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class="notice-4405 ">]</span> Schon lange mein bester Oheim, wäre es meine Pflicht gewesen, Ihnen unsern herzlichen Dank zu sagen, für die freundliche Annahme der Gevatterschaft. Aber Sie glauben nicht wie viel so <span class="index-5132 tp-33375 index-5391 tp-33423 index-5131 tp-33374 ">drey kleine Geschöpfe</span> zu thun geben und da ich es mir so ungern nehmen lassen wollte Ihnen selbst zu schreiben, so mußte es ganz gegen meinen Willen <span class="overstrike-1 ">es</span> bis jetzt verschoben bleiben, glauben Sie aber nur nicht daß der <span class="offset-4 ">Dank</span> des wegen weniger herzlich wäre, gewiß nicht, bester Oheim, wir erkennen mit so recht innigem Dankgefühl Ihre gütigen Gesinnungen für uns an, und fühlen uns sehr glücklich über jeden Beweis derselben.<br>Daß ich diese Cathastrophe sehr glücklich überstanden habe hat Ihnen <span class="index-5126 tp-68057 ">Spall</span> schon gesagt, alles was dazu gehört blieb ohne Nachtheil für meine Gesundheit, <span class="notice-4406 ">[2]</span> mit Dank gegen Gott erkenne ich dieses. 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Es ist auch Zeit daß sie etwas lernt, sie ist nun bald 7 Jahre alt, sie wird jetzt an allen gehindert und kömmt ganz zurück. <lb/>Man findet hier allgemein daß <anchor type="b" n="5131" ana="11" xml:id="NidB68059"/>der kleine Wilhelm<anchor type="e" n="5131" ana="11" xml:id="NidE68059"/> <milestone unit="start" n="4407"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="4407"/> <anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB33381"/>meinem seligen Vater<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE33381"/> so gleicht, diese Aehnlichkeit macht mich recht glücklich, mögte er ihn doch mit der Zeit auch an Geist und Herzen gleichen, nie würde ich ein würdigeres Vorbild für ihn auffinden können.<lb/>Der Tauftag war für mich ein sehr angreifender, <anchor type="b" n="5132" ana="11" xml:id="NidB33382"/><anchor type="b" n="5391" ana="11" xml:id="NidB33425"/>meine andern Kinder<anchor type="e" n="5391" ana="11" xml:id="NidE33425"/><anchor type="e" n="5132" ana="11" xml:id="NidE33382"/> hatte <anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB68060"/>mein guter Vater<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE68060"/> mit so viel Liebe und Frömmigkeit, für die Religion eingeweiht, und nun sollte ein Fremder diese Handlung vornehmen, doch glücklicherweise war dieser unserm Herzen nicht ganz fremd, es war der junge Mann der meinen Vater die letzte Zeit in seinen Geschäften unterstützte und ihn wie ein Sohn liebte, er gedachte seiner bey der Taufe auf eine recht hübsche Weise. <anchor type="b" n="5126" ana="11" xml:id="NidB33387"/>Spall<anchor type="e" n="5126" ana="11" xml:id="NidE33387"/> hat das Kind in Ihren Namen zur Taufe gehalten, einige Freunde waren Zeugen. <anchor type="b" n="2286" ana="11" xml:id="NidB33384"/>Von Mutter<anchor type="e" n="2286" ana="11" xml:id="NidE33384"/> ihren Befinden sage ich Ihnen nichts, denn sie hat sich vorgenommen Ihnen selbst einige Zeilen zu schreiben.<lb/><milestone unit="start" n="4408"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="4408"/> Ueber Ihr Wohlseyn und Ihre Zufriedenheit mit Ihrer Lage, mein theurer Oheim, freuen wir un<milestone unit="start" n="25218"/>[s]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="25218"/> recht herzlich, mögten Sie uns doch noch viele Jahre so erhalten werden.<lb/><anchor type="b" n="5126" ana="11" xml:id="NidB68058"/>Spall<anchor type="e" n="5126" ana="11" xml:id="NidE68058"/> und ich, empfehlen uns Ihrer ferneren Gewogenheit und Güte recht angelegentlich, und ich verbleibe mit dankbaren Herzen<lb/>Ihre gehorsame Nichte <lb/>Wilhelmine Spall<lb/><anchor type="b" n="2755" ana="10" xml:id="NidB33386"/>Harburg<anchor type="e" n="2755" ana="10" xml:id="NidE33386"/> d 20<hi rend="offset:4" rendition="#PRSDoppeltUnterstrichen">ten</hi> <hi rend="family:Courier">Jun.</hi><lb/>1829.', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7756', 'content' => 'Wilhelmine Spall', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Spall, Wilhelmine', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_datumvon' => '1829-06-20', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '2755', 'content' => 'Harburg, Elbe', 'bemerkung' => 'GND:4094727-0', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_datengeberhand' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_purlhand' => 'DE-611-34477', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.25,Nr.75', '36_h1zahl' => '4 S. auf Doppelbl., hs. m. 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[1] Schon lange mein bester Oheim, wäre es meine Pflicht gewesen, Ihnen unsern herzlichen Dank zu sagen, für die freundliche Annahme der Gevatterschaft. Aber Sie glauben nicht wie viel so drey kleine Geschöpfe zu thun geben und da ich es mir so ungern nehmen lassen wollte Ihnen selbst zu schreiben, so mußte es ganz gegen meinen Willen es bis jetzt verschoben bleiben, glauben Sie aber nur nicht daß der Dank des wegen weniger herzlich wäre, gewiß nicht, bester Oheim, wir erkennen mit so recht innigem Dankgefühl Ihre gütigen Gesinnungen für uns an, und fühlen uns sehr glücklich über jeden Beweis derselben.
Daß ich diese Cathastrophe sehr glücklich überstanden habe hat Ihnen Spall schon gesagt, alles was dazu gehört blieb ohne Nachtheil für meine Gesundheit, [2] mit Dank gegen Gott erkenne ich dieses. Nicht ganz so gut geht es mit dem kleinen Wilhelm, er nimmt zwar gut zu, indes läßt seine Gesundheit mir manches zu wünschen übrig, doch wenn Gott mir das liebe Kind nur erhält, so will ich gern weder Sorge, Angst noch Mühe, scheuen, ich will es hegen und pflegen, mit treuer Mutterliebe so gut ich kann, meine geliebten Kinder sind ja mein höchstes Gut, gern will ich für sie alle meine Kräfte aufwenden. Die beyden ältesten haben auch manches zu klagen, so leidet meine Pauline an einen langwierigen Augenübel, wofür ich ihr jetzt eine Fontenelle gelegt habe, von der ich die beste Hülfe erwarte. Es ist auch Zeit daß sie etwas lernt, sie ist nun bald 7 Jahre alt, sie wird jetzt an allen gehindert und kömmt ganz zurück.
Man findet hier allgemein daß der kleine Wilhelm [3] meinem seligen Vater so gleicht, diese Aehnlichkeit macht mich recht glücklich, mögte er ihn doch mit der Zeit auch an Geist und Herzen gleichen, nie würde ich ein würdigeres Vorbild für ihn auffinden können.
Der Tauftag war für mich ein sehr angreifender, meine andern Kinder hatte mein guter Vater mit so viel Liebe und Frömmigkeit, für die Religion eingeweiht, und nun sollte ein Fremder diese Handlung vornehmen, doch glücklicherweise war dieser unserm Herzen nicht ganz fremd, es war der junge Mann der meinen Vater die letzte Zeit in seinen Geschäften unterstützte und ihn wie ein Sohn liebte, er gedachte seiner bey der Taufe auf eine recht hübsche Weise. Spall hat das Kind in Ihren Namen zur Taufe gehalten, einige Freunde waren Zeugen. Von Mutter ihren Befinden sage ich Ihnen nichts, denn sie hat sich vorgenommen Ihnen selbst einige Zeilen zu schreiben.
[4] Ueber Ihr Wohlseyn und Ihre Zufriedenheit mit Ihrer Lage, mein theurer Oheim, freuen wir un[s] recht herzlich, mögten Sie uns doch noch viele Jahre so erhalten werden.
Spall und ich, empfehlen uns Ihrer ferneren Gewogenheit und Güte recht angelegentlich, und ich verbleibe mit dankbaren Herzen
Ihre gehorsame Nichte
Wilhelmine Spall
Harburg d 20ten Jun.
1829.
Daß ich diese Cathastrophe sehr glücklich überstanden habe hat Ihnen Spall schon gesagt, alles was dazu gehört blieb ohne Nachtheil für meine Gesundheit, [2] mit Dank gegen Gott erkenne ich dieses. Nicht ganz so gut geht es mit dem kleinen Wilhelm, er nimmt zwar gut zu, indes läßt seine Gesundheit mir manches zu wünschen übrig, doch wenn Gott mir das liebe Kind nur erhält, so will ich gern weder Sorge, Angst noch Mühe, scheuen, ich will es hegen und pflegen, mit treuer Mutterliebe so gut ich kann, meine geliebten Kinder sind ja mein höchstes Gut, gern will ich für sie alle meine Kräfte aufwenden. Die beyden ältesten haben auch manches zu klagen, so leidet meine Pauline an einen langwierigen Augenübel, wofür ich ihr jetzt eine Fontenelle gelegt habe, von der ich die beste Hülfe erwarte. Es ist auch Zeit daß sie etwas lernt, sie ist nun bald 7 Jahre alt, sie wird jetzt an allen gehindert und kömmt ganz zurück.
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