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Es war und ist mir ein recht tröstliches Gefühl, bei ihr zu sein, wenn ich auch zu ihrer Pflege wenig beitragen kann, da sie sich sehr an <persName key="11416">ihre Mamsell</persName> gewöhnt, die seit beinahe 9 Jahren ihre treue Pflegerinn ist.<lb/><persName key="3671">Meiner Schwester</persName> Gesundheitszustand ist zwar immer ein sehr trauriger und ich würde den Tod einer solchen Existenz vorziehen, doch hat derselbe sich im Laufe des Winters grade nicht verschlimmert und damit müssen wir schon zufrieden sein. <persName key="5132">Ihre Tochter Pauline</persName> hat sich, einige unbedeutende Erkältungen abgerechnet, in der letzten Zeit recht heraus gemacht und ist stärker und gesunder geworden.<lb/>Somit hätte ich Ihnen, geliebter Oheim, Alles von uns berichtet, was von einigem Belang ist. Recht begierig bin ich, zu erfahren, ob <persName key="121">Augusta von Buttlar</persName> Sie in diesem Frühling besuchen wird. Auch wüßte ich so gern, ob <persName key="5450">Frau Augusti</persName> noch in <placeName key="887">Bonn</placeName> ist, oder nach dem Tode <persName key="4393">ihres Mannes</persName> einen andern Aufenthaltsort gewählt hat.<lb/><persName key="2286">Meine Mutter</persName> und <persName key="3671">Schwester</persName> haben mir viele freundliche Grüße für Sie aufgetragen, so wie sich auch <persName key="5130">Herm.</persName> Ihnen bestens empfiehlt.<lb/>Leben Sie recht wohl, <milestone unit="start" n="25355"/>[t]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Blattausriss</title></note><milestone unit="end" n="25355"/>heurer Oheim, und erhalten Sie mir ein freundliches Andenken. Ihre Sie aufrichtig liebende Nichte<lb/>Amalie Wolper.<lb/><milestone unit="start" n="5378"/>Ich bitte um herzliche Grüße an <persName key="2417">Mamsell Marie</persName>.<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Randbeschriftung</title></note><milestone unit="end" n="5378"/></p>', '36_xml_standoff' => '<milestone unit="start" n="5374"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="5374"/> <anchor type="b" n="2755" ana="10" xml:id="NidB34771"/>Harburg<anchor type="e" n="2755" ana="10" xml:id="NidE34771"/> d. 21<hi rend="offset:4" rendition="#PRSDoppeltUnterstrichen">sten</hi> <hi rend="family:Courier">Febr.</hi><lb/>1842.<lb/>Geliebter Oheim!<lb/>Nachdem ungefähr ein Vierteljahr verflossen ist, <ref target="fud://4027">seit ich Ihnen zuletzt schrieb</ref>, erlaube ich mir, Ihnen einmal wieder Kunde von <anchor type="b" n="2286" ana="11" xml:id="NidB34772"/><anchor type="b" n="5132" ana="11" xml:id="NidB34773"/><anchor type="b" n="5391" ana="11" xml:id="NidB34774"/><anchor type="b" n="3671" ana="11" xml:id="NidB34775"/><anchor type="b" n="5130" ana="11" xml:id="NidB34776"/>uns Allen<anchor type="e" n="5130" ana="11" xml:id="NidE34776"/><anchor type="e" n="3671" ana="11" xml:id="NidE34775"/><anchor type="e" n="5391" ana="11" xml:id="NidE34774"/><anchor type="e" n="5132" ana="11" xml:id="NidE34773"/><anchor type="e" n="2286" ana="11" xml:id="NidE34772"/> zu geben, in der Voraussetzung, daß Ihnen dieses nicht unangenehm und nicht ganz ohne Interesse für Sie ist. Sie, so wie auch <anchor type="b" n="3168" ana="11" xml:id="NidB60952"/><anchor type="b" n="4007" ana="11" xml:id="NidB60950"/><anchor type="b" n="4008" ana="11" xml:id="NidB60951"/><anchor type="b" n="2417" ana="11" xml:id="NidB34777"/><anchor type="b" n="2418" ana="11" xml:id="NidB60935"/>Ihre Hausgenossen<anchor type="e" n="2418" ana="11" xml:id="NidE60935"/><anchor type="e" n="2417" ana="11" xml:id="NidE34777"/><anchor type="e" n="4008" ana="11" xml:id="NidE60951"/><anchor type="e" n="4007" ana="11" xml:id="NidE60950"/><anchor type="e" n="3168" ana="11" xml:id="NidE60952"/> haben hoffentlich den Winter gesund verlebt und von dem häufigen und schnellen Wechsel der Temperatur keine nachtheilige Wirkung empfunden. Sollte sich in Ihrem vielbeschäftigten und vielbewegten Leben einmal eine Stunde der Muße finden und sie wollten dieselbe mir schenken, so würde eine Benachrichtigung von Ihrem Ergehen mich unendlich erfreuen und ich diese, als einen Beweis Ihres fortdauernden Wohlwollens mit innigem Dank erkennen.<lb/>Der Beginn des Winters brachte mir Sorgen und Bekümmernisse mannichfacher Art, doch gestal<milestone unit="start" n="5375"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="5375"/>tet sich jetzt das Meiste wieder freundlicher und ich wartete absichtlich so lange mit diesem Briefe, um Ihnen nicht immer unangenehme Nachrichten mittheilen zu müssen. Am 10<hi rend="offset:4" rendition="#PRSDoppeltUnterstrichen">ten</hi> <hi rend="family:Courier">Novbr.</hi> traf <anchor type="b" n="5130" ana="11" xml:id="NidB34778"/>Hermann<anchor type="e" n="5130" ana="11" xml:id="NidE34778"/> bei mir ein und ich konnte seine Rückkehr unter diesen Umständen nur als ein betrübendes Ereigniß betrachten. Ich überzeugte mich jedoch bald, daß er ungeachtet der harten und unwürdigen Behandlung, die er in <anchor type="b" n="173" ana="10" xml:id="NidB34779"/><anchor type="b" n="5472" ana="15" xml:id="NidB68501"/>Hannover<anchor type="e" n="5472" ana="15" xml:id="NidE68501"/><anchor type="e" n="173" ana="10" xml:id="NidE34779"/> erfahren, dennoch große Lust zum Buchhandel behalten hatte und dieses Fach allen andern, zu denen er sich sonst wohl eignete, vorzog. So schien es mir denn auch das Beste, nicht davon abzugehen, doch lag eine große Schwierigkeit darin, ihn bald und gut wieder unterzubringen. Unsägliche Mühe und Schreiberei hat es mir verursacht und ich fühlte dabei so recht schmerzlich, daß ich allein in der Welt stehe. Endlich gelang es mir durch die Vermittelung eines Freundes <anchor type="b" n="3464" ana="11" xml:id="NidB34780"/>meines verstorbenen Mannes<anchor type="e" n="3464" ana="11" xml:id="NidE34780"/>, den ich persönlich freilich gar nicht kenne, eine Stelle in <anchor type="b" n="5474" ana="15" xml:id="NidB34807"/>der <hi rend="family:Courier">Herold-</hi> und <hi rend="family:Courier">Wahlstab</hi>-schen Buchhandlung<anchor type="e" n="5474" ana="15" xml:id="NidE34807"/> zu <anchor type="b" n="5125" ana="10" xml:id="NidB34781"/><hi rend="family:Courier">Lüneburg</hi><anchor type="e" n="5125" ana="10" xml:id="NidE34781"/> für <anchor type="b" n="5130" ana="11" xml:id="NidB34782"/>Herm:<anchor type="e" n="5130" ana="11" xml:id="NidE34782"/> zu erhalten. 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Für Wäsche, Kleidung, Privatunterricht in der englischen und französischen Sprache <hi rend="family:Courier">ect.</hi> muß ich natürlich noch außerdem selbst sorgen. Seine Briefe lauten recht heiter und zufrieden und Gott wird ja geben, daß es ferner dort gut geht.<lb/>Ungefähr in der Mitte November erkrankte <anchor type="b" n="2286" ana="11" xml:id="NidB34783"/>meine gute Mutter<anchor type="e" n="2286" ana="11" xml:id="NidE34783"/> und zwar so bedenklich, daß wir, selbst nach dem Ausspruch des Arztes, wenig Hoffnung zu ihrer Wiedergenesung hegen durften. Sie litt an einem heftigen rheumatischen Fieber und bekam dazu die Blasenkrankheit, einen schmerzhaften Ausschlag, wovon nur Personen höheren Alters befallen werden, der dann aber gewöhnlich tödtlich ist. Gott hat uns die gute Mutter jedoch noch erhalten, was fast als ein Wunder, mindestens als ein Beweis ihrer vortrefflichen Natur zu betrachten ist. Es währte freilich sehr, sehr lange, ehe sie sich etwas wieder erholte und die heftigen Schmerzen sie verließen, doch ist sie seit einigen Wochen wieder in einen erträglichern Zustand gekommen, wenn auch noch schwach und hinfällig und hoffentlich wird der herannahende Frühling auch nicht ganz ohne wohlthuenden Einfluß <milestone unit="start" n="5377"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="5377"/> auf ihr Befinden bleiben. Nahe ihrem 85<hi rend="offset:4" rendition="#PRSDoppeltUnterstrichen">sten</hi> Geburtstage kann man freilich nicht viel mehr erwarten. Es war und ist mir ein recht tröstliches Gefühl, bei ihr zu sein, wenn ich auch zu ihrer Pflege wenig beitragen kann, da sie sich sehr an <anchor type="b" n="11416" ana="11" xml:id="NidB68824"/>ihre Mamsell<anchor type="e" n="11416" ana="11" xml:id="NidE68824"/> gewöhnt, die seit beinahe 9 Jahren ihre treue Pflegerinn ist.<lb/><anchor type="b" n="3671" ana="11" xml:id="NidB34784"/>Meiner Schwester<anchor type="e" n="3671" ana="11" xml:id="NidE34784"/> Gesundheitszustand ist zwar immer ein sehr trauriger und ich würde den Tod einer solchen Existenz vorziehen, doch hat derselbe sich im Laufe des Winters grade nicht verschlimmert und damit müssen wir schon zufrieden sein. <anchor type="b" n="5132" ana="11" xml:id="NidB34785"/>Ihre Tochter Pauline<anchor type="e" n="5132" ana="11" xml:id="NidE34785"/> hat sich, einige unbedeutende Erkältungen abgerechnet, in der letzten Zeit recht heraus gemacht und ist stärker und gesunder geworden.<lb/>Somit hätte ich Ihnen, geliebter Oheim, Alles von uns berichtet, was von einigem Belang ist. 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class="offset-4 prsdoppeltunterstrichen ">sten</span> <span class="family-courier ">Febr.</span><br>1842.<br>Geliebter Oheim!<br>Nachdem ungefähr ein Vierteljahr verflossen ist, <span class="doc-4027 ">seit ich Ihnen zuletzt schrieb</span>, erlaube ich mir, Ihnen einmal wieder Kunde von <span class="index-2286 tp-34772 index-5132 tp-34773 index-5391 tp-34774 index-3671 tp-34775 index-5130 tp-34776 ">uns Allen</span> zu geben, in der Voraussetzung, daß Ihnen dieses nicht unangenehm und nicht ganz ohne Interesse für Sie ist. Sie, so wie auch <span class="index-3168 tp-60952 index-4007 tp-60950 index-4008 tp-60951 index-2417 tp-34777 index-2418 tp-60935 ">Ihre Hausgenossen</span> haben hoffentlich den Winter gesund verlebt und von dem häufigen und schnellen Wechsel der Temperatur keine nachtheilige Wirkung empfunden. Sollte sich in Ihrem vielbeschäftigten und vielbewegten Leben einmal eine Stunde der Muße finden und sie wollten dieselbe mir schenken, so würde eine Benachrichtigung von Ihrem Ergehen mich unendlich erfreuen und ich diese, als einen Beweis Ihres fortdauernden Wohlwollens mit innigem Dank erkennen.<br>Der Beginn des Winters brachte mir Sorgen und Bekümmernisse mannichfacher Art, doch gestal<span class="notice-5375 ">[2]</span>tet sich jetzt das Meiste wieder freundlicher und ich wartete absichtlich so lange mit diesem Briefe, um Ihnen nicht immer unangenehme Nachrichten mittheilen zu müssen. Am 10<span class="offset-4 prsdoppeltunterstrichen ">ten</span> <span class="family-courier ">Novbr.</span> traf <span class="index-5130 tp-34778 ">Hermann</span> bei mir ein und ich konnte seine Rückkehr unter diesen Umständen nur als ein betrübendes Ereigniß betrachten. Ich überzeugte mich jedoch bald, daß er ungeachtet der harten und unwürdigen Behandlung, die er in <span class="index-173 tp-34779 index-5472 tp-68501 ">Hannover</span> erfahren, dennoch große Lust zum Buchhandel behalten hatte und dieses Fach allen andern, zu denen er sich sonst wohl eignete, vorzog. So schien es mir denn auch das Beste, nicht davon abzugehen, doch lag eine große Schwierigkeit darin, ihn bald und gut wieder unterzubringen. Unsägliche Mühe und Schreiberei hat es mir verursacht und ich fühlte dabei so recht schmerzlich, daß ich allein in der Welt stehe. Endlich gelang es mir durch die Vermittelung eines Freundes <span class="index-3464 tp-34780 ">meines verstorbenen Mannes</span>, den ich persönlich freilich gar nicht kenne, eine Stelle in <span class="index-5474 tp-34807 ">der </span><span class="index-5474 tp-34807 family-courier ">Herold-</span><span class="index-5474 tp-34807 "> und </span><span class="index-5474 tp-34807 family-courier ">Wahlstab</span><span class="index-5474 tp-34807 ">-schen Buchhandlung</span> zu <span class="index-5125 tp-34781 family-courier ">Lüneburg</span> für <span class="index-5130 tp-34782 ">Herm:</span> zu erhalten. Er ist zu Neujahr als Lehrling dort eingetreten und ich habe allen Grund, mir Glück dazu zu wünschen, da die Buchhandlung, wenn auch keine der bedeutendsten, doch als reel bekannt ist und <span class="index-10557 tp-68502 index-10558 tp-68503 index-10559 tp-68504 ">die Familie</span> selbst, als <span class="notice-5376 ">[3]</span> wohldenkend und gebildet, allgemeiner Achtung genießt. Er ist dort im Hause, wofür ich eine Vergütung von jährlich 20 <span class="family-courier ">Louisd’or praenumerando</span> zahlen muß. Für Wäsche, Kleidung, Privatunterricht in der englischen und französischen Sprache <span class="family-courier ">ect.</span> muß ich natürlich noch außerdem selbst sorgen. Seine Briefe lauten recht heiter und zufrieden und Gott wird ja geben, daß es ferner dort gut geht.<br>Ungefähr in der Mitte November erkrankte <span class="index-2286 tp-34783 ">meine gute Mutter</span> und zwar so bedenklich, daß wir, selbst nach dem Ausspruch des Arztes, wenig Hoffnung zu ihrer Wiedergenesung hegen durften. Sie litt an einem heftigen rheumatischen Fieber und bekam dazu die Blasenkrankheit, einen schmerzhaften Ausschlag, wovon nur Personen höheren Alters befallen werden, der dann aber gewöhnlich tödtlich ist. Gott hat uns die gute Mutter jedoch noch erhalten, was fast als ein Wunder, mindestens als ein Beweis ihrer vortrefflichen Natur zu betrachten ist. Es währte freilich sehr, sehr lange, ehe sie sich etwas wieder erholte und die heftigen Schmerzen sie verließen, doch ist sie seit einigen Wochen wieder in einen erträglichern Zustand gekommen, wenn auch noch schwach und hinfällig und hoffentlich wird der herannahende Frühling auch nicht ganz ohne wohlthuenden Einfluß <span class="notice-5377 ">[4]</span> auf ihr Befinden bleiben. Nahe ihrem 85<span class="offset-4 prsdoppeltunterstrichen ">sten</span> Geburtstage kann man freilich nicht viel mehr erwarten. Es war und ist mir ein recht tröstliches Gefühl, bei ihr zu sein, wenn ich auch zu ihrer Pflege wenig beitragen kann, da sie sich sehr an <span class="index-11416 tp-68824 ">ihre Mamsell</span> gewöhnt, die seit beinahe 9 Jahren ihre treue Pflegerinn ist.<br><span class="index-3671 tp-34784 ">Meiner Schwester</span> Gesundheitszustand ist zwar immer ein sehr trauriger und ich würde den Tod einer solchen Existenz vorziehen, doch hat derselbe sich im Laufe des Winters grade nicht verschlimmert und damit müssen wir schon zufrieden sein. <span class="index-5132 tp-34785 ">Ihre Tochter Pauline</span> hat sich, einige unbedeutende Erkältungen abgerechnet, in der letzten Zeit recht heraus gemacht und ist stärker und gesunder geworden.<br>Somit hätte ich Ihnen, geliebter Oheim, Alles von uns berichtet, was von einigem Belang ist. Recht begierig bin ich, zu erfahren, ob <span class="index-121 tp-34786 ">Augusta von Buttlar</span> Sie in diesem Frühling besuchen wird. Auch wüßte ich so gern, ob <span class="index-5450 tp-34788 ">Frau Augusti</span> noch in <span class="index-887 tp-34787 ">Bonn</span> ist, oder nach dem Tode <span class="index-4393 tp-46707 ">ihres Mannes</span> einen andern Aufenthaltsort gewählt hat.<br><span class="index-2286 tp-68505 ">Meine Mutter</span> und <span class="index-3671 tp-68506 ">Schwester</span> haben mir viele freundliche Grüße für Sie aufgetragen, so wie sich auch <span class="index-5130 tp-68507 ">Herm.</span> Ihnen bestens empfiehlt.<br>Leben Sie recht wohl, <span class="notice-25355 ">[t]</span>heurer Oheim, und erhalten Sie mir ein freundliches Andenken. Ihre Sie aufrichtig liebende Nichte<br>Amalie Wolper.<br><span class="notice-5378 ">Ich bitte um herzliche Grüße an </span><span class="notice-5378 index-2417 tp-68508 ">Mamsell Marie</span><span class="notice-5378 ">.</span>' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/1338' $description = 'Amalie Wolper an August Wilhelm von Schlegel am 21.02.1842, Harburg, Elbe, Bonn' $adressatort = 'Bonn <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/1001909-1">GND</a>' $absendeort = 'Harburg, Elbe <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4094727-0">GND</a>' $date = '21.02.1842' $adressat = array() $adrCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $absender = array( (int) 7094 => array( 'ID' => '7094', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-05-15 15:44:15', 'timelastchg' => '2019-03-22 16:11:29', 'key' => 'AWS-ap-00jn', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_fulltext' => '', '39_html' => '', '39_geschlecht' => 'w', '39_name' => 'Wolper, Amalie', '39_gebdatumfrei' => 'ca. 1798/1799', '39_toddatumfrei' => 'nach Juli 1845', '39_pdb' => 'GND', '39_namevar' => 'Wolper, Amalie Henriette Schlegel, Amalie Henriette (Geburtsname)', '39_status_person' => 'Vollständig', '39_lebenwirken' => 'Gattin von August Friedrich Wolper Amalie („Malchen“) Schlegel heiratete 1820 den Theologen und Philologen August Friedrich Wolper, den sie in Harburg kennenlernte. Wolper war bis zu seinem plötzlichen Tod 1832 Lehrer und Rektor an einem Gymnasium in Lingen. Die Witwe lebte mit ihrem Sohn Hermann in Lingen. 1841 zog sie zu ihrer Mutter und ihrer schwerkranken Schwester Wilhelmine, verw. Spall, nach Harburg.', '39_beziehung' => 'Amalie war die Tochter Moritz Schlegels und somit die Nichte Schlegels. Nach dem Tod seines Bruders ließ AWS der Witwe und Amalie wiederholt finanzielle Unterstützungen zukommen. Nach seinem Tod setzte er Amalie als eine seiner Erbinnen ein.', '39_quellen' => 'WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@K048-623-0@ extern@Neuer Nekrolog des Deutschen. 10. Jahrgang, Teil 2. Hg. v. Friedrich August Schmidt u. Bernhard Friedrich Voight. Ilmenau 1834, S. 722–725.@ extern@Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Ges. u. erl. d. Josef Körner. 2. Bd. Die Erläuterungen. 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Sie, so wie auch <span class="index-3168 tp-60952 index-4007 tp-60950 index-4008 tp-60951 index-2417 tp-34777 index-2418 tp-60935 ">Ihre Hausgenossen</span> haben hoffentlich den Winter gesund verlebt und von dem häufigen und schnellen Wechsel der Temperatur keine nachtheilige Wirkung empfunden. Sollte sich in Ihrem vielbeschäftigten und vielbewegten Leben einmal eine Stunde der Muße finden und sie wollten dieselbe mir schenken, so würde eine Benachrichtigung von Ihrem Ergehen mich unendlich erfreuen und ich diese, als einen Beweis Ihres fortdauernden Wohlwollens mit innigem Dank erkennen.<br>Der Beginn des Winters brachte mir Sorgen und Bekümmernisse mannichfacher Art, doch gestal<span class="notice-5375 ">[2]</span>tet sich jetzt das Meiste wieder freundlicher und ich wartete absichtlich so lange mit diesem Briefe, um Ihnen nicht immer unangenehme Nachrichten mittheilen zu müssen. Am 10<span class="offset-4 prsdoppeltunterstrichen ">ten</span> <span class="family-courier ">Novbr.</span> traf <span class="index-5130 tp-34778 ">Hermann</span> bei mir ein und ich konnte seine Rückkehr unter diesen Umständen nur als ein betrübendes Ereigniß betrachten. Ich überzeugte mich jedoch bald, daß er ungeachtet der harten und unwürdigen Behandlung, die er in <span class="index-173 tp-34779 index-5472 tp-68501 ">Hannover</span> erfahren, dennoch große Lust zum Buchhandel behalten hatte und dieses Fach allen andern, zu denen er sich sonst wohl eignete, vorzog. So schien es mir denn auch das Beste, nicht davon abzugehen, doch lag eine große Schwierigkeit darin, ihn bald und gut wieder unterzubringen. Unsägliche Mühe und Schreiberei hat es mir verursacht und ich fühlte dabei so recht schmerzlich, daß ich allein in der Welt stehe. Endlich gelang es mir durch die Vermittelung eines Freundes <span class="index-3464 tp-34780 ">meines verstorbenen Mannes</span>, den ich persönlich freilich gar nicht kenne, eine Stelle in <span class="index-5474 tp-34807 ">der </span><span class="index-5474 tp-34807 family-courier ">Herold-</span><span class="index-5474 tp-34807 "> und </span><span class="index-5474 tp-34807 family-courier ">Wahlstab</span><span class="index-5474 tp-34807 ">-schen Buchhandlung</span> zu <span class="index-5125 tp-34781 family-courier ">Lüneburg</span> für <span class="index-5130 tp-34782 ">Herm:</span> zu erhalten. Er ist zu Neujahr als Lehrling dort eingetreten und ich habe allen Grund, mir Glück dazu zu wünschen, da die Buchhandlung, wenn auch keine der bedeutendsten, doch als reel bekannt ist und <span class="index-10557 tp-68502 index-10558 tp-68503 index-10559 tp-68504 ">die Familie</span> selbst, als <span class="notice-5376 ">[3]</span> wohldenkend und gebildet, allgemeiner Achtung genießt. Er ist dort im Hause, wofür ich eine Vergütung von jährlich 20 <span class="family-courier ">Louisd’or praenumerando</span> zahlen muß. Für Wäsche, Kleidung, Privatunterricht in der englischen und französischen Sprache <span class="family-courier ">ect.</span> muß ich natürlich noch außerdem selbst sorgen. Seine Briefe lauten recht heiter und zufrieden und Gott wird ja geben, daß es ferner dort gut geht.<br>Ungefähr in der Mitte November erkrankte <span class="index-2286 tp-34783 ">meine gute Mutter</span> und zwar so bedenklich, daß wir, selbst nach dem Ausspruch des Arztes, wenig Hoffnung zu ihrer Wiedergenesung hegen durften. Sie litt an einem heftigen rheumatischen Fieber und bekam dazu die Blasenkrankheit, einen schmerzhaften Ausschlag, wovon nur Personen höheren Alters befallen werden, der dann aber gewöhnlich tödtlich ist. Gott hat uns die gute Mutter jedoch noch erhalten, was fast als ein Wunder, mindestens als ein Beweis ihrer vortrefflichen Natur zu betrachten ist. Es währte freilich sehr, sehr lange, ehe sie sich etwas wieder erholte und die heftigen Schmerzen sie verließen, doch ist sie seit einigen Wochen wieder in einen erträglichern Zustand gekommen, wenn auch noch schwach und hinfällig und hoffentlich wird der herannahende Frühling auch nicht ganz ohne wohlthuenden Einfluß <span class="notice-5377 ">[4]</span> auf ihr Befinden bleiben. Nahe ihrem 85<span class="offset-4 prsdoppeltunterstrichen ">sten</span> Geburtstage kann man freilich nicht viel mehr erwarten. Es war und ist mir ein recht tröstliches Gefühl, bei ihr zu sein, wenn ich auch zu ihrer Pflege wenig beitragen kann, da sie sich sehr an <span class="index-11416 tp-68824 ">ihre Mamsell</span> gewöhnt, die seit beinahe 9 Jahren ihre treue Pflegerinn ist.<br><span class="index-3671 tp-34784 ">Meiner Schwester</span> Gesundheitszustand ist zwar immer ein sehr trauriger und ich würde den Tod einer solchen Existenz vorziehen, doch hat derselbe sich im Laufe des Winters grade nicht verschlimmert und damit müssen wir schon zufrieden sein. <span class="index-5132 tp-34785 ">Ihre Tochter Pauline</span> hat sich, einige unbedeutende Erkältungen abgerechnet, in der letzten Zeit recht heraus gemacht und ist stärker und gesunder geworden.<br>Somit hätte ich Ihnen, geliebter Oheim, Alles von uns berichtet, was von einigem Belang ist. Recht begierig bin ich, zu erfahren, ob <span class="index-121 tp-34786 ">Augusta von Buttlar</span> Sie in diesem Frühling besuchen wird. 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[1] Harburg d. 21sten Febr.
1842.
Geliebter Oheim!
Nachdem ungefähr ein Vierteljahr verflossen ist, seit ich Ihnen zuletzt schrieb, erlaube ich mir, Ihnen einmal wieder Kunde von uns Allen zu geben, in der Voraussetzung, daß Ihnen dieses nicht unangenehm und nicht ganz ohne Interesse für Sie ist. Sie, so wie auch Ihre Hausgenossen haben hoffentlich den Winter gesund verlebt und von dem häufigen und schnellen Wechsel der Temperatur keine nachtheilige Wirkung empfunden. Sollte sich in Ihrem vielbeschäftigten und vielbewegten Leben einmal eine Stunde der Muße finden und sie wollten dieselbe mir schenken, so würde eine Benachrichtigung von Ihrem Ergehen mich unendlich erfreuen und ich diese, als einen Beweis Ihres fortdauernden Wohlwollens mit innigem Dank erkennen.
Der Beginn des Winters brachte mir Sorgen und Bekümmernisse mannichfacher Art, doch gestal[2]tet sich jetzt das Meiste wieder freundlicher und ich wartete absichtlich so lange mit diesem Briefe, um Ihnen nicht immer unangenehme Nachrichten mittheilen zu müssen. Am 10ten Novbr. traf Hermann bei mir ein und ich konnte seine Rückkehr unter diesen Umständen nur als ein betrübendes Ereigniß betrachten. Ich überzeugte mich jedoch bald, daß er ungeachtet der harten und unwürdigen Behandlung, die er in Hannover erfahren, dennoch große Lust zum Buchhandel behalten hatte und dieses Fach allen andern, zu denen er sich sonst wohl eignete, vorzog. So schien es mir denn auch das Beste, nicht davon abzugehen, doch lag eine große Schwierigkeit darin, ihn bald und gut wieder unterzubringen. Unsägliche Mühe und Schreiberei hat es mir verursacht und ich fühlte dabei so recht schmerzlich, daß ich allein in der Welt stehe. Endlich gelang es mir durch die Vermittelung eines Freundes meines verstorbenen Mannes, den ich persönlich freilich gar nicht kenne, eine Stelle in der Herold- und Wahlstab-schen Buchhandlung zu Lüneburg für Herm: zu erhalten. Er ist zu Neujahr als Lehrling dort eingetreten und ich habe allen Grund, mir Glück dazu zu wünschen, da die Buchhandlung, wenn auch keine der bedeutendsten, doch als reel bekannt ist und die Familie selbst, als [3] wohldenkend und gebildet, allgemeiner Achtung genießt. Er ist dort im Hause, wofür ich eine Vergütung von jährlich 20 Louisd’or praenumerando zahlen muß. Für Wäsche, Kleidung, Privatunterricht in der englischen und französischen Sprache ect. muß ich natürlich noch außerdem selbst sorgen. Seine Briefe lauten recht heiter und zufrieden und Gott wird ja geben, daß es ferner dort gut geht.
Ungefähr in der Mitte November erkrankte meine gute Mutter und zwar so bedenklich, daß wir, selbst nach dem Ausspruch des Arztes, wenig Hoffnung zu ihrer Wiedergenesung hegen durften. Sie litt an einem heftigen rheumatischen Fieber und bekam dazu die Blasenkrankheit, einen schmerzhaften Ausschlag, wovon nur Personen höheren Alters befallen werden, der dann aber gewöhnlich tödtlich ist. Gott hat uns die gute Mutter jedoch noch erhalten, was fast als ein Wunder, mindestens als ein Beweis ihrer vortrefflichen Natur zu betrachten ist. Es währte freilich sehr, sehr lange, ehe sie sich etwas wieder erholte und die heftigen Schmerzen sie verließen, doch ist sie seit einigen Wochen wieder in einen erträglichern Zustand gekommen, wenn auch noch schwach und hinfällig und hoffentlich wird der herannahende Frühling auch nicht ganz ohne wohlthuenden Einfluß [4] auf ihr Befinden bleiben. Nahe ihrem 85sten Geburtstage kann man freilich nicht viel mehr erwarten. Es war und ist mir ein recht tröstliches Gefühl, bei ihr zu sein, wenn ich auch zu ihrer Pflege wenig beitragen kann, da sie sich sehr an ihre Mamsell gewöhnt, die seit beinahe 9 Jahren ihre treue Pflegerinn ist.
Meiner Schwester Gesundheitszustand ist zwar immer ein sehr trauriger und ich würde den Tod einer solchen Existenz vorziehen, doch hat derselbe sich im Laufe des Winters grade nicht verschlimmert und damit müssen wir schon zufrieden sein. Ihre Tochter Pauline hat sich, einige unbedeutende Erkältungen abgerechnet, in der letzten Zeit recht heraus gemacht und ist stärker und gesunder geworden.
Somit hätte ich Ihnen, geliebter Oheim, Alles von uns berichtet, was von einigem Belang ist. Recht begierig bin ich, zu erfahren, ob Augusta von Buttlar Sie in diesem Frühling besuchen wird. Auch wüßte ich so gern, ob Frau Augusti noch in Bonn ist, oder nach dem Tode ihres Mannes einen andern Aufenthaltsort gewählt hat.
Meine Mutter und Schwester haben mir viele freundliche Grüße für Sie aufgetragen, so wie sich auch Herm. Ihnen bestens empfiehlt.
Leben Sie recht wohl, [t]heurer Oheim, und erhalten Sie mir ein freundliches Andenken. Ihre Sie aufrichtig liebende Nichte
Amalie Wolper.
Ich bitte um herzliche Grüße an Mamsell Marie.
1842.
Geliebter Oheim!
Nachdem ungefähr ein Vierteljahr verflossen ist, seit ich Ihnen zuletzt schrieb, erlaube ich mir, Ihnen einmal wieder Kunde von uns Allen zu geben, in der Voraussetzung, daß Ihnen dieses nicht unangenehm und nicht ganz ohne Interesse für Sie ist. Sie, so wie auch Ihre Hausgenossen haben hoffentlich den Winter gesund verlebt und von dem häufigen und schnellen Wechsel der Temperatur keine nachtheilige Wirkung empfunden. Sollte sich in Ihrem vielbeschäftigten und vielbewegten Leben einmal eine Stunde der Muße finden und sie wollten dieselbe mir schenken, so würde eine Benachrichtigung von Ihrem Ergehen mich unendlich erfreuen und ich diese, als einen Beweis Ihres fortdauernden Wohlwollens mit innigem Dank erkennen.
Der Beginn des Winters brachte mir Sorgen und Bekümmernisse mannichfacher Art, doch gestal[2]tet sich jetzt das Meiste wieder freundlicher und ich wartete absichtlich so lange mit diesem Briefe, um Ihnen nicht immer unangenehme Nachrichten mittheilen zu müssen. Am 10ten Novbr. traf Hermann bei mir ein und ich konnte seine Rückkehr unter diesen Umständen nur als ein betrübendes Ereigniß betrachten. Ich überzeugte mich jedoch bald, daß er ungeachtet der harten und unwürdigen Behandlung, die er in Hannover erfahren, dennoch große Lust zum Buchhandel behalten hatte und dieses Fach allen andern, zu denen er sich sonst wohl eignete, vorzog. So schien es mir denn auch das Beste, nicht davon abzugehen, doch lag eine große Schwierigkeit darin, ihn bald und gut wieder unterzubringen. Unsägliche Mühe und Schreiberei hat es mir verursacht und ich fühlte dabei so recht schmerzlich, daß ich allein in der Welt stehe. Endlich gelang es mir durch die Vermittelung eines Freundes meines verstorbenen Mannes, den ich persönlich freilich gar nicht kenne, eine Stelle in der Herold- und Wahlstab-schen Buchhandlung zu Lüneburg für Herm: zu erhalten. Er ist zu Neujahr als Lehrling dort eingetreten und ich habe allen Grund, mir Glück dazu zu wünschen, da die Buchhandlung, wenn auch keine der bedeutendsten, doch als reel bekannt ist und die Familie selbst, als [3] wohldenkend und gebildet, allgemeiner Achtung genießt. Er ist dort im Hause, wofür ich eine Vergütung von jährlich 20 Louisd’or praenumerando zahlen muß. Für Wäsche, Kleidung, Privatunterricht in der englischen und französischen Sprache ect. muß ich natürlich noch außerdem selbst sorgen. Seine Briefe lauten recht heiter und zufrieden und Gott wird ja geben, daß es ferner dort gut geht.
Ungefähr in der Mitte November erkrankte meine gute Mutter und zwar so bedenklich, daß wir, selbst nach dem Ausspruch des Arztes, wenig Hoffnung zu ihrer Wiedergenesung hegen durften. Sie litt an einem heftigen rheumatischen Fieber und bekam dazu die Blasenkrankheit, einen schmerzhaften Ausschlag, wovon nur Personen höheren Alters befallen werden, der dann aber gewöhnlich tödtlich ist. Gott hat uns die gute Mutter jedoch noch erhalten, was fast als ein Wunder, mindestens als ein Beweis ihrer vortrefflichen Natur zu betrachten ist. Es währte freilich sehr, sehr lange, ehe sie sich etwas wieder erholte und die heftigen Schmerzen sie verließen, doch ist sie seit einigen Wochen wieder in einen erträglichern Zustand gekommen, wenn auch noch schwach und hinfällig und hoffentlich wird der herannahende Frühling auch nicht ganz ohne wohlthuenden Einfluß [4] auf ihr Befinden bleiben. Nahe ihrem 85sten Geburtstage kann man freilich nicht viel mehr erwarten. Es war und ist mir ein recht tröstliches Gefühl, bei ihr zu sein, wenn ich auch zu ihrer Pflege wenig beitragen kann, da sie sich sehr an ihre Mamsell gewöhnt, die seit beinahe 9 Jahren ihre treue Pflegerinn ist.
Meiner Schwester Gesundheitszustand ist zwar immer ein sehr trauriger und ich würde den Tod einer solchen Existenz vorziehen, doch hat derselbe sich im Laufe des Winters grade nicht verschlimmert und damit müssen wir schon zufrieden sein. Ihre Tochter Pauline hat sich, einige unbedeutende Erkältungen abgerechnet, in der letzten Zeit recht heraus gemacht und ist stärker und gesunder geworden.
Somit hätte ich Ihnen, geliebter Oheim, Alles von uns berichtet, was von einigem Belang ist. Recht begierig bin ich, zu erfahren, ob Augusta von Buttlar Sie in diesem Frühling besuchen wird. Auch wüßte ich so gern, ob Frau Augusti noch in Bonn ist, oder nach dem Tode ihres Mannes einen andern Aufenthaltsort gewählt hat.
Meine Mutter und Schwester haben mir viele freundliche Grüße für Sie aufgetragen, so wie sich auch Herm. Ihnen bestens empfiehlt.
Leben Sie recht wohl, [t]heurer Oheim, und erhalten Sie mir ein freundliches Andenken. Ihre Sie aufrichtig liebende Nichte
Amalie Wolper.
Ich bitte um herzliche Grüße an Mamsell Marie.