• Friedrich Ludwig Christian zu Solms-Laubach to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Köln · Place of Destination: Unknown · Date: 02.01.1820
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich Ludwig Christian zu Solms-Laubach
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Köln
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 02.01.1820
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 335973167
  • Bibliography: Krisenjahre der Frühromantik. Briefe aus dem Schlegelkreis. Hg. v. Josef Körner. Bd. 2. Der Texte zweite Hälfte. 1809‒1844. Bern u.a. ²1969, S. 351‒352.
  • Incipit: „Hochwohlgeboren,
    Hochgeehrtester Herr Professor,
    Ew. Hochwohlgeboren wünschen mir in Ihrem gefälligen Schreiben vom 30. v. M.[onats] und J.[ahres] so viel Gutes, daß ich [...]“
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Hochwohlgeboren,
Hochgeehrtester Herr Professor,
Ew. Hochwohlgeboren wünschen mir in Ihrem gefälligen Schreiben vom 30. v. M.[onats] und J.[ahres] so viel Gutes, daß ich nur Ihre Wünsche im Allgemeinen erwiedern kann. Nur einen Zusatz muß ich mir erlauben, diesen nemlich, daß Sie im Jahr 1820. nicht für Bonn, nicht für Deutschland verloren gehen mögen!
Vielleicht findet man, bei näherer Prüfung, daß Modificationen in den jezzigen Einrichtungen statt finden können, und ist einmal diese mildere Meinung eingetreten, fahren (welches die Hauptsache ist) die Studierenden fort, sich so ausgezeichnet gut zu betragen wie bisher, so ist es Pflicht das Beßre zu hoffen, und dann werden auch Ew. Hochwohlgeboren gern Bonn den Verlust ersparen wollen, der durch Ihre Entfernung der guten Rhenana bevorsteht, und der in mehrern Beziehungen unersezlich ist. Was der akademische Senat Sr. Maj. dem König Vortheilhaftes von meiner Curatel gesagt hat, ist offenbar Ueberschäzzung meines etwaigen Verdienstes; ich kann indessen nicht läugnen, daß dieser unzweideutige Beweis der Freundschaft und des Wohlwollens so ausgezeichneter Männer, mir für mein ganzes Leben eine angenehme Erinnerung seyn wird. Nie werde ich mich dieser Gesinnung, ohne innige Dankbarkeit erinnern können! An den zuvorkommendsten Einladungen Ihrer Freunde in Paris zweifle ich nicht; legen Sie aber, ehe Sie Sich entscheiden, dagegen die Bitten Ihrer deutschen Freunde in die Wagschale. Haben Ew. Hochwohlgeboren noch keine Antwort von Alexander von Humboldt?
Mit der vollkommensten Hochachtung und Ergebenheit habe ich die Ehre mich zu nennen
Ew. Hochwohlgeboren
ganz ergebenster Diener
F. G[ra]f SolmsLaubach.
Köln am 2. Jan. 1820.
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Hochwohlgeboren,
Hochgeehrtester Herr Professor,
Ew. Hochwohlgeboren wünschen mir in Ihrem gefälligen Schreiben vom 30. v. M.[onats] und J.[ahres] so viel Gutes, daß ich nur Ihre Wünsche im Allgemeinen erwiedern kann. Nur einen Zusatz muß ich mir erlauben, diesen nemlich, daß Sie im Jahr 1820. nicht für Bonn, nicht für Deutschland verloren gehen mögen!
Vielleicht findet man, bei näherer Prüfung, daß Modificationen in den jezzigen Einrichtungen statt finden können, und ist einmal diese mildere Meinung eingetreten, fahren (welches die Hauptsache ist) die Studierenden fort, sich so ausgezeichnet gut zu betragen wie bisher, so ist es Pflicht das Beßre zu hoffen, und dann werden auch Ew. Hochwohlgeboren gern Bonn den Verlust ersparen wollen, der durch Ihre Entfernung der guten Rhenana bevorsteht, und der in mehrern Beziehungen unersezlich ist. Was der akademische Senat Sr. Maj. dem König Vortheilhaftes von meiner Curatel gesagt hat, ist offenbar Ueberschäzzung meines etwaigen Verdienstes; ich kann indessen nicht läugnen, daß dieser unzweideutige Beweis der Freundschaft und des Wohlwollens so ausgezeichneter Männer, mir für mein ganzes Leben eine angenehme Erinnerung seyn wird. Nie werde ich mich dieser Gesinnung, ohne innige Dankbarkeit erinnern können! An den zuvorkommendsten Einladungen Ihrer Freunde in Paris zweifle ich nicht; legen Sie aber, ehe Sie Sich entscheiden, dagegen die Bitten Ihrer deutschen Freunde in die Wagschale. Haben Ew. Hochwohlgeboren noch keine Antwort von Alexander von Humboldt?
Mit der vollkommensten Hochachtung und Ergebenheit habe ich die Ehre mich zu nennen
Ew. Hochwohlgeboren
ganz ergebenster Diener
F. G[ra]f SolmsLaubach.
Köln am 2. Jan. 1820.
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