• Henriette Ernst to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Hannover · Place of Destination: Amsterdam · Date: 21.01.1794
Edition Status: Newly transcribed and labelled; single collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Henriette Ernst
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Hannover
  • Place of Destination: Amsterdam
  • Date: 21.01.1794
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-1a-33449
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.7,Nr.76
  • Number of Pages: 4S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 18,2 x 12,6 cm
  • Incipit: „[1] 1794 den 21sten Jan
    Du wirst es der Mutter ihrem Briefe wohl ansehen; daß sie vorzüglich, übel gestimmt war, da [...]“
  • Editors: Bamberg, Claudia
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[1] 1794 den 21sten Jan
Du wirst es der Mutter ihrem Briefe wohl ansehen; daß sie vorzüglich, übel gestimmt war, da sie ihn geschrieben und wirst den Schluß nicht daraus machen daß sie immer so gestimmt ist. Ich werde dir nächstens weitläufiger schreiben, heute habe ich keine Zeit. Eben haben wir einen Brief von Lottchen bekommen, worinnen sie schreibt, daß sie Fritzen erwarte, datirt ist der Brief nach ihrer löblichen Gewohnheit wieder nicht, ich will dir die Stelle aus ihrem Briefe, der übrigens eben nicht viel enthällt abschreiben. Lottchen wartete auch mit Ungeduld auf Nachricht von Ernsts Beförderung. Eine Hauptneu[2]igkeit ist daß Fritz morgen hier eintrift; Plan und Absicht weiß ich noch nicht, ich werde so bald ich davon mehr weiß, darüber schreiben. Ein klein Logis habe ich für ihn gemiethet, itzt habe ich es nicht anders bekommen können mit Meubles und Aufwartung als wöchentlich 1 R. bleibt er länger so muß man suchen, ein wohlfeileres zu bekommen; den Tisch hat er bey uns. Ich vermuthe es hat gelehrte Arbeiten zum Grunde; daß er nicht Hofmeister geworden kann sich die Mutter lieb seyn lassen, wozu sollte daß führen. Ich wünschte nichts so sehr als daß er die Carriêre geht die zum Profeßor führen kann.
Daß weder Ernst noch Moritz etwas [3] bey der dies maligen Besetzung bekommen, ist mir freilich nicht recht mit, man muß indeßen das beste hoffen, da Leß und Salfeldt beyde gegen Carle sich sehr gut für Ernst geäußert haben, und ihm gesagt daß noch 3 Predigerstellen zurück wären, da muß man sich mit hoffen hinhalten, aber nun wird es auf alle Fälle doch bis nach Johanni. Geduld Geduld liebe Seele.
Caroline Rehberg ist recht krank gewesen, Erkältung und Schreck über Mösers Tod, aber nun ist sie schon wieder auf der Beßerung. Möser ist nur 2 Tage krank gewesen aber [4] Caroline sagt doch daß sie einen großen Unterschied an ihm gemerkt, und auch in Pirmont in der festen Idee Abschied von ihm genommen daß sie ihn nicht wiedersehe.
Hast du Kotzebues Erklärung über den Bart mit der eisernen Stirne gelesen. Es reuet ihm sehr und er bittet um Verzeihung, für alle die er unschuldig gekränkt hat. Der Brief muß auf die Post also Adieu
H. Schlegel
die herzlichsten Grüße
von Carl und Ernst
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[1] 1794 den 21sten Jan
Du wirst es der Mutter ihrem Briefe wohl ansehen; daß sie vorzüglich, übel gestimmt war, da sie ihn geschrieben und wirst den Schluß nicht daraus machen daß sie immer so gestimmt ist. Ich werde dir nächstens weitläufiger schreiben, heute habe ich keine Zeit. Eben haben wir einen Brief von Lottchen bekommen, worinnen sie schreibt, daß sie Fritzen erwarte, datirt ist der Brief nach ihrer löblichen Gewohnheit wieder nicht, ich will dir die Stelle aus ihrem Briefe, der übrigens eben nicht viel enthällt abschreiben. Lottchen wartete auch mit Ungeduld auf Nachricht von Ernsts Beförderung. Eine Hauptneu[2]igkeit ist daß Fritz morgen hier eintrift; Plan und Absicht weiß ich noch nicht, ich werde so bald ich davon mehr weiß, darüber schreiben. Ein klein Logis habe ich für ihn gemiethet, itzt habe ich es nicht anders bekommen können mit Meubles und Aufwartung als wöchentlich 1 R. bleibt er länger so muß man suchen, ein wohlfeileres zu bekommen; den Tisch hat er bey uns. Ich vermuthe es hat gelehrte Arbeiten zum Grunde; daß er nicht Hofmeister geworden kann sich die Mutter lieb seyn lassen, wozu sollte daß führen. Ich wünschte nichts so sehr als daß er die Carriêre geht die zum Profeßor führen kann.
Daß weder Ernst noch Moritz etwas [3] bey der dies maligen Besetzung bekommen, ist mir freilich nicht recht mit, man muß indeßen das beste hoffen, da Leß und Salfeldt beyde gegen Carle sich sehr gut für Ernst geäußert haben, und ihm gesagt daß noch 3 Predigerstellen zurück wären, da muß man sich mit hoffen hinhalten, aber nun wird es auf alle Fälle doch bis nach Johanni. Geduld Geduld liebe Seele.
Caroline Rehberg ist recht krank gewesen, Erkältung und Schreck über Mösers Tod, aber nun ist sie schon wieder auf der Beßerung. Möser ist nur 2 Tage krank gewesen aber [4] Caroline sagt doch daß sie einen großen Unterschied an ihm gemerkt, und auch in Pirmont in der festen Idee Abschied von ihm genommen daß sie ihn nicht wiedersehe.
Hast du Kotzebues Erklärung über den Bart mit der eisernen Stirne gelesen. Es reuet ihm sehr und er bittet um Verzeihung, für alle die er unschuldig gekränkt hat. Der Brief muß auf die Post also Adieu
H. Schlegel
die herzlichsten Grüße
von Carl und Ernst
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