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">3</span>. 25.<br>Hoffentlich haben Sie, mein höchstverehrter Herr und Freund, <span class="doc-1146 ">meinen vorgestern an Sie abgesandten Brief</span> richtig empfangen. Nun sendet mir heute <span class="index-48 tp-35883 ">Tieck</span> <span class="doc-1394 ">die Anlage</span> mit dem Auftrage der Beförderung, während ich glaubte, daß er Ihnen solche direct zusenden würde. Ich kann diese aber nicht absenden, ohne dem vorigen noch Einiges hinzu zu fügen. Ich hatte dort noch vergessen daß die Ankündigung von Tieck, die Sie nun unfehlbar werden erhalten haben, da er darin Ihrer Einwilligung zu geringen Veränderungen gedenkt, in mir die Ueberzeugung entstehen ließ, daß Sie darüber mit ihm einverstanden wären, und daß Sie Ihre Zustimmung gegeben hätten zu der Durchsicht; deshalb war meine Anfrage darüber auch nur eine beiläufige, und welche ich ebenfalls der Verehrung schuldig zu seyn glaubte, welche ich Ihnen zeitlebens widmen werde.<br>Im übrigen bestättige ich den Inhalt meines vorigen Briefes, und versichere daneben, daß ich mich jeder Bedingung, die Sie zu stellen sich veranlaßt finden werden zu unterwerfen bereit bin. <span class="cite tp-76867 ">Ich fühle zu lebhaft, daß das volle Recht auf Ihrer Seite sey, um für dessen Aufrechthaltung irgend ein Opfer zu scheuen</span>, wenn ich auch gleich den Umständen nach keine andere Schuld, als die der versäumten Vorsicht trage.<br>Mein lebhaftester Wunsch ist dahin gerichtet, daß Ihnen aus der Sache kein Verdruß erwachse, und daß vielmehr Verhältnisse und Neigung Sie selbst wieder zur erneuten Theilnahme bewegen mögen! Das würde mich ganz glücklich machen, und gern alles verschmerzen lassen, was bisher Unangenehmes aus der Sache für mich entstanden ist, oder hervorgehen könnte Ihre, wie ich mir schmeichle, freundliche und gütige Antwort, trifft mich, da ich heute nach <span class="index-15 tp-35884 ">Berlin</span> zurück kehre, dort. Nichts desto weniger bitte ich Sie, wenn, nach Ihrer Ansicht, <span class="index-3548 tp-76868 index-3905 tp-35887 ">der Druck</span> gehemmt werden soll, dies <span class="index-5926 tp-76869 ">meiner hiesigen Handlung</span> mit wenig Worten anzuzeigen, da der Druck hier veranstaltet ist.<br>Wenn ich zugleich annehmen darf, daß bei gütig billiger Erwägung der Sache, und bei der größten Bereitwilligkeit, welche ich dargelegt habe, jeder Ihrer Bedingungen zu begegnen, Sie mich geneigt entschuldigt halten werden, so hoffe ich dadurch nicht nur Ihr Wohlwollen mir zu erhalten, sondern dasselbe noch befestigt zu sehen, und daß daraus Veranlassung entstehen werde eine Verbindung unter uns wieder anzuknüpfen, auch für andere literarische Verhältnisse, die zu meinem höchsten Bedauern, nur zu lange unterbrochen war. 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Seine Ausbildung zum Buchhändler absolvierte er in der Greifswalder Filiale des Verlages von Gottlob August Lange. 1795 zog er als Leiter des Verlages nach Berlin. 1800 folgte der Wechsel zur Berliner Realschulbuchhandlung, die er 1822 käuflich erwerben konnte. Reimer stieg innerhalb weniger Jahre zum führenden Verleger Berlins auf. 1816 begründete er eine eigene Druckerei. 1822 folgte der Erwerb der Leipziger Weidmannschen Buchhandlung. Reimer trat als Verleger wichtiger deutscher Dichter wie Novalis, Achim von Arnim, Ludwig Tieck, Jean Paul, Heinrich von Kleist und E.T.A. Hoffmann auf. Auch Gelehrte wie Ernst Moritz Arndt, Johann Gottlieb Fichte, Joseph Görres, Friedrich Schleiermacher und Wilhelm von Humboldt publizierten bei Reimer. Nach dem Tod Reimers übernahm sein Sohn Georg Ernst die Leitung des Verlags. Neben seiner verlegerischen Tätigkeit war Reimer ein politisch engagierter Bürger, mehrmals amtierte er als Stadtverordneter und Stadtrat in Berlin. 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[1] Leipzig 28/3. 25.
Hoffentlich haben Sie, mein höchstverehrter Herr und Freund, meinen vorgestern an Sie abgesandten Brief richtig empfangen. Nun sendet mir heute Tieck die Anlage mit dem Auftrage der Beförderung, während ich glaubte, daß er Ihnen solche direct zusenden würde. Ich kann diese aber nicht absenden, ohne dem vorigen noch Einiges hinzu zu fügen. Ich hatte dort noch vergessen daß die Ankündigung von Tieck, die Sie nun unfehlbar werden erhalten haben, da er darin Ihrer Einwilligung zu geringen Veränderungen gedenkt, in mir die Ueberzeugung entstehen ließ, daß Sie darüber mit ihm einverstanden wären, und daß Sie Ihre Zustimmung gegeben hätten zu der Durchsicht; deshalb war meine Anfrage darüber auch nur eine beiläufige, und welche ich ebenfalls der Verehrung schuldig zu seyn glaubte, welche ich Ihnen zeitlebens widmen werde.
Im übrigen bestättige ich den Inhalt meines vorigen Briefes, und versichere daneben, daß ich mich jeder Bedingung, die Sie zu stellen sich veranlaßt finden werden zu unterwerfen bereit bin. Ich fühle zu lebhaft, daß das volle Recht auf Ihrer Seite sey, um für dessen Aufrechthaltung irgend ein Opfer zu scheuen, wenn ich auch gleich den Umständen nach keine andere Schuld, als die der versäumten Vorsicht trage.
Mein lebhaftester Wunsch ist dahin gerichtet, daß Ihnen aus der Sache kein Verdruß erwachse, und daß vielmehr Verhältnisse und Neigung Sie selbst wieder zur erneuten Theilnahme bewegen mögen! Das würde mich ganz glücklich machen, und gern alles verschmerzen lassen, was bisher Unangenehmes aus der Sache für mich entstanden ist, oder hervorgehen könnte Ihre, wie ich mir schmeichle, freundliche und gütige Antwort, trifft mich, da ich heute nach Berlin zurück kehre, dort. Nichts desto weniger bitte ich Sie, wenn, nach Ihrer Ansicht, der Druck gehemmt werden soll, dies meiner hiesigen Handlung mit wenig Worten anzuzeigen, da der Druck hier veranstaltet ist.
Wenn ich zugleich annehmen darf, daß bei gütig billiger Erwägung der Sache, und bei der größten Bereitwilligkeit, welche ich dargelegt habe, jeder Ihrer Bedingungen zu begegnen, Sie mich geneigt entschuldigt halten werden, so hoffe ich dadurch nicht nur Ihr Wohlwollen mir zu erhalten, sondern dasselbe noch befestigt zu sehen, und daß daraus Veranlassung entstehen werde eine Verbindung unter uns wieder anzuknüpfen, auch für andere literarische Verhältnisse, die zu meinem höchsten Bedauern, nur zu lange unterbrochen war. Mit der höchsten Bereitwilligkeit werde ich darin allen Ihren Wünschen entgegen zu kommen suchen, und so auf eine unzweideutige Weise die Verehrung bethätigen mit deren Ausdruck ich hier unterzeichne, als
Ihr
treuergebenster
G. Reimer
[2] Herrn Rath u Professor
Ritter A. W. von Schlegel
Hochwohlgebohren
Bonn
am Rhein
Fo Grenze
[1] beantwortet d. 2ten April
Hoffentlich haben Sie, mein höchstverehrter Herr und Freund, meinen vorgestern an Sie abgesandten Brief richtig empfangen. Nun sendet mir heute Tieck die Anlage mit dem Auftrage der Beförderung, während ich glaubte, daß er Ihnen solche direct zusenden würde. Ich kann diese aber nicht absenden, ohne dem vorigen noch Einiges hinzu zu fügen. Ich hatte dort noch vergessen daß die Ankündigung von Tieck, die Sie nun unfehlbar werden erhalten haben, da er darin Ihrer Einwilligung zu geringen Veränderungen gedenkt, in mir die Ueberzeugung entstehen ließ, daß Sie darüber mit ihm einverstanden wären, und daß Sie Ihre Zustimmung gegeben hätten zu der Durchsicht; deshalb war meine Anfrage darüber auch nur eine beiläufige, und welche ich ebenfalls der Verehrung schuldig zu seyn glaubte, welche ich Ihnen zeitlebens widmen werde.
Im übrigen bestättige ich den Inhalt meines vorigen Briefes, und versichere daneben, daß ich mich jeder Bedingung, die Sie zu stellen sich veranlaßt finden werden zu unterwerfen bereit bin. Ich fühle zu lebhaft, daß das volle Recht auf Ihrer Seite sey, um für dessen Aufrechthaltung irgend ein Opfer zu scheuen, wenn ich auch gleich den Umständen nach keine andere Schuld, als die der versäumten Vorsicht trage.
Mein lebhaftester Wunsch ist dahin gerichtet, daß Ihnen aus der Sache kein Verdruß erwachse, und daß vielmehr Verhältnisse und Neigung Sie selbst wieder zur erneuten Theilnahme bewegen mögen! Das würde mich ganz glücklich machen, und gern alles verschmerzen lassen, was bisher Unangenehmes aus der Sache für mich entstanden ist, oder hervorgehen könnte Ihre, wie ich mir schmeichle, freundliche und gütige Antwort, trifft mich, da ich heute nach Berlin zurück kehre, dort. Nichts desto weniger bitte ich Sie, wenn, nach Ihrer Ansicht, der Druck gehemmt werden soll, dies meiner hiesigen Handlung mit wenig Worten anzuzeigen, da der Druck hier veranstaltet ist.
Wenn ich zugleich annehmen darf, daß bei gütig billiger Erwägung der Sache, und bei der größten Bereitwilligkeit, welche ich dargelegt habe, jeder Ihrer Bedingungen zu begegnen, Sie mich geneigt entschuldigt halten werden, so hoffe ich dadurch nicht nur Ihr Wohlwollen mir zu erhalten, sondern dasselbe noch befestigt zu sehen, und daß daraus Veranlassung entstehen werde eine Verbindung unter uns wieder anzuknüpfen, auch für andere literarische Verhältnisse, die zu meinem höchsten Bedauern, nur zu lange unterbrochen war. Mit der höchsten Bereitwilligkeit werde ich darin allen Ihren Wünschen entgegen zu kommen suchen, und so auf eine unzweideutige Weise die Verehrung bethätigen mit deren Ausdruck ich hier unterzeichne, als
Ihr
treuergebenster
G. Reimer
[2] Herrn Rath u Professor
Ritter A. W. von Schlegel
Hochwohlgebohren
Bonn
am Rhein
Fo Grenze
[1] beantwortet d. 2ten April
· Beiliegender Brief von/an A.W. Schlegel , 26.03.1825
· Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
· Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.28,Nr.82
· Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
· Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.28,Nr.82