• Heinrich Schmitz to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Köln · Place of Destination: Bonn · Date: [10. Mai, zwischen 1830 und 1835]
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Heinrich Schmitz
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Köln
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: [10. Mai, zwischen 1830 und 1835]
  • Notations: Datum sowie Absendeort erschlossen. – Datierung: Tag und Monat ergeben sich aus dem Poststempel. Ludwig Tieck war ab 1825 Dramaturg am Hoftheater in Dresden. Der erwähnte Schauspieler Carl Devirent war bis 1835 in Dresden engagiert. Schmitz debutierte 1828 in Köln und war danach in Mainz, Kassel und Dresden. Der Brief kann also nicht vor 1830 und nicht nach 1835 geschrieben worden sein.
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-34477
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.25,Nr.30
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U. u. Adresse
  • Format: 26,7 x 22,2 cm
  • Incipit: „[1] Hochwohlgeborner
    höchstverehrungswürdigster Herr!
    Sie werden verzeihen daß ich es wage unbekannter Weise Sie um eine große Gefälligkeit zu bitten. Ich weiß [...]“
  • Editors: Bamberg, Claudia · Varwig, Olivia
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[1] Hochwohlgeborner
höchstverehrungswürdigster Herr!
Sie werden verzeihen daß ich es wage unbekannter Weise Sie um eine große Gefälligkeit zu bitten. Ich weiß nicht: ob es Ihnen bekannt ist, daß ich als geborner Kölner vor etwa 4 Jahren hier den Beruf zur Bühne in mir fühlen[d] zum hiesigen Theater kam, und durch Liebe u. Fleiß für die Kunst gelang es mir nach einem Jahre, in Mainz als 1ster Held u. Liebhaber angestellt zu werden. Dort verweilte ich ohngefähr ein u. ein halbes Jahr, alsdann wurde ich am Hoftheater zu Cassel engagirt u. blieb dort bis zu der gänzlichen Auflößung der Büh[ne.]
[2] Dann gab mir Herr Hofrath Nymeier in Cassel eine Empfehlung an den Herrn Hofrath Tieck in Dresden, wo man mich auf fünf Monaten engagirte um mich kennen zu lernen, u. mir vieleicht in Zukunft, wenn H. Karl Devrient nicht mehr bliebe, ein längeres Engagement zu geben. Herr Hofr. Tieck nahm sich meiner sehr an und habe von ihm sehr viel gewonnen die kurze Zeit, in hinsicht der Kunst. Ich weiß daß Sie sehr viel für die Kunst übrig haben u. gerne einen jungen Mann zu befördern suchen welcher ganz dafür lebt, u deßhalb vertraue ich mich Ihnen nun ganz an, wenn es Sie nicht zu sehr beläßtiget und Sie mich anders deßen würdig achten. In Berlin am Hoftheater, ist seit geraumer Zeit eine Stelle vacant, jedoch ohne Empfe[h]lung [3] eines würdigen Mannes, oder man muß schon einen besonderen Ruf haben, ist es nicht möglich dort Gastrollen welche ein Engagement bezwecken zu erhalten. Sie würden mich unendlich verbinden wenn Sie mir an irgend jemand dort eine Empfehlung mit geben wollten, an einem unaufhörlichen Fleiße wird es mir nie fehlen u. werde Ihnen Ewig dankbar sein; denn ich galube, daß in Berlin wo eigentlich Zwei Fächer von mir unbesetzt sind, daß es mir nicht fehlen wird, ein Engagement zu gewinnen. Schließlich bitte ich Sie mir das Vertrauen zu Ihnen nicht zu mißdeut[en] u. wenn Sie sich meiner annehmen wollen, so werd[e] ich gewiß Alles aufbieten, Ihnen Ehre zu machen [u.] durch fleißiges Studium es in meinem schweren Beru[f] gewiß einst weit zu bringen suchen.
In der Hoffnung einer gefälligen Antwort, bleibe mit der größten Hochachtung u. Verehrung
Ew. Hochwohlgeboren ganz ergebenster
Heinrich Schmitz
Schauspieler
[4] Sr Hochwohlgeboren
dem Herrn Profeßor v. Schlegel
in
Bonn
franco
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[1] Hochwohlgeborner
höchstverehrungswürdigster Herr!
Sie werden verzeihen daß ich es wage unbekannter Weise Sie um eine große Gefälligkeit zu bitten. Ich weiß nicht: ob es Ihnen bekannt ist, daß ich als geborner Kölner vor etwa 4 Jahren hier den Beruf zur Bühne in mir fühlen[d] zum hiesigen Theater kam, und durch Liebe u. Fleiß für die Kunst gelang es mir nach einem Jahre, in Mainz als 1ster Held u. Liebhaber angestellt zu werden. Dort verweilte ich ohngefähr ein u. ein halbes Jahr, alsdann wurde ich am Hoftheater zu Cassel engagirt u. blieb dort bis zu der gänzlichen Auflößung der Büh[ne.]
[2] Dann gab mir Herr Hofrath Nymeier in Cassel eine Empfehlung an den Herrn Hofrath Tieck in Dresden, wo man mich auf fünf Monaten engagirte um mich kennen zu lernen, u. mir vieleicht in Zukunft, wenn H. Karl Devrient nicht mehr bliebe, ein längeres Engagement zu geben. Herr Hofr. Tieck nahm sich meiner sehr an und habe von ihm sehr viel gewonnen die kurze Zeit, in hinsicht der Kunst. Ich weiß daß Sie sehr viel für die Kunst übrig haben u. gerne einen jungen Mann zu befördern suchen welcher ganz dafür lebt, u deßhalb vertraue ich mich Ihnen nun ganz an, wenn es Sie nicht zu sehr beläßtiget und Sie mich anders deßen würdig achten. In Berlin am Hoftheater, ist seit geraumer Zeit eine Stelle vacant, jedoch ohne Empfe[h]lung [3] eines würdigen Mannes, oder man muß schon einen besonderen Ruf haben, ist es nicht möglich dort Gastrollen welche ein Engagement bezwecken zu erhalten. Sie würden mich unendlich verbinden wenn Sie mir an irgend jemand dort eine Empfehlung mit geben wollten, an einem unaufhörlichen Fleiße wird es mir nie fehlen u. werde Ihnen Ewig dankbar sein; denn ich galube, daß in Berlin wo eigentlich Zwei Fächer von mir unbesetzt sind, daß es mir nicht fehlen wird, ein Engagement zu gewinnen. Schließlich bitte ich Sie mir das Vertrauen zu Ihnen nicht zu mißdeut[en] u. wenn Sie sich meiner annehmen wollen, so werd[e] ich gewiß Alles aufbieten, Ihnen Ehre zu machen [u.] durch fleißiges Studium es in meinem schweren Beru[f] gewiß einst weit zu bringen suchen.
In der Hoffnung einer gefälligen Antwort, bleibe mit der größten Hochachtung u. Verehrung
Ew. Hochwohlgeboren ganz ergebenster
Heinrich Schmitz
Schauspieler
[4] Sr Hochwohlgeboren
dem Herrn Profeßor v. Schlegel
in
Bonn
franco
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