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Auch ist es sehr erwünscht, aus Ihrer gewandten Behandlung der lateinischen Sprache die Gewißheit zu schöpfen, daß Sie den Ruf einer guten Latinität, als einer von den Indischen Philologen nicht vernachläßigten Sache, begründen helfen, und aufrecht erhalten werden.<br>Da Sie meinen Rath zu hören wünschen, so bin ich so frei ihn ganz offen zu ertheilen. Die Abfassung eines Wurzelwörterbuches ist eine so trockne Arbeit, daß man sich wohl schwerlich entschließt zum zweitenmal dazu zurückzukehren. Deswegen ist es rathsam, gleich die erste Ausgabe für den praktischen Gebrauch so sehr zu vervollständigen als möglich. Nun ist aber, wie mir scheint, Ihr Vorrath von bisher benutzten Texten noch zu klein. Besonders bin ich verwundert, <span class="index-3717 tp-75356 ">das Gesetzbuch des Manu</span> nicht in Ihrem Verzeichnisse zu finden. 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Wohlgeboren sich zu einen Besuch in <span class="index-887 tp-75371 ">Bonn</span> entschließen, so werde ich Sie bestens willkommen heißen, meine sämtlichen Hülfsmittel, die ziemlich vollständig sind, werden Ihnen gern zu Dienste stehen, und ich werde mir ein Vergnügen daraus machen, mit Ihnen zu συμφιλολογεῖν. <span class="index-2566 tp-47095 ">Hr. Lassen</span>, mein ehemaliger Schüler und jetziger Gehülfe, ist seit drei Monaten aus <span class="index-171 tp-47106 ">Paris</span> zurück, und ich bin in voller Arbeit am <span class="index-1154 tp-75372 index-3516 tp-47105 family-courier ">Râmâyańa</span>.<br>Ich bitte, Sie mich <span class="index-2426 tp-75373 ">Herrn Bopp</span> freundschaftlichst zu empfehlen. Ich hoffe, er wird es gütig entschuldigen, daß ich <span class="doc-1601 ">seinen interessanten </span><span class="doc-1601 notice-22539 ">[4] </span><span class="doc-1601 ">Brief aus </span><span class="doc-1601 index-292 tp-75374 ">London</span> noch nicht beantwortet habe. Es geschieht aber nächstens, ich bereite auch eine <span class="family-courier ">epistola critica</span> an ihn vor.<br>Empfangen Sie die Versicherung der ausgezeichneten Hochachtung, womit ich die Ehre habe zu seyn<br>Ew. Wohlgeboren<br>Ergebenster<br>AWvSchlegel<br><span class="index-887 tp-47089 family-courier ">Bonn</span> den 23<span class="offset-4 prsdoppeltunterstrichen ">ten</span><span class="family-courier "> Mai</span> 1826. <br><span class="underline-1 ">P.S.</span> Der Vorrath an den kleineren Devanagari-Lettern, besonders auch den halbgeschnittnen scheint allzu klein zu seyn. Sie haben sich oft in der Mitte des Wortes, und bei ganz gewöhnlichen Ligaturen wie <span class="family-times notice-41564 ">khya</span> mit dem <span class="family-courier ">Virâma</span> helfen müßen, was unangenehm ist. Könnte <span class="index-2426 tp-75375 ">Hr. Bopp</span> nicht bei <span class="index-6721 tp-47096 ">der Akademie</span> einen stärkern Guß, und eine Ergänzung durch die noch fehlenden Stempel auswirken?<br><br>An<br>Herrn <span class="family-courier ">Doctor Rosen</span><br>Wohlgeb.<br>in<br><span class="index-15 tp-47090 family-courier ">Berlin</span>', '36_xml' => '<p><milestone unit="start" n="22536"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="22536"/> Hochgeehrtester Herr Doctor!<lb/>Ew. Wohlgeboren sage ich meinen verbindlichsten Dank für <name key="3597" type="work">das schöne Geschenk Ihrer Abhandlung</name>, die mir eine wahre Freude gemacht hat. <persName key="9">Herr Staatsminister von Humboldt Exc.</persName> hatte mir schon eine vortheilhafte Erwartung davon erregt, die ich vollkommen bestätigt finde. Uebrigens kann es mich nicht wundern, wenn ein junger Gelehrter, der unter <persName key="2426">Hrn. Bopps</persName> vortrefflicher Anleitung das Sanskrit erlernt hat, sogleich mit Auszeichnung auftritt. Auch ist es sehr erwünscht, aus Ihrer gewandten Behandlung der lateinischen Sprache die Gewißheit zu schöpfen, daß Sie den Ruf einer guten Latinität, als einer von den Indischen Philologen nicht vernachläßigten Sache, begründen helfen, und aufrecht erhalten werden.<lb/>Da Sie meinen Rath zu hören wünschen, so bin ich so frei ihn ganz offen zu ertheilen. Die Abfassung eines Wurzelwörterbuches ist eine so trockne Arbeit, daß man sich wohl schwerlich entschließt zum zweitenmal dazu zurückzukehren. Deswegen ist es rathsam, gleich die erste Ausgabe für den praktischen Gebrauch so sehr zu vervollständigen als möglich. Nun ist aber, wie mir scheint, Ihr Vorrath von bisher benutzten Texten noch zu klein. Besonders bin ich verwundert, <name key="3717" type="work">das Gesetzbuch des Manu</name> nicht in Ihrem Verzeichnisse zu finden. Dies ist eine Hauptgrundlage<milestone unit="start" n="22541"/>[.]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Blattausriss</title></note><milestone unit="end" n="22541"/> Der Grundsatz, keine von Grammatikern erfundene Beispiele zu nehmen, sondern alles aus Büchern zu schöpfen, ist vortrefflich: allein er erschwert die Arbeit; denn man kann oft lange suchen, ehe man ein Verbum mit dieser oder jener Präposition zusammengesetzt findet. Die Urkundlichkeit der Texte nach ihrer verschied<milestone unit="start" n="22542"/>[enen]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Blattausriss</title></note><milestone unit="end" n="22542"/> Abstufungen ist ferner vor allen Dingen zu beachten. Auch hierin <milestone unit="start" n="22537"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="22537"/> behauptet Manus einen großen Vorrang. Es sind zwar Varianten darin, und mehr als <persName key="3535"><name key="3718" type="work"><hi rend="family:Courier">Haughton</hi></name></persName> angemerkt hat, aber in Vergleich mit andern Werken, besonders mit den epischen Gedichten ist dies doch nicht von Bedeutung. Ueberhaupt wird, wie <persName key="2385">Colebroole</persName> vorlängst bemerkt hat, die Aechtheit am besten durch fortlaufende Commentare gesichert, die jedes Wort des Textes wiederholen. Dergleichen giebt es nun insbesondere von zwei Arten von Büchern: von alten hochverehrten, heiligen oder wissenschaftlichen Inhalts, und dann von den bewunderten aber überkünstelten Gedichten aus dem Zeitalter <persName key="12031">des <hi rend="family:Courier">Vikramâdityas</hi></persName>. Was von beiden Arten zu <placeName key="2552">Calcutta</placeName> erschienen ist, würde ich rathen alles durchzugehen. Es ist darum nicht nöthig, in das oft sehr schwierige vollständige Verständniß des Textes einzudringen: oft wird der Commentar eine kurze Definition oder Erklärung durch Synonyme von einer selten vorkommenden Verbal-Composition liefern, die man dann mit Anführung der Auctorität einrücken könnte.<lb/>In <name key="1154" type="work"><hi rend="family:Courier">Râmâyańa</hi></name> ist die Abweichung der Texte unglaublich groß, zuweilen sind die Spuren der Corruption unverkennbar. Ich weiß nicht ob <persName key="2426">Hr. Bopp</persName> am <name key="3482" type="work"><name key="3521" type="work"><hi rend="family:Courier">Mahâ-Bhârata</hi></name></name> ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Rhapsoden und Diaskeuasten, die oft mehr theologische als kritische Gesichtspunkte hatten, haben Willkühr ausgeübt, wozu die Überfülle des epischen Stils und der lose Versbau nur allzuviel Gelegenheit gaben. Ich suche das herrliche Werk in seinem ursprünglichen dichterischen Glanze wieder herzustellen. Die Sentenzen, z. B. im <name key="3696" type="work"><hi rend="family:Courier">Hitôpadêsa</hi></name>, sind durch ihre Abgeschlossenheit und Concinnität mehr von der Verderbniß gesichert; <name key="3519" type="work"><name key="4054" type="work"><name key="3798" type="work"><name key="5498" type="work">die Ausgaben</name></name></name></name> sind aber sehr incorrect.<lb/>Einige kleine Bemerkungen mögen Ihnen nur beweisen, daß ich bei der ersten Lesung nicht unaufmerksam war.<lb/><name key="3597" type="work">S. 37.</name> Anm: steht <hi rend="family:Courier">śonita</hi> mit dentalem <hi rend="family:Courier">n</hi>, statt des <milestone unit="start" n="41563"/>cembralen<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Lies: cerebralen</title></note><milestone unit="end" n="41563"/> <hi rend="family:Courier">ń</hi>. S. 38. Derselbe Fehler bei <hi rend="family:Courier">nirguńam</hi>. Gleich darunter ein häßlicher Druckfehler in der Citation aus <name key="3764" type="work">der <hi rend="family:Courier">Bh. G.</hi></name> – <hi rend="family:Courier">upajâyatê</hi>, genauer <hi rend="family:Courier">subnascitur</hi>. S. 41. <hi rend="family:Courier">dikshyâmi</hi> statt <hi rend="family:Courier">dêkshyâmi</hi>. S. 42 <hi rend="family:Courier">pradêsitô</hi> ist das <hi rend="family:Courier">part.</hi> der caussativen Form. 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Es ist sehr wichtig, die auf denselben Vocal oder Consonanten ausgehenden Verba auf einmal zu übersehen; auch gewährt es eine große Erleichterung, da sie in der Flexion, in den Participial- und andern Bildungen so viele Analogien darbieten. Warum nicht Lateinische Kunstwörter? Statt <hi rend="family:Courier">parasmaipadam</hi> und <hi rend="family:Courier">âtmanêpadam</hi>, <hi rend="family:Courier">activum</hi> und <hi rend="family:Courier">medium</hi>? Es ist doch nichts anders. Ich würde nicht unsere 1. <hi rend="family:Courier">pers. praes<milestone unit="start" n="26561"/>[.]</hi><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Blattausriss</title></note><milestone unit="end" n="26561"/><hi rend="family:Courier"> sing.</hi> aufstellen, wie Ew. Wohlgeboren gethan haben, sondern die erste Indische. Die Indischen Grammatiker haben zu ihrer Anordnung gute Gründe gehabt. 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Wohlgeboren sich zu einen Besuch in <placeName key="887">Bonn</placeName> entschließen, so werde ich Sie bestens willkommen heißen, meine sämtlichen Hülfsmittel, die ziemlich vollständig sind, werden Ihnen gern zu Dienste stehen, und ich werde mir ein Vergnügen daraus machen, mit Ihnen zu συμφιλολογεῖν. <persName key="2566">Hr. Lassen</persName>, mein ehemaliger Schüler und jetziger Gehülfe, ist seit drei Monaten aus <placeName key="171">Paris</placeName> zurück, und ich bin in voller Arbeit am <name key="1154" type="work"><name key="3516" type="work"><hi rend="family:Courier">Râmâyańa</hi></name></name>.<lb/>Ich bitte, Sie mich <persName key="2426">Herrn Bopp</persName> freundschaftlichst zu empfehlen. 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Auch ist es sehr erwünscht, aus Ihrer gewandten Behandlung der lateinischen Sprache die Gewißheit zu schöpfen, daß Sie den Ruf einer guten Latinität, als einer von den Indischen Philologen nicht vernachläßigten Sache, begründen helfen, und aufrecht erhalten werden.<lb/>Da Sie meinen Rath zu hören wünschen, so bin ich so frei ihn ganz offen zu ertheilen. Die Abfassung eines Wurzelwörterbuches ist eine so trockne Arbeit, daß man sich wohl schwerlich entschließt zum zweitenmal dazu zurückzukehren. Deswegen ist es rathsam, gleich die erste Ausgabe für den praktischen Gebrauch so sehr zu vervollständigen als möglich. Nun ist aber, wie mir scheint, Ihr Vorrath von bisher benutzten Texten noch zu klein. Besonders bin ich verwundert, <anchor type="b" n="3717" ana="12" xml:id="NidB75356"/>das Gesetzbuch des Manu<anchor type="e" n="3717" ana="12" xml:id="NidE75356"/> nicht in Ihrem Verzeichnisse zu finden. 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Ebenso würde ich es mit dem <hi rend="family:Courier">Caussativis</hi> und <hi rend="family:Courier">Desiderativis</hi> halten. – Die Bequemlichkeit des Gebrauchs wird sehr gewinnen, wenn sie die jedesmal abgehandelte Wurzel in der größeren Schrift in der Mitte über die Seite setzen laßen, dagegen die Seitenzahl an die Ecke<lb/>Sollten Ew. Wohlgeboren sich zu einen Besuch in <anchor type="b" n="887" ana="10" xml:id="NidB75371"/>Bonn<anchor type="e" n="887" ana="10" xml:id="NidE75371"/> entschließen, so werde ich Sie bestens willkommen heißen, meine sämtlichen Hülfsmittel, die ziemlich vollständig sind, werden Ihnen gern zu Dienste stehen, und ich werde mir ein Vergnügen daraus machen, mit Ihnen zu συμφιλολογεῖν. <anchor type="b" n="2566" ana="11" xml:id="NidB47095"/>Hr. 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Ich hoffe, er wird es gütig entschuldigen, daß ich <ref target="fud://1601">seinen interessanten <milestone unit="start" n="22539"/>[4] <note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="22539"/>Brief aus <anchor type="b" n="292" ana="10" xml:id="NidB75374"/>London<anchor type="e" n="292" ana="10" xml:id="NidE75374"/></ref> noch nicht beantwortet habe. Es geschieht aber nächstens, ich bereite auch eine <hi rend="family:Courier">epistola critica</hi> an ihn vor.<lb/>Empfangen Sie die Versicherung der ausgezeichneten Hochachtung, womit ich die Ehre habe zu seyn<lb/>Ew. 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Wohlgeboren sage ich meinen verbindlichsten Dank für <span class="index-3597 tp-47084 ">das schöne Geschenk Ihrer Abhandlung</span>, die mir eine wahre Freude gemacht hat. <span class="index-9 tp-47085 ">Herr Staatsminister von Humboldt Exc.</span> hatte mir schon eine vortheilhafte Erwartung davon erregt, die ich vollkommen bestätigt finde. Uebrigens kann es mich nicht wundern, wenn ein junger Gelehrter, der unter <span class="index-2426 tp-47092 ">Hrn. Bopps</span> vortrefflicher Anleitung das Sanskrit erlernt hat, sogleich mit Auszeichnung auftritt. Auch ist es sehr erwünscht, aus Ihrer gewandten Behandlung der lateinischen Sprache die Gewißheit zu schöpfen, daß Sie den Ruf einer guten Latinität, als einer von den Indischen Philologen nicht vernachläßigten Sache, begründen helfen, und aufrecht erhalten werden.<br>Da Sie meinen Rath zu hören wünschen, so bin ich so frei ihn ganz offen zu ertheilen. Die Abfassung eines Wurzelwörterbuches ist eine so trockne Arbeit, daß man sich wohl schwerlich entschließt zum zweitenmal dazu zurückzukehren. Deswegen ist es rathsam, gleich die erste Ausgabe für den praktischen Gebrauch so sehr zu vervollständigen als möglich. Nun ist aber, wie mir scheint, Ihr Vorrath von bisher benutzten Texten noch zu klein. Besonders bin ich verwundert, <span class="index-3717 tp-75356 ">das Gesetzbuch des Manu</span> nicht in Ihrem Verzeichnisse zu finden. Dies ist eine Hauptgrundlage<span class="notice-22541 ">[.]</span> Der Grundsatz, keine von Grammatikern erfundene Beispiele zu nehmen, sondern alles aus Büchern zu schöpfen, ist vortrefflich: allein er erschwert die Arbeit; denn man kann oft lange suchen, ehe man ein Verbum mit dieser oder jener Präposition zusammengesetzt findet. Die Urkundlichkeit der Texte nach ihrer verschied<span class="notice-22542 ">[enen]</span> Abstufungen ist ferner vor allen Dingen zu beachten. Auch hierin <span class="notice-22537 ">[2]</span> behauptet Manus einen großen Vorrang. Es sind zwar Varianten darin, und mehr als <span class="index-3535 tp-47086 index-3718 tp-75357 family-courier ">Haughton</span> angemerkt hat, aber in Vergleich mit andern Werken, besonders mit den epischen Gedichten ist dies doch nicht von Bedeutung. Ueberhaupt wird, wie <span class="index-2385 tp-47093 ">Colebroole</span> vorlängst bemerkt hat, die Aechtheit am besten durch fortlaufende Commentare gesichert, die jedes Wort des Textes wiederholen. Dergleichen giebt es nun insbesondere von zwei Arten von Büchern: von alten hochverehrten, heiligen oder wissenschaftlichen Inhalts, und dann von den bewunderten aber überkünstelten Gedichten aus dem Zeitalter <span class="index-12031 tp-75358 ">des </span><span class="index-12031 tp-75358 family-courier ">Vikramâdityas</span>. Was von beiden Arten zu <span class="index-2552 tp-47094 ">Calcutta</span> erschienen ist, würde ich rathen alles durchzugehen. Es ist darum nicht nöthig, in das oft sehr schwierige vollständige Verständniß des Textes einzudringen: oft wird der Commentar eine kurze Definition oder Erklärung durch Synonyme von einer selten vorkommenden Verbal-Composition liefern, die man dann mit Anführung der Auctorität einrücken könnte.<br>In <span class="index-1154 tp-47097 family-courier ">Râmâyańa</span> ist die Abweichung der Texte unglaublich groß, zuweilen sind die Spuren der Corruption unverkennbar. Ich weiß nicht ob <span class="index-2426 tp-75359 ">Hr. Bopp</span> am <span class="index-3482 tp-75363 index-3521 tp-47099 family-courier ">Mahâ-Bhârata</span> ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Rhapsoden und Diaskeuasten, die oft mehr theologische als kritische Gesichtspunkte hatten, haben Willkühr ausgeübt, wozu die Überfülle des epischen Stils und der lose Versbau nur allzuviel Gelegenheit gaben. Ich suche das herrliche Werk in seinem ursprünglichen dichterischen Glanze wieder herzustellen. Die Sentenzen, z. B. im <span class="index-3696 tp-47100 family-courier ">Hitôpadêsa</span>, sind durch ihre Abgeschlossenheit und Concinnität mehr von der Verderbniß gesichert; <span class="index-3519 tp-75366 index-4054 tp-75364 index-3798 tp-75365 index-5498 tp-75367 ">die Ausgaben</span> sind aber sehr incorrect.<br>Einige kleine Bemerkungen mögen Ihnen nur beweisen, daß ich bei der ersten Lesung nicht unaufmerksam war.<br><span class="index-3597 tp-75369 ">S. 37.</span> Anm: steht <span class="family-courier ">śonita</span> mit dentalem <span class="family-courier ">n</span>, statt des <span class="notice-41563 ">cembralen</span> <span class="family-courier ">ń</span>. S. 38. Derselbe Fehler bei <span class="family-courier ">nirguńam</span>. Gleich darunter ein häßlicher Druckfehler in der Citation aus <span class="index-3764 tp-75368 ">der </span><span class="index-3764 tp-75368 family-courier ">Bh. G.</span> – <span class="family-courier ">upajâyatê</span>, genauer <span class="family-courier ">subnascitur</span>. S. 41. <span class="family-courier ">dikshyâmi</span> statt <span class="family-courier ">dêkshyâmi</span>. S. 42 <span class="family-courier ">pradêsitô</span> ist das <span class="family-courier ">part.</span> der caussativen Form. S. 43 <span class="family-courier ">namasyanti</span> gehört nicht hierher: <span class="notice-22538 ">[3]</span> es ist ein <span class="family-courier ">Verbum nominale</span>, abgeleitet von dem <span class="family-courier ">indeclin. </span><span class="family-courier underline-1 ">namas</span>.<br>Was die äußere Einrichtung betrifft, so würde ich rathen, die alphabetische Anordnung nach den Anfangsbuchstaben für das Register zu versparen, und vor allen die Anordnung des Wurzelwörterbuchs bei <span class="index-3715 tp-47101 index-7022 tp-47103 ">Carey</span> nach dem fließenden Buchstaben als erstem Prinzip, empfehlen. Der von <span class="index-3481 tp-47104 index-3483 tp-75370 ">Wilkins</span> eingeschlagene Mittelweg ist der unbequemste der sich erdenken ließ. Es ist sehr wichtig, die auf denselben Vocal oder Consonanten ausgehenden Verba auf einmal zu übersehen; auch gewährt es eine große Erleichterung, da sie in der Flexion, in den Participial- und andern Bildungen so viele Analogien darbieten. Warum nicht Lateinische Kunstwörter? Statt <span class="family-courier ">parasmaipadam</span> und <span class="family-courier ">âtmanêpadam</span>, <span class="family-courier ">activum</span> und <span class="family-courier ">medium</span>? Es ist doch nichts anders. Ich würde nicht unsere 1. <span class="family-courier ">pers. praes</span><span class="family-courier notice-26561 ">[.]</span><span class="family-courier "> sing.</span> aufstellen, wie Ew. Wohlgeboren gethan haben, sondern die erste Indische. Die Indischen Grammatiker haben zu ihrer Anordnung gute Gründe gehabt. Sie ist außerdem zugleich höflicher und philosophischer als die unsrige, welche den Griechischen und Lateinischen Grammatikern durch den <span class="family-courier ">ahañkâra</span> eingegeben worden ist. Den Vorrang behauptet der objective Gebrauch des <span class="family-courier ">Verbums</span>, dann kommt der colloquiale, endlich der subjective. Ich würde immer den Infinitiv beifügen; auch den Aoristus, <span class="underline-1 ">wenn er vorkommt</span>. Ebenso würde ich es mit dem <span class="family-courier ">Caussativis</span> und <span class="family-courier ">Desiderativis</span> halten. – Die Bequemlichkeit des Gebrauchs wird sehr gewinnen, wenn sie die jedesmal abgehandelte Wurzel in der größeren Schrift in der Mitte über die Seite setzen laßen, dagegen die Seitenzahl an die Ecke<br>Sollten Ew. Wohlgeboren sich zu einen Besuch in <span class="index-887 tp-75371 ">Bonn</span> entschließen, so werde ich Sie bestens willkommen heißen, meine sämtlichen Hülfsmittel, die ziemlich vollständig sind, werden Ihnen gern zu Dienste stehen, und ich werde mir ein Vergnügen daraus machen, mit Ihnen zu συμφιλολογεῖν. <span class="index-2566 tp-47095 ">Hr. Lassen</span>, mein ehemaliger Schüler und jetziger Gehülfe, ist seit drei Monaten aus <span class="index-171 tp-47106 ">Paris</span> zurück, und ich bin in voller Arbeit am <span class="index-1154 tp-75372 index-3516 tp-47105 family-courier ">Râmâyańa</span>.<br>Ich bitte, Sie mich <span class="index-2426 tp-75373 ">Herrn Bopp</span> freundschaftlichst zu empfehlen. Ich hoffe, er wird es gütig entschuldigen, daß ich <span class="doc-1601 ">seinen interessanten </span><span class="doc-1601 notice-22539 ">[4] </span><span class="doc-1601 ">Brief aus </span><span class="doc-1601 index-292 tp-75374 ">London</span> noch nicht beantwortet habe. Es geschieht aber nächstens, ich bereite auch eine <span class="family-courier ">epistola critica</span> an ihn vor.<br>Empfangen Sie die Versicherung der ausgezeichneten Hochachtung, womit ich die Ehre habe zu seyn<br>Ew. Wohlgeboren<br>Ergebenster<br>AWvSchlegel<br><span class="index-887 tp-47089 family-courier ">Bonn</span> den 23<span class="offset-4 prsdoppeltunterstrichen ">ten</span><span class="family-courier "> Mai</span> 1826. <br><span class="underline-1 ">P.S.</span> Der Vorrath an den kleineren Devanagari-Lettern, besonders auch den halbgeschnittnen scheint allzu klein zu seyn. Sie haben sich oft in der Mitte des Wortes, und bei ganz gewöhnlichen Ligaturen wie <span class="family-times notice-41564 ">khya</span> mit dem <span class="family-courier ">Virâma</span> helfen müßen, was unangenehm ist. Könnte <span class="index-2426 tp-75375 ">Hr. Bopp</span> nicht bei <span class="index-6721 tp-47096 ">der Akademie</span> einen stärkern Guß, und eine Ergänzung durch die noch fehlenden Stempel auswirken?<br><br>An<br>Herrn <span class="family-courier ">Doctor Rosen</span><br>Wohlgeb.<br>in<br><span class="index-15 tp-47090 family-courier ">Berlin</span>' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/2283' $description = 'August Wilhelm von Schlegel an Friedrich August Rosen am 23.05.1826, Bonn, Berlin' $adressatort = 'Berlin <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/2004272-3">GND</a>' $absendeort = 'Bonn <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/1001909-1">GND</a>' $date = '23.05.1826' $adressat = array( (int) 4622 => array( 'ID' => '4622', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-02-18 14:32:48', 'timelastchg' => '2017-12-20 15:27:46', 'key' => 'AWS-ap-00g4', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_name' => 'Rosen, Friedrich August', '39_geschlecht' => 'm', '39_gebdatum' => '1805-09-02', '39_toddatum' => '1837-09-12', '39_quellen' => 'NDB@http://www.deutsche-biographie.de/pnd116621249.html@ ADB@http://www.deutsche-biographie.de/pnd116621249.html?anchor=adb@ WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D458-476-3@ Wikipedia@https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_August_Rosen@', '39_geburtsort' => array( 'ID' => '173', 'content' => 'Hannover', 'bemerkung' => 'GND:4023349-2', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_sterbeort' => array( 'ID' => '292', 'content' => 'London', 'bemerkung' => 'GND:4074335-4', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_lebenwirken' => 'Orientalist, Indologe In Leipzig nahm Rosen 1822 das Studium der Theologie, der Rechtswissenschaften und der Orientalistik auf. Ab 1824 studierte er in Berlin bei Franz Bopp Vergleichende Sprachwissenschaft mit einem Schwerpunkt auf dem Sanskritstudium. 1826 wurde Rosen bei Franz Bopp mit der Arbeit „Corporis radicum sanscritarum prolusio“ promoviert, die in der Indologie positiv rezipiert wurde. 1828 hielt er sich in Paris auf, um die reichen Sanskrit-Bestände der Nationalbibliothek zu nutzen. Im selben Jahr erhielt er einen Ruf an die neugegründete Londoner Universität, wo er eine Professur für moderne orientalische Sprachen, später auch für das Sanskrit erhielt. Als Rosens Hauptwerk gelten die „Rigveda-Sanhita“ (1830–1837). 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Die Abfassung eines Wurzelwörterbuches ist eine so trockne Arbeit, daß man sich wohl schwerlich entschließt zum zweitenmal dazu zurückzukehren. Deswegen ist es rathsam, gleich die erste Ausgabe für den praktischen Gebrauch so sehr zu vervollständigen als möglich. Nun ist aber, wie mir scheint, Ihr Vorrath von bisher benutzten Texten noch zu klein. Besonders bin ich verwundert, <span class="index-3717 tp-75356 ">das Gesetzbuch des Manu</span> nicht in Ihrem Verzeichnisse zu finden. Dies ist eine Hauptgrundlage<span class="notice-22541 ">[.]</span> Der Grundsatz, keine von Grammatikern erfundene Beispiele zu nehmen, sondern alles aus Büchern zu schöpfen, ist vortrefflich: allein er erschwert die Arbeit; denn man kann oft lange suchen, ehe man ein Verbum mit dieser oder jener Präposition zusammengesetzt findet. Die Urkundlichkeit der Texte nach ihrer verschied<span class="notice-22542 ">[enen]</span> Abstufungen ist ferner vor allen Dingen zu beachten. Auch hierin <span class="notice-22537 ">[2]</span> behauptet Manus einen großen Vorrang. Es sind zwar Varianten darin, und mehr als <span class="index-3535 tp-47086 index-3718 tp-75357 family-courier ">Haughton</span> angemerkt hat, aber in Vergleich mit andern Werken, besonders mit den epischen Gedichten ist dies doch nicht von Bedeutung. Ueberhaupt wird, wie <span class="index-2385 tp-47093 ">Colebroole</span> vorlängst bemerkt hat, die Aechtheit am besten durch fortlaufende Commentare gesichert, die jedes Wort des Textes wiederholen. Dergleichen giebt es nun insbesondere von zwei Arten von Büchern: von alten hochverehrten, heiligen oder wissenschaftlichen Inhalts, und dann von den bewunderten aber überkünstelten Gedichten aus dem Zeitalter <span class="index-12031 tp-75358 ">des </span><span class="index-12031 tp-75358 family-courier ">Vikramâdityas</span>. Was von beiden Arten zu <span class="index-2552 tp-47094 ">Calcutta</span> erschienen ist, würde ich rathen alles durchzugehen. Es ist darum nicht nöthig, in das oft sehr schwierige vollständige Verständniß des Textes einzudringen: oft wird der Commentar eine kurze Definition oder Erklärung durch Synonyme von einer selten vorkommenden Verbal-Composition liefern, die man dann mit Anführung der Auctorität einrücken könnte.<br>In <span class="index-1154 tp-47097 family-courier ">Râmâyańa</span> ist die Abweichung der Texte unglaublich groß, zuweilen sind die Spuren der Corruption unverkennbar. Ich weiß nicht ob <span class="index-2426 tp-75359 ">Hr. Bopp</span> am <span class="index-3482 tp-75363 index-3521 tp-47099 family-courier ">Mahâ-Bhârata</span> ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Rhapsoden und Diaskeuasten, die oft mehr theologische als kritische Gesichtspunkte hatten, haben Willkühr ausgeübt, wozu die Überfülle des epischen Stils und der lose Versbau nur allzuviel Gelegenheit gaben. Ich suche das herrliche Werk in seinem ursprünglichen dichterischen Glanze wieder herzustellen. Die Sentenzen, z. B. im <span class="index-3696 tp-47100 family-courier ">Hitôpadêsa</span>, sind durch ihre Abgeschlossenheit und Concinnität mehr von der Verderbniß gesichert; <span class="index-3519 tp-75366 index-4054 tp-75364 index-3798 tp-75365 index-5498 tp-75367 ">die Ausgaben</span> sind aber sehr incorrect.<br>Einige kleine Bemerkungen mögen Ihnen nur beweisen, daß ich bei der ersten Lesung nicht unaufmerksam war.<br><span class="index-3597 tp-75369 ">S. 37.</span> Anm: steht <span class="family-courier ">śonita</span> mit dentalem <span class="family-courier ">n</span>, statt des <span class="notice-41563 ">cembralen</span> <span class="family-courier ">ń</span>. S. 38. Derselbe Fehler bei <span class="family-courier ">nirguńam</span>. Gleich darunter ein häßlicher Druckfehler in der Citation aus <span class="index-3764 tp-75368 ">der </span><span class="index-3764 tp-75368 family-courier ">Bh. G.</span> – <span class="family-courier ">upajâyatê</span>, genauer <span class="family-courier ">subnascitur</span>. S. 41. <span class="family-courier ">dikshyâmi</span> statt <span class="family-courier ">dêkshyâmi</span>. S. 42 <span class="family-courier ">pradêsitô</span> ist das <span class="family-courier ">part.</span> der caussativen Form. S. 43 <span class="family-courier ">namasyanti</span> gehört nicht hierher: <span class="notice-22538 ">[3]</span> es ist ein <span class="family-courier ">Verbum nominale</span>, abgeleitet von dem <span class="family-courier ">indeclin. </span><span class="family-courier underline-1 ">namas</span>.<br>Was die äußere Einrichtung betrifft, so würde ich rathen, die alphabetische Anordnung nach den Anfangsbuchstaben für das Register zu versparen, und vor allen die Anordnung des Wurzelwörterbuchs bei <span class="index-3715 tp-47101 index-7022 tp-47103 ">Carey</span> nach dem fließenden Buchstaben als erstem Prinzip, empfehlen. Der von <span class="index-3481 tp-47104 index-3483 tp-75370 ">Wilkins</span> eingeschlagene Mittelweg ist der unbequemste der sich erdenken ließ. Es ist sehr wichtig, die auf denselben Vocal oder Consonanten ausgehenden Verba auf einmal zu übersehen; auch gewährt es eine große Erleichterung, da sie in der Flexion, in den Participial- und andern Bildungen so viele Analogien darbieten. Warum nicht Lateinische Kunstwörter? Statt <span class="family-courier ">parasmaipadam</span> und <span class="family-courier ">âtmanêpadam</span>, <span class="family-courier ">activum</span> und <span class="family-courier ">medium</span>? Es ist doch nichts anders. Ich würde nicht unsere 1. <span class="family-courier ">pers. praes</span><span class="family-courier notice-26561 ">[.]</span><span class="family-courier "> sing.</span> aufstellen, wie Ew. Wohlgeboren gethan haben, sondern die erste Indische. Die Indischen Grammatiker haben zu ihrer Anordnung gute Gründe gehabt. Sie ist außerdem zugleich höflicher und philosophischer als die unsrige, welche den Griechischen und Lateinischen Grammatikern durch den <span class="family-courier ">ahañkâra</span> eingegeben worden ist. Den Vorrang behauptet der objective Gebrauch des <span class="family-courier ">Verbums</span>, dann kommt der colloquiale, endlich der subjective. Ich würde immer den Infinitiv beifügen; auch den Aoristus, <span class="underline-1 ">wenn er vorkommt</span>. Ebenso würde ich es mit dem <span class="family-courier ">Caussativis</span> und <span class="family-courier ">Desiderativis</span> halten. – Die Bequemlichkeit des Gebrauchs wird sehr gewinnen, wenn sie die jedesmal abgehandelte Wurzel in der größeren Schrift in der Mitte über die Seite setzen laßen, dagegen die Seitenzahl an die Ecke<br>Sollten Ew. Wohlgeboren sich zu einen Besuch in <span class="index-887 tp-75371 ">Bonn</span> entschließen, so werde ich Sie bestens willkommen heißen, meine sämtlichen Hülfsmittel, die ziemlich vollständig sind, werden Ihnen gern zu Dienste stehen, und ich werde mir ein Vergnügen daraus machen, mit Ihnen zu συμφιλολογεῖν. <span class="index-2566 tp-47095 ">Hr. Lassen</span>, mein ehemaliger Schüler und jetziger Gehülfe, ist seit drei Monaten aus <span class="index-171 tp-47106 ">Paris</span> zurück, und ich bin in voller Arbeit am <span class="index-1154 tp-75372 index-3516 tp-47105 family-courier ">Râmâyańa</span>.<br>Ich bitte, Sie mich <span class="index-2426 tp-75373 ">Herrn Bopp</span> freundschaftlichst zu empfehlen. Ich hoffe, er wird es gütig entschuldigen, daß ich <span class="doc-1601 ">seinen interessanten </span><span class="doc-1601 notice-22539 ">[4] </span><span class="doc-1601 ">Brief aus </span><span class="doc-1601 index-292 tp-75374 ">London</span> noch nicht beantwortet habe. Es geschieht aber nächstens, ich bereite auch eine <span class="family-courier ">epistola critica</span> an ihn vor.<br>Empfangen Sie die Versicherung der ausgezeichneten Hochachtung, womit ich die Ehre habe zu seyn<br>Ew. Wohlgeboren<br>Ergebenster<br>AWvSchlegel<br><span class="index-887 tp-47089 family-courier ">Bonn</span> den 23<span class="offset-4 prsdoppeltunterstrichen ">ten</span><span class="family-courier "> Mai</span> 1826. <br><span class="underline-1 ">P.S.</span> Der Vorrath an den kleineren Devanagari-Lettern, besonders auch den halbgeschnittnen scheint allzu klein zu seyn. Sie haben sich oft in der Mitte des Wortes, und bei ganz gewöhnlichen Ligaturen wie <span class="family-times notice-41564 ">khya</span> mit dem <span class="family-courier ">Virâma</span> helfen müßen, was unangenehm ist. Könnte <span class="index-2426 tp-75375 ">Hr. 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Es ist darum nicht nöthig, in das oft sehr schwierige vollständige Verständniß des Textes einzudringen: oft wird der Commentar eine kurze Definition oder Erklärung durch Synonyme von einer selten vorkommenden Verbal-Composition liefern, die man dann mit Anführung der Auctorität einrücken könnte.<lb/>In <name key="1154" type="work"><hi rend="family:Courier">Râmâyańa</hi></name> ist die Abweichung der Texte unglaublich groß, zuweilen sind die Spuren der Corruption unverkennbar. Ich weiß nicht ob <persName key="2426">Hr. Bopp</persName> am <name key="3482" type="work"><name key="3521" type="work"><hi rend="family:Courier">Mahâ-Bhârata</hi></name></name> ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Rhapsoden und Diaskeuasten, die oft mehr theologische als kritische Gesichtspunkte hatten, haben Willkühr ausgeübt, wozu die Überfülle des epischen Stils und der lose Versbau nur allzuviel Gelegenheit gaben. Ich suche das herrliche Werk in seinem ursprünglichen dichterischen Glanze wieder herzustellen. 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Sie ist außerdem zugleich höflicher und philosophischer als die unsrige, welche den Griechischen und Lateinischen Grammatikern durch den <hi rend="family:Courier">ahañkâra</hi> eingegeben worden ist. Den Vorrang behauptet der objective Gebrauch des <hi rend="family:Courier">Verbums</hi>, dann kommt der colloquiale, endlich der subjective. Ich würde immer den Infinitiv beifügen; auch den Aoristus, <hi rend="underline:1">wenn er vorkommt</hi>. Ebenso würde ich es mit dem <hi rend="family:Courier">Caussativis</hi> und <hi rend="family:Courier">Desiderativis</hi> halten. – Die Bequemlichkeit des Gebrauchs wird sehr gewinnen, wenn sie die jedesmal abgehandelte Wurzel in der größeren Schrift in der Mitte über die Seite setzen laßen, dagegen die Seitenzahl an die Ecke<lb/>Sollten Ew. Wohlgeboren sich zu einen Besuch in <placeName key="887">Bonn</placeName> entschließen, so werde ich Sie bestens willkommen heißen, meine sämtlichen Hülfsmittel, die ziemlich vollständig sind, werden Ihnen gern zu Dienste stehen, und ich werde mir ein Vergnügen daraus machen, mit Ihnen zu συμφιλολογεῖν. <persName key="2566">Hr. Lassen</persName>, mein ehemaliger Schüler und jetziger Gehülfe, ist seit drei Monaten aus <placeName key="171">Paris</placeName> zurück, und ich bin in voller Arbeit am <name key="1154" type="work"><name key="3516" type="work"><hi rend="family:Courier">Râmâyańa</hi></name></name>.<lb/>Ich bitte, Sie mich <persName key="2426">Herrn Bopp</persName> freundschaftlichst zu empfehlen. 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[1] Hochgeehrtester Herr Doctor!
Ew. Wohlgeboren sage ich meinen verbindlichsten Dank für das schöne Geschenk Ihrer Abhandlung, die mir eine wahre Freude gemacht hat. Herr Staatsminister von Humboldt Exc. hatte mir schon eine vortheilhafte Erwartung davon erregt, die ich vollkommen bestätigt finde. Uebrigens kann es mich nicht wundern, wenn ein junger Gelehrter, der unter Hrn. Bopps vortrefflicher Anleitung das Sanskrit erlernt hat, sogleich mit Auszeichnung auftritt. Auch ist es sehr erwünscht, aus Ihrer gewandten Behandlung der lateinischen Sprache die Gewißheit zu schöpfen, daß Sie den Ruf einer guten Latinität, als einer von den Indischen Philologen nicht vernachläßigten Sache, begründen helfen, und aufrecht erhalten werden.
Da Sie meinen Rath zu hören wünschen, so bin ich so frei ihn ganz offen zu ertheilen. Die Abfassung eines Wurzelwörterbuches ist eine so trockne Arbeit, daß man sich wohl schwerlich entschließt zum zweitenmal dazu zurückzukehren. Deswegen ist es rathsam, gleich die erste Ausgabe für den praktischen Gebrauch so sehr zu vervollständigen als möglich. Nun ist aber, wie mir scheint, Ihr Vorrath von bisher benutzten Texten noch zu klein. Besonders bin ich verwundert, das Gesetzbuch des Manu nicht in Ihrem Verzeichnisse zu finden. Dies ist eine Hauptgrundlage[.] Der Grundsatz, keine von Grammatikern erfundene Beispiele zu nehmen, sondern alles aus Büchern zu schöpfen, ist vortrefflich: allein er erschwert die Arbeit; denn man kann oft lange suchen, ehe man ein Verbum mit dieser oder jener Präposition zusammengesetzt findet. Die Urkundlichkeit der Texte nach ihrer verschied[enen] Abstufungen ist ferner vor allen Dingen zu beachten. Auch hierin [2] behauptet Manus einen großen Vorrang. Es sind zwar Varianten darin, und mehr als Haughton angemerkt hat, aber in Vergleich mit andern Werken, besonders mit den epischen Gedichten ist dies doch nicht von Bedeutung. Ueberhaupt wird, wie Colebroole vorlängst bemerkt hat, die Aechtheit am besten durch fortlaufende Commentare gesichert, die jedes Wort des Textes wiederholen. Dergleichen giebt es nun insbesondere von zwei Arten von Büchern: von alten hochverehrten, heiligen oder wissenschaftlichen Inhalts, und dann von den bewunderten aber überkünstelten Gedichten aus dem Zeitalter des Vikramâdityas. Was von beiden Arten zu Calcutta erschienen ist, würde ich rathen alles durchzugehen. Es ist darum nicht nöthig, in das oft sehr schwierige vollständige Verständniß des Textes einzudringen: oft wird der Commentar eine kurze Definition oder Erklärung durch Synonyme von einer selten vorkommenden Verbal-Composition liefern, die man dann mit Anführung der Auctorität einrücken könnte.
In Râmâyańa ist die Abweichung der Texte unglaublich groß, zuweilen sind die Spuren der Corruption unverkennbar. Ich weiß nicht ob Hr. Bopp am Mahâ-Bhârata ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Rhapsoden und Diaskeuasten, die oft mehr theologische als kritische Gesichtspunkte hatten, haben Willkühr ausgeübt, wozu die Überfülle des epischen Stils und der lose Versbau nur allzuviel Gelegenheit gaben. Ich suche das herrliche Werk in seinem ursprünglichen dichterischen Glanze wieder herzustellen. Die Sentenzen, z. B. im Hitôpadêsa, sind durch ihre Abgeschlossenheit und Concinnität mehr von der Verderbniß gesichert; die Ausgaben sind aber sehr incorrect.
Einige kleine Bemerkungen mögen Ihnen nur beweisen, daß ich bei der ersten Lesung nicht unaufmerksam war.
S. 37. Anm: steht śonita mit dentalem n, statt des cembralen ń. S. 38. Derselbe Fehler bei nirguńam. Gleich darunter ein häßlicher Druckfehler in der Citation aus der Bh. G. – upajâyatê, genauer subnascitur. S. 41. dikshyâmi statt dêkshyâmi. S. 42 pradêsitô ist das part. der caussativen Form. S. 43 namasyanti gehört nicht hierher: [3] es ist ein Verbum nominale, abgeleitet von dem indeclin. namas.
Was die äußere Einrichtung betrifft, so würde ich rathen, die alphabetische Anordnung nach den Anfangsbuchstaben für das Register zu versparen, und vor allen die Anordnung des Wurzelwörterbuchs bei Carey nach dem fließenden Buchstaben als erstem Prinzip, empfehlen. Der von Wilkins eingeschlagene Mittelweg ist der unbequemste der sich erdenken ließ. Es ist sehr wichtig, die auf denselben Vocal oder Consonanten ausgehenden Verba auf einmal zu übersehen; auch gewährt es eine große Erleichterung, da sie in der Flexion, in den Participial- und andern Bildungen so viele Analogien darbieten. Warum nicht Lateinische Kunstwörter? Statt parasmaipadam und âtmanêpadam, activum und medium? Es ist doch nichts anders. Ich würde nicht unsere 1. pers. praes[.] sing. aufstellen, wie Ew. Wohlgeboren gethan haben, sondern die erste Indische. Die Indischen Grammatiker haben zu ihrer Anordnung gute Gründe gehabt. Sie ist außerdem zugleich höflicher und philosophischer als die unsrige, welche den Griechischen und Lateinischen Grammatikern durch den ahañkâra eingegeben worden ist. Den Vorrang behauptet der objective Gebrauch des Verbums, dann kommt der colloquiale, endlich der subjective. Ich würde immer den Infinitiv beifügen; auch den Aoristus, wenn er vorkommt. Ebenso würde ich es mit dem Caussativis und Desiderativis halten. – Die Bequemlichkeit des Gebrauchs wird sehr gewinnen, wenn sie die jedesmal abgehandelte Wurzel in der größeren Schrift in der Mitte über die Seite setzen laßen, dagegen die Seitenzahl an die Ecke
Sollten Ew. Wohlgeboren sich zu einen Besuch in Bonn entschließen, so werde ich Sie bestens willkommen heißen, meine sämtlichen Hülfsmittel, die ziemlich vollständig sind, werden Ihnen gern zu Dienste stehen, und ich werde mir ein Vergnügen daraus machen, mit Ihnen zu συμφιλολογεῖν. Hr. Lassen, mein ehemaliger Schüler und jetziger Gehülfe, ist seit drei Monaten aus Paris zurück, und ich bin in voller Arbeit am Râmâyańa.
Ich bitte, Sie mich Herrn Bopp freundschaftlichst zu empfehlen. Ich hoffe, er wird es gütig entschuldigen, daß ich seinen interessanten [4] Brief aus London noch nicht beantwortet habe. Es geschieht aber nächstens, ich bereite auch eine epistola critica an ihn vor.
Empfangen Sie die Versicherung der ausgezeichneten Hochachtung, womit ich die Ehre habe zu seyn
Ew. Wohlgeboren
Ergebenster
AWvSchlegel
Bonn den 23ten Mai 1826.
P.S. Der Vorrath an den kleineren Devanagari-Lettern, besonders auch den halbgeschnittnen scheint allzu klein zu seyn. Sie haben sich oft in der Mitte des Wortes, und bei ganz gewöhnlichen Ligaturen wie khya mit dem Virâma helfen müßen, was unangenehm ist. Könnte Hr. Bopp nicht bei der Akademie einen stärkern Guß, und eine Ergänzung durch die noch fehlenden Stempel auswirken?
An
Herrn Doctor Rosen
Wohlgeb.
in
Berlin
Ew. Wohlgeboren sage ich meinen verbindlichsten Dank für das schöne Geschenk Ihrer Abhandlung, die mir eine wahre Freude gemacht hat. Herr Staatsminister von Humboldt Exc. hatte mir schon eine vortheilhafte Erwartung davon erregt, die ich vollkommen bestätigt finde. Uebrigens kann es mich nicht wundern, wenn ein junger Gelehrter, der unter Hrn. Bopps vortrefflicher Anleitung das Sanskrit erlernt hat, sogleich mit Auszeichnung auftritt. Auch ist es sehr erwünscht, aus Ihrer gewandten Behandlung der lateinischen Sprache die Gewißheit zu schöpfen, daß Sie den Ruf einer guten Latinität, als einer von den Indischen Philologen nicht vernachläßigten Sache, begründen helfen, und aufrecht erhalten werden.
Da Sie meinen Rath zu hören wünschen, so bin ich so frei ihn ganz offen zu ertheilen. Die Abfassung eines Wurzelwörterbuches ist eine so trockne Arbeit, daß man sich wohl schwerlich entschließt zum zweitenmal dazu zurückzukehren. Deswegen ist es rathsam, gleich die erste Ausgabe für den praktischen Gebrauch so sehr zu vervollständigen als möglich. Nun ist aber, wie mir scheint, Ihr Vorrath von bisher benutzten Texten noch zu klein. Besonders bin ich verwundert, das Gesetzbuch des Manu nicht in Ihrem Verzeichnisse zu finden. Dies ist eine Hauptgrundlage[.] Der Grundsatz, keine von Grammatikern erfundene Beispiele zu nehmen, sondern alles aus Büchern zu schöpfen, ist vortrefflich: allein er erschwert die Arbeit; denn man kann oft lange suchen, ehe man ein Verbum mit dieser oder jener Präposition zusammengesetzt findet. Die Urkundlichkeit der Texte nach ihrer verschied[enen] Abstufungen ist ferner vor allen Dingen zu beachten. Auch hierin [2] behauptet Manus einen großen Vorrang. Es sind zwar Varianten darin, und mehr als Haughton angemerkt hat, aber in Vergleich mit andern Werken, besonders mit den epischen Gedichten ist dies doch nicht von Bedeutung. Ueberhaupt wird, wie Colebroole vorlängst bemerkt hat, die Aechtheit am besten durch fortlaufende Commentare gesichert, die jedes Wort des Textes wiederholen. Dergleichen giebt es nun insbesondere von zwei Arten von Büchern: von alten hochverehrten, heiligen oder wissenschaftlichen Inhalts, und dann von den bewunderten aber überkünstelten Gedichten aus dem Zeitalter des Vikramâdityas. Was von beiden Arten zu Calcutta erschienen ist, würde ich rathen alles durchzugehen. Es ist darum nicht nöthig, in das oft sehr schwierige vollständige Verständniß des Textes einzudringen: oft wird der Commentar eine kurze Definition oder Erklärung durch Synonyme von einer selten vorkommenden Verbal-Composition liefern, die man dann mit Anführung der Auctorität einrücken könnte.
In Râmâyańa ist die Abweichung der Texte unglaublich groß, zuweilen sind die Spuren der Corruption unverkennbar. Ich weiß nicht ob Hr. Bopp am Mahâ-Bhârata ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Rhapsoden und Diaskeuasten, die oft mehr theologische als kritische Gesichtspunkte hatten, haben Willkühr ausgeübt, wozu die Überfülle des epischen Stils und der lose Versbau nur allzuviel Gelegenheit gaben. Ich suche das herrliche Werk in seinem ursprünglichen dichterischen Glanze wieder herzustellen. Die Sentenzen, z. B. im Hitôpadêsa, sind durch ihre Abgeschlossenheit und Concinnität mehr von der Verderbniß gesichert; die Ausgaben sind aber sehr incorrect.
Einige kleine Bemerkungen mögen Ihnen nur beweisen, daß ich bei der ersten Lesung nicht unaufmerksam war.
S. 37. Anm: steht śonita mit dentalem n, statt des cembralen ń. S. 38. Derselbe Fehler bei nirguńam. Gleich darunter ein häßlicher Druckfehler in der Citation aus der Bh. G. – upajâyatê, genauer subnascitur. S. 41. dikshyâmi statt dêkshyâmi. S. 42 pradêsitô ist das part. der caussativen Form. S. 43 namasyanti gehört nicht hierher: [3] es ist ein Verbum nominale, abgeleitet von dem indeclin. namas.
Was die äußere Einrichtung betrifft, so würde ich rathen, die alphabetische Anordnung nach den Anfangsbuchstaben für das Register zu versparen, und vor allen die Anordnung des Wurzelwörterbuchs bei Carey nach dem fließenden Buchstaben als erstem Prinzip, empfehlen. Der von Wilkins eingeschlagene Mittelweg ist der unbequemste der sich erdenken ließ. Es ist sehr wichtig, die auf denselben Vocal oder Consonanten ausgehenden Verba auf einmal zu übersehen; auch gewährt es eine große Erleichterung, da sie in der Flexion, in den Participial- und andern Bildungen so viele Analogien darbieten. Warum nicht Lateinische Kunstwörter? Statt parasmaipadam und âtmanêpadam, activum und medium? Es ist doch nichts anders. Ich würde nicht unsere 1. pers. praes[.] sing. aufstellen, wie Ew. Wohlgeboren gethan haben, sondern die erste Indische. Die Indischen Grammatiker haben zu ihrer Anordnung gute Gründe gehabt. Sie ist außerdem zugleich höflicher und philosophischer als die unsrige, welche den Griechischen und Lateinischen Grammatikern durch den ahañkâra eingegeben worden ist. Den Vorrang behauptet der objective Gebrauch des Verbums, dann kommt der colloquiale, endlich der subjective. Ich würde immer den Infinitiv beifügen; auch den Aoristus, wenn er vorkommt. Ebenso würde ich es mit dem Caussativis und Desiderativis halten. – Die Bequemlichkeit des Gebrauchs wird sehr gewinnen, wenn sie die jedesmal abgehandelte Wurzel in der größeren Schrift in der Mitte über die Seite setzen laßen, dagegen die Seitenzahl an die Ecke
Sollten Ew. Wohlgeboren sich zu einen Besuch in Bonn entschließen, so werde ich Sie bestens willkommen heißen, meine sämtlichen Hülfsmittel, die ziemlich vollständig sind, werden Ihnen gern zu Dienste stehen, und ich werde mir ein Vergnügen daraus machen, mit Ihnen zu συμφιλολογεῖν. Hr. Lassen, mein ehemaliger Schüler und jetziger Gehülfe, ist seit drei Monaten aus Paris zurück, und ich bin in voller Arbeit am Râmâyańa.
Ich bitte, Sie mich Herrn Bopp freundschaftlichst zu empfehlen. Ich hoffe, er wird es gütig entschuldigen, daß ich seinen interessanten [4] Brief aus London noch nicht beantwortet habe. Es geschieht aber nächstens, ich bereite auch eine epistola critica an ihn vor.
Empfangen Sie die Versicherung der ausgezeichneten Hochachtung, womit ich die Ehre habe zu seyn
Ew. Wohlgeboren
Ergebenster
AWvSchlegel
Bonn den 23ten Mai 1826.
P.S. Der Vorrath an den kleineren Devanagari-Lettern, besonders auch den halbgeschnittnen scheint allzu klein zu seyn. Sie haben sich oft in der Mitte des Wortes, und bei ganz gewöhnlichen Ligaturen wie khya mit dem Virâma helfen müßen, was unangenehm ist. Könnte Hr. Bopp nicht bei der Akademie einen stärkern Guß, und eine Ergänzung durch die noch fehlenden Stempel auswirken?
An
Herrn Doctor Rosen
Wohlgeb.
in
Berlin
· Konzept , 23.05.1826
· Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
· Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.18,Nr.108
· Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
· Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.18,Nr.108