• August Wilhelm von Schlegel to Friedrich Vieweg

  • Place of Dispatch: Dresden · Place of Destination: Berlin · Date: 28.07.1798
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Friedrich Vieweg
  • Place of Dispatch: Dresden
  • Place of Destination: Berlin
  • Date: 28.07.1798
    Manuscript
  • Provider: Vieweg-Archive der Universitätsbibliothek Braunschweig
  • Classification Number: V1S:78
  • Number of Pages: 3 S., hs. m. U.
  • Format: 18,7 x 22,6 cm
  • Incipit: „[1] Dresden d. 28 Jul. 1798.
    Die Ex. vom Athen. sind richtig angekommen, wir danken Ihnen für die gütige Besorgung und [...]“
  • Editors: Bamberg, Claudia · Varwig, Olivia
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[1] Dresden d. 28 Jul. 1798.
Die Ex. vom Athen. sind richtig angekommen, wir danken Ihnen für die gütige Besorgung und für die Übersendung der Flugschrift von Kant, an der wir uns sehr ergötzt haben. Da ein Brief von hier nach Braunschweig so viel länger unterweges ist, so habe ich die Antwort lieber einige Tage verschoben, damit sie mit Ihnen zugleich in Berlin eintreffen möchte.
In der Rechnung hat sich ein kleines Versehen eingeschlichen. Sie haben uns nur 12 Frey-Ex. angesetzt, da doch 15 ausgemacht waren. Wäre jenes, so hätten wir 5 zu bezahlen (nicht 4, wie in der Rechnung steht) so aber nur 2. Mein Bruder hat indessen seitdem noch ein Ex. auf seine Rechnung genommen.
Den Inhalt Ihrer Nachschrift möchte ich lieber nicht berühren – doch möchte es dann das Ansehen haben, als wären wir mit Ihren Bemerkungen über die 2 ersten St. des Athen. einverstanden, welches durchaus nicht der Fall ist. Ich weiß nicht, welche Vorstellungen Sie sich im voraus von dieser Zeitschrift gemacht haben, aber das weiß ich sehr gewiß, daß wir nichts versprachen, was wir nicht in vollem Maaße gehalten hätten. Mit der Mannichfaltigkeit gestehen Sie es selbst ein – wenn Sie hinzufügen es sey nicht die rechte, so weiß ich in der That nicht, wie Sie das meynen und möchte mir eine nähere Erklärung ausbitten. Was den Gehalt der beyden Stücke [2] betrifft, so berufen wir uns gern auf jedes kompetente Urtheil: wer es fällen will, muß aber zugleich ein gründlicher Kenner der alten und neueren Litteratur, und ein wissenschaftlicher Philosoph seyn. Einem weder unterrichteten noch lehrbegierigen Publikum bloß die Zeit tödten zu helfen, dieß kann niemals unser Zweck seyn; wir werden jede Art von Popularität suchen, außer diese. Wenn es sich in der Folge zeigen sollte, daß Ihr Zweck sich nicht mit dem unsrigen vereinigen läßt, so müßten alsdann Maaßregeln darnach genommen werden. Allein den üblen Erfolg im voraus prophezeien, ehe noch ein rechter Versuch gemacht ist, dieß könnte nichts weiter fruchten, als uns die Lust zu diesem Unternehmen verderben, das wir sonst mit dem besten Eifer und allen Kräften durchsetzen werden, wie wir es angefangen. Die Klage war uns um so unerwarteter, da Sie von Ihrer Seite noch so wenig gethan haben, um den Ums Umlauf des Journals zu befördern. Wir sahen bis jetzt immer noch vergeblich nach einer Anzeige in den Hamburger Zeitungen aus. Die A.L.Z. erhalte ich hier nicht, aber ich habe Hufeland gebeten, die Einrückung Ihrer Anzeige in das Intell. Blatt möglichst zu befördern und mir zu melden; bis jetzt hörte ich noch nichts davon. Hätten Sie dieselbe nur gleich damals eingeschickt, als ich in Berlin darauf drang – die Ankündigung wäre doch nicht früher dagewesen als das zweyte Stück. Wir ersuchen Sie beyde angelegentlich, alles übliche, [3] was zur Bekanntmachung der Existenz eines Buches dienlich ist baldigst zu besor und bisher noch nicht geschah, baldigst zu besorgen. Wenn Sie dieß unterließen, und das Athen. dann nicht den gehörigen Fortgang hätte, würden Sie gewiß billig genug seyn, uns keine Schuld daran zuzuschreiben.
Wir arbeiten mit großem Eifer an dem 3ten St. und es wird nächstens Mspt nach Berlin gehen. Sobald ein paar vollständige Aufsätze da sind, werden Sie es wohl selbst gerathener finden den Druck anfangen zu lassen, als auf das Ganze zu warten, dessen Erscheinung dadurch zu sehr verzögert werden würde, weil H. Schleiermacher in einigen Wochen verreist, und alsdann bis zur Zurückkunft meines Bruders niemand dort ist, der die Korrektur besorgen könnte.
Mein Bruder empfiehlt sich mit mir bestens; Meine Frau erwiedert Ihren Gruß, und wir bitten alle, die unsrigen Ihrer Frau Gemahlin zu bestellen, die hoffentlich recht gesund in Berlin wieder angekommen ist. Leben Sie recht wohl.
Ganz der Ihrige
AWSchlegel
Wegen der baldigen Rec. des Athen in der ALZ. habe ich die Redaktoren gemahnt, und hoffe daß sie bald erscheinen wird. – Freylich, wenn Schütz sie nicht selbst übernimmt, dem ersten dem besten können sie so etwas nicht auftragen, wenn sie die ALZ. nicht selbst kompromittiren wollen
[4] Dresden. 28. Jul. 1798.
H. Rath
Schlegel
R. 1. Aug.
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[1] Dresden d. 28 Jul. 1798.
Die Ex. vom Athen. sind richtig angekommen, wir danken Ihnen für die gütige Besorgung und für die Übersendung der Flugschrift von Kant, an der wir uns sehr ergötzt haben. Da ein Brief von hier nach Braunschweig so viel länger unterweges ist, so habe ich die Antwort lieber einige Tage verschoben, damit sie mit Ihnen zugleich in Berlin eintreffen möchte.
In der Rechnung hat sich ein kleines Versehen eingeschlichen. Sie haben uns nur 12 Frey-Ex. angesetzt, da doch 15 ausgemacht waren. Wäre jenes, so hätten wir 5 zu bezahlen (nicht 4, wie in der Rechnung steht) so aber nur 2. Mein Bruder hat indessen seitdem noch ein Ex. auf seine Rechnung genommen.
Den Inhalt Ihrer Nachschrift möchte ich lieber nicht berühren – doch möchte es dann das Ansehen haben, als wären wir mit Ihren Bemerkungen über die 2 ersten St. des Athen. einverstanden, welches durchaus nicht der Fall ist. Ich weiß nicht, welche Vorstellungen Sie sich im voraus von dieser Zeitschrift gemacht haben, aber das weiß ich sehr gewiß, daß wir nichts versprachen, was wir nicht in vollem Maaße gehalten hätten. Mit der Mannichfaltigkeit gestehen Sie es selbst ein – wenn Sie hinzufügen es sey nicht die rechte, so weiß ich in der That nicht, wie Sie das meynen und möchte mir eine nähere Erklärung ausbitten. Was den Gehalt der beyden Stücke [2] betrifft, so berufen wir uns gern auf jedes kompetente Urtheil: wer es fällen will, muß aber zugleich ein gründlicher Kenner der alten und neueren Litteratur, und ein wissenschaftlicher Philosoph seyn. Einem weder unterrichteten noch lehrbegierigen Publikum bloß die Zeit tödten zu helfen, dieß kann niemals unser Zweck seyn; wir werden jede Art von Popularität suchen, außer diese. Wenn es sich in der Folge zeigen sollte, daß Ihr Zweck sich nicht mit dem unsrigen vereinigen läßt, so müßten alsdann Maaßregeln darnach genommen werden. Allein den üblen Erfolg im voraus prophezeien, ehe noch ein rechter Versuch gemacht ist, dieß könnte nichts weiter fruchten, als uns die Lust zu diesem Unternehmen verderben, das wir sonst mit dem besten Eifer und allen Kräften durchsetzen werden, wie wir es angefangen. Die Klage war uns um so unerwarteter, da Sie von Ihrer Seite noch so wenig gethan haben, um den Ums Umlauf des Journals zu befördern. Wir sahen bis jetzt immer noch vergeblich nach einer Anzeige in den Hamburger Zeitungen aus. Die A.L.Z. erhalte ich hier nicht, aber ich habe Hufeland gebeten, die Einrückung Ihrer Anzeige in das Intell. Blatt möglichst zu befördern und mir zu melden; bis jetzt hörte ich noch nichts davon. Hätten Sie dieselbe nur gleich damals eingeschickt, als ich in Berlin darauf drang – die Ankündigung wäre doch nicht früher dagewesen als das zweyte Stück. Wir ersuchen Sie beyde angelegentlich, alles übliche, [3] was zur Bekanntmachung der Existenz eines Buches dienlich ist baldigst zu besor und bisher noch nicht geschah, baldigst zu besorgen. Wenn Sie dieß unterließen, und das Athen. dann nicht den gehörigen Fortgang hätte, würden Sie gewiß billig genug seyn, uns keine Schuld daran zuzuschreiben.
Wir arbeiten mit großem Eifer an dem 3ten St. und es wird nächstens Mspt nach Berlin gehen. Sobald ein paar vollständige Aufsätze da sind, werden Sie es wohl selbst gerathener finden den Druck anfangen zu lassen, als auf das Ganze zu warten, dessen Erscheinung dadurch zu sehr verzögert werden würde, weil H. Schleiermacher in einigen Wochen verreist, und alsdann bis zur Zurückkunft meines Bruders niemand dort ist, der die Korrektur besorgen könnte.
Mein Bruder empfiehlt sich mit mir bestens; Meine Frau erwiedert Ihren Gruß, und wir bitten alle, die unsrigen Ihrer Frau Gemahlin zu bestellen, die hoffentlich recht gesund in Berlin wieder angekommen ist. Leben Sie recht wohl.
Ganz der Ihrige
AWSchlegel
Wegen der baldigen Rec. des Athen in der ALZ. habe ich die Redaktoren gemahnt, und hoffe daß sie bald erscheinen wird. – Freylich, wenn Schütz sie nicht selbst übernimmt, dem ersten dem besten können sie so etwas nicht auftragen, wenn sie die ALZ. nicht selbst kompromittiren wollen
[4] Dresden. 28. Jul. 1798.
H. Rath
Schlegel
R. 1. Aug.
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