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Dann ließ ich die Buchstaben und eine Seite <name key="3696" type="work">des <hi rend="family:Courier">Hitopadaesa</hi></name> von ihm lithographiren, was ziemlich gut ausfiel und bloß meinen Zuhörern in die Hände gegeben wurde, hierauf die 5 Tabellen und zuletzt den gegebenen Text. Jede Platte wurde mir einzeln zugeschickt und ich verbesserte mit eigner Hand alle Unrichtigkeiten, oder ließ sie in meiner Gegenwart durch den Schreiber verbessern. Auf diese Weise konnte der Druck freilich nur sehr langsam fortschreiten und machte mir überhaupt viel Mühe. Der Kostenbetrag beläuft sich mit Einschluß der ersten nicht zu dem Buche gekommenen Blätter auf 145 <milestone unit="start" n="22036"/>R.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="22036"/> 15 <milestone unit="start" n="41967"/>Sg.<note type="Sachkommentar"><title>Silbergroschen</title></note><milestone unit="end" n="41967"/> <milestone unit="start" n="41946"/>℔<note type="Sachkommentar"><title>Pfund</title></note><milestone unit="end" n="41946"/>, das Papier mit dazu gerechnet. Ich habe 310 Exempl. auf Engl. und Deutsch. Vel. Pap. abziehen lassen. Jede Platte mit 2 Seiten kostet zu lithograpiren und abzudrucken 6 <milestone unit="start" n="22037"/>R.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="22037"/> <milestone unit="start" n="41945"/>℔<note type="Sachkommentar"><title>Pfund</title></note><milestone unit="end" n="41945"/>. – Das <hi rend="family:Courier">Glossarium</hi> werde ich mit den Lettern drucken lassen, welche <orgName key="6663">der hiesigen Universität</orgName> auf meinen Antrag zugesagt worden sind; die Ausarbeitung desselben ist weder eine erfreuliche noch ganz leichte Arbeit.<lb/>Ich habe vor einigen Monaten 7 Sanskritische Handschriften aus Indien erhalten, und bedaure sehr, da auch ein Exemplar des <name key="3764" type="work"><hi rend="family:Courier">Bhagavad-Gita</hi></name> nebst <hi rend="family:Courier">Commentar</hi> (in bengal. Schr.) dabei ist, daß ich solches Ew. 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">[1]</span> Ewr. Hochwohlgeboren<br>mir höchst angenehmes Schreiben, so wie die schönen Geschenke, welche Sie mir mit dem 4<span class="offset-4 underline-1 ">ten</span> Hefte <span class="index-2322 tp-45797 ">Ihrer Indischen Bibliothek</span> und der sich durch außere Eleganz und durch innere Gediegenheit auszeichnenden <span class="index-2543 tp-76549 ">Ausgabe des </span><span class="index-2543 tp-76549 index-3764 tp-76548 family-courier ">Bhagavad-Gita</span> zu machen die Gewogenheit gehabt haben, habe ich – das letztere jedoch erst vor 8–9 Tagen – richtig zu erhalten das Vergnügen gehabt, und eile Ew. Hochwohlgeboren für diese Beweise Ihrer mir so hochschätzbaren wohlwollenden Gesinnungen meinen gehorsamsten und verbindlichsten Dank zu sagen. Die zur öffentlichen Kunde gekommene <span class="index-292 tp-76550 ">Abwesenheit Ew. Hochwohlgeboren aus Deutschland</span> bewog mich die Beantwortung Ihres gütigen Schreibens bis zu Ihrer Rückkehr, welche nun erfolgt seyn soll, aufzuschieben und meinen Dank auszusprechen.<br>Die Lettern, welche Deutschland Ew. Hochwohlgeboren verdankt und auch <span class="index-6663 tp-76551 ">die hiesige Hochschule</span> verdanken wird, da sie mit solchen gleichfalls versehen werden soll, nehmen sich in dem vorliegenden Druck ausnehmend schön aus und übertreffen die <span class="index-292 tp-45799 family-courier ">Londoner</span> bei weitem. <span class="index-2543 tp-76552 ">Die Ausgabe des </span><span class="index-2543 tp-76552 family-courier ">Bhagavad-Gita</span> läßt nichts zu wünschen übrig und ist vollkommen würdig der Meisterhand, die ihr das Daseyn gegeben. Es ist ein Glück für das jetzt in Deutschland rasch aufblühende Studium der Alt-Indischen Litteratur, daß die Pflanzung und Pflege desselben in unserm Vaterlande so geschickten und weisen Händen anvertraut ist, wie die Ewr. Hochwohlgeboren sind, unter denen es so herrlich gedeiht und schon jetzt zu einer Blüthe gebracht worden ist, in welcher es bisher weder England noch Indien selbst gesehen.<br><span class="notice-22033 ">[2]</span> Daß <span class="index-3519 tp-45805 ">meine Arbeit</span> und die lithographische Ausführung derselben so glücklich gewesen ist, die Zufriedenheit Ewr. Hochwohlgeboren zu erhalten, ist für mich hocherfreulich und ermunternd; sehr angenehm wird es mir seyn, Ihr wohlwollendes Urtheil darüber in <span class="index-2322 tp-76553 ">der Indischen Bibliothek</span> zu lesen. Mein Verfahren bei der Ausführung, welches Ew. Hochwohlgeboren kennen zu lernen wünschen, war dieses: Ich machte den Schreiber zuerst mit den Buchstaben bekannt, zeichnete sie ihm vor und ließ sie nachzeichnen, wobei ich ihm immer auf die gemachten Fehler sorgfältig aufmerksam machte. Dann ließ ich die Buchstaben und eine Seite <span class="index-3696 tp-76554 ">des </span><span class="index-3696 tp-76554 family-courier ">Hitopadaesa</span> von ihm lithographiren, was ziemlich gut ausfiel und bloß meinen Zuhörern in die Hände gegeben wurde, hierauf die 5 Tabellen und zuletzt den gegebenen Text. Jede Platte wurde mir einzeln zugeschickt und ich verbesserte mit eigner Hand alle Unrichtigkeiten, oder ließ sie in meiner Gegenwart durch den Schreiber verbessern. Auf diese Weise konnte der Druck freilich nur sehr langsam fortschreiten und machte mir überhaupt viel Mühe. Der Kostenbetrag beläuft sich mit Einschluß der ersten nicht zu dem Buche gekommenen Blätter auf 145 <span class="notice-22036 ">R.</span> 15 <span class="notice-41967 ">Sg.</span> <span class="notice-41946 ">℔</span>, das Papier mit dazu gerechnet. Ich habe 310 Exempl. auf Engl. und Deutsch. Vel. Pap. abziehen lassen. Jede Platte mit 2 Seiten kostet zu lithograpiren und abzudrucken 6 <span class="notice-22037 ">R.</span> <span class="notice-41945 ">℔</span>. – Das <span class="family-courier ">Glossarium</span> werde ich mit den Lettern drucken lassen, welche <span class="index-6663 tp-76556 ">der hiesigen Universität</span> auf meinen Antrag zugesagt worden sind; die Ausarbeitung desselben ist weder eine erfreuliche noch ganz leichte Arbeit.<br>Ich habe vor einigen Monaten 7 Sanskritische Handschriften aus Indien erhalten, und bedaure sehr, da auch ein Exemplar des <span class="index-3764 tp-76557 family-courier ">Bhagavad-Gita</span> nebst <span class="family-courier ">Commentar</span> (in bengal. Schr.) dabei ist, daß ich solches Ew. Hochwohlgeboren zum Behuf <span class="index-2543 tp-76558 ">Ihrer Ausgabe</span> nicht habe <span class="notice-22034 ">[3]</span> mittheilen können. Ich fand diese Handschriften vor, als ich in der Mitte Septembers von einer Badereise zurückkam, zu welcher Zeit mein Anerbieten zu spät gekommen seyn würde. <span class="index-2426 tp-45801 ">Herr </span><span class="index-2426 tp-45801 family-courier ">Prof. Bopp</span> hat sich die Handschr. des <span class="family-courier ">Bhagavad-Gita</span> schon im Oktober von mir schicken lassen, noch ehe ich Ihre Ausgabe erhielt, wahrscheinlich um eine Vergleichung anzustellen. Die übrigen Hdschr. enthalten:<br>N<span class="offset-4 underline-1 ">o</span> 4. <span class="index-12523 tp-76563 family-times notice-41947 ">brahmavaivartta janma</span>, die Geburt des Brahma <span class="family-courier ">Waiwarta</span> (<span class="family-courier ">Purana</span>), bengal. Schr.)<br>– 3, <span class="index-12521 tp-76561 family-times notice-41948 ">naiṣadha</span> (Dävanag. Schr.), aber nur 1100 Sloken, und ohne <span class="family-courier ">Commentar</span>.<br>– 4, <span class="index-12520 tp-76560 family-courier ">Tantra Sara</span> (bengal. Schr.)<br>– 5, <span class="index-12524 tp-76564 family-times notice-41949 ">Māṛkaṇḍeya purāṇa</span> (bengal. Schr.)<br>– 6, <span class="index-12522 tp-76562 family-courier ">Padma Purana</span> (desgl.)<br>– 7, a, <span class="index-11740 tp-76565 family-courier ">Līlavatī</span><span class="index-11740 tp-76565 "> von </span><span class="index-11740 tp-76565 index-12525 tp-76566 family-times notice-41950 ">Bhāskarācārya</span> <span class="prspreset1 ">b,</span> <span class="family-courier ">Commentar</span> desselben <span class="prspreset1 ">c,</span> <span class="index-11639 tp-76567 family-courier ">Sūrja-Siddhânta</span>, ein astronomisches Werk. (Beng. Schr.)<br>Wünschen Ew. Hochwohlgeboren die eine oder die andere dieser Handschrr. einzusehen oder in Zukunft bei Ihren Arbeiten zu benutzen, so stehen sie Ihnen zu jeder Zeit zu Diensten. <span class="index-5440 tp-45804 ">Das Ministerium</span> wünscht sie für <span class="index-6713 tp-45803 ">die Königl. Bibliothek</span> in <span class="index-15 tp-45802 ">Berlin</span> zu erhalten, wahrscheinlich aber überlasse ich sie <span class="index-12526 tp-76568 ">der hiesigen</span>, jedoch unter der Bedingung, daß sie Jedem, der sie benutzen kann und will, zum Gebrauch mitgetheilt werden. Sie eignen sich allerdings mehr für eine öffentliche Büchersammlung, und ich kann sie ja zu jeder Zeit von der Bibliothek erhalten.<br>Indem ich mich Ewr. Hochwohlgeboren hohem Wohlwollen angelegentlichst und gehorsamst empfehle und meinen Dank für Ihre gütigen Gesinnungen wiederhole, habe ich die Ehre in größter Verehrung und Ergebenheit zu beharren<br>Ewr. Hochwohlgeboren <br>ganz gehorsamster<br>Heinrich Bernstein<br><span class="index-1018 tp-45796 ">Breslau</span> den 9 <span class="family-courier ">Dec.</span><br>1823.<br>(Ich sende diesen Brief in Einschluß nach <span class="index-3455 tp-45800 family-courier ">Neuwied</span>)<br><span class="notice-22035 ">[4]</span> [leer]' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/2393' $description = 'Georg Heinrich Bernstein an August Wilhelm von Schlegel am 09.12.1823, Breslau, Bonn' $adressatort = 'Bonn <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/1001909-1">GND</a>' $absendeort = 'Breslau <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/2005949-8">GND</a>' $date = '09.12.1823' $adressat = array() $adrCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $absender = array( (int) 1426 => array( 'ID' => '1426', 'project' => '1', 'timecreate' => '2013-02-25 16:02:03', 'timelastchg' => '2018-01-07 14:01:53', 'key' => 'AWS-ap-0041', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_quellen' => 'WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D734-173-5@ extern@Ernst Windisch: Geschichte der Sanskrit-Philologie und Indischen Altertumskunde. 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Schr.) dabei ist, daß ich solches Ew. Hochwohlgeboren zum Behuf <anchor type="b" n="2543" ana="12" xml:id="NidB76558"/>Ihrer Ausgabe<anchor type="e" n="2543" ana="12" xml:id="NidE76558"/> nicht habe <milestone unit="start" n="22034"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="22034"/> mittheilen können. Ich fand diese Handschriften vor, als ich in der Mitte Septembers von einer Badereise zurückkam, zu welcher Zeit mein Anerbieten zu spät gekommen seyn würde. <anchor type="b" n="2426" ana="11" xml:id="NidB45801"/>Herr <hi rend="family:Courier">Prof. Bopp</hi><anchor type="e" n="2426" ana="11" xml:id="NidE45801"/> hat sich die Handschr. des <hi rend="family:Courier">Bhagavad-Gita</hi> schon im Oktober von mir schicken lassen, noch ehe ich Ihre Ausgabe erhielt, wahrscheinlich um eine Vergleichung anzustellen. Die übrigen Hdschr. enthalten:<lb/>N<hi rend="offset:4;underline:1">o</hi> 4. <anchor type="b" n="12523" ana="12" xml:id="NidB76563"/><hi rend="family:Times"><milestone unit="start" n="41947"/>brahmavaivartta janma<note type="Sachkommentar"><title>Sanskrit</title></note><milestone unit="end" n="41947"/></hi><anchor type="e" n="12523" ana="12" xml:id="NidE76563"/>, die Geburt des Brahma <hi rend="family:Courier">Waiwarta</hi> (<hi rend="family:Courier">Purana</hi>), bengal. Schr.)<lb/>– 3, <anchor type="b" n="12521" ana="12" xml:id="NidB76561"/><hi rend="family:Times"><milestone unit="start" n="41948"/>naiṣadha<note type="Sachkommentar"><title>Sanskrit</title></note><milestone unit="end" n="41948"/></hi><anchor type="e" n="12521" ana="12" xml:id="NidE76561"/> (Dävanag. Schr.), aber nur 1100 Sloken, und ohne <hi rend="family:Courier">Commentar</hi>.<lb/>– 4, <anchor type="b" n="12520" ana="12" xml:id="NidB76560"/><hi rend="family:Courier">Tantra Sara</hi><anchor type="e" n="12520" ana="12" xml:id="NidE76560"/> (bengal. Schr.)<lb/>– 5, <anchor type="b" n="12524" ana="12" xml:id="NidB76564"/><hi rend="family:Times"><milestone unit="start" n="41949"/>Māṛkaṇḍeya purāṇa<note type="Sachkommentar"><title>Sanskrit</title></note><milestone unit="end" n="41949"/></hi><anchor type="e" n="12524" ana="12" xml:id="NidE76564"/> (bengal. Schr.)<lb/>– 6, <anchor type="b" n="12522" ana="12" xml:id="NidB76562"/><hi rend="family:Courier">Padma Purana</hi><anchor type="e" n="12522" ana="12" xml:id="NidE76562"/> (desgl.)<lb/>– 7, a, <anchor type="b" n="11740" ana="12" xml:id="NidB76565"/><hi rend="family:Courier">Līlavatī</hi> von <anchor type="b" n="12525" ana="11" xml:id="NidB76566"/><hi rend="family:Times"><milestone unit="start" n="41950"/>Bhāskarācārya<note type="Sachkommentar"><title>Sanskrit</title></note><milestone unit="end" n="41950"/></hi><anchor type="e" n="12525" ana="11" xml:id="NidE76566"/><anchor type="e" n="11740" ana="12" xml:id="NidE76565"/> <hi rendition="#PRSPreset1">b,</hi> <hi rend="family:Courier">Commentar</hi> desselben <hi rendition="#PRSPreset1">c,</hi> <anchor type="b" n="11639" ana="12" xml:id="NidB76567"/><hi rend="family:Courier">Sūrja-Siddhânta</hi><anchor type="e" n="11639" ana="12" xml:id="NidE76567"/>, ein astronomisches Werk. (Beng. Schr.)<lb/>Wünschen Ew. Hochwohlgeboren die eine oder die andere dieser Handschrr. einzusehen oder in Zukunft bei Ihren Arbeiten zu benutzen, so stehen sie Ihnen zu jeder Zeit zu Diensten. <anchor type="b" n="5440" ana="15" xml:id="NidB45804"/>Das Ministerium<anchor type="e" n="5440" ana="15" xml:id="NidE45804"/> wünscht sie für <anchor type="b" n="6713" ana="15" xml:id="NidB45803"/>die Königl. Bibliothek<anchor type="e" n="6713" ana="15" xml:id="NidE45803"/> in <anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB45802"/>Berlin<anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE45802"/> zu erhalten, wahrscheinlich aber überlasse ich sie <anchor type="b" n="12526" ana="15" xml:id="NidB76568"/>der hiesigen<anchor type="e" n="12526" ana="15" xml:id="NidE76568"/>, jedoch unter der Bedingung, daß sie Jedem, der sie benutzen kann und will, zum Gebrauch mitgetheilt werden. Sie eignen sich allerdings mehr für eine öffentliche Büchersammlung, und ich kann sie ja zu jeder Zeit von der Bibliothek erhalten.<lb/>Indem ich mich Ewr. Hochwohlgeboren hohem Wohlwollen angelegentlichst und gehorsamst empfehle und meinen Dank für Ihre gütigen Gesinnungen wiederhole, habe ich die Ehre in größter Verehrung und Ergebenheit zu beharren<lb/>Ewr. Hochwohlgeboren <lb/>ganz gehorsamster<lb/>Heinrich Bernstein<lb/><anchor type="b" n="1018" ana="10" xml:id="NidB45796"/>Breslau<anchor type="e" n="1018" ana="10" xml:id="NidE45796"/> den 9 <hi rend="family:Courier">Dec.</hi><lb/>1823.<lb/>(Ich sende diesen Brief in Einschluß nach <anchor type="b" n="3455" ana="10" xml:id="NidB45800"/><hi rend="family:Courier">Neuwied</hi><anchor type="e" n="3455" ana="10" xml:id="NidE45800"/>)<lb/><milestone unit="start" n="22035"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="22035"/><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="22033"/> [leer]', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7637', 'content' => 'Georg Heinrich Bernstein', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Bernstein, Georg Heinrich', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_datumvon' => '1823-12-09', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '1018', 'content' => 'Breslau', 'bemerkung' => 'GND:2005949-8', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_datengeberhand' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_purlhand' => 'DE-611-38972', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.3,Nr.28', '36_h1zahl' => '3 S. auf Doppelbl., hs. m. 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[1] Ewr. Hochwohlgeboren
mir höchst angenehmes Schreiben, so wie die schönen Geschenke, welche Sie mir mit dem 4ten Hefte Ihrer Indischen Bibliothek und der sich durch außere Eleganz und durch innere Gediegenheit auszeichnenden Ausgabe des Bhagavad-Gita zu machen die Gewogenheit gehabt haben, habe ich – das letztere jedoch erst vor 8–9 Tagen – richtig zu erhalten das Vergnügen gehabt, und eile Ew. Hochwohlgeboren für diese Beweise Ihrer mir so hochschätzbaren wohlwollenden Gesinnungen meinen gehorsamsten und verbindlichsten Dank zu sagen. Die zur öffentlichen Kunde gekommene Abwesenheit Ew. Hochwohlgeboren aus Deutschland bewog mich die Beantwortung Ihres gütigen Schreibens bis zu Ihrer Rückkehr, welche nun erfolgt seyn soll, aufzuschieben und meinen Dank auszusprechen.
Die Lettern, welche Deutschland Ew. Hochwohlgeboren verdankt und auch die hiesige Hochschule verdanken wird, da sie mit solchen gleichfalls versehen werden soll, nehmen sich in dem vorliegenden Druck ausnehmend schön aus und übertreffen die Londoner bei weitem. Die Ausgabe des Bhagavad-Gita läßt nichts zu wünschen übrig und ist vollkommen würdig der Meisterhand, die ihr das Daseyn gegeben. Es ist ein Glück für das jetzt in Deutschland rasch aufblühende Studium der Alt-Indischen Litteratur, daß die Pflanzung und Pflege desselben in unserm Vaterlande so geschickten und weisen Händen anvertraut ist, wie die Ewr. Hochwohlgeboren sind, unter denen es so herrlich gedeiht und schon jetzt zu einer Blüthe gebracht worden ist, in welcher es bisher weder England noch Indien selbst gesehen.
[2] Daß meine Arbeit und die lithographische Ausführung derselben so glücklich gewesen ist, die Zufriedenheit Ewr. Hochwohlgeboren zu erhalten, ist für mich hocherfreulich und ermunternd; sehr angenehm wird es mir seyn, Ihr wohlwollendes Urtheil darüber in der Indischen Bibliothek zu lesen. Mein Verfahren bei der Ausführung, welches Ew. Hochwohlgeboren kennen zu lernen wünschen, war dieses: Ich machte den Schreiber zuerst mit den Buchstaben bekannt, zeichnete sie ihm vor und ließ sie nachzeichnen, wobei ich ihm immer auf die gemachten Fehler sorgfältig aufmerksam machte. Dann ließ ich die Buchstaben und eine Seite des Hitopadaesa von ihm lithographiren, was ziemlich gut ausfiel und bloß meinen Zuhörern in die Hände gegeben wurde, hierauf die 5 Tabellen und zuletzt den gegebenen Text. Jede Platte wurde mir einzeln zugeschickt und ich verbesserte mit eigner Hand alle Unrichtigkeiten, oder ließ sie in meiner Gegenwart durch den Schreiber verbessern. Auf diese Weise konnte der Druck freilich nur sehr langsam fortschreiten und machte mir überhaupt viel Mühe. Der Kostenbetrag beläuft sich mit Einschluß der ersten nicht zu dem Buche gekommenen Blätter auf 145 R. 15 Sg. ℔, das Papier mit dazu gerechnet. Ich habe 310 Exempl. auf Engl. und Deutsch. Vel. Pap. abziehen lassen. Jede Platte mit 2 Seiten kostet zu lithograpiren und abzudrucken 6 R. ℔. – Das Glossarium werde ich mit den Lettern drucken lassen, welche der hiesigen Universität auf meinen Antrag zugesagt worden sind; die Ausarbeitung desselben ist weder eine erfreuliche noch ganz leichte Arbeit.
Ich habe vor einigen Monaten 7 Sanskritische Handschriften aus Indien erhalten, und bedaure sehr, da auch ein Exemplar des Bhagavad-Gita nebst Commentar (in bengal. Schr.) dabei ist, daß ich solches Ew. Hochwohlgeboren zum Behuf Ihrer Ausgabe nicht habe [3] mittheilen können. Ich fand diese Handschriften vor, als ich in der Mitte Septembers von einer Badereise zurückkam, zu welcher Zeit mein Anerbieten zu spät gekommen seyn würde. Herr Prof. Bopp hat sich die Handschr. des Bhagavad-Gita schon im Oktober von mir schicken lassen, noch ehe ich Ihre Ausgabe erhielt, wahrscheinlich um eine Vergleichung anzustellen. Die übrigen Hdschr. enthalten:
No 4. brahmavaivartta janma, die Geburt des Brahma Waiwarta (Purana), bengal. Schr.)
– 3, naiṣadha (Dävanag. Schr.), aber nur 1100 Sloken, und ohne Commentar.
– 4, Tantra Sara (bengal. Schr.)
– 5, Māṛkaṇḍeya purāṇa (bengal. Schr.)
– 6, Padma Purana (desgl.)
– 7, a, Līlavatī von Bhāskarācārya b, Commentar desselben c, Sūrja-Siddhânta, ein astronomisches Werk. (Beng. Schr.)
Wünschen Ew. Hochwohlgeboren die eine oder die andere dieser Handschrr. einzusehen oder in Zukunft bei Ihren Arbeiten zu benutzen, so stehen sie Ihnen zu jeder Zeit zu Diensten. Das Ministerium wünscht sie für die Königl. Bibliothek in Berlin zu erhalten, wahrscheinlich aber überlasse ich sie der hiesigen, jedoch unter der Bedingung, daß sie Jedem, der sie benutzen kann und will, zum Gebrauch mitgetheilt werden. Sie eignen sich allerdings mehr für eine öffentliche Büchersammlung, und ich kann sie ja zu jeder Zeit von der Bibliothek erhalten.
Indem ich mich Ewr. Hochwohlgeboren hohem Wohlwollen angelegentlichst und gehorsamst empfehle und meinen Dank für Ihre gütigen Gesinnungen wiederhole, habe ich die Ehre in größter Verehrung und Ergebenheit zu beharren
Ewr. Hochwohlgeboren
ganz gehorsamster
Heinrich Bernstein
Breslau den 9 Dec.
1823.
(Ich sende diesen Brief in Einschluß nach Neuwied)
[4] [leer]
mir höchst angenehmes Schreiben, so wie die schönen Geschenke, welche Sie mir mit dem 4ten Hefte Ihrer Indischen Bibliothek und der sich durch außere Eleganz und durch innere Gediegenheit auszeichnenden Ausgabe des Bhagavad-Gita zu machen die Gewogenheit gehabt haben, habe ich – das letztere jedoch erst vor 8–9 Tagen – richtig zu erhalten das Vergnügen gehabt, und eile Ew. Hochwohlgeboren für diese Beweise Ihrer mir so hochschätzbaren wohlwollenden Gesinnungen meinen gehorsamsten und verbindlichsten Dank zu sagen. Die zur öffentlichen Kunde gekommene Abwesenheit Ew. Hochwohlgeboren aus Deutschland bewog mich die Beantwortung Ihres gütigen Schreibens bis zu Ihrer Rückkehr, welche nun erfolgt seyn soll, aufzuschieben und meinen Dank auszusprechen.
Die Lettern, welche Deutschland Ew. Hochwohlgeboren verdankt und auch die hiesige Hochschule verdanken wird, da sie mit solchen gleichfalls versehen werden soll, nehmen sich in dem vorliegenden Druck ausnehmend schön aus und übertreffen die Londoner bei weitem. Die Ausgabe des Bhagavad-Gita läßt nichts zu wünschen übrig und ist vollkommen würdig der Meisterhand, die ihr das Daseyn gegeben. Es ist ein Glück für das jetzt in Deutschland rasch aufblühende Studium der Alt-Indischen Litteratur, daß die Pflanzung und Pflege desselben in unserm Vaterlande so geschickten und weisen Händen anvertraut ist, wie die Ewr. Hochwohlgeboren sind, unter denen es so herrlich gedeiht und schon jetzt zu einer Blüthe gebracht worden ist, in welcher es bisher weder England noch Indien selbst gesehen.
[2] Daß meine Arbeit und die lithographische Ausführung derselben so glücklich gewesen ist, die Zufriedenheit Ewr. Hochwohlgeboren zu erhalten, ist für mich hocherfreulich und ermunternd; sehr angenehm wird es mir seyn, Ihr wohlwollendes Urtheil darüber in der Indischen Bibliothek zu lesen. Mein Verfahren bei der Ausführung, welches Ew. Hochwohlgeboren kennen zu lernen wünschen, war dieses: Ich machte den Schreiber zuerst mit den Buchstaben bekannt, zeichnete sie ihm vor und ließ sie nachzeichnen, wobei ich ihm immer auf die gemachten Fehler sorgfältig aufmerksam machte. Dann ließ ich die Buchstaben und eine Seite des Hitopadaesa von ihm lithographiren, was ziemlich gut ausfiel und bloß meinen Zuhörern in die Hände gegeben wurde, hierauf die 5 Tabellen und zuletzt den gegebenen Text. Jede Platte wurde mir einzeln zugeschickt und ich verbesserte mit eigner Hand alle Unrichtigkeiten, oder ließ sie in meiner Gegenwart durch den Schreiber verbessern. Auf diese Weise konnte der Druck freilich nur sehr langsam fortschreiten und machte mir überhaupt viel Mühe. Der Kostenbetrag beläuft sich mit Einschluß der ersten nicht zu dem Buche gekommenen Blätter auf 145 R. 15 Sg. ℔, das Papier mit dazu gerechnet. Ich habe 310 Exempl. auf Engl. und Deutsch. Vel. Pap. abziehen lassen. Jede Platte mit 2 Seiten kostet zu lithograpiren und abzudrucken 6 R. ℔. – Das Glossarium werde ich mit den Lettern drucken lassen, welche der hiesigen Universität auf meinen Antrag zugesagt worden sind; die Ausarbeitung desselben ist weder eine erfreuliche noch ganz leichte Arbeit.
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– 6, Padma Purana (desgl.)
– 7, a, Līlavatī von Bhāskarācārya b, Commentar desselben c, Sūrja-Siddhânta, ein astronomisches Werk. (Beng. Schr.)
Wünschen Ew. Hochwohlgeboren die eine oder die andere dieser Handschrr. einzusehen oder in Zukunft bei Ihren Arbeiten zu benutzen, so stehen sie Ihnen zu jeder Zeit zu Diensten. Das Ministerium wünscht sie für die Königl. Bibliothek in Berlin zu erhalten, wahrscheinlich aber überlasse ich sie der hiesigen, jedoch unter der Bedingung, daß sie Jedem, der sie benutzen kann und will, zum Gebrauch mitgetheilt werden. Sie eignen sich allerdings mehr für eine öffentliche Büchersammlung, und ich kann sie ja zu jeder Zeit von der Bibliothek erhalten.
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Ewr. Hochwohlgeboren
ganz gehorsamster
Heinrich Bernstein
Breslau den 9 Dec.
1823.
(Ich sende diesen Brief in Einschluß nach Neuwied)
[4] [leer]