• Henriette Ernst to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Hannover · Place of Destination: Amsterdam · Date: 21.07.1792
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Henriette Ernst
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Hannover
  • Place of Destination: Amsterdam
  • Date: 21.07.1792
  • Notations: Absende- und Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-1a-33449
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.7,Nr.62
  • Number of Pages: 3S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 23,4 x 19,2 cm
  • Incipit: „[1] 1792 den 21sten July
    Heute habe ich eine Gelegenheit, mit den H. Trembler der ein Verwandter von Louis ist; und [...]“
  • Editors: Bamberg, Claudia
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[1] 1792 den 21sten July
Heute habe ich eine Gelegenheit, mit den H. Trembler der ein Verwandter von Louis ist; und die kann ich ohnmöglich ohngenutzt vorüber gehen laßen, zumahl da ich ein Brief von Eschenburg für dich liegen habe den mir Cruse mitgebracht, der seit vorigen Sontag hier ist. Cruse läßt dich auch vielmahls grüßen, er ist recht wohl und munter, ob er gleich sehr mager ist, welches Gärtners dem zu starken gebrauch des Tabacks zuschreiben und daher sehr wünschen daß er es einschränke. Es ist diese ganze Zeit her beständig eine recht große Hitze gewesen, und da werden einen denn leicht, auch die Partie de plaisirs zur Lust. Vor ein paar Tage hatte wir Fremde auf dem Abend Lehtzens Wilkens, Rektor Krausens, (welches sehr artige Leute sind) &. Darauf bey Wilkens im Hause eingepäckt wie Carl sagt! Gestern Nachmittags bey Brandeʼes auf dem Garten, Abends B. bey uns; heute sind die jungen Herrn mit Bialo. zur Lust bey Papen, den Abend auf dem Neuenhause bey Ubeladen, Morgen fahren wir jüngere Leute in Gesellschaft mit Brandeʼes und der hübschen Demoisell [2] Ballhorn nach Nenndorf, da verleihe und der Himmel gutes Wetter, daß heißt keine solche grausame Hitze.
Caroline ist immer noch kränklich, hat itzt wieder einen Dicken Backen, und von der Vogt auch bis itzt nur abwechselnd gute Nachricht, nach dem letzten hatte sie wieder ein vomitif bekommen! – Der Vater Möser ist aber nach Pirmont gereißt.
Der Vater läßt dir sagen daß er dir nächstens einmahl schreiben würde, vor Ende seiner Brunnencur dächte er allen seinen Kindern zu schreiben.
Fritz befindet sich wohl seine Briefe sind immer nur sehr kurz ab, zu Michael denkt er zu kommen. Neues weis ich dir eben nichts zu sagen. Andrxx wird wieder beßer, woran recht viel Theil genommen wird. Von den politischen Angelegenheiten höre ich nicht viel, wie hier die Sachen im Allgemeinen angesehn werden, weis ich also nicht.
Meine Tante aus Ohsen ist itzt auch hier, und Grüßt dich auch vielmahls, sie ist aber durch eine Unpäßlichkeit die sie kurzens gehabt, sehr abgemattet, sie dauert mich sehr daß sie soviel leiden muß. Nicolai hat hier [3] erzählt daß der Hofrath Moritz in Berlin heyrathete eine gelehrte Buchbinders Tochter, und nun hätte er sich ein Cabriolet zugelegt, und führe mit seiner Braut auf die Art zu allen seinen Freunden um sie vorzustellen. Seitdem er aber ein paar mal naß geworden ließ er einen Miethwagen hinter sich her fahren! –
Ich habe noch verschiedene kleine Einrichtungen auf unserer morgenden Partie zu machen also nim hiermit vorlieb, liebster Bruder; die Einlage wird dir gewiß sehr angenehm seyn. Ich möchte wohl wißen wie Eberts den refus von Rehbergs aufgenommen hätten? Fritz ist so gut gewesen Eberts zu invitiren, wie er dort gewesen doch nach Hannover zu reisen und bey uns zu logiren.
Adieu Adieu
Deine
treue Schwester
H Schlegel
[4] [leer]
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[1] 1792 den 21sten July
Heute habe ich eine Gelegenheit, mit den H. Trembler der ein Verwandter von Louis ist; und die kann ich ohnmöglich ohngenutzt vorüber gehen laßen, zumahl da ich ein Brief von Eschenburg für dich liegen habe den mir Cruse mitgebracht, der seit vorigen Sontag hier ist. Cruse läßt dich auch vielmahls grüßen, er ist recht wohl und munter, ob er gleich sehr mager ist, welches Gärtners dem zu starken gebrauch des Tabacks zuschreiben und daher sehr wünschen daß er es einschränke. Es ist diese ganze Zeit her beständig eine recht große Hitze gewesen, und da werden einen denn leicht, auch die Partie de plaisirs zur Lust. Vor ein paar Tage hatte wir Fremde auf dem Abend Lehtzens Wilkens, Rektor Krausens, (welches sehr artige Leute sind) &. Darauf bey Wilkens im Hause eingepäckt wie Carl sagt! Gestern Nachmittags bey Brandeʼes auf dem Garten, Abends B. bey uns; heute sind die jungen Herrn mit Bialo. zur Lust bey Papen, den Abend auf dem Neuenhause bey Ubeladen, Morgen fahren wir jüngere Leute in Gesellschaft mit Brandeʼes und der hübschen Demoisell [2] Ballhorn nach Nenndorf, da verleihe und der Himmel gutes Wetter, daß heißt keine solche grausame Hitze.
Caroline ist immer noch kränklich, hat itzt wieder einen Dicken Backen, und von der Vogt auch bis itzt nur abwechselnd gute Nachricht, nach dem letzten hatte sie wieder ein vomitif bekommen! – Der Vater Möser ist aber nach Pirmont gereißt.
Der Vater läßt dir sagen daß er dir nächstens einmahl schreiben würde, vor Ende seiner Brunnencur dächte er allen seinen Kindern zu schreiben.
Fritz befindet sich wohl seine Briefe sind immer nur sehr kurz ab, zu Michael denkt er zu kommen. Neues weis ich dir eben nichts zu sagen. Andrxx wird wieder beßer, woran recht viel Theil genommen wird. Von den politischen Angelegenheiten höre ich nicht viel, wie hier die Sachen im Allgemeinen angesehn werden, weis ich also nicht.
Meine Tante aus Ohsen ist itzt auch hier, und Grüßt dich auch vielmahls, sie ist aber durch eine Unpäßlichkeit die sie kurzens gehabt, sehr abgemattet, sie dauert mich sehr daß sie soviel leiden muß. Nicolai hat hier [3] erzählt daß der Hofrath Moritz in Berlin heyrathete eine gelehrte Buchbinders Tochter, und nun hätte er sich ein Cabriolet zugelegt, und führe mit seiner Braut auf die Art zu allen seinen Freunden um sie vorzustellen. Seitdem er aber ein paar mal naß geworden ließ er einen Miethwagen hinter sich her fahren! –
Ich habe noch verschiedene kleine Einrichtungen auf unserer morgenden Partie zu machen also nim hiermit vorlieb, liebster Bruder; die Einlage wird dir gewiß sehr angenehm seyn. Ich möchte wohl wißen wie Eberts den refus von Rehbergs aufgenommen hätten? Fritz ist so gut gewesen Eberts zu invitiren, wie er dort gewesen doch nach Hannover zu reisen und bey uns zu logiren.
Adieu Adieu
Deine
treue Schwester
H Schlegel
[4] [leer]
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