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An den herrlichen Kunstgebilden würde ich dort neue Begeisterung und Lebensmuth schöpfen, und wieder der Kunst ganz leben können, was hier nun einmal nicht geht. – Ich mögte mich überhaupt auf Lebenszeit dort nieder laßen, um nicht wieder wieder fort zu gehen, da es für mich der liebste und paßenste Ort ist, und ich doch eigentlich keine Heimath mehr habe; aber gleich mit Sack <span class="notice-1807 ">[4]</span> und Pack hinziehen geht auch nicht, da ich hier nicht alle Capitalien die gut stehen, kündigen kann, ehe ich weiß wie ich sie wieder dort anlege, und mich einrichte, wovon man sich erst am Orte selbst informiren muß. – Wir haben schon einen Theil unserer Gelder in Staatspapieren, und <span class="index-3669 tp-29314 ">Marianne</span> hat jetzt wieder 1200 <span class="notice-23258 ">r.</span> gekündigt, wofür sie Staatspapiere nehmen will; aber unser ganzes bischen Vermögen in Staatspapieren umzusetzen, ist doch zu gewagt, erstenʼs wegen den <span class="family-courier ">Chancen</span> eines Krieges, und dann fürch<span class="notice-23259 ">[te]</span> ich immer bestohlen zu werden, was man riskiren muß wenn man in einem fremden Hause und bei fremden Leuten wohnt, was bei uns meistentheils der Fall ist, denn es haben nicht alle Menschen das Glück, Haus, Hof, und ehrliche Leute zu besitzen, wie Du!<br>Wenn ich einen andern nähern Ort wie <span class="index-289 tp-54646 ">Florenz</span> wüßte, so würde ich ihn vorziehen, aber von allen großen Städten die ich kenne ist keine meinen Verhältnißen, und auch meinem Geschmack so anpaßend, denn <span class="index-16 tp-29316 family-courier ">Wien</span> was für meinen Verdienst am besten ist wieder in Hinsicht des <span class="family-courier ">Clima</span> nicht tauglich für uns. Ich hoffe immer ein höherer Fingerzeig soll mich zu einen festen Entschluß bringen, und so lange will ich noch <span class="index-5107 tp-54647 ">hier</span> mein Nestchen behalten, was seiner Schönheit wegen mir ja von allen beneidet wird; ja ich könnte mich vielleicht entschließen, ganz hier zu bleiben, wenn ich nicht meine Kunst so liebte, und <span class="index-3669 tp-29315 ">meine Tochter</span> noch bilden müßte. – Daß <span class="index-4695 tp-29317 ">Agnes Tieck</span> heirathet hat mich recht gefreut, da sie und die ihrigen es immer gewünscht haben, <span class="index-5108 tp-29332 ">ihr künftiger Mann</span> wird gewiß recht glücklich mit ihr sein, denn sie ist besonders seit <span class="index-2061 tp-29318 ">der Schwester</span> Tode so liebens würdig, daß ich mich selbst in sie verliebt hätte wenn ich ein Mann wäre. 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Erinnert sie sich noch der schönen Parthie auf dem Drachenfels die du so gütig veranstaltet? ich denke noch mit der lebhaftesten Freude an alles Schöne was ich </span><span class="notice-1811 notice-1809 ">[2]</span><span class="notice-1811 "> bei Dir genoßen, und das Fläschchen mit Rhein waßer was </span><span class="notice-1811 index-3669 tp-54661 ">meine Marianne</span><span class="notice-1811 "> mitgenommen, und sehr hoch hält, nehme ich oft selbst in die Hand und betrachte es mit Rührung, weil der liebe Fluß für mich mit so vielen schönen und theuren Erinnerungen verknüpft ist. – Ich bitte </span><span class="notice-1811 index-5500 tp-54663 index-5182 tp-54670 ">die Familie Flotho</span><span class="notice-1811 "> ja recht herzlich von uns zu grüßen </span><span class="notice-1811 notice-1810 ">[1]</span><span class="notice-1811 "> wir schwärmen noch oft von ihnen und ich wünschte für meine Tochter nie einen beßern Umgang als </span><span class="notice-1811 index-5187 tp-54671 ">die liebens würdige Fräulein Marie</span><span class="notice-1811 ">. – Marianne empfielt sich deinen väterlichen Wohlwollen, und dankt herzlich für die freundlichen Worte, die Du Marienʼs Briefe beigefügt, sie ist sehr stolz einige Zeilen von deiner Hand zu besitzen. – Indem ich Dich bitte mir Deine fernere Liebe und Freundschaft zu erhalten, bleibe ich Deine dankbare, und mit treuer Liebe ergebene Nichte </span><span class="notice-1811 family-courier ">Augusta Buttlar</span>', 'isaprint' => false, 'isnewtranslation' => true, 'statemsg' => 'betamsg23', 'cittitle' => 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/1621', 'description' => 'Augusta von Buttlar an August Wilhelm von Schlegel am 18.06.1842, Tetschen, Bonn', 'adressatort' => 'Bonn <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/1001909-1">GND</a>', 'absendeort' => 'Tetschen <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4106190-1">GND</a>', 'date' => '18.06.1842', 'adressat' => array(), 'adrCitation' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'absender' => array( (int) 1476 => array( 'ID' => '1476', 'project' => '1', 'timecreate' => '2013-03-26 11:52:18', 'timelastchg' => '2017-12-20 18:35:04', 'key' => 'AWS-ap-0050', 'docTyp' => array( [maximum depth reached] ), '39_name' => 'Buttlar, Augusta von', '39_namevar' => 'Ernst, Augusta (Geburtsname)', '39_gebdatum' => '1796-07-17', '39_toddatum' => '1857-07-05', '39_geschlecht' => 'w', '39_lebenwirken' => 'Malerin, Miniaturistin, Zeichnerin Augusta („Gustchen“) von Buttlar begann ihre Ausbildung zur Malerin 1810 in Dresden unter der Aufsicht von Friedrich Matthäi. 1816 heiratete sie den russischen Obristen Heinrich Ludwig von Buttlar, mit dem sie zwei Töchter, Marianne und Adelheid, hatte. 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Übrigens muß ich nur bemerken daß diese Zeichnung nicht so sauber und elegant gezeichnet ist wie meine jetzigen Arbeiten, und die <span class="family-courier ">Johanna dʼArc</span> in dieser Hinsicht den Vorzug hat. – Vor meiner Abreise von Dresden wollte ich dir noch schreiben, als ich von <span class="index-5105 tp-29333 ">unserer Königin</span> den Auftrag zu einer Arbeit erhielt die meine ganze Zeit u Geisteskräfte in Anspruch nahm, aber zu meiner Freude über alle Erwartung Beifall gefunden hat, denn als ich <span class="index-5106 tp-54641 ">das Bildchen</span> der Königin selbst überbrachte, war sie darüber so gerührt u <span class="notice-1806 ">[3]</span> und überrascht daß sie weinte und mir vor Dankbarkeit immer die Hände drückte. 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Der wenige Verdienst in Dresden würde mich muthlos machen, wenn nicht grade meine jetzigen Arbeiten besonders Beifall gefunden hätten, woraus ich doch sehe daß meine Rheinreise wo ich so viel Schönes von Kunst gesehen und gehört, nicht nutzlos für mich war. – Aber ich bin fest entschloßen nächsten Winter nicht wieder nach den dummen Dresden zu gehen, wo meine Kunst aus Mangel an Aufmunterung und Lebendiger Anregung, einschlafen und zu Grunde gehen muß, um so mehr da ich immer eines Impulses von Außen bedarf um nicht in Apathie zu fallen, die theilweise auch phisisch, da das Maas meiner Kräfte sehr beschränkt ist. – Wenn ich die Reise kosten nicht scheute, so zöge es mich am meisten nach <span class="index-289 tp-29313 ">Florenz</span>, wo das Leben eher wohlfeiler als theurer wie in Dresden ist, und wo ich mir sehr gute Empfelungen am Hof & & verschaffen könnte. An den herrlichen Kunstgebilden würde ich dort neue Begeisterung und Lebensmuth schöpfen, und wieder der Kunst ganz leben können, was hier nun einmal nicht geht. – Ich mögte mich überhaupt auf Lebenszeit dort nieder laßen, um nicht wieder wieder fort zu gehen, da es für mich der liebste und paßenste Ort ist, und ich doch eigentlich keine Heimath mehr habe; aber gleich mit Sack <span class="notice-1807 ">[4]</span> und Pack hinziehen geht auch nicht, da ich hier nicht alle Capitalien die gut stehen, kündigen kann, ehe ich weiß wie ich sie wieder dort anlege, und mich einrichte, wovon man sich erst am Orte selbst informiren muß. – Wir haben schon einen Theil unserer Gelder in Staatspapieren, und <span class="index-3669 tp-29314 ">Marianne</span> hat jetzt wieder 1200 <span class="notice-23258 ">r.</span> gekündigt, wofür sie Staatspapiere nehmen will; aber unser ganzes bischen Vermögen in Staatspapieren umzusetzen, ist doch zu gewagt, erstenʼs wegen den <span class="family-courier ">Chancen</span> eines Krieges, und dann fürch<span class="notice-23259 ">[te]</span> ich immer bestohlen zu werden, was man riskiren muß wenn man in einem fremden Hause und bei fremden Leuten wohnt, was bei uns meistentheils der Fall ist, denn es haben nicht alle Menschen das Glück, Haus, Hof, und ehrliche Leute zu besitzen, wie Du!<br>Wenn ich einen andern nähern Ort wie <span class="index-289 tp-54646 ">Florenz</span> wüßte, so würde ich ihn vorziehen, aber von allen großen Städten die ich kenne ist keine meinen Verhältnißen, und auch meinem Geschmack so anpaßend, denn <span class="index-16 tp-29316 family-courier ">Wien</span> was für meinen Verdienst am besten ist wieder in Hinsicht des <span class="family-courier ">Clima</span> nicht tauglich für uns. Ich hoffe immer ein höherer Fingerzeig soll mich zu einen festen Entschluß bringen, und so lange will ich noch <span class="index-5107 tp-54647 ">hier</span> mein Nestchen behalten, was seiner Schönheit wegen mir ja von allen beneidet wird; ja ich könnte mich vielleicht entschließen, ganz hier zu bleiben, wenn ich nicht meine Kunst so liebte, und <span class="index-3669 tp-29315 ">meine Tochter</span> noch bilden müßte. – Daß <span class="index-4695 tp-29317 ">Agnes Tieck</span> heirathet hat mich recht gefreut, da sie und die ihrigen es immer gewünscht haben, <span class="index-5108 tp-29332 ">ihr künftiger Mann</span> wird gewiß recht glücklich mit ihr sein, denn sie ist besonders seit <span class="index-2061 tp-29318 ">der Schwester</span> Tode so liebens würdig, daß ich mich selbst in sie verliebt hätte wenn ich ein Mann wäre. Sie war auch gegen uns besonders freundlich und aufmerksam, und wir verdanken ihrer Güte manchen Theater Genuß; <span class="index-48 tp-29319 ">Tieck</span> habe ich übrigens den <span class="notice-1811 ">ganzen Winter nur dreimal gesehen; jetzt ist er nun wieder in </span><span class="notice-1811 index-2275 tp-29320 ">Potsdamm</span><span class="notice-1811 ">, und macht dort </span><span class="notice-1811 underline-1 ">einen beßern </span><span class="notice-1811 underline-1 index-5666 tp-54654 ">Herrn von Beßer</span><span class="notice-1811 ">. </span><span class="notice-1811 cite tp-57989 ">Verzeih mein theuerster Oheim daß ich Dich mit einer so langen Epistel belästigt habe, aber ich verstehe leider nicht die Kunst mit wenig Worten viel zu sagen</span><span class="notice-1811 ">, so wie mir auch die Gabe fehlt, die Gefühle die Dankbarkeit und </span><span class="notice-1811 notice-1808 ">[3]</span><span class="notice-1811 "> Verehrung die ich für dich hege, an den Tag zu legen. – Grüße deine Leute, vorzüglich </span><span class="notice-1811 index-2417 tp-29321 ">die gute Marie</span><span class="notice-1811 "> recht herzlich von uns, und wenn du keine Zeit zum schreiben hast, so wäre es sehr freundlich wenn sie uns von Deinem Ergehen etwas mittheilte, wie sie es vergangenen Winter so gütig gethan. Erinnert sie sich noch der schönen Parthie auf dem Drachenfels die du so gütig veranstaltet? ich denke noch mit der lebhaftesten Freude an alles Schöne was ich </span><span class="notice-1811 notice-1809 ">[2]</span><span class="notice-1811 "> bei Dir genoßen, und das Fläschchen mit Rhein waßer was </span><span class="notice-1811 index-3669 tp-54661 ">meine Marianne</span><span class="notice-1811 "> mitgenommen, und sehr hoch hält, nehme ich oft selbst in die Hand und betrachte es mit Rührung, weil der liebe Fluß für mich mit so vielen schönen und theuren Erinnerungen verknüpft ist. – Ich bitte </span><span class="notice-1811 index-5500 tp-54663 index-5182 tp-54670 ">die Familie Flotho</span><span class="notice-1811 "> ja recht herzlich von uns zu grüßen </span><span class="notice-1811 notice-1810 ">[1]</span><span class="notice-1811 "> wir schwärmen noch oft von ihnen und ich wünschte für meine Tochter nie einen beßern Umgang als </span><span class="notice-1811 index-5187 tp-54671 ">die liebens würdige Fräulein Marie</span><span class="notice-1811 ">. – Marianne empfielt sich deinen väterlichen Wohlwollen, und dankt herzlich für die freundlichen Worte, die Du Marienʼs Briefe beigefügt, sie ist sehr stolz einige Zeilen von deiner Hand zu besitzen. – Indem ich Dich bitte mir Deine fernere Liebe und Freundschaft zu erhalten, bleibe ich Deine dankbare, und mit treuer Liebe ergebene Nichte </span><span class="notice-1811 family-courier ">Augusta Buttlar</span>', '36_xml' => '<p><milestone unit="start" n="1804"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1804"/> <hi rend="underline:1"><placeName key="5107">Tetschen</placeName> in Böhmen, <placeName key="8763">Leitmeritzer</placeName> Kreis</hi><lb/>den 18 Juni 1842<lb/>Mein verehrtester Oheim!<lb/>Wenn Du auch seit längerer Zeit kein Produckt meines herrlichen Briefstylʼs erhalten hat, so war mein Geist doch nie Lebendiger mit Dir beschäftigt, als in der jünst vergangenen Zeit, aber zu meiner angebornen Antipathie fürʼs Briefschreiben kommt noch das entmuthigende Gefühl meiner Stümperei in diesem Punkte hinzu, welches sich bei dem Gedanken an Jemand zu schreiben der das arme Machwerk streng beurtheilt so steigert, daß ich nur mit Angst die Feder ergreife, und deshalb noch schlechter schreibe wie sonst. Die beruhigenden Nachrichten über Deine Gesundheit, die mir noch unlängst durch <name key="3096" type="periodical">die allgemeine Zeitung</name> bestättigt wurden, haben uns sehr erfreut, so wie <hi rend="offset:4">ich</hi> auch in derselben Zeitung einen besondern Artikel über Dich und Deine großen Verdienste, mit Stolz und Freude gelesen habe. <lb/>Die schrecklichen Begebenheiten in <placeName key="98">Hamburg</placeName> und <placeName key="171">Paris</placeName> werden auch Dich ergriffen haben? mit der innigsten Theilname habe ich dabei <persName key="2286">meiner guten alten Tante</persName> und <persName key="3671"><persName key="3460">meiner Cousinen</persName></persName> in <placeName key="2755">Harburg</placeName> gedacht, die der Schreckenscene so nahe waren, mögen sie selbst nur nicht dabei betheiligt sein! ich war im ersten Augenblick willens dieser verehrungswürdigen Frau einige Zeilen der Theilname zu schreiben, da ich aber nie in <milestone unit="start" n="1805"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1805"/> Correspondenz mit ihr gestanden so fürchtete ich daß sie es vielleicht sonderbar finden würde, ja ich weiß nicht einmal ob sie noch wohlwollend gegen mich gesinnt ist. – Ich hoffe die Absicht Dir dieses Frühjahr etwas von meiner Hände Arbeit zu senden, nämlich <name key="5109" type="work">eine Zeichnung nach der Natur <persName key="5929">der <hi rend="family:Courier">Johanna dʼArc</hi></persName> von <persName key="8764">der Prinzeßin Marie von Orleans</persName></name>, aber ich hatte keine Gelegenheit sie dir zu schicken denn <persName key="5504"><hi rend="family:Courier">M</hi><hi rend="family:Courier;offset:4;underline:1">rs</hi><hi rend="family:Courier"> Austin</hi></persName> die ich ersuchen ließ selbige mitzunehmen, Lehnte es ab, und verwies mich an <persName key="6904">Profeßor Naumann</persName>, der aber als ich ihre Antwort erhielt, bereits von <placeName key="13">Dresden</placeName> abgereist war. Nun werde ich bis zum Herbst warten, wo sich leichter eine Gelegenheit findet Dir etwas zu schicken. Mögtest Du vielleicht lieber etwas anderes haben, so stelle ich Dir noch <name key="5063" type="work">die Zeichnung der Apotheose des <persName key="274">Homer</persName></name> zur Wahl, die ich während meines Aufenthaltes in <placeName key="292">London</placeName> gezeichnet, und wo ich von mehreren Gelehrten namentlich <persName key="5065">den guten Noehden</persName> aufgefordert wurde sie in Kupfer stechen zu laßen, da dies aber nur ein Werk für Gelehrte und Archeologen gewesen wäre, und nicht fürʼs größere Publicum so hätten sich die Unkosten nicht gedeckt, und Die Sache ist deshalb unterblieben. Übrigens muß ich nur bemerken daß diese Zeichnung nicht so sauber und elegant gezeichnet ist wie meine jetzigen Arbeiten, und die <hi rend="family:Courier">Johanna dʼArc</hi> in dieser Hinsicht den Vorzug hat. – Vor meiner Abreise von Dresden wollte ich dir noch schreiben, als ich von <persName key="5105">unserer Königin</persName> den Auftrag zu einer Arbeit erhielt die meine ganze Zeit u Geisteskräfte in Anspruch nahm, aber zu meiner Freude über alle Erwartung Beifall gefunden hat, denn als ich <name key="5106" type="work">das Bildchen</name> der Königin selbst überbrachte, war sie darüber so gerührt u <milestone unit="start" n="1806"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1806"/> und überrascht daß sie weinte und mir vor Dankbarkeit immer die Hände drückte. 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Der wenige Verdienst in Dresden würde mich muthlos machen, wenn nicht grade meine jetzigen Arbeiten besonders Beifall gefunden hätten, woraus ich doch sehe daß meine Rheinreise wo ich so viel Schönes von Kunst gesehen und gehört, nicht nutzlos für mich war. – Aber ich bin fest entschloßen nächsten Winter nicht wieder nach den dummen Dresden zu gehen, wo meine Kunst aus Mangel an Aufmunterung und Lebendiger Anregung, einschlafen und zu Grunde gehen muß, um so mehr da ich immer eines Impulses von Außen bedarf um nicht in Apathie zu fallen, die theilweise auch phisisch, da das Maas meiner Kräfte sehr beschränkt ist. – Wenn ich die Reise kosten nicht scheute, so zöge es mich am meisten nach <placeName key="289">Florenz</placeName>, wo das Leben eher wohlfeiler als theurer wie in Dresden ist, und wo ich mir sehr gute Empfelungen am Hof & & verschaffen könnte. An den herrlichen Kunstgebilden würde ich dort neue Begeisterung und Lebensmuth schöpfen, und wieder der Kunst ganz leben können, was hier nun einmal nicht geht. – Ich mögte mich überhaupt auf Lebenszeit dort nieder laßen, um nicht wieder wieder fort zu gehen, da es für mich der liebste und paßenste Ort ist, und ich doch eigentlich keine Heimath mehr habe; aber gleich mit Sack <milestone unit="start" n="1807"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1807"/> und Pack hinziehen geht auch nicht, da ich hier nicht alle Capitalien die gut stehen, kündigen kann, ehe ich weiß wie ich sie wieder dort anlege, und mich einrichte, wovon man sich erst am Orte selbst informiren muß. – Wir haben schon einen Theil unserer Gelder in Staatspapieren, und <persName key="3669">Marianne</persName> hat jetzt wieder 1200 <milestone unit="start" n="23258"/>r.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="23258"/> gekündigt, wofür sie Staatspapiere nehmen will; aber unser ganzes bischen Vermögen in Staatspapieren umzusetzen, ist doch zu gewagt, erstenʼs wegen den <hi rend="family:Courier">Chancen</hi> eines Krieges, und dann fürch<milestone unit="start" n="23259"/>[te]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="23259"/> ich immer bestohlen zu werden, was man riskiren muß wenn man in einem fremden Hause und bei fremden Leuten wohnt, was bei uns meistentheils der Fall ist, denn es haben nicht alle Menschen das Glück, Haus, Hof, und ehrliche Leute zu besitzen, wie Du!<lb/>Wenn ich einen andern nähern Ort wie <placeName key="289">Florenz</placeName> wüßte, so würde ich ihn vorziehen, aber von allen großen Städten die ich kenne ist keine meinen Verhältnißen, und auch meinem Geschmack so anpaßend, denn <placeName key="16"><hi rend="family:Courier">Wien</hi></placeName> was für meinen Verdienst am besten ist wieder in Hinsicht des <hi rend="family:Courier">Clima</hi> nicht tauglich für uns. Ich hoffe immer ein höherer Fingerzeig soll mich zu einen festen Entschluß bringen, und so lange will ich noch <placeName key="5107">hier</placeName> mein Nestchen behalten, was seiner Schönheit wegen mir ja von allen beneidet wird; ja ich könnte mich vielleicht entschließen, ganz hier zu bleiben, wenn ich nicht meine Kunst so liebte, und <persName key="3669">meine Tochter</persName> noch bilden müßte. – Daß <persName key="4695">Agnes Tieck</persName> heirathet hat mich recht gefreut, da sie und die ihrigen es immer gewünscht haben, <persName key="5108">ihr künftiger Mann</persName> wird gewiß recht glücklich mit ihr sein, denn sie ist besonders seit <persName key="2061">der Schwester</persName> Tode so liebens würdig, daß ich mich selbst in sie verliebt hätte wenn ich ein Mann wäre. Sie war auch gegen uns besonders freundlich und aufmerksam, und wir verdanken ihrer Güte manchen Theater Genuß; <persName key="48">Tieck</persName> habe ich übrigens den <milestone unit="start" n="1811"/>ganzen Winter nur dreimal gesehen; jetzt ist er nun wieder in <placeName key="2275">Potsdamm</placeName>, und macht dort <hi rend="underline:1">einen beßern <persName key="5666">Herrn von Beßer</persName></hi>. Verzeih mein theuerster Oheim daß ich Dich mit einer so langen Epistel belästigt habe, aber ich verstehe leider nicht die Kunst mit wenig Worten viel zu sagen, so wie mir auch die Gabe fehlt, die Gefühle die Dankbarkeit und <milestone unit="start" n="1808"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1808"/> Verehrung die ich für dich hege, an den Tag zu legen. – Grüße deine Leute, vorzüglich <persName key="2417">die gute Marie</persName> recht herzlich von uns, und wenn du keine Zeit zum schreiben hast, so wäre es sehr freundlich wenn sie uns von Deinem Ergehen etwas mittheilte, wie sie es vergangenen Winter so gütig gethan. Erinnert sie sich noch der schönen Parthie auf dem Drachenfels die du so gütig veranstaltet? ich denke noch mit der lebhaftesten Freude an alles Schöne was ich <milestone unit="start" n="1809"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1809"/> bei Dir genoßen, und das Fläschchen mit Rhein waßer was <persName key="3669">meine Marianne</persName> mitgenommen, und sehr hoch hält, nehme ich oft selbst in die Hand und betrachte es mit Rührung, weil der liebe Fluß für mich mit so vielen schönen und theuren Erinnerungen verknüpft ist. – Ich bitte <persName key="5500"><persName key="5182">die Familie Flotho</persName></persName> ja recht herzlich von uns zu grüßen <milestone unit="start" n="1810"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1810"/> wir schwärmen noch oft von ihnen und ich wünschte für meine Tochter nie einen beßern Umgang als <persName key="5187">die liebens würdige Fräulein Marie</persName>. – Marianne empfielt sich deinen väterlichen Wohlwollen, und dankt herzlich für die freundlichen Worte, die Du Marienʼs Briefe beigefügt, sie ist sehr stolz einige Zeilen von deiner Hand zu besitzen. – Indem ich Dich bitte mir Deine fernere Liebe und Freundschaft zu erhalten, bleibe ich Deine dankbare, und mit treuer Liebe ergebene Nichte <hi rend="family:Courier">Augusta Buttlar</hi><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Randbeschriftung</title></note><milestone unit="end" n="1811"/></p>', '36_xml_standoff' => '<milestone unit="start" n="1804"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1804"/> <hi rend="underline:1"><anchor type="b" n="5107" ana="10" xml:id="NidB29303"/>Tetschen<anchor type="e" n="5107" ana="10" xml:id="NidE29303"/> in Böhmen, <anchor type="b" n="8763" ana="10" xml:id="NidB54602"/>Leitmeritzer<anchor type="e" n="8763" ana="10" xml:id="NidE54602"/> Kreis</hi><lb/>den 18 Juni 1842<lb/>Mein verehrtester Oheim!<lb/><anchor type="b" n="6716" ana="16" xml:id="NidB52819"/>Wenn Du auch seit längerer Zeit kein Produckt meines herrlichen Briefstylʼs erhalten hat, so war mein Geist doch nie Lebendiger mit Dir beschäftigt, als in der jünst vergangenen Zeit<anchor type="e" n="6716" ana="16" xml:id="NidE52819"/>, aber zu meiner angebornen Antipathie fürʼs Briefschreiben kommt noch das entmuthigende Gefühl meiner Stümperei in diesem Punkte hinzu, welches sich bei dem Gedanken an Jemand zu schreiben der das arme Machwerk streng beurtheilt so steigert, daß ich nur mit Angst die Feder ergreife, und deshalb noch schlechter schreibe wie sonst. Die beruhigenden Nachrichten über Deine Gesundheit, die mir noch unlängst durch <anchor type="b" n="3096" ana="13" xml:id="NidB54626"/>die allgemeine Zeitung<anchor type="e" n="3096" ana="13" xml:id="NidE54626"/> bestättigt wurden, haben uns sehr erfreut, so wie <hi rend="offset:4">ich</hi> auch in derselben Zeitung einen besondern Artikel über Dich und Deine großen Verdienste, mit Stolz und Freude gelesen habe. <lb/>Die schrecklichen Begebenheiten in <anchor type="b" n="98" ana="10" xml:id="NidB29304"/>Hamburg<anchor type="e" n="98" ana="10" xml:id="NidE29304"/> und <anchor type="b" n="171" ana="10" xml:id="NidB29305"/>Paris<anchor type="e" n="171" ana="10" xml:id="NidE29305"/> werden auch Dich ergriffen haben? mit der innigsten Theilname habe ich dabei <anchor type="b" n="2286" ana="11" xml:id="NidB29334"/>meiner guten alten Tante<anchor type="e" n="2286" ana="11" xml:id="NidE29334"/> und <anchor type="b" n="3671" ana="11" xml:id="NidB29336"/><anchor type="b" n="3460" ana="11" xml:id="NidB29335"/>meiner Cousinen<anchor type="e" n="3460" ana="11" xml:id="NidE29335"/><anchor type="e" n="3671" ana="11" xml:id="NidE29336"/> in <anchor type="b" n="2755" ana="10" xml:id="NidB29306"/>Harburg<anchor type="e" n="2755" ana="10" xml:id="NidE29306"/> gedacht, die der Schreckenscene so nahe waren, mögen sie selbst nur nicht dabei betheiligt sein! ich war im ersten Augenblick willens dieser verehrungswürdigen Frau einige Zeilen der Theilname zu schreiben, da ich aber nie in <milestone unit="start" n="1805"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1805"/> Correspondenz mit ihr gestanden so fürchtete ich daß sie es vielleicht sonderbar finden würde, ja ich weiß nicht einmal ob sie noch wohlwollend gegen mich gesinnt ist. – Ich hoffe die Absicht Dir dieses Frühjahr etwas von meiner Hände Arbeit zu senden, nämlich <anchor type="b" n="5109" ana="12" xml:id="NidB30608"/>eine Zeichnung nach der Natur <anchor type="b" n="5929" ana="11" xml:id="NidB54628"/>der <hi rend="family:Courier">Johanna dʼArc</hi><anchor type="e" n="5929" ana="11" xml:id="NidE54628"/> von <anchor type="b" n="8764" ana="11" xml:id="NidB54629"/>der Prinzeßin Marie von Orleans<anchor type="e" n="8764" ana="11" xml:id="NidE54629"/><anchor type="e" n="5109" ana="12" xml:id="NidE30608"/>, aber ich hatte keine Gelegenheit sie dir zu schicken denn <anchor type="b" n="5504" ana="11" xml:id="NidB54630"/><hi rend="family:Courier">M</hi><hi rend="family:Courier;offset:4;underline:1">rs</hi><hi rend="family:Courier"> Austin</hi><anchor type="e" n="5504" ana="11" xml:id="NidE54630"/> die ich ersuchen ließ selbige mitzunehmen, Lehnte es ab, und verwies mich an <anchor type="b" n="6904" ana="11" xml:id="NidB54632"/>Profeßor Naumann<anchor type="e" n="6904" ana="11" xml:id="NidE54632"/>, der aber als ich ihre Antwort erhielt, bereits von <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB29331"/>Dresden<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE29331"/> abgereist war. 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Übrigens muß ich nur bemerken daß diese Zeichnung nicht so sauber und elegant gezeichnet ist wie meine jetzigen Arbeiten, und die <hi rend="family:Courier">Johanna dʼArc</hi> in dieser Hinsicht den Vorzug hat. – Vor meiner Abreise von Dresden wollte ich dir noch schreiben, als ich von <anchor type="b" n="5105" ana="11" xml:id="NidB29333"/>unserer Königin<anchor type="e" n="5105" ana="11" xml:id="NidE29333"/> den Auftrag zu einer Arbeit erhielt die meine ganze Zeit u Geisteskräfte in Anspruch nahm, aber zu meiner Freude über alle Erwartung Beifall gefunden hat, denn als ich <anchor type="b" n="5106" ana="12" xml:id="NidB54641"/>das Bildchen<anchor type="e" n="5106" ana="12" xml:id="NidE54641"/> der Königin selbst überbrachte, war sie darüber so gerührt u <milestone unit="start" n="1806"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1806"/> und überrascht daß sie weinte und mir vor Dankbarkeit immer die Hände drückte. Diese Arbeit, und noch <anchor type="b" n="5110" ana="12" xml:id="NidB29338"/>ein kleines Kinder Portrait<anchor type="e" n="5110" ana="12" xml:id="NidE29338"/> waren aber die einzigen bestellten Arbeiten während meines ganzen Dresdner Winter Aufenthaltes, meine übrigen Arbeiten waren meistentheils Geschenke, denn um nur nicht aus der Übung des Malens nach der Natur zu kommen, muß ich die Leute noch bitten mir aus Gefälligkeit zu sitzen. Der wenige Verdienst in Dresden würde mich muthlos machen, wenn nicht grade meine jetzigen Arbeiten besonders Beifall gefunden hätten, woraus ich doch sehe daß meine Rheinreise wo ich so viel Schönes von Kunst gesehen und gehört, nicht nutzlos für mich war. – Aber ich bin fest entschloßen nächsten Winter nicht wieder nach den dummen Dresden zu gehen, wo meine Kunst aus Mangel an Aufmunterung und Lebendiger Anregung, einschlafen und zu Grunde gehen muß, um so mehr da ich immer eines Impulses von Außen bedarf um nicht in Apathie zu fallen, die theilweise auch phisisch, da das Maas meiner Kräfte sehr beschränkt ist. – Wenn ich die Reise kosten nicht scheute, so zöge es mich am meisten nach <anchor type="b" n="289" ana="10" xml:id="NidB29313"/>Florenz<anchor type="e" n="289" ana="10" xml:id="NidE29313"/>, wo das Leben eher wohlfeiler als theurer wie in Dresden ist, und wo ich mir sehr gute Empfelungen am Hof & & verschaffen könnte. An den herrlichen Kunstgebilden würde ich dort neue Begeisterung und Lebensmuth schöpfen, und wieder der Kunst ganz leben können, was hier nun einmal nicht geht. – Ich mögte mich überhaupt auf Lebenszeit dort nieder laßen, um nicht wieder wieder fort zu gehen, da es für mich der liebste und paßenste Ort ist, und ich doch eigentlich keine Heimath mehr habe; aber gleich mit Sack <milestone unit="start" n="1807"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1807"/> und Pack hinziehen geht auch nicht, da ich hier nicht alle Capitalien die gut stehen, kündigen kann, ehe ich weiß wie ich sie wieder dort anlege, und mich einrichte, wovon man sich erst am Orte selbst informiren muß. – Wir haben schon einen Theil unserer Gelder in Staatspapieren, und <anchor type="b" n="3669" ana="11" xml:id="NidB29314"/>Marianne<anchor type="e" n="3669" ana="11" xml:id="NidE29314"/> hat jetzt wieder 1200 <milestone unit="start" n="23258"/>r.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="23258"/> gekündigt, wofür sie Staatspapiere nehmen will; aber unser ganzes bischen Vermögen in Staatspapieren umzusetzen, ist doch zu gewagt, erstenʼs wegen den <hi rend="family:Courier">Chancen</hi> eines Krieges, und dann fürch<milestone unit="start" n="23259"/>[te]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="23259"/> ich immer bestohlen zu werden, was man riskiren muß wenn man in einem fremden Hause und bei fremden Leuten wohnt, was bei uns meistentheils der Fall ist, denn es haben nicht alle Menschen das Glück, Haus, Hof, und ehrliche Leute zu besitzen, wie Du!<lb/>Wenn ich einen andern nähern Ort wie <anchor type="b" n="289" ana="10" xml:id="NidB54646"/>Florenz<anchor type="e" n="289" ana="10" xml:id="NidE54646"/> wüßte, so würde ich ihn vorziehen, aber von allen großen Städten die ich kenne ist keine meinen Verhältnißen, und auch meinem Geschmack so anpaßend, denn <anchor type="b" n="16" ana="10" xml:id="NidB29316"/><hi rend="family:Courier">Wien</hi><anchor type="e" n="16" ana="10" xml:id="NidE29316"/> was für meinen Verdienst am besten ist wieder in Hinsicht des <hi rend="family:Courier">Clima</hi> nicht tauglich für uns. Ich hoffe immer ein höherer Fingerzeig soll mich zu einen festen Entschluß bringen, und so lange will ich noch <anchor type="b" n="5107" ana="10" xml:id="NidB54647"/>hier<anchor type="e" n="5107" ana="10" xml:id="NidE54647"/> mein Nestchen behalten, was seiner Schönheit wegen mir ja von allen beneidet wird; ja ich könnte mich vielleicht entschließen, ganz hier zu bleiben, wenn ich nicht meine Kunst so liebte, und <anchor type="b" n="3669" ana="11" xml:id="NidB29315"/>meine Tochter<anchor type="e" n="3669" ana="11" xml:id="NidE29315"/> noch bilden müßte. – Daß <anchor type="b" n="4695" ana="11" xml:id="NidB29317"/>Agnes Tieck<anchor type="e" n="4695" ana="11" xml:id="NidE29317"/> heirathet hat mich recht gefreut, da sie und die ihrigen es immer gewünscht haben, <anchor type="b" n="5108" ana="11" xml:id="NidB29332"/>ihr künftiger Mann<anchor type="e" n="5108" ana="11" xml:id="NidE29332"/> wird gewiß recht glücklich mit ihr sein, denn sie ist besonders seit <anchor type="b" n="2061" ana="11" xml:id="NidB29318"/>der Schwester<anchor type="e" n="2061" ana="11" xml:id="NidE29318"/> Tode so liebens würdig, daß ich mich selbst in sie verliebt hätte wenn ich ein Mann wäre. Sie war auch gegen uns besonders freundlich und aufmerksam, und wir verdanken ihrer Güte manchen Theater Genuß; <anchor type="b" n="48" ana="11" xml:id="NidB29319"/>Tieck<anchor type="e" n="48" ana="11" xml:id="NidE29319"/> habe ich übrigens den <milestone unit="start" n="1811"/>ganzen Winter nur dreimal gesehen; jetzt ist er nun wieder in <anchor type="b" n="2275" ana="10" xml:id="NidB29320"/>Potsdamm<anchor type="e" n="2275" ana="10" xml:id="NidE29320"/>, und macht dort <hi rend="underline:1">einen beßern <anchor type="b" n="5666" ana="11" xml:id="NidB54654"/>Herrn von Beßer<anchor type="e" n="5666" ana="11" xml:id="NidE54654"/></hi>. <anchor type="b" n="9059" ana="16" xml:id="NidB57989"/>Verzeih mein theuerster Oheim daß ich Dich mit einer so langen Epistel belästigt habe, aber ich verstehe leider nicht die Kunst mit wenig Worten viel zu sagen<anchor type="e" n="9059" ana="16" xml:id="NidE57989"/>, so wie mir auch die Gabe fehlt, die Gefühle die Dankbarkeit und <milestone unit="start" n="1808"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1808"/> Verehrung die ich für dich hege, an den Tag zu legen. – Grüße deine Leute, vorzüglich <anchor type="b" n="2417" ana="11" xml:id="NidB29321"/>die gute Marie<anchor type="e" n="2417" ana="11" xml:id="NidE29321"/> recht herzlich von uns, und wenn du keine Zeit zum schreiben hast, so wäre es sehr freundlich wenn sie uns von Deinem Ergehen etwas mittheilte, wie sie es vergangenen Winter so gütig gethan. Erinnert sie sich noch der schönen Parthie auf dem Drachenfels die du so gütig veranstaltet? ich denke noch mit der lebhaftesten Freude an alles Schöne was ich <milestone unit="start" n="1809"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1809"/> bei Dir genoßen, und das Fläschchen mit Rhein waßer was <anchor type="b" n="3669" ana="11" xml:id="NidB54661"/>meine Marianne<anchor type="e" n="3669" ana="11" xml:id="NidE54661"/> mitgenommen, und sehr hoch hält, nehme ich oft selbst in die Hand und betrachte es mit Rührung, weil der liebe Fluß für mich mit so vielen schönen und theuren Erinnerungen verknüpft ist. – Ich bitte <anchor type="b" n="5500" ana="11" xml:id="NidB54663"/><anchor type="b" n="5182" ana="11" xml:id="NidB54670"/>die Familie Flotho<anchor type="e" n="5182" ana="11" xml:id="NidE54670"/><anchor type="e" n="5500" ana="11" xml:id="NidE54663"/> ja recht herzlich von uns zu grüßen <milestone unit="start" n="1810"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1810"/> wir schwärmen noch oft von ihnen und ich wünschte für meine Tochter nie einen beßern Umgang als <anchor type="b" n="5187" ana="11" xml:id="NidB54671"/>die liebens würdige Fräulein Marie<anchor type="e" n="5187" ana="11" xml:id="NidE54671"/>. – Marianne empfielt sich deinen väterlichen Wohlwollen, und dankt herzlich für die freundlichen Worte, die Du Marienʼs Briefe beigefügt, sie ist sehr stolz einige Zeilen von deiner Hand zu besitzen. – Indem ich Dich bitte mir Deine fernere Liebe und Freundschaft zu erhalten, bleibe ich Deine dankbare, und mit treuer Liebe ergebene Nichte <hi rend="family:Courier">Augusta Buttlar</hi><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Randbeschriftung</title></note><milestone unit="end" n="1811"/>', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1842-06-18', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datengeberhand' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_purlhand' => 'DE-611-38972', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.3,Nr.153', '36_h1zahl' => '4 S. auf Doppelbl., hs. m. 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class="underline-1 "> in Böhmen, </span><span class="underline-1 index-8763 tp-54602 ">Leitmeritzer</span><span class="underline-1 "> Kreis</span><br>den 18 Juni 1842<br>Mein verehrtester Oheim!<br><span class="cite tp-52819 ">Wenn Du auch seit längerer Zeit kein Produckt meines herrlichen Briefstylʼs erhalten hat, so war mein Geist doch nie Lebendiger mit Dir beschäftigt, als in der jünst vergangenen Zeit</span>, aber zu meiner angebornen Antipathie fürʼs Briefschreiben kommt noch das entmuthigende Gefühl meiner Stümperei in diesem Punkte hinzu, welches sich bei dem Gedanken an Jemand zu schreiben der das arme Machwerk streng beurtheilt so steigert, daß ich nur mit Angst die Feder ergreife, und deshalb noch schlechter schreibe wie sonst. Die beruhigenden Nachrichten über Deine Gesundheit, die mir noch unlängst durch <span class="index-3096 tp-54626 ">die allgemeine Zeitung</span> bestättigt wurden, haben uns sehr erfreut, so wie <span class="offset-4 ">ich</span> auch in derselben Zeitung einen besondern Artikel über Dich und Deine großen Verdienste, mit Stolz und Freude gelesen habe. <br>Die schrecklichen Begebenheiten in <span class="index-98 tp-29304 ">Hamburg</span> und <span class="index-171 tp-29305 ">Paris</span> werden auch Dich ergriffen haben? mit der innigsten Theilname habe ich dabei <span class="index-2286 tp-29334 ">meiner guten alten Tante</span> und <span class="index-3671 tp-29336 index-3460 tp-29335 ">meiner Cousinen</span> in <span class="index-2755 tp-29306 ">Harburg</span> gedacht, die der Schreckenscene so nahe waren, mögen sie selbst nur nicht dabei betheiligt sein! ich war im ersten Augenblick willens dieser verehrungswürdigen Frau einige Zeilen der Theilname zu schreiben, da ich aber nie in <span class="notice-1805 ">[2]</span> Correspondenz mit ihr gestanden so fürchtete ich daß sie es vielleicht sonderbar finden würde, ja ich weiß nicht einmal ob sie noch wohlwollend gegen mich gesinnt ist. – Ich hoffe die Absicht Dir dieses Frühjahr etwas von meiner Hände Arbeit zu senden, nämlich <span class="index-5109 tp-30608 ">eine Zeichnung nach der Natur </span><span class="index-5109 tp-30608 index-5929 tp-54628 ">der </span><span class="index-5109 tp-30608 index-5929 tp-54628 family-courier ">Johanna dʼArc</span><span class="index-5109 tp-30608 "> von </span><span class="index-5109 tp-30608 index-8764 tp-54629 ">der Prinzeßin Marie von Orleans</span>, aber ich hatte keine Gelegenheit sie dir zu schicken denn <span class="index-5504 tp-54630 family-courier ">M</span><span class="index-5504 tp-54630 family-courier offset-4 underline-1 ">rs</span><span class="index-5504 tp-54630 family-courier "> Austin</span> die ich ersuchen ließ selbige mitzunehmen, Lehnte es ab, und verwies mich an <span class="index-6904 tp-54632 ">Profeßor Naumann</span>, der aber als ich ihre Antwort erhielt, bereits von <span class="index-13 tp-29331 ">Dresden</span> abgereist war. Nun werde ich bis zum Herbst warten, wo sich leichter eine Gelegenheit findet Dir etwas zu schicken. Mögtest Du vielleicht lieber etwas anderes haben, so stelle ich Dir noch <span class="index-5063 tp-29309 ">die Zeichnung der Apotheose des </span><span class="index-5063 tp-29309 index-274 tp-29308 ">Homer</span> zur Wahl, die ich während meines Aufenthaltes in <span class="index-292 tp-29310 ">London</span> gezeichnet, und wo ich von mehreren Gelehrten namentlich <span class="index-5065 tp-29311 ">den guten Noehden</span> aufgefordert wurde sie in Kupfer stechen zu laßen, da dies aber nur ein Werk für Gelehrte und Archeologen gewesen wäre, und nicht fürʼs größere Publicum so hätten sich die Unkosten nicht gedeckt, und Die Sache ist deshalb unterblieben. Übrigens muß ich nur bemerken daß diese Zeichnung nicht so sauber und elegant gezeichnet ist wie meine jetzigen Arbeiten, und die <span class="family-courier ">Johanna dʼArc</span> in dieser Hinsicht den Vorzug hat. – Vor meiner Abreise von Dresden wollte ich dir noch schreiben, als ich von <span class="index-5105 tp-29333 ">unserer Königin</span> den Auftrag zu einer Arbeit erhielt die meine ganze Zeit u Geisteskräfte in Anspruch nahm, aber zu meiner Freude über alle Erwartung Beifall gefunden hat, denn als ich <span class="index-5106 tp-54641 ">das Bildchen</span> der Königin selbst überbrachte, war sie darüber so gerührt u <span class="notice-1806 ">[3]</span> und überrascht daß sie weinte und mir vor Dankbarkeit immer die Hände drückte. Diese Arbeit, und noch <span class="index-5110 tp-29338 ">ein kleines Kinder Portrait</span> waren aber die einzigen bestellten Arbeiten während meines ganzen Dresdner Winter Aufenthaltes, meine übrigen Arbeiten waren meistentheils Geschenke, denn um nur nicht aus der Übung des Malens nach der Natur zu kommen, muß ich die Leute noch bitten mir aus Gefälligkeit zu sitzen. Der wenige Verdienst in Dresden würde mich muthlos machen, wenn nicht grade meine jetzigen Arbeiten besonders Beifall gefunden hätten, woraus ich doch sehe daß meine Rheinreise wo ich so viel Schönes von Kunst gesehen und gehört, nicht nutzlos für mich war. – Aber ich bin fest entschloßen nächsten Winter nicht wieder nach den dummen Dresden zu gehen, wo meine Kunst aus Mangel an Aufmunterung und Lebendiger Anregung, einschlafen und zu Grunde gehen muß, um so mehr da ich immer eines Impulses von Außen bedarf um nicht in Apathie zu fallen, die theilweise auch phisisch, da das Maas meiner Kräfte sehr beschränkt ist. – Wenn ich die Reise kosten nicht scheute, so zöge es mich am meisten nach <span class="index-289 tp-29313 ">Florenz</span>, wo das Leben eher wohlfeiler als theurer wie in Dresden ist, und wo ich mir sehr gute Empfelungen am Hof & & verschaffen könnte. An den herrlichen Kunstgebilden würde ich dort neue Begeisterung und Lebensmuth schöpfen, und wieder der Kunst ganz leben können, was hier nun einmal nicht geht. – Ich mögte mich überhaupt auf Lebenszeit dort nieder laßen, um nicht wieder wieder fort zu gehen, da es für mich der liebste und paßenste Ort ist, und ich doch eigentlich keine Heimath mehr habe; aber gleich mit Sack <span class="notice-1807 ">[4]</span> und Pack hinziehen geht auch nicht, da ich hier nicht alle Capitalien die gut stehen, kündigen kann, ehe ich weiß wie ich sie wieder dort anlege, und mich einrichte, wovon man sich erst am Orte selbst informiren muß. – Wir haben schon einen Theil unserer Gelder in Staatspapieren, und <span class="index-3669 tp-29314 ">Marianne</span> hat jetzt wieder 1200 <span class="notice-23258 ">r.</span> gekündigt, wofür sie Staatspapiere nehmen will; aber unser ganzes bischen Vermögen in Staatspapieren umzusetzen, ist doch zu gewagt, erstenʼs wegen den <span class="family-courier ">Chancen</span> eines Krieges, und dann fürch<span class="notice-23259 ">[te]</span> ich immer bestohlen zu werden, was man riskiren muß wenn man in einem fremden Hause und bei fremden Leuten wohnt, was bei uns meistentheils der Fall ist, denn es haben nicht alle Menschen das Glück, Haus, Hof, und ehrliche Leute zu besitzen, wie Du!<br>Wenn ich einen andern nähern Ort wie <span class="index-289 tp-54646 ">Florenz</span> wüßte, so würde ich ihn vorziehen, aber von allen großen Städten die ich kenne ist keine meinen Verhältnißen, und auch meinem Geschmack so anpaßend, denn <span class="index-16 tp-29316 family-courier ">Wien</span> was für meinen Verdienst am besten ist wieder in Hinsicht des <span class="family-courier ">Clima</span> nicht tauglich für uns. Ich hoffe immer ein höherer Fingerzeig soll mich zu einen festen Entschluß bringen, und so lange will ich noch <span class="index-5107 tp-54647 ">hier</span> mein Nestchen behalten, was seiner Schönheit wegen mir ja von allen beneidet wird; ja ich könnte mich vielleicht entschließen, ganz hier zu bleiben, wenn ich nicht meine Kunst so liebte, und <span class="index-3669 tp-29315 ">meine Tochter</span> noch bilden müßte. – Daß <span class="index-4695 tp-29317 ">Agnes Tieck</span> heirathet hat mich recht gefreut, da sie und die ihrigen es immer gewünscht haben, <span class="index-5108 tp-29332 ">ihr künftiger Mann</span> wird gewiß recht glücklich mit ihr sein, denn sie ist besonders seit <span class="index-2061 tp-29318 ">der Schwester</span> Tode so liebens würdig, daß ich mich selbst in sie verliebt hätte wenn ich ein Mann wäre. 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Erinnert sie sich noch der schönen Parthie auf dem Drachenfels die du so gütig veranstaltet? ich denke noch mit der lebhaftesten Freude an alles Schöne was ich </span><span class="notice-1811 notice-1809 ">[2]</span><span class="notice-1811 "> bei Dir genoßen, und das Fläschchen mit Rhein waßer was </span><span class="notice-1811 index-3669 tp-54661 ">meine Marianne</span><span class="notice-1811 "> mitgenommen, und sehr hoch hält, nehme ich oft selbst in die Hand und betrachte es mit Rührung, weil der liebe Fluß für mich mit so vielen schönen und theuren Erinnerungen verknüpft ist. – Ich bitte </span><span class="notice-1811 index-5500 tp-54663 index-5182 tp-54670 ">die Familie Flotho</span><span class="notice-1811 "> ja recht herzlich von uns zu grüßen </span><span class="notice-1811 notice-1810 ">[1]</span><span class="notice-1811 "> wir schwärmen noch oft von ihnen und ich wünschte für meine Tochter nie einen beßern Umgang als </span><span class="notice-1811 index-5187 tp-54671 ">die liebens würdige Fräulein Marie</span><span class="notice-1811 ">. – Marianne empfielt sich deinen väterlichen Wohlwollen, und dankt herzlich für die freundlichen Worte, die Du Marienʼs Briefe beigefügt, sie ist sehr stolz einige Zeilen von deiner Hand zu besitzen. – Indem ich Dich bitte mir Deine fernere Liebe und Freundschaft zu erhalten, bleibe ich Deine dankbare, und mit treuer Liebe ergebene Nichte </span><span class="notice-1811 family-courier ">Augusta Buttlar</span>' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/1621' $description = 'Augusta von Buttlar an August Wilhelm von Schlegel am 18.06.1842, Tetschen, Bonn' $adressatort = 'Bonn <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/1001909-1">GND</a>' $absendeort = 'Tetschen <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4106190-1">GND</a>' $date = '18.06.1842' $adressat = array() $adrCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $absender = array( (int) 1476 => array( 'ID' => '1476', 'project' => '1', 'timecreate' => '2013-03-26 11:52:18', 'timelastchg' => '2017-12-20 18:35:04', 'key' => 'AWS-ap-0050', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_name' => 'Buttlar, Augusta von', '39_namevar' => 'Ernst, Augusta (Geburtsname)', '39_gebdatum' => '1796-07-17', '39_toddatum' => '1857-07-05', '39_geschlecht' => 'w', '39_lebenwirken' => 'Malerin, Miniaturistin, Zeichnerin Augusta („Gustchen“) von Buttlar begann ihre Ausbildung zur Malerin 1810 in Dresden unter der Aufsicht von Friedrich Matthäi. 1816 heiratete sie den russischen Obristen Heinrich Ludwig von Buttlar, mit dem sie zwei Töchter, Marianne und Adelheid, hatte. Ab 1818 unternahm die Malerin zahlreiche Reisen, die ihrer Ausbildung dienten, und lebte zeitweilig in Frankfurt am Main und München sowie in Paris, London und Italien. Zu ihren Gönnern zählten der Maler François Gérard, bei dem sie während ihres Parisaufenthalts Unterricht nahm, und der Graf Forbin. Mit Sulpiz Boisserée war sie seit ihrer Ausbildung an der Dresdner Akademie bekannt und stand mit ihm in regem Briefwechsel. Auch in Wien und London, das sie 1824 bereiste, wurde ihre Portraitmalerei sehr geschätzt. Nach dem Tod ihrer Eltern Ludwig Emanuel und Charlotte Ernst konvertierte sie 1827, wohl unter dem Einfluss ihres Onkels Friedrich und von dessen Frau Dorothea, zum Katholizismus. 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Die beruhigenden Nachrichten über Deine Gesundheit, die mir noch unlängst durch <anchor type="b" n="3096" ana="13" xml:id="NidB54626"/>die allgemeine Zeitung<anchor type="e" n="3096" ana="13" xml:id="NidE54626"/> bestättigt wurden, haben uns sehr erfreut, so wie <hi rend="offset:4">ich</hi> auch in derselben Zeitung einen besondern Artikel über Dich und Deine großen Verdienste, mit Stolz und Freude gelesen habe. <lb/>Die schrecklichen Begebenheiten in <anchor type="b" n="98" ana="10" xml:id="NidB29304"/>Hamburg<anchor type="e" n="98" ana="10" xml:id="NidE29304"/> und <anchor type="b" n="171" ana="10" xml:id="NidB29305"/>Paris<anchor type="e" n="171" ana="10" xml:id="NidE29305"/> werden auch Dich ergriffen haben? mit der innigsten Theilname habe ich dabei <anchor type="b" n="2286" ana="11" xml:id="NidB29334"/>meiner guten alten Tante<anchor type="e" n="2286" ana="11" xml:id="NidE29334"/> und <anchor type="b" n="3671" ana="11" xml:id="NidB29336"/><anchor type="b" n="3460" ana="11" xml:id="NidB29335"/>meiner Cousinen<anchor type="e" n="3460" ana="11" xml:id="NidE29335"/><anchor type="e" n="3671" ana="11" xml:id="NidE29336"/> in <anchor type="b" n="2755" ana="10" xml:id="NidB29306"/>Harburg<anchor type="e" n="2755" ana="10" xml:id="NidE29306"/> gedacht, die der Schreckenscene so nahe waren, mögen sie selbst nur nicht dabei betheiligt sein! ich war im ersten Augenblick willens dieser verehrungswürdigen Frau einige Zeilen der Theilname zu schreiben, da ich aber nie in <milestone unit="start" n="1805"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1805"/> Correspondenz mit ihr gestanden so fürchtete ich daß sie es vielleicht sonderbar finden würde, ja ich weiß nicht einmal ob sie noch wohlwollend gegen mich gesinnt ist. – Ich hoffe die Absicht Dir dieses Frühjahr etwas von meiner Hände Arbeit zu senden, nämlich <anchor type="b" n="5109" ana="12" xml:id="NidB30608"/>eine Zeichnung nach der Natur <anchor type="b" n="5929" ana="11" xml:id="NidB54628"/>der <hi rend="family:Courier">Johanna dʼArc</hi><anchor type="e" n="5929" ana="11" xml:id="NidE54628"/> von <anchor type="b" n="8764" ana="11" xml:id="NidB54629"/>der Prinzeßin Marie von Orleans<anchor type="e" n="8764" ana="11" xml:id="NidE54629"/><anchor type="e" n="5109" ana="12" xml:id="NidE30608"/>, aber ich hatte keine Gelegenheit sie dir zu schicken denn <anchor type="b" n="5504" ana="11" xml:id="NidB54630"/><hi rend="family:Courier">M</hi><hi rend="family:Courier;offset:4;underline:1">rs</hi><hi rend="family:Courier"> Austin</hi><anchor type="e" n="5504" ana="11" xml:id="NidE54630"/> die ich ersuchen ließ selbige mitzunehmen, Lehnte es ab, und verwies mich an <anchor type="b" n="6904" ana="11" xml:id="NidB54632"/>Profeßor Naumann<anchor type="e" n="6904" ana="11" xml:id="NidE54632"/>, der aber als ich ihre Antwort erhielt, bereits von <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB29331"/>Dresden<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE29331"/> abgereist war. 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Mögtest Du vielleicht lieber etwas anderes haben, so stelle ich Dir noch <anchor type="b" n="5063" ana="12" xml:id="NidB29309"/>die Zeichnung der Apotheose des <anchor type="b" n="274" ana="11" xml:id="NidB29308"/>Homer<anchor type="e" n="274" ana="11" xml:id="NidE29308"/><anchor type="e" n="5063" ana="12" xml:id="NidE29309"/> zur Wahl, die ich während meines Aufenthaltes in <anchor type="b" n="292" ana="10" xml:id="NidB29310"/>London<anchor type="e" n="292" ana="10" xml:id="NidE29310"/> gezeichnet, und wo ich von mehreren Gelehrten namentlich <anchor type="b" n="5065" ana="11" xml:id="NidB29311"/>den guten Noehden<anchor type="e" n="5065" ana="11" xml:id="NidE29311"/> aufgefordert wurde sie in Kupfer stechen zu laßen, da dies aber nur ein Werk für Gelehrte und Archeologen gewesen wäre, und nicht fürʼs größere Publicum so hätten sich die Unkosten nicht gedeckt, und Die Sache ist deshalb unterblieben. Übrigens muß ich nur bemerken daß diese Zeichnung nicht so sauber und elegant gezeichnet ist wie meine jetzigen Arbeiten, und die <hi rend="family:Courier">Johanna dʼArc</hi> in dieser Hinsicht den Vorzug hat. – Vor meiner Abreise von Dresden wollte ich dir noch schreiben, als ich von <anchor type="b" n="5105" ana="11" xml:id="NidB29333"/>unserer Königin<anchor type="e" n="5105" ana="11" xml:id="NidE29333"/> den Auftrag zu einer Arbeit erhielt die meine ganze Zeit u Geisteskräfte in Anspruch nahm, aber zu meiner Freude über alle Erwartung Beifall gefunden hat, denn als ich <anchor type="b" n="5106" ana="12" xml:id="NidB54641"/>das Bildchen<anchor type="e" n="5106" ana="12" xml:id="NidE54641"/> der Königin selbst überbrachte, war sie darüber so gerührt u <milestone unit="start" n="1806"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1806"/> und überrascht daß sie weinte und mir vor Dankbarkeit immer die Hände drückte. Diese Arbeit, und noch <anchor type="b" n="5110" ana="12" xml:id="NidB29338"/>ein kleines Kinder Portrait<anchor type="e" n="5110" ana="12" xml:id="NidE29338"/> waren aber die einzigen bestellten Arbeiten während meines ganzen Dresdner Winter Aufenthaltes, meine übrigen Arbeiten waren meistentheils Geschenke, denn um nur nicht aus der Übung des Malens nach der Natur zu kommen, muß ich die Leute noch bitten mir aus Gefälligkeit zu sitzen. Der wenige Verdienst in Dresden würde mich muthlos machen, wenn nicht grade meine jetzigen Arbeiten besonders Beifall gefunden hätten, woraus ich doch sehe daß meine Rheinreise wo ich so viel Schönes von Kunst gesehen und gehört, nicht nutzlos für mich war. – Aber ich bin fest entschloßen nächsten Winter nicht wieder nach den dummen Dresden zu gehen, wo meine Kunst aus Mangel an Aufmunterung und Lebendiger Anregung, einschlafen und zu Grunde gehen muß, um so mehr da ich immer eines Impulses von Außen bedarf um nicht in Apathie zu fallen, die theilweise auch phisisch, da das Maas meiner Kräfte sehr beschränkt ist. – Wenn ich die Reise kosten nicht scheute, so zöge es mich am meisten nach <anchor type="b" n="289" ana="10" xml:id="NidB29313"/>Florenz<anchor type="e" n="289" ana="10" xml:id="NidE29313"/>, wo das Leben eher wohlfeiler als theurer wie in Dresden ist, und wo ich mir sehr gute Empfelungen am Hof & & verschaffen könnte. An den herrlichen Kunstgebilden würde ich dort neue Begeisterung und Lebensmuth schöpfen, und wieder der Kunst ganz leben können, was hier nun einmal nicht geht. – Ich mögte mich überhaupt auf Lebenszeit dort nieder laßen, um nicht wieder wieder fort zu gehen, da es für mich der liebste und paßenste Ort ist, und ich doch eigentlich keine Heimath mehr habe; aber gleich mit Sack <milestone unit="start" n="1807"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1807"/> und Pack hinziehen geht auch nicht, da ich hier nicht alle Capitalien die gut stehen, kündigen kann, ehe ich weiß wie ich sie wieder dort anlege, und mich einrichte, wovon man sich erst am Orte selbst informiren muß. – Wir haben schon einen Theil unserer Gelder in Staatspapieren, und <anchor type="b" n="3669" ana="11" xml:id="NidB29314"/>Marianne<anchor type="e" n="3669" ana="11" xml:id="NidE29314"/> hat jetzt wieder 1200 <milestone unit="start" n="23258"/>r.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="23258"/> gekündigt, wofür sie Staatspapiere nehmen will; aber unser ganzes bischen Vermögen in Staatspapieren umzusetzen, ist doch zu gewagt, erstenʼs wegen den <hi rend="family:Courier">Chancen</hi> eines Krieges, und dann fürch<milestone unit="start" n="23259"/>[te]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="23259"/> ich immer bestohlen zu werden, was man riskiren muß wenn man in einem fremden Hause und bei fremden Leuten wohnt, was bei uns meistentheils der Fall ist, denn es haben nicht alle Menschen das Glück, Haus, Hof, und ehrliche Leute zu besitzen, wie Du!<lb/>Wenn ich einen andern nähern Ort wie <anchor type="b" n="289" ana="10" xml:id="NidB54646"/>Florenz<anchor type="e" n="289" ana="10" xml:id="NidE54646"/> wüßte, so würde ich ihn vorziehen, aber von allen großen Städten die ich kenne ist keine meinen Verhältnißen, und auch meinem Geschmack so anpaßend, denn <anchor type="b" n="16" ana="10" xml:id="NidB29316"/><hi rend="family:Courier">Wien</hi><anchor type="e" n="16" ana="10" xml:id="NidE29316"/> was für meinen Verdienst am besten ist wieder in Hinsicht des <hi rend="family:Courier">Clima</hi> nicht tauglich für uns. Ich hoffe immer ein höherer Fingerzeig soll mich zu einen festen Entschluß bringen, und so lange will ich noch <anchor type="b" n="5107" ana="10" xml:id="NidB54647"/>hier<anchor type="e" n="5107" ana="10" xml:id="NidE54647"/> mein Nestchen behalten, was seiner Schönheit wegen mir ja von allen beneidet wird; ja ich könnte mich vielleicht entschließen, ganz hier zu bleiben, wenn ich nicht meine Kunst so liebte, und <anchor type="b" n="3669" ana="11" xml:id="NidB29315"/>meine Tochter<anchor type="e" n="3669" ana="11" xml:id="NidE29315"/> noch bilden müßte. – Daß <anchor type="b" n="4695" ana="11" xml:id="NidB29317"/>Agnes Tieck<anchor type="e" n="4695" ana="11" xml:id="NidE29317"/> heirathet hat mich recht gefreut, da sie und die ihrigen es immer gewünscht haben, <anchor type="b" n="5108" ana="11" xml:id="NidB29332"/>ihr künftiger Mann<anchor type="e" n="5108" ana="11" xml:id="NidE29332"/> wird gewiß recht glücklich mit ihr sein, denn sie ist besonders seit <anchor type="b" n="2061" ana="11" xml:id="NidB29318"/>der Schwester<anchor type="e" n="2061" ana="11" xml:id="NidE29318"/> Tode so liebens würdig, daß ich mich selbst in sie verliebt hätte wenn ich ein Mann wäre. Sie war auch gegen uns besonders freundlich und aufmerksam, und wir verdanken ihrer Güte manchen Theater Genuß; <anchor type="b" n="48" ana="11" xml:id="NidB29319"/>Tieck<anchor type="e" n="48" ana="11" xml:id="NidE29319"/> habe ich übrigens den <milestone unit="start" n="1811"/>ganzen Winter nur dreimal gesehen; jetzt ist er nun wieder in <anchor type="b" n="2275" ana="10" xml:id="NidB29320"/>Potsdamm<anchor type="e" n="2275" ana="10" xml:id="NidE29320"/>, und macht dort <hi rend="underline:1">einen beßern <anchor type="b" n="5666" ana="11" xml:id="NidB54654"/>Herrn von Beßer<anchor type="e" n="5666" ana="11" xml:id="NidE54654"/></hi>. <anchor type="b" n="9059" ana="16" xml:id="NidB57989"/>Verzeih mein theuerster Oheim daß ich Dich mit einer so langen Epistel belästigt habe, aber ich verstehe leider nicht die Kunst mit wenig Worten viel zu sagen<anchor type="e" n="9059" ana="16" xml:id="NidE57989"/>, so wie mir auch die Gabe fehlt, die Gefühle die Dankbarkeit und <milestone unit="start" n="1808"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1808"/> Verehrung die ich für dich hege, an den Tag zu legen. – Grüße deine Leute, vorzüglich <anchor type="b" n="2417" ana="11" xml:id="NidB29321"/>die gute Marie<anchor type="e" n="2417" ana="11" xml:id="NidE29321"/> recht herzlich von uns, und wenn du keine Zeit zum schreiben hast, so wäre es sehr freundlich wenn sie uns von Deinem Ergehen etwas mittheilte, wie sie es vergangenen Winter so gütig gethan. Erinnert sie sich noch der schönen Parthie auf dem Drachenfels die du so gütig veranstaltet? ich denke noch mit der lebhaftesten Freude an alles Schöne was ich <milestone unit="start" n="1809"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1809"/> bei Dir genoßen, und das Fläschchen mit Rhein waßer was <anchor type="b" n="3669" ana="11" xml:id="NidB54661"/>meine Marianne<anchor type="e" n="3669" ana="11" xml:id="NidE54661"/> mitgenommen, und sehr hoch hält, nehme ich oft selbst in die Hand und betrachte es mit Rührung, weil der liebe Fluß für mich mit so vielen schönen und theuren Erinnerungen verknüpft ist. – Ich bitte <anchor type="b" n="5500" ana="11" xml:id="NidB54663"/><anchor type="b" n="5182" ana="11" xml:id="NidB54670"/>die Familie Flotho<anchor type="e" n="5182" ana="11" xml:id="NidE54670"/><anchor type="e" n="5500" ana="11" xml:id="NidE54663"/> ja recht herzlich von uns zu grüßen <milestone unit="start" n="1810"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1810"/> wir schwärmen noch oft von ihnen und ich wünschte für meine Tochter nie einen beßern Umgang als <anchor type="b" n="5187" ana="11" xml:id="NidB54671"/>die liebens würdige Fräulein Marie<anchor type="e" n="5187" ana="11" xml:id="NidE54671"/>. – Marianne empfielt sich deinen väterlichen Wohlwollen, und dankt herzlich für die freundlichen Worte, die Du Marienʼs Briefe beigefügt, sie ist sehr stolz einige Zeilen von deiner Hand zu besitzen. – Indem ich Dich bitte mir Deine fernere Liebe und Freundschaft zu erhalten, bleibe ich Deine dankbare, und mit treuer Liebe ergebene Nichte <hi rend="family:Courier">Augusta Buttlar</hi><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Randbeschriftung</title></note><milestone unit="end" n="1811"/>', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7298', 'content' => 'Augusta von Buttlar', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Buttlar, Augusta von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_datumvon' => '1842-06-18', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '5107', 'content' => 'Tetschen', 'bemerkung' => 'GND:4106190-1', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_datengeberhand' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_purlhand' => 'DE-611-38972', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.3,Nr.153', '36_h1zahl' => '4 S. auf Doppelbl., hs. m. 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Ab 1818 unternahm die Malerin zahlreiche Reisen, die ihrer Ausbildung dienten, und lebte zeitweilig in Frankfurt am Main und München sowie in Paris, London und Italien. Zu ihren Gönnern zählten der Maler François Gérard, bei dem sie während ihres Parisaufenthalts Unterricht nahm, und der Graf Forbin. Mit Sulpiz Boisserée war sie seit ihrer Ausbildung an der Dresdner Akademie bekannt und stand mit ihm in regem Briefwechsel. Auch in Wien und London, das sie 1824 bereiste, wurde ihre Portraitmalerei sehr geschätzt. Nach dem Tod ihrer Eltern Ludwig Emanuel und Charlotte Ernst konvertierte sie 1827, wohl unter dem Einfluss ihres Onkels Friedrich und von dessen Frau Dorothea, zum Katholizismus. 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[1] Tetschen in Böhmen, Leitmeritzer Kreis
den 18 Juni 1842
Mein verehrtester Oheim!
Wenn Du auch seit längerer Zeit kein Produckt meines herrlichen Briefstylʼs erhalten hat, so war mein Geist doch nie Lebendiger mit Dir beschäftigt, als in der jünst vergangenen Zeit, aber zu meiner angebornen Antipathie fürʼs Briefschreiben kommt noch das entmuthigende Gefühl meiner Stümperei in diesem Punkte hinzu, welches sich bei dem Gedanken an Jemand zu schreiben der das arme Machwerk streng beurtheilt so steigert, daß ich nur mit Angst die Feder ergreife, und deshalb noch schlechter schreibe wie sonst. Die beruhigenden Nachrichten über Deine Gesundheit, die mir noch unlängst durch die allgemeine Zeitung bestättigt wurden, haben uns sehr erfreut, so wie ich auch in derselben Zeitung einen besondern Artikel über Dich und Deine großen Verdienste, mit Stolz und Freude gelesen habe.
Die schrecklichen Begebenheiten in Hamburg und Paris werden auch Dich ergriffen haben? mit der innigsten Theilname habe ich dabei meiner guten alten Tante und meiner Cousinen in Harburg gedacht, die der Schreckenscene so nahe waren, mögen sie selbst nur nicht dabei betheiligt sein! ich war im ersten Augenblick willens dieser verehrungswürdigen Frau einige Zeilen der Theilname zu schreiben, da ich aber nie in [2] Correspondenz mit ihr gestanden so fürchtete ich daß sie es vielleicht sonderbar finden würde, ja ich weiß nicht einmal ob sie noch wohlwollend gegen mich gesinnt ist. – Ich hoffe die Absicht Dir dieses Frühjahr etwas von meiner Hände Arbeit zu senden, nämlich eine Zeichnung nach der Natur der Johanna dʼArc von der Prinzeßin Marie von Orleans, aber ich hatte keine Gelegenheit sie dir zu schicken denn Mrs Austin die ich ersuchen ließ selbige mitzunehmen, Lehnte es ab, und verwies mich an Profeßor Naumann, der aber als ich ihre Antwort erhielt, bereits von Dresden abgereist war. Nun werde ich bis zum Herbst warten, wo sich leichter eine Gelegenheit findet Dir etwas zu schicken. Mögtest Du vielleicht lieber etwas anderes haben, so stelle ich Dir noch die Zeichnung der Apotheose des Homer zur Wahl, die ich während meines Aufenthaltes in London gezeichnet, und wo ich von mehreren Gelehrten namentlich den guten Noehden aufgefordert wurde sie in Kupfer stechen zu laßen, da dies aber nur ein Werk für Gelehrte und Archeologen gewesen wäre, und nicht fürʼs größere Publicum so hätten sich die Unkosten nicht gedeckt, und Die Sache ist deshalb unterblieben. Übrigens muß ich nur bemerken daß diese Zeichnung nicht so sauber und elegant gezeichnet ist wie meine jetzigen Arbeiten, und die Johanna dʼArc in dieser Hinsicht den Vorzug hat. – Vor meiner Abreise von Dresden wollte ich dir noch schreiben, als ich von unserer Königin den Auftrag zu einer Arbeit erhielt die meine ganze Zeit u Geisteskräfte in Anspruch nahm, aber zu meiner Freude über alle Erwartung Beifall gefunden hat, denn als ich das Bildchen der Königin selbst überbrachte, war sie darüber so gerührt u [3] und überrascht daß sie weinte und mir vor Dankbarkeit immer die Hände drückte. Diese Arbeit, und noch ein kleines Kinder Portrait waren aber die einzigen bestellten Arbeiten während meines ganzen Dresdner Winter Aufenthaltes, meine übrigen Arbeiten waren meistentheils Geschenke, denn um nur nicht aus der Übung des Malens nach der Natur zu kommen, muß ich die Leute noch bitten mir aus Gefälligkeit zu sitzen. Der wenige Verdienst in Dresden würde mich muthlos machen, wenn nicht grade meine jetzigen Arbeiten besonders Beifall gefunden hätten, woraus ich doch sehe daß meine Rheinreise wo ich so viel Schönes von Kunst gesehen und gehört, nicht nutzlos für mich war. – Aber ich bin fest entschloßen nächsten Winter nicht wieder nach den dummen Dresden zu gehen, wo meine Kunst aus Mangel an Aufmunterung und Lebendiger Anregung, einschlafen und zu Grunde gehen muß, um so mehr da ich immer eines Impulses von Außen bedarf um nicht in Apathie zu fallen, die theilweise auch phisisch, da das Maas meiner Kräfte sehr beschränkt ist. – Wenn ich die Reise kosten nicht scheute, so zöge es mich am meisten nach Florenz, wo das Leben eher wohlfeiler als theurer wie in Dresden ist, und wo ich mir sehr gute Empfelungen am Hof & & verschaffen könnte. An den herrlichen Kunstgebilden würde ich dort neue Begeisterung und Lebensmuth schöpfen, und wieder der Kunst ganz leben können, was hier nun einmal nicht geht. – Ich mögte mich überhaupt auf Lebenszeit dort nieder laßen, um nicht wieder wieder fort zu gehen, da es für mich der liebste und paßenste Ort ist, und ich doch eigentlich keine Heimath mehr habe; aber gleich mit Sack [4] und Pack hinziehen geht auch nicht, da ich hier nicht alle Capitalien die gut stehen, kündigen kann, ehe ich weiß wie ich sie wieder dort anlege, und mich einrichte, wovon man sich erst am Orte selbst informiren muß. – Wir haben schon einen Theil unserer Gelder in Staatspapieren, und Marianne hat jetzt wieder 1200 r. gekündigt, wofür sie Staatspapiere nehmen will; aber unser ganzes bischen Vermögen in Staatspapieren umzusetzen, ist doch zu gewagt, erstenʼs wegen den Chancen eines Krieges, und dann fürch[te] ich immer bestohlen zu werden, was man riskiren muß wenn man in einem fremden Hause und bei fremden Leuten wohnt, was bei uns meistentheils der Fall ist, denn es haben nicht alle Menschen das Glück, Haus, Hof, und ehrliche Leute zu besitzen, wie Du!
Wenn ich einen andern nähern Ort wie Florenz wüßte, so würde ich ihn vorziehen, aber von allen großen Städten die ich kenne ist keine meinen Verhältnißen, und auch meinem Geschmack so anpaßend, denn Wien was für meinen Verdienst am besten ist wieder in Hinsicht des Clima nicht tauglich für uns. Ich hoffe immer ein höherer Fingerzeig soll mich zu einen festen Entschluß bringen, und so lange will ich noch hier mein Nestchen behalten, was seiner Schönheit wegen mir ja von allen beneidet wird; ja ich könnte mich vielleicht entschließen, ganz hier zu bleiben, wenn ich nicht meine Kunst so liebte, und meine Tochter noch bilden müßte. – Daß Agnes Tieck heirathet hat mich recht gefreut, da sie und die ihrigen es immer gewünscht haben, ihr künftiger Mann wird gewiß recht glücklich mit ihr sein, denn sie ist besonders seit der Schwester Tode so liebens würdig, daß ich mich selbst in sie verliebt hätte wenn ich ein Mann wäre. Sie war auch gegen uns besonders freundlich und aufmerksam, und wir verdanken ihrer Güte manchen Theater Genuß; Tieck habe ich übrigens den ganzen Winter nur dreimal gesehen; jetzt ist er nun wieder in Potsdamm, und macht dort einen beßern Herrn von Beßer. Verzeih mein theuerster Oheim daß ich Dich mit einer so langen Epistel belästigt habe, aber ich verstehe leider nicht die Kunst mit wenig Worten viel zu sagen, so wie mir auch die Gabe fehlt, die Gefühle die Dankbarkeit und [3] Verehrung die ich für dich hege, an den Tag zu legen. – Grüße deine Leute, vorzüglich die gute Marie recht herzlich von uns, und wenn du keine Zeit zum schreiben hast, so wäre es sehr freundlich wenn sie uns von Deinem Ergehen etwas mittheilte, wie sie es vergangenen Winter so gütig gethan. Erinnert sie sich noch der schönen Parthie auf dem Drachenfels die du so gütig veranstaltet? ich denke noch mit der lebhaftesten Freude an alles Schöne was ich [2] bei Dir genoßen, und das Fläschchen mit Rhein waßer was meine Marianne mitgenommen, und sehr hoch hält, nehme ich oft selbst in die Hand und betrachte es mit Rührung, weil der liebe Fluß für mich mit so vielen schönen und theuren Erinnerungen verknüpft ist. – Ich bitte die Familie Flotho ja recht herzlich von uns zu grüßen [1] wir schwärmen noch oft von ihnen und ich wünschte für meine Tochter nie einen beßern Umgang als die liebens würdige Fräulein Marie. – Marianne empfielt sich deinen väterlichen Wohlwollen, und dankt herzlich für die freundlichen Worte, die Du Marienʼs Briefe beigefügt, sie ist sehr stolz einige Zeilen von deiner Hand zu besitzen. – Indem ich Dich bitte mir Deine fernere Liebe und Freundschaft zu erhalten, bleibe ich Deine dankbare, und mit treuer Liebe ergebene Nichte Augusta Buttlar
den 18 Juni 1842
Mein verehrtester Oheim!
Wenn Du auch seit längerer Zeit kein Produckt meines herrlichen Briefstylʼs erhalten hat, so war mein Geist doch nie Lebendiger mit Dir beschäftigt, als in der jünst vergangenen Zeit, aber zu meiner angebornen Antipathie fürʼs Briefschreiben kommt noch das entmuthigende Gefühl meiner Stümperei in diesem Punkte hinzu, welches sich bei dem Gedanken an Jemand zu schreiben der das arme Machwerk streng beurtheilt so steigert, daß ich nur mit Angst die Feder ergreife, und deshalb noch schlechter schreibe wie sonst. Die beruhigenden Nachrichten über Deine Gesundheit, die mir noch unlängst durch die allgemeine Zeitung bestättigt wurden, haben uns sehr erfreut, so wie ich auch in derselben Zeitung einen besondern Artikel über Dich und Deine großen Verdienste, mit Stolz und Freude gelesen habe.
Die schrecklichen Begebenheiten in Hamburg und Paris werden auch Dich ergriffen haben? mit der innigsten Theilname habe ich dabei meiner guten alten Tante und meiner Cousinen in Harburg gedacht, die der Schreckenscene so nahe waren, mögen sie selbst nur nicht dabei betheiligt sein! ich war im ersten Augenblick willens dieser verehrungswürdigen Frau einige Zeilen der Theilname zu schreiben, da ich aber nie in [2] Correspondenz mit ihr gestanden so fürchtete ich daß sie es vielleicht sonderbar finden würde, ja ich weiß nicht einmal ob sie noch wohlwollend gegen mich gesinnt ist. – Ich hoffe die Absicht Dir dieses Frühjahr etwas von meiner Hände Arbeit zu senden, nämlich eine Zeichnung nach der Natur der Johanna dʼArc von der Prinzeßin Marie von Orleans, aber ich hatte keine Gelegenheit sie dir zu schicken denn Mrs Austin die ich ersuchen ließ selbige mitzunehmen, Lehnte es ab, und verwies mich an Profeßor Naumann, der aber als ich ihre Antwort erhielt, bereits von Dresden abgereist war. Nun werde ich bis zum Herbst warten, wo sich leichter eine Gelegenheit findet Dir etwas zu schicken. Mögtest Du vielleicht lieber etwas anderes haben, so stelle ich Dir noch die Zeichnung der Apotheose des Homer zur Wahl, die ich während meines Aufenthaltes in London gezeichnet, und wo ich von mehreren Gelehrten namentlich den guten Noehden aufgefordert wurde sie in Kupfer stechen zu laßen, da dies aber nur ein Werk für Gelehrte und Archeologen gewesen wäre, und nicht fürʼs größere Publicum so hätten sich die Unkosten nicht gedeckt, und Die Sache ist deshalb unterblieben. Übrigens muß ich nur bemerken daß diese Zeichnung nicht so sauber und elegant gezeichnet ist wie meine jetzigen Arbeiten, und die Johanna dʼArc in dieser Hinsicht den Vorzug hat. – Vor meiner Abreise von Dresden wollte ich dir noch schreiben, als ich von unserer Königin den Auftrag zu einer Arbeit erhielt die meine ganze Zeit u Geisteskräfte in Anspruch nahm, aber zu meiner Freude über alle Erwartung Beifall gefunden hat, denn als ich das Bildchen der Königin selbst überbrachte, war sie darüber so gerührt u [3] und überrascht daß sie weinte und mir vor Dankbarkeit immer die Hände drückte. Diese Arbeit, und noch ein kleines Kinder Portrait waren aber die einzigen bestellten Arbeiten während meines ganzen Dresdner Winter Aufenthaltes, meine übrigen Arbeiten waren meistentheils Geschenke, denn um nur nicht aus der Übung des Malens nach der Natur zu kommen, muß ich die Leute noch bitten mir aus Gefälligkeit zu sitzen. Der wenige Verdienst in Dresden würde mich muthlos machen, wenn nicht grade meine jetzigen Arbeiten besonders Beifall gefunden hätten, woraus ich doch sehe daß meine Rheinreise wo ich so viel Schönes von Kunst gesehen und gehört, nicht nutzlos für mich war. – Aber ich bin fest entschloßen nächsten Winter nicht wieder nach den dummen Dresden zu gehen, wo meine Kunst aus Mangel an Aufmunterung und Lebendiger Anregung, einschlafen und zu Grunde gehen muß, um so mehr da ich immer eines Impulses von Außen bedarf um nicht in Apathie zu fallen, die theilweise auch phisisch, da das Maas meiner Kräfte sehr beschränkt ist. – Wenn ich die Reise kosten nicht scheute, so zöge es mich am meisten nach Florenz, wo das Leben eher wohlfeiler als theurer wie in Dresden ist, und wo ich mir sehr gute Empfelungen am Hof & & verschaffen könnte. An den herrlichen Kunstgebilden würde ich dort neue Begeisterung und Lebensmuth schöpfen, und wieder der Kunst ganz leben können, was hier nun einmal nicht geht. – Ich mögte mich überhaupt auf Lebenszeit dort nieder laßen, um nicht wieder wieder fort zu gehen, da es für mich der liebste und paßenste Ort ist, und ich doch eigentlich keine Heimath mehr habe; aber gleich mit Sack [4] und Pack hinziehen geht auch nicht, da ich hier nicht alle Capitalien die gut stehen, kündigen kann, ehe ich weiß wie ich sie wieder dort anlege, und mich einrichte, wovon man sich erst am Orte selbst informiren muß. – Wir haben schon einen Theil unserer Gelder in Staatspapieren, und Marianne hat jetzt wieder 1200 r. gekündigt, wofür sie Staatspapiere nehmen will; aber unser ganzes bischen Vermögen in Staatspapieren umzusetzen, ist doch zu gewagt, erstenʼs wegen den Chancen eines Krieges, und dann fürch[te] ich immer bestohlen zu werden, was man riskiren muß wenn man in einem fremden Hause und bei fremden Leuten wohnt, was bei uns meistentheils der Fall ist, denn es haben nicht alle Menschen das Glück, Haus, Hof, und ehrliche Leute zu besitzen, wie Du!
Wenn ich einen andern nähern Ort wie Florenz wüßte, so würde ich ihn vorziehen, aber von allen großen Städten die ich kenne ist keine meinen Verhältnißen, und auch meinem Geschmack so anpaßend, denn Wien was für meinen Verdienst am besten ist wieder in Hinsicht des Clima nicht tauglich für uns. Ich hoffe immer ein höherer Fingerzeig soll mich zu einen festen Entschluß bringen, und so lange will ich noch hier mein Nestchen behalten, was seiner Schönheit wegen mir ja von allen beneidet wird; ja ich könnte mich vielleicht entschließen, ganz hier zu bleiben, wenn ich nicht meine Kunst so liebte, und meine Tochter noch bilden müßte. – Daß Agnes Tieck heirathet hat mich recht gefreut, da sie und die ihrigen es immer gewünscht haben, ihr künftiger Mann wird gewiß recht glücklich mit ihr sein, denn sie ist besonders seit der Schwester Tode so liebens würdig, daß ich mich selbst in sie verliebt hätte wenn ich ein Mann wäre. Sie war auch gegen uns besonders freundlich und aufmerksam, und wir verdanken ihrer Güte manchen Theater Genuß; Tieck habe ich übrigens den ganzen Winter nur dreimal gesehen; jetzt ist er nun wieder in Potsdamm, und macht dort einen beßern Herrn von Beßer. Verzeih mein theuerster Oheim daß ich Dich mit einer so langen Epistel belästigt habe, aber ich verstehe leider nicht die Kunst mit wenig Worten viel zu sagen, so wie mir auch die Gabe fehlt, die Gefühle die Dankbarkeit und [3] Verehrung die ich für dich hege, an den Tag zu legen. – Grüße deine Leute, vorzüglich die gute Marie recht herzlich von uns, und wenn du keine Zeit zum schreiben hast, so wäre es sehr freundlich wenn sie uns von Deinem Ergehen etwas mittheilte, wie sie es vergangenen Winter so gütig gethan. Erinnert sie sich noch der schönen Parthie auf dem Drachenfels die du so gütig veranstaltet? ich denke noch mit der lebhaftesten Freude an alles Schöne was ich [2] bei Dir genoßen, und das Fläschchen mit Rhein waßer was meine Marianne mitgenommen, und sehr hoch hält, nehme ich oft selbst in die Hand und betrachte es mit Rührung, weil der liebe Fluß für mich mit so vielen schönen und theuren Erinnerungen verknüpft ist. – Ich bitte die Familie Flotho ja recht herzlich von uns zu grüßen [1] wir schwärmen noch oft von ihnen und ich wünschte für meine Tochter nie einen beßern Umgang als die liebens würdige Fräulein Marie. – Marianne empfielt sich deinen väterlichen Wohlwollen, und dankt herzlich für die freundlichen Worte, die Du Marienʼs Briefe beigefügt, sie ist sehr stolz einige Zeilen von deiner Hand zu besitzen. – Indem ich Dich bitte mir Deine fernere Liebe und Freundschaft zu erhalten, bleibe ich Deine dankbare, und mit treuer Liebe ergebene Nichte Augusta Buttlar