• Henriette Ernst to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Hannover · Place of Destination: Amsterdam · Date: 01.08.1793
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Henriette Ernst
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Hannover
  • Place of Destination: Amsterdam
  • Date: 01.08.1793
  • Notations: Absende- und Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-1a-33449
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.7,Nr.72
  • Number of Pages: 4S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 18,6 x 11,5 cm
  • Incipit: „[1] 1793 den 1sten August
    Ohnmöglich kann ich dir diesen Brief, der den Tag nach deiner Abreise ankamm, überschicken, ohne wenigstens [...]“
  • Editors: Bamberg, Claudia · Varwig, Olivia
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[1] 1793 den 1sten August
Ohnmöglich kann ich dir diesen Brief, der den Tag nach deiner Abreise ankamm, überschicken, ohne wenigstens ihn mit ein paar Zeilen zu begleiten liebster Bruder! Nunmehr bist du vielleicht schon wieder in Amsterdam oder doch wenigstens nur noch diese Nacht unterwegs; und überdenkst alles was die Zeit über genoßen! Kommt dir die Zeit deines Aufenthalts bey uns auch so kurz vor wie mir? Ich mache mir Vorwürfe, daß ich dich die Zeit nicht so ganz genutzt! Und doch waren sind mir die Freuden die [2] ich darin genoß unschätzbar! Lieber Wilhelm, du bist mir immer sehr werth gewesen, aber du bist meinem Herzen noch viel theurer geworden! Fritz blieb noch bis zum Dienstag morgen, und hofft auch freitags in Leipzig zu seyn. Wie öde und fatal es uns nach deiner Abreise vorkamm kannst du dir leicht denken; itzt sammlen wir noch einzelene bruchstücke von Gesprächen, wo nicht alle dabey zugegen waren. Du hast der Hofräthin Brands ihre Conquête recht sehr gemacht, dein Äußers wäre so edel, in deinem Gespräch zeigtest du so viel Welt. Da hat die B. doch mal ein kluges Wort gesagt. Hier [3] ist noch ein Brief an dich, durch Einschluß an den Hofrath Bömer gekommen, ich glaube von Göttingen, worinnen 6 Lʼdrs, nun wünscht Carl zu wissen ob er es dir nur so mit der Post schicken soll?
Klockenbring, wird wahrscheinlich nach Harburg als Postmeister kommen wie wird daß seinem Stolze bekommen.
Alberti ist 8 Tage an einem hitzigen Fieber krank gewesen, und gestern Abends gestorben. Sonst weiß ich dir eben nichts neues zu sagen als daß alle dir aufs freundschaftlichste grüßen, versteht sich auch H. Ernst, und daß wir alle [4] nun sehnlichst auf Briefe von dir hoffen.
Ich habe keine Zeit mehr hinzuzufügen
Deine
treue Schwester
Henriette Schlegel
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[1] 1793 den 1sten August
Ohnmöglich kann ich dir diesen Brief, der den Tag nach deiner Abreise ankamm, überschicken, ohne wenigstens ihn mit ein paar Zeilen zu begleiten liebster Bruder! Nunmehr bist du vielleicht schon wieder in Amsterdam oder doch wenigstens nur noch diese Nacht unterwegs; und überdenkst alles was die Zeit über genoßen! Kommt dir die Zeit deines Aufenthalts bey uns auch so kurz vor wie mir? Ich mache mir Vorwürfe, daß ich dich die Zeit nicht so ganz genutzt! Und doch waren sind mir die Freuden die [2] ich darin genoß unschätzbar! Lieber Wilhelm, du bist mir immer sehr werth gewesen, aber du bist meinem Herzen noch viel theurer geworden! Fritz blieb noch bis zum Dienstag morgen, und hofft auch freitags in Leipzig zu seyn. Wie öde und fatal es uns nach deiner Abreise vorkamm kannst du dir leicht denken; itzt sammlen wir noch einzelene bruchstücke von Gesprächen, wo nicht alle dabey zugegen waren. Du hast der Hofräthin Brands ihre Conquête recht sehr gemacht, dein Äußers wäre so edel, in deinem Gespräch zeigtest du so viel Welt. Da hat die B. doch mal ein kluges Wort gesagt. Hier [3] ist noch ein Brief an dich, durch Einschluß an den Hofrath Bömer gekommen, ich glaube von Göttingen, worinnen 6 Lʼdrs, nun wünscht Carl zu wissen ob er es dir nur so mit der Post schicken soll?
Klockenbring, wird wahrscheinlich nach Harburg als Postmeister kommen wie wird daß seinem Stolze bekommen.
Alberti ist 8 Tage an einem hitzigen Fieber krank gewesen, und gestern Abends gestorben. Sonst weiß ich dir eben nichts neues zu sagen als daß alle dir aufs freundschaftlichste grüßen, versteht sich auch H. Ernst, und daß wir alle [4] nun sehnlichst auf Briefe von dir hoffen.
Ich habe keine Zeit mehr hinzuzufügen
Deine
treue Schwester
Henriette Schlegel
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