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M. ist dieser Tage bei mir eingetroffen Gewiß, mein höchstverehrter Herr und Freund, verkenne ich nicht den Umfang der Arbeit, welche Ihnen überhaupt obliegt, und noch weniger die große und dankenswerthe Mühwaltung welche Sie <anchor type="b" n="5613" ana="12" xml:id="NidB36271"/>dem <anchor type="b" n="4" ana="11" xml:id="NidB36270"/>Shakspeare<anchor type="e" n="4" ana="11" xml:id="NidE36270"/><anchor type="e" n="5613" ana="12" xml:id="NidE36271"/> zuwenden, und wovon die drei bereits gedruckten Stücke ein reiches und dankenswerthes Zeugniß ablegen; auch habe ich die anfangs beabsichtigte Beeilung der Erscheinung des Ganzen längst aufgegeben, und Sie davon in Kenntniß. Aber freilich eine so lange Zwischenpause, wie jetzt eingetreten hatte ich nicht befürchtet, und es ist sicher, daß wenn Aehnliches ferner zu besorgen wäre, alsdann die Erscheinung des Ganzen eine Reihe von Jahren erfordere, und damit der günstige Ausgang <anchor type="b" n="5613" ana="12" xml:id="NidB36272"/>des Unternehmens<anchor type="e" n="5613" ana="12" xml:id="NidE36272"/> bedeutend gefährdet werde würde<lb/>Erlauben Sie mir nun den Geldpunkt zu berühren, von dem ich hoffe, daß er unter uns keine weitern Difficultäten herbei führen werde. Aber zu meiner nochmaligen Rechtfertigung und um der möglichen Beschuldigung ungebührlichen Eigennutzes zu begegnen. Was zunächst den Rechtspunkt anlangt, so sind Sie darin gewiß irrig; die wesentliche Ursache aus welcher Ihr Prozeß gegen <anchor type="b" n="67" ana="11" xml:id="NidB36273"/>Unger<anchor type="e" n="67" ana="11" xml:id="NidE36273"/> zu Ihrem Nachtheil entschieden wurde, beruht darin, daß der Gesetzgeber in diesem Fall, wie immer, annimmt, daß falls keine Zahl der Exemplare im Verlagscontract fest gestellt worden, alsdann angenommen wird, <hi rend="underline:1">daß der Schriftsteller sein Mspt ein für allemal dem Verleger verkauft und dieser damit ein etwaiges Verlagsrecht erworben habe</hi>. Der Unterschied zwischen Ausgabe und Auflage tritt also in dem vorliegenden Fall gar nicht in Erwägung, und würde wo sie unter andern Umständen in Anwendung kommen könnte, doch nur auf eine wirkliche Veränderung des Formats und der Lettern (also nicht des Schnitts derselben) d.h. von 8<hi rend="offset:4;background:#FF00FF">vo</hi> in Quart oder Folio sich beziehen. Jenes erwähnte unveränderliche Verlagsrecht, das ich von Wahlberechtigten um die bedeutende Summe von 2500 <hi rend="background:#FF00FF">C</hi> erworben habe, stünde mir also zur Seite. Wenn ich daher Ihnen späterhin die ansehnliche Summe von 1200 <hi rend="background:#FF00FF">C</hi> be<hi rend="background:#FF00FF">hä</hi>ndigte so geschah theils aus Rücksichten der Billigkeit und freundschaftlicher Verehrung gegen Sie, theils um Ihre Einwilligung für die <anchor type="b" n="48" ana="11" xml:id="NidB36274"/>Tiecksche<anchor type="e" n="48" ana="11" xml:id="NidE36274"/> (mißglückte) Ueberarbeitung so wie <anchor type="b" n="3548" ana="12" xml:id="NidB36275"/>den Anschluß der Fortsetzung zu Ihrer Ausgabe<anchor type="e" n="3548" ana="12" xml:id="NidE36275"/> zu erlangen eine Zwangsverbindlichkeit für diese Leistung lag mir in keiner Beziehung ob, mit welcher ich Ihnen ohne alle Mühwaltung Ihrerseits, fast zwei Drittel von dem gewährte, was Sie von Unger ursprünglich erhielten. Dies waren 20 <hi rend="family:Courier">frdʼor</hi> für jedes Stück. Wie wenig ich aber allem meinen Vortheil bei Verträgen mit Schriftstellern im Auge habe, ergiebt sich wol am besten daraus, daß, wie Sie vor einer Reihe von Jahren sich zur Beendigung der Uebersetzung des <anchor type="b" n="4" ana="11" xml:id="NidB36276"/>Sh.<anchor type="e" n="4" ana="11" xml:id="NidE36276"/> bereit erklärten, und mir in dieser Beziehung schreiben: „Unger habe Ihnen für jedes Drama 20 <hi rend="family:Courier">fr.dʼor</hi> bezahlt, ich würde aber wol 20 <hi rend="family:Courier">Carolins</hi> gewehren können“, ich Ihnen aus freien Stücken 30 <hi rend="family:Courier">frdʼors</hi> anbot.<lb/>Was Sie über den Werth <anchor type="b" n="3668" ana="12" xml:id="NidB36277"/>der kritischen Schriften<anchor type="e" n="3668" ana="12" xml:id="NidE36277"/> unterschreibe ich buchstäblich, aber mein Verlust bleibt dadurch nicht weniger derselbe, da nemlich meine Subsistenz <hi rend="underline:1">einzig und allein</hi>, an die Gunst des Publikums, welches kaufen soll, geknüpft ist. Verliere ich also auf der einen Seite, so muß ich auf der andern Entschädigung zu finden suchen, und ich glaube die Erwähnung solcher Umstände kann mir weder Tadel noch Vorwurf aufbürden, da ich der wie ich glaube billigen Meinung bin, daß Autor und Verleger hinsichtlich der äußern <milestone unit="start" n="6130"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="6130"/> Vortheile welche eine Unternehmung erzeugen soll, Hand in Hand gehen müssen, und jener nicht verlangen darf, daß dieser die tadelnswerthe Ungunst des Publikums aus seiner Tasche vergüte<lb/>In diesr Hinsicht wage ich auch noch die Aeußerung, daß ich an <anchor type="b" n="3685" ana="12" xml:id="NidB36278"/>der kleinen Schrift: Berichtigung pp<anchor type="e" n="3685" ana="12" xml:id="NidE36278"/> ebenfalls Einbuße erlitt. Sie sind zu wohlwollend gegen mich gesinnt, mein höchstverehrter Herr und Freund, um in diesen Mittheilungen etwas Ungebührliches und Verwerfliches zu finden, da sie ja nur ausschließlich dazu dienen sollen, mich in Ihren Augen von den Trieben nach sträflichem Eigennutz rein zu erhalten<lb/>So viel und genug hierüber! Ich schließe h<hi rend="background:#FF00FF">i</hi>ran die Erklärung, daß ich Ihre Forderung von 10 <hi rend="family:Courier">frdʼor</hi> für jedes gleich <anchor type="b" n="3001" ana="12" xml:id="NidB36281"/><anchor type="b" n="5621" ana="12" xml:id="NidB36351"/><anchor type="b" n="5620" ana="12" xml:id="NidB45356"/>den drei ersten<anchor type="e" n="5620" ana="12" xml:id="NidE45356"/><anchor type="e" n="5621" ana="12" xml:id="NidE36351"/><anchor type="e" n="3001" ana="12" xml:id="NidE36281"/> völlig überarbeitete und berichtigte Stück genehmige; hinsichtlich derer welche einer so mühsamen Umgestaltung weniger oder gar nicht bedürfen stelle ich das dahin Gehörige Ihrer Billigkeit gänzlich anheim und glaube dabei meines eignen Vortheils wahrgenommen zu haben im vollen Vertrauen auf Ihr eigenes Gefühl<lb/>Aber erlauben Sie mir dagegen Ihnen möglichste Beschleunigung aufs aller angelegentlichste anzuempfehlen. Sie glauben nicht wie viel hievon für das Gelingen liegt Zwar sagen Sie mit Recht: „Gute Waare bleibt ihres Preises werth“ aber inzwischen verkauft sich die Meß- und <anchor type="b" n="351" ana="10" xml:id="NidB36290"/>Nürnberger<anchor type="e" n="351" ana="10" xml:id="NidE36290"/>-Waare zu Spottpreisen, und wer einmal im Besitz ist von solchem verwerflichen Machwerk ist, glaubt sich damit befriedigt, und die vielfältig besseren entbehren zu können. Hierüber könnte ich Ihnen aus meinen Erfahrtungen die unzweideutigsten Beispiele anführen, von welchen die schlagendste ist, daß alle diese erbärmlichen Pfennigsausgaben schon vergriffen sind. Darf ich Ihnen nun eine Bitte vortragen so wäre es diese, daß Sie die Gütte hätten diejenigen Stücke, welche weniger der bessernden Hand bedürfen, zuerst vorzunehmen, und mir wenigstens drei davon baldmöglichst zu senden um wenigstens abermals einen Band von Ihrer Hand übersetzt zu liefern, damit das Publikum ferner Ihre thätige Teilnahme erkennen möge, welche wesentlich, ja fast allein dem günstigen Erfolg zu dienen geeignet ist. Schlagen Sie mir diese Bitte nicht ab<lb/>Daß <anchor type="b" n="48" ana="11" xml:id="NidB36293"/>Tieck<anchor type="e" n="48" ana="11" xml:id="NidE36293"/> Ihnen nicht geantwortet hat, ist jetzt wie von jeher seiner Natur gemäß Er macht sich Alles möglichst leicht, und ist über die Gebühr fahrlässig und bequem, wie es am besten die neue Ausgabe darthun wird, wovon er ohnehin wenig gethan hat, um die vielfältigen Unrichtigkeiten, Unverständlichkeiten und Fehler gegen den Wohlklang und Rithmus auszugleichen, ja mit solcher Fahrlässigkeit ist er zu Werke gegangen, daß er nicht einmal die in den Anmerkungen enthaltenen Berichtigungen des Textes an ihrem Ort eingetragen hat<lb/>Mit Ihren Gegenbemerkungen zu Tiecks Anmerkungen bin ich <hi rend="underline:1">völlig</hi> einverstanden, am meisten bei der Stelle, wo der Bastard sagt: <hi rend="family:Courier">It lies etc.</hi> Es kann niemand einfallen, daß die Tochter etwas anderes habe sagen wollen <hi rend="offset:4">als</hi>: Herkules Kleid (die Löwenhaut) kleide ihm, wie es einen Esel kleiden würde. Herkules <hi rend="underline:1">Kraft</hi> bleibt sich allerwege gleich, wie und wo sie auch erschienen möge<lb/>Ich schließe mit dem herzlichen Wunsche, daß Ihr Gesundheitszustand sich bessern möge, insofern Sie darüber Klage führen, und Sie dann lange noch vor ferneren Störungen bewahrt blieben<lb/><milestone unit="start" n="6128"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="6128"/> Erhalten Sie mir ferner Ihr unschätzbares Wohlwollen, und bleiben Sie meiner steten aufrichtigen Verehrung und treuen Ergebenheit versichert<lb/><hi rend="family:Courier">G. Reimer</hi><lb/><lb/>Inlage erbitte ich mir zu geneigter Abgabe zu empfehlen<lb/><milestone unit="start" n="6129"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="6129"/><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="6128"/> Herrn Professor <hi rend="family:Courier">A. W v Schlegel</hi><lb/>Hochwohlgebohren<lb/><anchor type="b" n="887" ana="10" xml:id="NidB36291"/><hi rend="family:Courier;underline:1">Bonn</hi><anchor type="e" n="887" ana="10" xml:id="NidE36291"/>', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1839-12-12', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datengeberhand' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_purlhand' => 'DE-611-35028', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.18,Nr.72', '36_h1zahl' => '3 S. auf Doppelbl., hs. m. U. u. 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M. ist dieser Tage bei mir eingetroffen Gewiß, mein höchstverehrter Herr und Freund, verkenne ich nicht den Umfang der Arbeit, welche Ihnen überhaupt obliegt, und noch weniger die große und dankenswerthe Mühwaltung welche Sie <anchor type="b" n="5613" ana="12" xml:id="NidB36271"/>dem <anchor type="b" n="4" ana="11" xml:id="NidB36270"/>Shakspeare<anchor type="e" n="4" ana="11" xml:id="NidE36270"/><anchor type="e" n="5613" ana="12" xml:id="NidE36271"/> zuwenden, und wovon die drei bereits gedruckten Stücke ein reiches und dankenswerthes Zeugniß ablegen; auch habe ich die anfangs beabsichtigte Beeilung der Erscheinung des Ganzen längst aufgegeben, und Sie davon in Kenntniß. Aber freilich eine so lange Zwischenpause, wie jetzt eingetreten hatte ich nicht befürchtet, und es ist sicher, daß wenn Aehnliches ferner zu besorgen wäre, alsdann die Erscheinung des Ganzen eine Reihe von Jahren erfordere, und damit der günstige Ausgang <anchor type="b" n="5613" ana="12" xml:id="NidB36272"/>des Unternehmens<anchor type="e" n="5613" ana="12" xml:id="NidE36272"/> bedeutend gefährdet werde würde<lb/>Erlauben Sie mir nun den Geldpunkt zu berühren, von dem ich hoffe, daß er unter uns keine weitern Difficultäten herbei führen werde. Aber zu meiner nochmaligen Rechtfertigung und um der möglichen Beschuldigung ungebührlichen Eigennutzes zu begegnen. Was zunächst den Rechtspunkt anlangt, so sind Sie darin gewiß irrig; die wesentliche Ursache aus welcher Ihr Prozeß gegen <anchor type="b" n="67" ana="11" xml:id="NidB36273"/>Unger<anchor type="e" n="67" ana="11" xml:id="NidE36273"/> zu Ihrem Nachtheil entschieden wurde, beruht darin, daß der Gesetzgeber in diesem Fall, wie immer, annimmt, daß falls keine Zahl der Exemplare im Verlagscontract fest gestellt worden, alsdann angenommen wird, <hi rend="underline:1">daß der Schriftsteller sein Mspt ein für allemal dem Verleger verkauft und dieser damit ein etwaiges Verlagsrecht erworben habe</hi>. Der Unterschied zwischen Ausgabe und Auflage tritt also in dem vorliegenden Fall gar nicht in Erwägung, und würde wo sie unter andern Umständen in Anwendung kommen könnte, doch nur auf eine wirkliche Veränderung des Formats und der Lettern (also nicht des Schnitts derselben) d.h. von 8<hi rend="offset:4;background:#FF00FF">vo</hi> in Quart oder Folio sich beziehen. Jenes erwähnte unveränderliche Verlagsrecht, das ich von Wahlberechtigten um die bedeutende Summe von 2500 <hi rend="background:#FF00FF">C</hi> erworben habe, stünde mir also zur Seite. Wenn ich daher Ihnen späterhin die ansehnliche Summe von 1200 <hi rend="background:#FF00FF">C</hi> be<hi rend="background:#FF00FF">hä</hi>ndigte so geschah theils aus Rücksichten der Billigkeit und freundschaftlicher Verehrung gegen Sie, theils um Ihre Einwilligung für die <anchor type="b" n="48" ana="11" xml:id="NidB36274"/>Tiecksche<anchor type="e" n="48" ana="11" xml:id="NidE36274"/> (mißglückte) Ueberarbeitung so wie <anchor type="b" n="3548" ana="12" xml:id="NidB36275"/>den Anschluß der Fortsetzung zu Ihrer Ausgabe<anchor type="e" n="3548" ana="12" xml:id="NidE36275"/> zu erlangen eine Zwangsverbindlichkeit für diese Leistung lag mir in keiner Beziehung ob, mit welcher ich Ihnen ohne alle Mühwaltung Ihrerseits, fast zwei Drittel von dem gewährte, was Sie von Unger ursprünglich erhielten. 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Wie wenig ich aber allem meinen Vortheil bei Verträgen mit Schriftstellern im Auge habe, ergiebt sich wol am besten daraus, daß, wie Sie vor einer Reihe von Jahren sich zur Beendigung der Uebersetzung des <anchor type="b" n="4" ana="11" xml:id="NidB36276"/>Sh.<anchor type="e" n="4" ana="11" xml:id="NidE36276"/> bereit erklärten, und mir in dieser Beziehung schreiben: „Unger habe Ihnen für jedes Drama 20 <hi rend="family:Courier">fr.dʼor</hi> bezahlt, ich würde aber wol 20 <hi rend="family:Courier">Carolins</hi> gewehren können“, ich Ihnen aus freien Stücken 30 <hi rend="family:Courier">frdʼors</hi> anbot.<lb/>Was Sie über den Werth <anchor type="b" n="3668" ana="12" xml:id="NidB36277"/>der kritischen Schriften<anchor type="e" n="3668" ana="12" xml:id="NidE36277"/> unterschreibe ich buchstäblich, aber mein Verlust bleibt dadurch nicht weniger derselbe, da nemlich meine Subsistenz <hi rend="underline:1">einzig und allein</hi>, an die Gunst des Publikums, welches kaufen soll, geknüpft ist. Verliere ich also auf der einen Seite, so muß ich auf der andern Entschädigung zu finden suchen, und ich glaube die Erwähnung solcher Umstände kann mir weder Tadel noch Vorwurf aufbürden, da ich der wie ich glaube billigen Meinung bin, daß Autor und Verleger hinsichtlich der äußern <milestone unit="start" n="6130"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="6130"/> Vortheile welche eine Unternehmung erzeugen soll, Hand in Hand gehen müssen, und jener nicht verlangen darf, daß dieser die tadelnswerthe Ungunst des Publikums aus seiner Tasche vergüte<lb/>In diesr Hinsicht wage ich auch noch die Aeußerung, daß ich an <anchor type="b" n="3685" ana="12" xml:id="NidB36278"/>der kleinen Schrift: Berichtigung pp<anchor type="e" n="3685" ana="12" xml:id="NidE36278"/> ebenfalls Einbuße erlitt. Sie sind zu wohlwollend gegen mich gesinnt, mein höchstverehrter Herr und Freund, um in diesen Mittheilungen etwas Ungebührliches und Verwerfliches zu finden, da sie ja nur ausschließlich dazu dienen sollen, mich in Ihren Augen von den Trieben nach sträflichem Eigennutz rein zu erhalten<lb/>So viel und genug hierüber! Ich schließe h<hi rend="background:#FF00FF">i</hi>ran die Erklärung, daß ich Ihre Forderung von 10 <hi rend="family:Courier">frdʼor</hi> für jedes gleich <anchor type="b" n="3001" ana="12" xml:id="NidB36281"/><anchor type="b" n="5621" ana="12" xml:id="NidB36351"/><anchor type="b" n="5620" ana="12" xml:id="NidB45356"/>den drei ersten<anchor type="e" n="5620" ana="12" xml:id="NidE45356"/><anchor type="e" n="5621" ana="12" xml:id="NidE36351"/><anchor type="e" n="3001" ana="12" xml:id="NidE36281"/> völlig überarbeitete und berichtigte Stück genehmige; hinsichtlich derer welche einer so mühsamen Umgestaltung weniger oder gar nicht bedürfen stelle ich das dahin Gehörige Ihrer Billigkeit gänzlich anheim und glaube dabei meines eignen Vortheils wahrgenommen zu haben im vollen Vertrauen auf Ihr eigenes Gefühl<lb/>Aber erlauben Sie mir dagegen Ihnen möglichste Beschleunigung aufs aller angelegentlichste anzuempfehlen. Sie glauben nicht wie viel hievon für das Gelingen liegt Zwar sagen Sie mit Recht: „Gute Waare bleibt ihres Preises werth“ aber inzwischen verkauft sich die Meß- und <anchor type="b" n="351" ana="10" xml:id="NidB36290"/>Nürnberger<anchor type="e" n="351" ana="10" xml:id="NidE36290"/>-Waare zu Spottpreisen, und wer einmal im Besitz ist von solchem verwerflichen Machwerk ist, glaubt sich damit befriedigt, und die vielfältig besseren entbehren zu können. Hierüber könnte ich Ihnen aus meinen Erfahrtungen die unzweideutigsten Beispiele anführen, von welchen die schlagendste ist, daß alle diese erbärmlichen Pfennigsausgaben schon vergriffen sind. Darf ich Ihnen nun eine Bitte vortragen so wäre es diese, daß Sie die Gütte hätten diejenigen Stücke, welche weniger der bessernden Hand bedürfen, zuerst vorzunehmen, und mir wenigstens drei davon baldmöglichst zu senden um wenigstens abermals einen Band von Ihrer Hand übersetzt zu liefern, damit das Publikum ferner Ihre thätige Teilnahme erkennen möge, welche wesentlich, ja fast allein dem günstigen Erfolg zu dienen geeignet ist. Schlagen Sie mir diese Bitte nicht ab<lb/>Daß <anchor type="b" n="48" ana="11" xml:id="NidB36293"/>Tieck<anchor type="e" n="48" ana="11" xml:id="NidE36293"/> Ihnen nicht geantwortet hat, ist jetzt wie von jeher seiner Natur gemäß Er macht sich Alles möglichst leicht, und ist über die Gebühr fahrlässig und bequem, wie es am besten die neue Ausgabe darthun wird, wovon er ohnehin wenig gethan hat, um die vielfältigen Unrichtigkeiten, Unverständlichkeiten und Fehler gegen den Wohlklang und Rithmus auszugleichen, ja mit solcher Fahrlässigkeit ist er zu Werke gegangen, daß er nicht einmal die in den Anmerkungen enthaltenen Berichtigungen des Textes an ihrem Ort eingetragen hat<lb/>Mit Ihren Gegenbemerkungen zu Tiecks Anmerkungen bin ich <hi rend="underline:1">völlig</hi> einverstanden, am meisten bei der Stelle, wo der Bastard sagt: <hi rend="family:Courier">It lies etc.</hi> Es kann niemand einfallen, daß die Tochter etwas anderes habe sagen wollen <hi rend="offset:4">als</hi>: Herkules Kleid (die Löwenhaut) kleide ihm, wie es einen Esel kleiden würde. Herkules <hi rend="underline:1">Kraft</hi> bleibt sich allerwege gleich, wie und wo sie auch erschienen möge<lb/>Ich schließe mit dem herzlichen Wunsche, daß Ihr Gesundheitszustand sich bessern möge, insofern Sie darüber Klage führen, und Sie dann lange noch vor ferneren Störungen bewahrt blieben<lb/><milestone unit="start" n="6128"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="6128"/> Erhalten Sie mir ferner Ihr unschätzbares Wohlwollen, und bleiben Sie meiner steten aufrichtigen Verehrung und treuen Ergebenheit versichert<lb/><hi rend="family:Courier">G. Reimer</hi><lb/><lb/>Inlage erbitte ich mir zu geneigter Abgabe zu empfehlen<lb/><milestone unit="start" n="6129"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="6129"/><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="6128"/> Herrn Professor <hi rend="family:Courier">A. 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