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1839.<br>Hochverehrter Herr Professor,<br>Mit mehrfachen Anliegen komme ich heute zu Ihnen, und bitte Sie dringend, mich recht bald mit einigen Worten Antwort zu erfreuen. Meine erste Bitte betrifft <span class="index-3516 tp-41361 ">Ihre Ausgabe des </span><span class="index-3516 tp-41361 index-1154 tp-77128 family-courier ">Râmâyana</span>. Hoch erfreut war ich, als ich im <span class="index-6192 tp-41284 ">Börsenblatt</span> las, daß die Fortsetzung (I, 2 u. II, 1.) in <span class="index-22 tp-41273 ">Leipzig</span> eingetroffen sey, und erwartete täglich daß <span class="index-5469 tp-41279 ">die Hahn’sche Buchhandlung</span> in <span class="index-173 tp-41274 ">Hannover</span>, bei der ich subscribirt habe, mir dieselbe zusenden werde. Bis jetzt aber habe ich Nichts bekommen, und auf mein wiederholtes Andringen hat mir die Hahnsche Buchhandlg versichert, die Schuld dieser langen Verzögerung liege durchaus nicht an ihr, sondern an <span class="index-3554 tp-41277 ">dem </span><span class="index-3554 tp-41277 index-887 tp-41278 ">Bonner</span><span class="index-3554 tp-41277 "> Buchhändler</span>. Sie kennen meinen Eifer für das Sanskrit, und können danach beurtheilen, wie schmerzlich es mir ist, dieses Werk so lange entbehren zu müssen – deshalb darf ich überzeugt seyn, daß Sie <span class="index-3554 tp-41276 ">Herrn Weber</span> antreiben werden, die Expedition desselben zu beschleunigen. – Zu meinem zweiten Gesuche veranlaßt mich <span class="index-6193 tp-41285 ">die hiesige Buchhandlung </span><span class="index-6193 tp-41285 family-courier ">Velhagen</span><span class="index-6193 tp-41285 "> u. </span><span class="index-6193 tp-41285 family-courier ">Klasing</span>. Dieselbe beabsichtigt von <span class="index-12654 tp-77132 ">dem Buche </span><span class="index-12654 tp-77132 index-6194 tp-41286 ">der </span><span class="index-12654 tp-77132 index-6194 tp-41286 family-courier ">Mrs Jameson</span><span class="index-12654 tp-77132 family-courier "> Female Characters of </span><span class="index-12654 tp-77132 family-courier index-4 tp-41282 ">Shakespeare</span> sowohl <span class="index-6195 tp-77130 ">einen Abdruck des Originals</span>, als auch <span class="index-12653 tp-77131 ">eine neue Uebersetzung</span> als Supplement zu <span class="index-344 tp-41288 ">Ihrer Uebersetzung </span><span class="index-344 tp-41288 family-courier ">Shakespearʼs</span> zu veranstalten. Wären Sie vielleicht geneigt, dieselbe mit einer Vorrede zu versehen? Einige Worte von Ihnen, dem tiefsten Kenner <span class="index-4 tp-41289 ">des Unsterblichen</span>, würden den Werth des Buches ungemein erhöhen – daß Ihre Arbeit auf das Anständigste honorirt werden würde, bedarf kaum der Bemerkung. –<br>Meine Sanskritstudien schreiten nur langsam vorwärts, da ich gar zu sehr mit anderweitigen Arbeiten überhäuft bin, und keine Seele hier habe, der ich mich mittheilen könnte. – <span class="index-12655 tp-77138 ">Meine Vergleichung der Lesarten </span><span class="index-12655 tp-77138 index-9453 tp-77134 ">der </span><span class="index-12655 tp-77138 index-9453 tp-77134 index-2552 tp-77133 family-courier ">Calc</span><span class="index-12655 tp-77138 index-9453 tp-77134 "> Ausgabe</span><span class="index-12655 tp-77138 "> mit </span><span class="index-12655 tp-77138 index-9378 tp-77135 index-9963 tp-77136 index-9128 tp-77137 ">den </span><span class="index-12655 tp-77138 index-9378 tp-77135 index-9963 tp-77136 index-9128 tp-77137 index-2426 tp-41281 ">Bopp</span><span class="index-12655 tp-77138 index-9378 tp-77135 index-9963 tp-77136 index-9128 tp-77137 ">schen Episoden</span><span class="index-12655 tp-77138 "> in </span><span class="index-12655 tp-77138 index-1192 tp-41283 ">der </span><span class="index-12655 tp-77138 index-1192 tp-41283 index-229 tp-77139 ">Hall</span><span class="index-12655 tp-77138 index-1192 tp-41283 "> Lit Ztg</span> ist Ihnen vielleicht zu Gesichte gekommen. Bei dieser Arbeit ist mir recht klar geworden, wie unermeßlich viel noch für die tiefere Kenntniß des Sanskrit zu thun ist. <span class="cite tp-77140 ">Die Zahl derjenigen, die sich ganz in dieses Studium vertiefen, scheint noch immer sehr klein zu seyn, da die Philologen sich mit einer ganz oberflächlichen Kenntniß begnügen, die nach ihrer Meinung zum vergleichenden Sprachstudium hinreicht</span> <span class="notice-19652 ">[2]</span> <span class="index-6197 tp-41357 ">Meine Uebersetzung des </span><span class="index-6197 tp-41357 index-6225 tp-77142 index-12652 tp-77141 family-courier ">Mâgha</span> hoffe ich im nächsten Jahre zu beendigen – freilich nur in der Weise der den <span class="index-6196 tp-41290 ">5 Gesängen </span><span class="index-6196 tp-41290 index-12656 tp-77144 ">des </span><span class="index-6196 tp-41290 index-12656 tp-77144 index-12657 tp-77145 family-courier ">Bhatti</span><span class="index-6196 tp-41290 index-12656 tp-77144 family-courier ">-K.</span> angehängten Probe – dann werde ich ein vollständiges Realwörterbuch dazu ausarbeiten, was auch für das Verständniß der übrigen Kunstgedichte von Nutzen seyn u manche Anmerkung überflüssig machen wird – die Ausgabe des Textes nebst einem <span class="underline-1 ">ganz vollständigen</span> Glossar wird wohl erst in einigen Jahren erfolgen können. Eine lateinische Bearbeitung kann ich wegen mangelnder Fertigkeit im Lateinschreiben nicht wohl unternehmen – da die Engländer u Franzosen das Sanskrit <span class="notice-42712 ">in</span> englischen u. französischen Uebersetzungen schreiben, so können wir uns am Ende auch mit gutem Fug unsrer Muttersprache bedienen. – Ungemein würde ich Ihnen verbunden seyn, wenn Sie mich auf etwanige Fehler in der Uebersetzungsprobe aus dem <span class="family-courier ">Mâgha</span> aufmerksam machten. –<br>Ist die neue Ausgabe <span class="index-6207 tp-41374 ">des </span><span class="index-6207 tp-41374 index-6208 tp-41373 family-courier ">Pânini</span> schon beendigt? und was ist Ihr Urtheil darüber? – <span class="cite tp-77129 ">Sie können nicht glauben, wie weh es mir thut, von allem Verkehr mit Sanskritisten abgeschnitten zu seyn</span> – einige ermunternde Worte von Ihnen würden mich sehr aufrichten u. stärken. – <span class="index-5165 tp-41355 ">Hr </span><span class="index-5165 tp-41355 family-courier ">Gildemeister</span> ist wohl von seiner <span class="index-171 tp-41356 ">Pariser</span> Reise noch nicht zurück? –<br>Mit ausgezeichneter Hochachtung u Verehrung<br>der Ihrige<br>K. Schütz.<br><span class="notice-19653 ">[1]</span> <span class="notice-19654 ">beantw. d. 5</span><span class="notice-19654 offset-4 underline-1 ">ten</span><span class="notice-19654 "> Jul. 39</span>' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/2445' $description = 'Karl Schütz an August Wilhelm von Schlegel am 23.06.1839, Bielefeld, Bonn' $adressatort = 'Bonn <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/1001909-1">GND</a>' $absendeort = 'Bielefeld <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4006510-8">GND</a>' $date = '23.06.1839' $adressat = array() $adrCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $absender = array( (int) 4658 => array( 'ID' => '4658', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-03-06 15:16:56', 'timelastchg' => '2019-03-05 19:58:18', 'key' => 'AWS-ap-00h4', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_fulltext' => '', '39_html' => '', '39_geschlecht' => 'm', '39_name' => 'Schütz, Karl', '39_gebdatum' => '1805-04-14', '39_toddatum' => '1892-09-14', '39_lebenwirken' => 'Pädagoge, Sanskritforscher Karl Schütz studierte in Halle Klassische Philologie und Theologie. In Bückeburg bestand er das theologische Examen, 1829 folgte eine Anstellung in Bremen. Schütz lehrte ab 1834 am Bielefelder Gymnasium. Neben kleineren Rezensionen über indologische Schriften war Schütz für seine Übersetzungen von Klassikern der Sanskrit-Dichtung bekannt: „Fünf Gesänge des Bhatti-Kâvya“ (1837), „Magha’s Tod des Çiçupala“ (1843), „Der Kampf Arjunas mit dem Kiraten“ (1845) und „Kalidasa’s Wolkenbote“ (1859). Schütz hatte lediglich ein einziges Treffen mit Bopp, war sonst nur brieflich mit den ihm bekannten Indologen in Kontakt und im Sanskrit de facto Autodidakt. Dennoch erreichte er im poetischen Sanskrit einen Kenntnisstand, der es ihm ermöglichte, auf mehrere editorische Fehler in den Sanskritausgaben hauptamtlicher Indologen hinweisen zu können, etwa in „Kritische und erklärende Anmerkungen zu der von Herrn Professor von Bohlen besorgten Ausgabe des Chaurapañcāśikā und Bhartṛharis“ (1835), aber auch brieflich an AWS.', '39_pdb' => 'GND', '39_quellen' => 'extern@Ernst Windisch: Geschichte der Sanskrit-Philologie und Indischen Altertumskunde. Bd. 1. Straßburg 1917, S. 95.@ extern@Franz Kössler: Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts- Berufsbiographien aus Schul-Jahresberichten und Schulprogrammen 1825 - 1918. 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Sie kennen meinen Eifer für das Sanskrit, und können danach beurtheilen, wie schmerzlich es mir ist, dieses Werk so lange entbehren zu müssen – deshalb darf ich überzeugt seyn, daß Sie <anchor type="b" n="3554" ana="11" xml:id="NidB41276"/>Herrn Weber<anchor type="e" n="3554" ana="11" xml:id="NidE41276"/> antreiben werden, die Expedition desselben zu beschleunigen. – Zu meinem zweiten Gesuche veranlaßt mich <anchor type="b" n="6193" ana="15" xml:id="NidB41285"/>die hiesige Buchhandlung <hi rend="family:Courier">Velhagen</hi> u. <hi rend="family:Courier">Klasing</hi><anchor type="e" n="6193" ana="15" xml:id="NidE41285"/>. Dieselbe beabsichtigt von <anchor type="b" n="12654" ana="12" xml:id="NidB77132"/>dem Buche <anchor type="b" n="6194" ana="11" xml:id="NidB41286"/>der <hi rend="family:Courier">Mrs Jameson<anchor type="e" n="6194" ana="11" xml:id="NidE41286"/> Female Characters of <anchor type="b" n="4" ana="11" xml:id="NidB41282"/>Shakespeare<anchor type="e" n="4" ana="11" xml:id="NidE41282"/></hi><anchor type="e" n="12654" ana="12" xml:id="NidE77132"/> sowohl <anchor type="b" n="6195" ana="12" xml:id="NidB77130"/>einen Abdruck des Originals<anchor type="e" n="6195" ana="12" xml:id="NidE77130"/>, als auch <anchor type="b" n="12653" ana="12" xml:id="NidB77131"/>eine neue Uebersetzung<anchor type="e" n="12653" ana="12" xml:id="NidE77131"/> als Supplement zu <anchor type="b" n="344" ana="12" xml:id="NidB41288"/>Ihrer Uebersetzung <hi rend="family:Courier">Shakespearʼs</hi><anchor type="e" n="344" ana="12" xml:id="NidE41288"/> zu veranstalten. Wären Sie vielleicht geneigt, dieselbe mit einer Vorrede zu versehen? Einige Worte von Ihnen, dem tiefsten Kenner <anchor type="b" n="4" ana="11" xml:id="NidB41289"/>des Unsterblichen<anchor type="e" n="4" ana="11" xml:id="NidE41289"/>, würden den Werth des Buches ungemein erhöhen – daß Ihre Arbeit auf das Anständigste honorirt werden würde, bedarf kaum der Bemerkung. –<lb/>Meine Sanskritstudien schreiten nur langsam vorwärts, da ich gar zu sehr mit anderweitigen Arbeiten überhäuft bin, und keine Seele hier habe, der ich mich mittheilen könnte. – <anchor type="b" n="12655" ana="12" xml:id="NidB77138"/>Meine Vergleichung der Lesarten <anchor type="b" n="9453" ana="12" xml:id="NidB77134"/>der <anchor type="b" n="2552" ana="10" xml:id="NidB77133"/><hi rend="family:Courier">Calc</hi><anchor type="e" n="2552" ana="10" xml:id="NidE77133"/> Ausgabe<anchor type="e" n="9453" ana="12" xml:id="NidE77134"/> mit <anchor type="b" n="9378" ana="12" xml:id="NidB77135"/><anchor type="b" n="9963" ana="12" xml:id="NidB77136"/><anchor type="b" n="9128" ana="12" xml:id="NidB77137"/>den <anchor type="b" n="2426" ana="11" xml:id="NidB41281"/>Bopp<anchor type="e" n="2426" ana="11" xml:id="NidE41281"/>schen Episoden<anchor type="e" n="9128" ana="12" xml:id="NidE77137"/><anchor type="e" n="9963" ana="12" xml:id="NidE77136"/><anchor type="e" n="9378" ana="12" xml:id="NidE77135"/> in <anchor type="b" n="1192" ana="13" xml:id="NidB41283"/>der <anchor type="b" n="229" ana="10" xml:id="NidB77139"/>Hall<anchor type="e" n="229" ana="10" xml:id="NidE77139"/> Lit Ztg<anchor type="e" n="1192" ana="13" xml:id="NidE41283"/><anchor type="e" n="12655" ana="12" xml:id="NidE77138"/> ist Ihnen vielleicht zu Gesichte gekommen. Bei dieser Arbeit ist mir recht klar geworden, wie unermeßlich viel noch für die tiefere Kenntniß des Sanskrit zu thun ist. <anchor type="b" n="9059" ana="16" xml:id="NidB77140"/>Die Zahl derjenigen, die sich ganz in dieses Studium vertiefen, scheint noch immer sehr klein zu seyn, da die Philologen sich mit einer ganz oberflächlichen Kenntniß begnügen, die nach ihrer Meinung zum vergleichenden Sprachstudium hinreicht<anchor type="e" n="9059" ana="16" xml:id="NidE77140"/> <milestone unit="start" n="19652"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="19652"/> <anchor type="b" n="6197" ana="12" xml:id="NidB41357"/>Meine Uebersetzung des <anchor type="b" n="6225" ana="11" xml:id="NidB77142"/><anchor type="b" n="12652" ana="12" xml:id="NidB77141"/><hi rend="family:Courier">Mâgha</hi><anchor type="e" n="12652" ana="12" xml:id="NidE77141"/><anchor type="e" n="6225" ana="11" xml:id="NidE77142"/><anchor type="e" n="6197" ana="12" xml:id="NidE41357"/> hoffe ich im nächsten Jahre zu beendigen – freilich nur in der Weise der den <anchor type="b" n="6196" ana="12" xml:id="NidB41290"/>5 Gesängen <anchor type="b" n="12656" ana="12" xml:id="NidB77144"/>des <hi rend="family:Courier"><anchor type="b" n="12657" ana="11" xml:id="NidB77145"/>Bhatti<anchor type="e" n="12657" ana="11" xml:id="NidE77145"/>-K.</hi><anchor type="e" n="12656" ana="12" xml:id="NidE77144"/><anchor type="e" n="6196" ana="12" xml:id="NidE41290"/> angehängten Probe – dann werde ich ein vollständiges Realwörterbuch dazu ausarbeiten, was auch für das Verständniß der übrigen Kunstgedichte von Nutzen seyn u manche Anmerkung überflüssig machen wird – die Ausgabe des Textes nebst einem <hi rend="underline:1">ganz vollständigen</hi> Glossar wird wohl erst in einigen Jahren erfolgen können. Eine lateinische Bearbeitung kann ich wegen mangelnder Fertigkeit im Lateinschreiben nicht wohl unternehmen – da die Engländer u Franzosen das Sanskrit <milestone unit="start" n="42712"/>in<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="42712"/> englischen u. französischen Uebersetzungen schreiben, so können wir uns am Ende auch mit gutem Fug unsrer Muttersprache bedienen. – Ungemein würde ich Ihnen verbunden seyn, wenn Sie mich auf etwanige Fehler in der Uebersetzungsprobe aus dem <hi rend="family:Courier">Mâgha</hi> aufmerksam machten. –<lb/>Ist die neue Ausgabe <anchor type="b" n="6207" ana="12" xml:id="NidB41374"/>des <anchor type="b" n="6208" ana="11" xml:id="NidB41373"/><hi rend="family:Courier">Pânini</hi><anchor type="e" n="6208" ana="11" xml:id="NidE41373"/><anchor type="e" n="6207" ana="12" xml:id="NidE41374"/> schon beendigt? und was ist Ihr Urtheil darüber? – <anchor type="b" n="9059" ana="16" xml:id="NidB77129"/>Sie können nicht glauben, wie weh es mir thut, von allem Verkehr mit Sanskritisten abgeschnitten zu seyn<anchor type="e" n="9059" ana="16" xml:id="NidE77129"/> – einige ermunternde Worte von Ihnen würden mich sehr aufrichten u. stärken. – <anchor type="b" n="5165" ana="11" xml:id="NidB41355"/>Hr <hi rend="family:Courier">Gildemeister</hi><anchor type="e" n="5165" ana="11" xml:id="NidE41355"/> ist wohl von seiner <anchor type="b" n="171" ana="10" xml:id="NidB41356"/>Pariser<anchor type="e" n="171" ana="10" xml:id="NidE41356"/> Reise noch nicht zurück? –<lb/>Mit ausgezeichneter Hochachtung u Verehrung<lb/>der Ihrige<lb/>K. Schütz.<lb/><milestone unit="start" n="19653"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="19653"/> <milestone unit="start" n="19654"/>beantw. d. 5<hi rend="offset:4;underline:1">ten</hi> Jul. 39<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Notiz des Empfängers</title></note><milestone unit="end" n="19654"/>', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7913', 'content' => 'Karl Schütz', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schütz, Karl', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_datumvon' => '1839-06-23', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '6188', 'content' => 'Bielefeld', 'bemerkung' => 'GND:4006510-8', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_datengeberhand' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_purlhand' => 'DE-611-34477', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.25,Nr.46', '36_h1zahl' => '2 S., hs. m. 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In Bückeburg bestand er das theologische Examen, 1829 folgte eine Anstellung in Bremen. Schütz lehrte ab 1834 am Bielefelder Gymnasium. Neben kleineren Rezensionen über indologische Schriften war Schütz für seine Übersetzungen von Klassikern der Sanskrit-Dichtung bekannt: „Fünf Gesänge des Bhatti-Kâvya“ (1837), „Magha’s Tod des Çiçupala“ (1843), „Der Kampf Arjunas mit dem Kiraten“ (1845) und „Kalidasa’s Wolkenbote“ (1859). Schütz hatte lediglich ein einziges Treffen mit Bopp, war sonst nur brieflich mit den ihm bekannten Indologen in Kontakt und im Sanskrit de facto Autodidakt. 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[1] Bielefeld, 23sten Juni, 1839.
Hochverehrter Herr Professor,
Mit mehrfachen Anliegen komme ich heute zu Ihnen, und bitte Sie dringend, mich recht bald mit einigen Worten Antwort zu erfreuen. Meine erste Bitte betrifft Ihre Ausgabe des Râmâyana. Hoch erfreut war ich, als ich im Börsenblatt las, daß die Fortsetzung (I, 2 u. II, 1.) in Leipzig eingetroffen sey, und erwartete täglich daß die Hahn’sche Buchhandlung in Hannover, bei der ich subscribirt habe, mir dieselbe zusenden werde. Bis jetzt aber habe ich Nichts bekommen, und auf mein wiederholtes Andringen hat mir die Hahnsche Buchhandlg versichert, die Schuld dieser langen Verzögerung liege durchaus nicht an ihr, sondern an dem Bonner Buchhändler. Sie kennen meinen Eifer für das Sanskrit, und können danach beurtheilen, wie schmerzlich es mir ist, dieses Werk so lange entbehren zu müssen – deshalb darf ich überzeugt seyn, daß Sie Herrn Weber antreiben werden, die Expedition desselben zu beschleunigen. – Zu meinem zweiten Gesuche veranlaßt mich die hiesige Buchhandlung Velhagen u. Klasing. Dieselbe beabsichtigt von dem Buche der Mrs Jameson Female Characters of Shakespeare sowohl einen Abdruck des Originals, als auch eine neue Uebersetzung als Supplement zu Ihrer Uebersetzung Shakespearʼs zu veranstalten. Wären Sie vielleicht geneigt, dieselbe mit einer Vorrede zu versehen? Einige Worte von Ihnen, dem tiefsten Kenner des Unsterblichen, würden den Werth des Buches ungemein erhöhen – daß Ihre Arbeit auf das Anständigste honorirt werden würde, bedarf kaum der Bemerkung. –
Meine Sanskritstudien schreiten nur langsam vorwärts, da ich gar zu sehr mit anderweitigen Arbeiten überhäuft bin, und keine Seele hier habe, der ich mich mittheilen könnte. – Meine Vergleichung der Lesarten der Calc Ausgabe mit den Boppschen Episoden in der Hall Lit Ztg ist Ihnen vielleicht zu Gesichte gekommen. Bei dieser Arbeit ist mir recht klar geworden, wie unermeßlich viel noch für die tiefere Kenntniß des Sanskrit zu thun ist. Die Zahl derjenigen, die sich ganz in dieses Studium vertiefen, scheint noch immer sehr klein zu seyn, da die Philologen sich mit einer ganz oberflächlichen Kenntniß begnügen, die nach ihrer Meinung zum vergleichenden Sprachstudium hinreicht [2] Meine Uebersetzung des Mâgha hoffe ich im nächsten Jahre zu beendigen – freilich nur in der Weise der den 5 Gesängen des Bhatti-K. angehängten Probe – dann werde ich ein vollständiges Realwörterbuch dazu ausarbeiten, was auch für das Verständniß der übrigen Kunstgedichte von Nutzen seyn u manche Anmerkung überflüssig machen wird – die Ausgabe des Textes nebst einem ganz vollständigen Glossar wird wohl erst in einigen Jahren erfolgen können. Eine lateinische Bearbeitung kann ich wegen mangelnder Fertigkeit im Lateinschreiben nicht wohl unternehmen – da die Engländer u Franzosen das Sanskrit in englischen u. französischen Uebersetzungen schreiben, so können wir uns am Ende auch mit gutem Fug unsrer Muttersprache bedienen. – Ungemein würde ich Ihnen verbunden seyn, wenn Sie mich auf etwanige Fehler in der Uebersetzungsprobe aus dem Mâgha aufmerksam machten. –
Ist die neue Ausgabe des Pânini schon beendigt? und was ist Ihr Urtheil darüber? – Sie können nicht glauben, wie weh es mir thut, von allem Verkehr mit Sanskritisten abgeschnitten zu seyn – einige ermunternde Worte von Ihnen würden mich sehr aufrichten u. stärken. – Hr Gildemeister ist wohl von seiner Pariser Reise noch nicht zurück? –
Mit ausgezeichneter Hochachtung u Verehrung
der Ihrige
K. Schütz.
[1] beantw. d. 5ten Jul. 39
Hochverehrter Herr Professor,
Mit mehrfachen Anliegen komme ich heute zu Ihnen, und bitte Sie dringend, mich recht bald mit einigen Worten Antwort zu erfreuen. Meine erste Bitte betrifft Ihre Ausgabe des Râmâyana. Hoch erfreut war ich, als ich im Börsenblatt las, daß die Fortsetzung (I, 2 u. II, 1.) in Leipzig eingetroffen sey, und erwartete täglich daß die Hahn’sche Buchhandlung in Hannover, bei der ich subscribirt habe, mir dieselbe zusenden werde. Bis jetzt aber habe ich Nichts bekommen, und auf mein wiederholtes Andringen hat mir die Hahnsche Buchhandlg versichert, die Schuld dieser langen Verzögerung liege durchaus nicht an ihr, sondern an dem Bonner Buchhändler. Sie kennen meinen Eifer für das Sanskrit, und können danach beurtheilen, wie schmerzlich es mir ist, dieses Werk so lange entbehren zu müssen – deshalb darf ich überzeugt seyn, daß Sie Herrn Weber antreiben werden, die Expedition desselben zu beschleunigen. – Zu meinem zweiten Gesuche veranlaßt mich die hiesige Buchhandlung Velhagen u. Klasing. Dieselbe beabsichtigt von dem Buche der Mrs Jameson Female Characters of Shakespeare sowohl einen Abdruck des Originals, als auch eine neue Uebersetzung als Supplement zu Ihrer Uebersetzung Shakespearʼs zu veranstalten. Wären Sie vielleicht geneigt, dieselbe mit einer Vorrede zu versehen? Einige Worte von Ihnen, dem tiefsten Kenner des Unsterblichen, würden den Werth des Buches ungemein erhöhen – daß Ihre Arbeit auf das Anständigste honorirt werden würde, bedarf kaum der Bemerkung. –
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der Ihrige
K. Schütz.
[1] beantw. d. 5ten Jul. 39