ihnen war und auf meiner, mitunter etwas dornenvollen Lebensbahn, wird es mir immer eine freundliche Erinnerung und ich Ihnen zu stetem Dank verpflichtet bleiben.
Mir ist der Sommer unter mannichfachen Sorgen und Bekümmernissen vergangen. Die Schwäche meiner theuren Mutter hat doch bedeutend zugenommen, besonders leidet sie an Beängstigungen und gänzlicher Schlaf- und Appetitlosigkeit. Der traurige Gesundheitszustand mei[3]ner armen Schwester dauert fort und ist auch wohl nicht zu heben, da es eine Krankheit des Rückenmark’s ist. Sie ist beinah gelähmt und hat noch manche andre Plagen und Beschwerden, die fast noch schwerer zu tragen sind. Ich würde nun mit Gottes Beistand Kraft und Fassung genug haben, um zur Pflege und Erheiterung das meinige beizutragen. Mitunter ist mir das auch gelungen und gewährte mir ein ungemein wohlthuendes Gefühl. Leider bin ich aber um das Geschick und die Zukunft Hermann’s in steter Spannung und Gemüthsunruhe gewesen und jetzt so gänzlich darnieder gebeugt, daß ich selbst des Trostes und Rathes sehr bedürftig bin. Bei meiner kurzen Anwesenheit um Ostern in Hannover ward es mir klar, daß Hermann’s Prinzipal nicht nur ein herzloser, rauher Mann war, der weder Schonung noch Nachsicht kannte, sondern in seinem ganzen Wesen sprach sich so etwas Hämisches und Kleinliches aus, daß es mein Inneres empörte, mein einziges Kind in solchen Händen zu wissen. Hermann’s Gesundheit hatte auch, besonders dadurch, bedeutend gelitten und er war völlig entmuthigt durch die entwürdigende, sein Ehrgefühl unaufhörlich verletzende Behandlung. Schon damals stieg der Wunsch lebhaft in meiner Seele auf, ihn aus so drückenden Verhältnissen zu befreien, doch bot sich mir keine Aussicht [4] zu einem andern Unterkommen und so ermahnte ich ihn immer zum geduldigen Ausharren. Seine Briefe wurden jedoch immer mißmuthiger, sein Widerwille, dor[t] zu bleiben, größer und so hielt ich es für meine Mutterpflicht, mich ernstlich um eine andre Stelle zu bemühen. Es eröffnete sich mir vor ungefähr 3 Monaten auch eine Aussicht, ihn bei Frommann in Jena unterzubringen und da ich nur Gutes von dieser Familie gehört und die Bedingungen auch ziemlich günstig lauteten, so war ich nicht wenig erfreut darüber. Nun lag die Schwierigkeit darin, ihn von seinen jetzigen Verhältnissen loszumachen. Ich schrieb also und bat, ihn zu entlassen, da sie auch über Manches geklagt hatten, über seine stete Niedergeschlagenheit, seine Langsamkeit und sein kurzes Gesicht. Darüber wurden sie sehr aufgebracht, besonders da sie schon gehört, daß ich mich um eine andre Stelle bemüht, sie schrieben mir einen sehr unartigen Brief und bestanden darauf, Herm: müsse bleiben. Mit Gewalt konnte ich nun nichts ausrichten, da ich den Contract eingegangen war und mußte mich also darin finden. Ich gab die Stelle bei Frommann also auf, die jetzt gewiß längst besetzt ist. Unterdessen haben sie sich um einen andern Lehrling bemüht und da ihnen dieses gelungen, entlassen sie Her[m.] plötzlich ohne jeglichen Grund, als weil wir es ja gewünscht und sie sich so sehr darüber geärgert hätten. [5] Er wird nun in den nächsten Tagen hierher kommen, doch was soll weiter daraus werden? Den Buchhandel wird er wahrscheinlich ganz aufgeben müssen, denn diese Menschen schaden ihm, wo sie können. Hätte er ausgezeichneten Kopf, oder immer großen Eifer bewiesen, so könnte der Plan zum Studiren wieder aufgefaßt werden, doch damit ist’s nichts. Zum Militair ist er zu kurzsichtig und so bieten sich in jedem Fache Schwierigkeiten, da es mir gänzlich an Fürsprache und Connexionen fehlt. Dazu hat dieses Unglücksjahr in Hannover so unendlich vieles Geld gekostet und das ist nun Alles unnütz ausgegeben. Doch der Himmel wird mir ja seinen Beistand nicht versagen und mir auch ein mal wieder ruhigere Tage schenken.
Entschuldigen Sie es, geliebter Oheim, daß ich so weitläuftig geworden bin, doch liegt mir die Sache so sehr am Herzen und ich wollte Ihnen den Zusammenhang derselben gern offen darstellen, auch bin ich Ihrer Theilnahme gewiß.
Meine Mutter hat sich Ihres gütigen und für sie so schmeichelhaften Andenkens sehr gefreut und hat mir, so wie auch meine Schwester die herzlichsten Grüße aufgetragen.
Leben Sie recht wohl und erhalten Sie mir Ihr Wohlwollen.
Ihre
Sie aufrichtig liebende Nichte
Amalie Wolper.
[6] [leer]
1841.
Theuerster Oheim!
Sehr angenehm ward ich durch Ihren freundlichen Brief aus Berlin vom 17ten Juli überrascht. Ich glaubte Sie dort so sehr beschäftigt, Ihre Zeit so mannichfach in Anspruch genommen, daß ich es gar nicht zu hoffen wagte, daß Sie für mich noch sich abmüssigen könnten. Um so dankbarer erkenne ich diese Güte. Daß der Aufenthalt in Berlin in jeder Beziehung zu Ihrer Zufriedenheit ausgefallen sein, erheiternd auf Ihr Gemüth, wohlthätig auf Ihre Gesundheit gewirkt haben mag, ist mein aufrichtiger Wunsch. Jetzt sind Sie gewiß längst in die Heimath zurückgekehrt und werden sich in Ihrer angenehmen Häuslichkeit wieder recht behaglich fühlen, besonders beim Eintritt der schlechteren Jahrszeit, denn der Aufenthalt auswärts, so viel Reiz er sonst haben mag, läßt doch immer manche Bequemlichkeit vermissen, besonders wenn man eine solche Einrichtung gewohnt ist, wie Sie sie haben.
[2] Hoffentlich haben Sie bei Ihrer Rückkehr die gute Mamsell Marie völlig hergestellt getroffen. Bei ihrer sonst so trefflichen Gesundheit werden die angewandten Mittel und Ruhe und Pflege gewiß von der besten Wirkung gewesen sein. Möchten die beunruhigenden Zufälle doch in diesem Winter nicht wiederkehren und das Übel ganz gehoben sein!
Für das Schicksal von Augusta von Buttlar hege ich, ohne dieselbe persönlich zu kennen, großes Interesse und wahre Theilnahme. Ich kann den Tod ihres Mannes als kein trauriges Ereigniß betrachten. Gewiß wird aber einige Zeit dazu gehören, ehe sie sich von den langjährigen traurigen Eindrücken erholt und wieder die Frühere wird. Am besten wird dieß zu bewerkstelligen sein, wenn Sie ihr erlauben, einige Zeit in Ihrem Hause zubringen zu dürfen. An mir selbst habe ich die wohlthätigen Wirkungen erfahren, ich glaubte nie wieder so heiter werden zu können, als ich es bei Ihnen war und auf meiner, mitunter etwas dornenvollen Lebensbahn, wird es mir immer eine freundliche Erinnerung und ich Ihnen zu stetem Dank verpflichtet bleiben.
Mir ist der Sommer unter mannichfachen Sorgen und Bekümmernissen vergangen. Die Schwäche meiner theuren Mutter hat doch bedeutend zugenommen, besonders leidet sie an Beängstigungen und gänzlicher Schlaf- und Appetitlosigkeit. Der traurige Gesundheitszustand mei[3]ner armen Schwester dauert fort und ist auch wohl nicht zu heben, da es eine Krankheit des Rückenmark’s ist. Sie ist beinah gelähmt und hat noch manche andre Plagen und Beschwerden, die fast noch schwerer zu tragen sind. Ich würde nun mit Gottes Beistand Kraft und Fassung genug haben, um zur Pflege und Erheiterung das meinige beizutragen. Mitunter ist mir das auch gelungen und gewährte mir ein ungemein wohlthuendes Gefühl. Leider bin ich aber um das Geschick und die Zukunft Hermann’s in steter Spannung und Gemüthsunruhe gewesen und jetzt so gänzlich darnieder gebeugt, daß ich selbst des Trostes und Rathes sehr bedürftig bin. Bei meiner kurzen Anwesenheit um Ostern in Hannover ward es mir klar, daß Hermann’s Prinzipal nicht nur ein herzloser, rauher Mann war, der weder Schonung noch Nachsicht kannte, sondern in seinem ganzen Wesen sprach sich so etwas Hämisches und Kleinliches aus, daß es mein Inneres empörte, mein einziges Kind in solchen Händen zu wissen. Hermann’s Gesundheit hatte auch, besonders dadurch, bedeutend gelitten und er war völlig entmuthigt durch die entwürdigende, sein Ehrgefühl unaufhörlich verletzende Behandlung. Schon damals stieg der Wunsch lebhaft in meiner Seele auf, ihn aus so drückenden Verhältnissen zu befreien, doch bot sich mir keine Aussicht [4] zu einem andern Unterkommen und so ermahnte ich ihn immer zum geduldigen Ausharren. Seine Briefe wurden jedoch immer mißmuthiger, sein Widerwille, dor[t] zu bleiben, größer und so hielt ich es für meine Mutterpflicht, mich ernstlich um eine andre Stelle zu bemühen. Es eröffnete sich mir vor ungefähr 3 Monaten auch eine Aussicht, ihn bei Frommann in Jena unterzubringen und da ich nur Gutes von dieser Familie gehört und die Bedingungen auch ziemlich günstig lauteten, so war ich nicht wenig erfreut darüber. Nun lag die Schwierigkeit darin, ihn von seinen jetzigen Verhältnissen loszumachen. Ich schrieb also und bat, ihn zu entlassen, da sie auch über Manches geklagt hatten, über seine stete Niedergeschlagenheit, seine Langsamkeit und sein kurzes Gesicht. Darüber wurden sie sehr aufgebracht, besonders da sie schon gehört, daß ich mich um eine andre Stelle bemüht, sie schrieben mir einen sehr unartigen Brief und bestanden darauf, Herm: müsse bleiben. Mit Gewalt konnte ich nun nichts ausrichten, da ich den Contract eingegangen war und mußte mich also darin finden. Ich gab die Stelle bei Frommann also auf, die jetzt gewiß längst besetzt ist. Unterdessen haben sie sich um einen andern Lehrling bemüht und da ihnen dieses gelungen, entlassen sie Her[m.] plötzlich ohne jeglichen Grund, als weil wir es ja gewünscht und sie sich so sehr darüber geärgert hätten. [5] Er wird nun in den nächsten Tagen hierher kommen, doch was soll weiter daraus werden? Den Buchhandel wird er wahrscheinlich ganz aufgeben müssen, denn diese Menschen schaden ihm, wo sie können. Hätte er ausgezeichneten Kopf, oder immer großen Eifer bewiesen, so könnte der Plan zum Studiren wieder aufgefaßt werden, doch damit ist’s nichts. Zum Militair ist er zu kurzsichtig und so bieten sich in jedem Fache Schwierigkeiten, da es mir gänzlich an Fürsprache und Connexionen fehlt. Dazu hat dieses Unglücksjahr in Hannover so unendlich vieles Geld gekostet und das ist nun Alles unnütz ausgegeben. Doch der Himmel wird mir ja seinen Beistand nicht versagen und mir auch ein mal wieder ruhigere Tage schenken.
Entschuldigen Sie es, geliebter Oheim, daß ich so weitläuftig geworden bin, doch liegt mir die Sache so sehr am Herzen und ich wollte Ihnen den Zusammenhang derselben gern offen darstellen, auch bin ich Ihrer Theilnahme gewiß.
Meine Mutter hat sich Ihres gütigen und für sie so schmeichelhaften Andenkens sehr gefreut und hat mir, so wie auch meine Schwester die herzlichsten Grüße aufgetragen.
Leben Sie recht wohl und erhalten Sie mir Ihr Wohlwollen.
Ihre
Sie aufrichtig liebende Nichte
Amalie Wolper.
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