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Göschen!<br>Tausend Dank für Ihr herrliches Geschenk – ich habe in das Gedicht selbst nur noch Blicke werfen können, aber mich über Ihre geschmackvolle Arbeit daran, über die Kupfer, die man in Deutschland vielleicht noch nie so schön bey einem Gedichte geliefert hat, sehr ergötzt. Vorzüglich gefreut hat es mich, daß Sie Ihrem Freunde auf eine so herzliche Art ein Denkmahl gesetzt haben. Es versteht sich, daß <span class="index-5420 tp-71747 ">ich </span><span class="index-5420 tp-71747 overstrike-1 ">ihn</span><span class="index-5420 tp-71747 "> </span><span class="index-5420 tp-71747 index-33 tp-33835 offset-4 ">den </span><span class="index-5420 tp-71747 index-33 tp-33835 offset-4 family-courier ">Doolin</span><span class="index-5420 tp-71747 "> rezensire</span> und zwar so bald meine vielen Arbeiten es mir erlauben. –<br>Daß Sie uns auf ein paar Tage besuchen wollen, wenn es schon nicht um unsertwillen geschieht, ist sehr schön. Sie sind einmal für allemal bey uns herzlich willkommen. Melden Sie uns doch, wenn Sie können, den Posttag vorher den Tag Ihrer Ankunft – es könnte seyn, daß wir einmal auf einen Tag in <span class="index-58 tp-33825 ">Weimar</span> wären, und daß Sie uns dann grade nicht zu Hause träfen, wenn auch ein Schlafzimmer für Sie bereit stünde.<br>Es freut mich daß Sie mit <span class="index-34 tp-33823 ">Neubeck</span> Eins sind – ich hoffe, die Unternehmung soll Sie nicht gereun. Ich habe ihn aufgefodert <span class="index-32 tp-33826 ">seinem Gedichte</span> die höchste Vollendung zu geben, die in seiner Gewalt ist<br>Leben Sie wohl. Ich küsse <span class="index-27 tp-71748 ">Ihrer lieben Frau</span> die Hand u bin<br>der Ihrige Schlegel<br><span class="notice-4554 ">[2]</span> <span class="index-12 tp-71749 family-courier notice-4555 ">Jena</span><span class="notice-4555 "> d. 23: </span><span class="notice-4555 family-courier ">Oct.</span><span class="notice-4555 "> 1797.<br></span><span class="notice-4555 family-courier ">Schlegel</span><span class="notice-4555 "><br>empf. d. 25: 8</span><span class="notice-4555 family-courier offset-4 underline-1 ">br</span>' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/1951' $description = 'August Wilhelm von Schlegel an Georg Joachim Göschen am 23.10.1797, Jena, Leipzig' $adressatort = 'Leipzig <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4035206-7">GND</a>' $absendeort = 'Jena <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4028557-1">GND</a>' $date = '23.10.1797' $adressat = array( (int) 852 => array( 'ID' => '852', 'project' => '1', 'timecreate' => '2013-01-22 17:22:38', 'timelastchg' => '2017-12-20 11:10:01', 'key' => 'AWS-ap-002m', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_geschlecht' => 'm', '39_gebdatum' => '1752-04-22', '39_toddatum' => '1828-04-05', '39_lebenwirken' => 'Verleger, Buchhändler, Drucker Georg Joachim Göschen war der Sohn eines Kaufmanns. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten wuchs er bei Verwandten in Bremen auf. Zu seinen Bekanntschaften gehörte dort u.a. der spätere Historiker Arnold Ludwig Heeren. Mit 15 Jahren begann er eine Buchhändlerlehre in Bremen. Nach dem Ende der Lehrzeit begann er 1772 beim Leipziger Verleger Siegfried Leberecht Crusius zu arbeiten. 1781 wechselte er zur „Buchhandlung der Gelehrten“ in Dessau. 1785 schied aus dem Unternehmen aus und gründete seinen eigenen Verlag in Leipzig, der sich zu einem der wichtigsten Verlage der Weimarer Klassik entwickeln sollte. Finanzielle Unterstützung erhielt er in der Anfangszeit von Christian Gottfried Körner. Der gut vernetzte Göschen trat in Kontakt mit Goethe und Schiller. Er verlegte die erste Gesamtausgabe der Werke Goethes, ab 1785 folgten Werke Schillers. Goethe und Schiller wechselten später den Verleger und publizierten bei Johann Friedrich Cotta. Eine von Göschen größten Leistungen war die Herausgabe der Werke von Christoph Martin Wieland. 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Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten wuchs er bei Verwandten in Bremen auf. Zu seinen Bekanntschaften gehörte dort u.a. der spätere Historiker Arnold Ludwig Heeren. Mit 15 Jahren begann er eine Buchhändlerlehre in Bremen. Nach dem Ende der Lehrzeit begann er 1772 beim Leipziger Verleger Siegfried Leberecht Crusius zu arbeiten. 1781 wechselte er zur „Buchhandlung der Gelehrten“ in Dessau. 1785 schied aus dem Unternehmen aus und gründete seinen eigenen Verlag in Leipzig, der sich zu einem der wichtigsten Verlage der Weimarer Klassik entwickeln sollte. Finanzielle Unterstützung erhielt er in der Anfangszeit von Christian Gottfried Körner. Der gut vernetzte Göschen trat in Kontakt mit Goethe und Schiller. Er verlegte die erste Gesamtausgabe der Werke Goethes, ab 1785 folgten Werke Schillers. Goethe und Schiller wechselten später den Verleger und publizierten bei Johann Friedrich Cotta. Eine von Göschen größten Leistungen war die Herausgabe der Werke von Christoph Martin Wieland. Die 1802 erschienene Werkausgabe umfasste 42 Bände. Hier wie auch bei anderen umfangreicheren Publikationen brachte er mehrere Ausgaben in unterschiedlicher Qualität heraus. Mit den einfacheren Ausgaben wollte er breitere Leserschichten erreichen. Bei den hochwertigen Produktionen legte er großen Wert auf die typographische Gestaltung seiner Verlagswerke. Die Prachtausgaben aus dem Verlag Göschens gelten auch heute noch als Vorbilder der Buchgestaltung. 1797 verlegte Göschen seine Druckerei von Leipzig nach Grimma, der Verlag folgte 1823 dorthin. Zu den Autoren des Verlages gehörten August Wilhelm Iffland, Friedrich Gottlieb Klopstock und Johann Gottfried Seume. 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[1] Jena d. 23 Oct. 97
Liebster Göschen!
Tausend Dank für Ihr herrliches Geschenk – ich habe in das Gedicht selbst nur noch Blicke werfen können, aber mich über Ihre geschmackvolle Arbeit daran, über die Kupfer, die man in Deutschland vielleicht noch nie so schön bey einem Gedichte geliefert hat, sehr ergötzt. Vorzüglich gefreut hat es mich, daß Sie Ihrem Freunde auf eine so herzliche Art ein Denkmahl gesetzt haben. Es versteht sich, daß ich ihn den Doolin rezensire und zwar so bald meine vielen Arbeiten es mir erlauben. –
Daß Sie uns auf ein paar Tage besuchen wollen, wenn es schon nicht um unsertwillen geschieht, ist sehr schön. Sie sind einmal für allemal bey uns herzlich willkommen. Melden Sie uns doch, wenn Sie können, den Posttag vorher den Tag Ihrer Ankunft – es könnte seyn, daß wir einmal auf einen Tag in Weimar wären, und daß Sie uns dann grade nicht zu Hause träfen, wenn auch ein Schlafzimmer für Sie bereit stünde.
Es freut mich daß Sie mit Neubeck Eins sind – ich hoffe, die Unternehmung soll Sie nicht gereun. Ich habe ihn aufgefodert seinem Gedichte die höchste Vollendung zu geben, die in seiner Gewalt ist
Leben Sie wohl. Ich küsse Ihrer lieben Frau die Hand u bin
der Ihrige Schlegel
[2] Jena d. 23: Oct. 1797.
Schlegel
empf. d. 25: 8br
Liebster Göschen!
Tausend Dank für Ihr herrliches Geschenk – ich habe in das Gedicht selbst nur noch Blicke werfen können, aber mich über Ihre geschmackvolle Arbeit daran, über die Kupfer, die man in Deutschland vielleicht noch nie so schön bey einem Gedichte geliefert hat, sehr ergötzt. Vorzüglich gefreut hat es mich, daß Sie Ihrem Freunde auf eine so herzliche Art ein Denkmahl gesetzt haben. Es versteht sich, daß ich ihn den Doolin rezensire und zwar so bald meine vielen Arbeiten es mir erlauben. –
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[2] Jena d. 23: Oct. 1797.
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