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Wenn sie schon Launen hat muß man sie für die Zukunft schonen –<lb/><milestone unit="start" n="25242"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25242"/> [leer]</p>', '36_xml_standoff' => '<milestone unit="start" n="25239"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25239"/> d. 11<hi rend="offset:4">ten</hi> April<lb/>Lieber Freund, mit <anchor type="b" n="634" ana="11" xml:id="NidB70365"/>den Cabalen in <anchor type="b" n="354" ana="10" xml:id="NidB68166"/>München<anchor type="e" n="354" ana="10" xml:id="NidE68166"/><anchor type="e" n="634" ana="11" xml:id="NidE70365"/>, das ist bey deiner langen Abwesenheit u Zögerung gar nicht zu verwundern – es giebt dagegen für jetzt kein anderes Mittel als recht schleunig <anchor type="b" n="447" ana="12" xml:id="NidB70364"/>eine neue vortreffliche Arbeit<anchor type="e" n="447" ana="12" xml:id="NidE70364"/> zu liefern. Ist dieß erst geschehn, so kann man weiter sehen was zu tun ist.<lb/><anchor type="b" n="132" ana="11" xml:id="NidB68167"/>Deine Schwester<anchor type="e" n="132" ana="11" xml:id="NidE68167"/> hat vielen Scharfsinn in solchen Dingen – aber sie mag die Schilderung etwas verstärkt haben, um dich desto mehr zu treiben. Beunruhigen mußt du dich nicht, noch verdrießlich werden, aber aus allen Kräften rüstig seyn.<lb/>So tröstlich es mir bisher war, dich noch in <anchor type="b" n="226" ana="10" xml:id="NidB68183"/>B.<anchor type="e" n="226" ana="10" xml:id="NidE68183"/> zu wissen, so muß ich doch nun, da die üble Jahrszeit <hi rend="overstrike:1">üb</hi> vorüber ist, wünschen, daß du dich so bald als möglich losmachst, keine neuen Arbeiten unternimmst u die angefangnen auf alle Weise beschleunigst.<lb/>Sey kein Narr mit dem Gelde, sondern melde mir ganz genau, wann du in <anchor type="b" n="226" ana="10" xml:id="NidB70367"/>B.<anchor type="e" n="226" ana="10" xml:id="NidE70367"/> fertig zu seyn gedenkst, überrechne wie viel Vorrath du alsdann noch haben wirst, u wie viel Zuschuß du haben <hi rend="underline:1">mußt</hi>. Dieses will ich baldmöglichst herbeyschaffen u durch den Postwagen schicken. In <anchor type="b" n="293" ana="10" xml:id="NidB68168"/>Carrara<anchor type="e" n="293" ana="10" xml:id="NidE68168"/> wollen wir dann weiter sorgen. Mache dir also hierüber gar keine Bekümmerniß – es ist <milestone unit="start" n="25240"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25240"/> ja meine baare Schuldigkeit, wenn es auch nicht meine Neigung wäre.<lb/>Zur Beruhigung über die Reise <anchor type="b" n="132" ana="11" xml:id="NidB70368"/>deiner Schwester<anchor type="e" n="132" ana="11" xml:id="NidE70368"/> kann ich dir sagen, daß man jetzt auch in <anchor type="b" n="171" ana="10" xml:id="NidB68170"/>Paris<anchor type="e" n="171" ana="10" xml:id="NidE68170"/> glaubt der Krieg werde nicht ausbrechen u sein Zweck durch die großen Demonstrationen erreicht werden. <lb/>Es thut mir immer wohl wenn du über <anchor type="b" n="2102" ana="11" xml:id="NidB68171"/>Marien<anchor type="e" n="2102" ana="11" xml:id="NidE68171"/> schreibst. Deine Wehmuth darüber daß das schöne Bild der Jugend an einem geliebten Gegenstande so hinfällig ist, begreife ich gar wohl u theile sie – Aber für Marien ist in vielen Jahren noch nichts zu besorgen – sie ist vielleicht jetzt reizender als sie je gewesen, weil sich ihr Geist mehr entfaltet hat – Ich werde weit früher altern, u daher fällt es mir so schwer, meine Hoffnungen <hi rend="overstrike:1">auf</hi> <hi rend="offset:4">an</hi> eine entfernte u unbestimmte Zukunft zu verweisen. <anchor type="b" n="9059" ana="16" xml:id="NidB70366"/>Wie lange werde ich noch Ansprüche auf Liebe machen dürfen?<anchor type="e" n="9059" ana="16" xml:id="NidE70366"/><lb/>Über die Art, <ref target="fud://5976">wie du die Citationen im <anchor type="b" n="11484" ana="11" xml:id="NidB69356"/><anchor type="b" n="11485" ana="12" xml:id="NidB69357"/>Iselin<anchor type="e" n="11485" ana="12" xml:id="NidE69357"/><anchor type="e" n="11484" ana="11" xml:id="NidE69356"/> verstanden hast</ref>, habe ich doch ein wenig gelacht – du mußt es nicht übel nehmen. Siehst du nicht, daß es <anchor type="b" n="10528" ana="11" xml:id="NidB69360"/><anchor type="b" n="10526" ana="11" xml:id="NidB69358"/><anchor type="b" n="11487" ana="11" xml:id="NidB69361"/><anchor type="b" n="10525" ana="11" xml:id="NidB69359"/>vier verschiedne Autoren<anchor type="e" n="10525" ana="11" xml:id="NidE69359"/><anchor type="e" n="11487" ana="11" xml:id="NidE69361"/><anchor type="e" n="10526" ana="11" xml:id="NidE69358"/><anchor type="e" n="10528" ana="11" xml:id="NidE69360"/> sind, die angeführt werden? Die beyden letzten sind mir wohl bekannt, aber ich zweifle, daß wir darin finden werden, <anchor type="b" n="1172" ana="11" xml:id="NidB70370"/>was wir suchen<anchor type="e" n="1172" ana="11" xml:id="NidE70370"/>. Ich will <ref target="fud://7104">an <anchor type="b" n="5554" ana="11" xml:id="NidB68180"/>Horner<anchor type="e" n="5554" ana="11" xml:id="NidE68180"/> heute schreiben</ref> – es ist verdrießlich, daß die Absendung <anchor type="b" n="10401" ana="12" xml:id="NidB70369"/>meiner fertigen Abschnitte<anchor type="e" n="10401" ana="12" xml:id="NidE70369"/> durch eine einzige solche Kleinigkeit verzögert wird.<lb/><milestone unit="start" n="25241"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25241"/> Ich lasse den Brief offen, um die Ankunft des eurigen zu melden, wenn etwas kommt, oder auch noch etwas nöthiges hinzuzufügen, da ich nun erst wieder <ref target="fud://6217">am Dienstage schreiben</ref> kann.<lb/>Zur Vollendung <anchor type="b" n="10401" ana="12" xml:id="NidB68173"/>meiner Arbeit über <anchor type="b" n="194" ana="12" xml:id="NidB68172"/>die Nibel.<anchor type="e" n="194" ana="12" xml:id="NidE68172"/><anchor type="e" n="10401" ana="12" xml:id="NidE68173"/> fehlt es mir noch an manchen Büchern – Ich muß nothwendig <anchor type="b" n="1227" ana="12" xml:id="NidB68181"/>die Wilkina<anchor type="e" n="1227" ana="12" xml:id="NidE68181"/> u <anchor type="b" n="5551" ana="12" xml:id="NidB68182"/>Niftunge-Saga<anchor type="e" n="5551" ana="12" xml:id="NidE68182"/> ganz lesen, u hier herum ist sie nirgends aufzutreiben. Selbst in <anchor type="b" n="171" ana="10" xml:id="NidB70371"/>Paris<anchor type="e" n="171" ana="10" xml:id="NidE70371"/> ist das Buch nicht zu kaufen u in <anchor type="b" n="4903" ana="11" xml:id="NidB68178"/>Gibbons<anchor type="e" n="4903" ana="11" xml:id="NidE68178"/> Bibliothek habe ich vergeblich darnach suchen lassen. Ich muß gewaffnet auftreten, denn die <anchor type="b" n="926" ana="11" xml:id="NidB68174"/>Hagen<anchor type="e" n="926" ana="11" xml:id="NidE68174"/>, <anchor type="b" n="1899" ana="11" xml:id="NidB68175"/><anchor type="b" n="1900" ana="11" xml:id="NidB70373"/>Grimme<anchor type="e" n="1900" ana="11" xml:id="NidE70373"/><anchor type="e" n="1899" ana="11" xml:id="NidE68175"/> u.s.w. werden sich die Sache nicht ganz friedlich aus den Zähnen rücken lassen. 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Ist dieß erst geschehn, so kann man weiter sehen was zu tun ist.<br><span class="index-132 tp-68167 ">Deine Schwester</span> hat vielen Scharfsinn in solchen Dingen – aber sie mag die Schilderung etwas verstärkt haben, um dich desto mehr zu treiben. Beunruhigen mußt du dich nicht, noch verdrießlich werden, aber aus allen Kräften rüstig seyn.<br>So tröstlich es mir bisher war, dich noch in <span class="index-226 tp-68183 ">B.</span> zu wissen, so muß ich doch nun, da die üble Jahrszeit <span class="overstrike-1 ">üb</span> vorüber ist, wünschen, daß du dich so bald als möglich losmachst, keine neuen Arbeiten unternimmst u die angefangnen auf alle Weise beschleunigst.<br>Sey kein Narr mit dem Gelde, sondern melde mir ganz genau, wann du in <span class="index-226 tp-70367 ">B.</span> fertig zu seyn gedenkst, überrechne wie viel Vorrath du alsdann noch haben wirst, u wie viel Zuschuß du haben <span class="underline-1 ">mußt</span>. Dieses will ich baldmöglichst herbeyschaffen u durch den Postwagen schicken. In <span class="index-293 tp-68168 ">Carrara</span> wollen wir dann weiter sorgen. Mache dir also hierüber gar keine Bekümmerniß – es ist <span class="notice-25240 ">[2]</span> ja meine baare Schuldigkeit, wenn es auch nicht meine Neigung wäre.<br>Zur Beruhigung über die Reise <span class="index-132 tp-70368 ">deiner Schwester</span> kann ich dir sagen, daß man jetzt auch in <span class="index-171 tp-68170 ">Paris</span> glaubt der Krieg werde nicht ausbrechen u sein Zweck durch die großen Demonstrationen erreicht werden. <br>Es thut mir immer wohl wenn du über <span class="index-2102 tp-68171 ">Marien</span> schreibst. Deine Wehmuth darüber daß das schöne Bild der Jugend an einem geliebten Gegenstande so hinfällig ist, begreife ich gar wohl u theile sie – Aber für Marien ist in vielen Jahren noch nichts zu besorgen – sie ist vielleicht jetzt reizender als sie je gewesen, weil sich ihr Geist mehr entfaltet hat – Ich werde weit früher altern, u daher fällt es mir so schwer, meine Hoffnungen <span class="overstrike-1 ">auf</span> <span class="offset-4 ">an</span> eine entfernte u unbestimmte Zukunft zu verweisen. <span class="cite tp-70366 ">Wie lange werde ich noch Ansprüche auf Liebe machen dürfen?</span><br>Über die Art, <span class="doc-5976 ">wie du die Citationen im </span><span class="doc-5976 index-11484 tp-69356 index-11485 tp-69357 ">Iselin</span><span class="doc-5976 "> verstanden hast</span>, habe ich doch ein wenig gelacht – du mußt es nicht übel nehmen. Siehst du nicht, daß es <span class="index-10528 tp-69360 index-10526 tp-69358 index-11487 tp-69361 index-10525 tp-69359 ">vier verschiedne Autoren</span> sind, die angeführt werden? Die beyden letzten sind mir wohl bekannt, aber ich zweifle, daß wir darin finden werden, <span class="index-1172 tp-70370 ">was wir suchen</span>. Ich will <span class="doc-7104 ">an </span><span class="doc-7104 index-5554 tp-68180 ">Horner</span><span class="doc-7104 "> heute schreiben</span> – es ist verdrießlich, daß die Absendung <span class="index-10401 tp-70369 ">meiner fertigen Abschnitte</span> durch eine einzige solche Kleinigkeit verzögert wird.<br><span class="notice-25241 ">[3]</span> Ich lasse den Brief offen, um die Ankunft des eurigen zu melden, wenn etwas kommt, oder auch noch etwas nöthiges hinzuzufügen, da ich nun erst wieder <span class="doc-6217 ">am Dienstage schreiben</span> kann.<br>Zur Vollendung <span class="index-10401 tp-68173 ">meiner Arbeit über </span><span class="index-10401 tp-68173 index-194 tp-68172 ">die Nibel.</span> fehlt es mir noch an manchen Büchern – Ich muß nothwendig <span class="index-1227 tp-68181 ">die Wilkina</span> u <span class="index-5551 tp-68182 ">Niftunge-Saga</span> ganz lesen, u hier herum ist sie nirgends aufzutreiben. Selbst in <span class="index-171 tp-70371 ">Paris</span> ist das Buch nicht zu kaufen u in <span class="index-4903 tp-68178 ">Gibbons</span> Bibliothek habe ich vergeblich darnach suchen lassen. Ich muß gewaffnet auftreten, denn die <span class="index-926 tp-68174 ">Hagen</span>, <span class="index-1899 tp-68175 index-1900 tp-70373 ">Grimme</span> u.s.w. werden sich die Sache nicht ganz friedlich aus den Zähnen rücken lassen. Manches in <span class="index-3351 tp-68176 ">Hagens </span><span class="index-3351 tp-68176 index-1540 tp-70868 ">Heldenbuch</span> u den <span class="index-5553 tp-70372 ">dänischen Romanzen</span> denke ich abzuhandeln unter dem Titel: <span class="index-10536 tp-68177 underline-1 ">Ausartung des deutschen Heldengesanges</span>.<br>Ich habe die Briefe – ermahne <span class="index-2102 tp-70374 ">Marien</span> doch ja zur Nachsicht gegen <span class="index-2723 tp-68179 ">die Harmes</span> in ihren krankhaften Zuständen. 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Cambridge 2016.@ extern@„Geliebter Freund und Bruder“ – Der Briefwechsel zwischen Christian Friedrich Tieck und August Wilhelm Schlegel in den Jahren 1804 bis 1811. Hg. u. kommentiert v. Cornelia Bögel. Dresden 2015.@ Wikipedia@https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Friedrich_Tieck@', '39_sterbeort' => array( 'ID' => '15', 'content' => 'Berlin', 'bemerkung' => 'GND:2004272-3', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_beziehung' => 'Christian Friedrich Tieck korrespondierte über vier Jahrzehnte regelmäßig mit AWS. Zwischen beiden Korrespondenzpartnern bestand ein ungleiches Abhängigkeitsverhältnis, AWS fungierte als Mäzen, Fürsprecher und Gläubiger, während Tieck oft als Bittsteller agierte. AWS konnte Tieck viele Aufträge vermitteln. Auch der Aufenthalt Tiecks in Coppet 1808 war in dieser Hinsicht gewinnbringend. AWS profitierte allerdings auch von Tiecks Berichten über Städte, Kunstausstellungen und Künstler. 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">ten</span> April<br>Lieber Freund, mit <span class="index-634 tp-70365 ">den Cabalen in </span><span class="index-634 tp-70365 index-354 tp-68166 ">München</span>, das ist bey deiner langen Abwesenheit u Zögerung gar nicht zu verwundern – es giebt dagegen für jetzt kein anderes Mittel als recht schleunig <span class="index-447 tp-70364 ">eine neue vortreffliche Arbeit</span> zu liefern. Ist dieß erst geschehn, so kann man weiter sehen was zu tun ist.<br><span class="index-132 tp-68167 ">Deine Schwester</span> hat vielen Scharfsinn in solchen Dingen – aber sie mag die Schilderung etwas verstärkt haben, um dich desto mehr zu treiben. Beunruhigen mußt du dich nicht, noch verdrießlich werden, aber aus allen Kräften rüstig seyn.<br>So tröstlich es mir bisher war, dich noch in <span class="index-226 tp-68183 ">B.</span> zu wissen, so muß ich doch nun, da die üble Jahrszeit <span class="overstrike-1 ">üb</span> vorüber ist, wünschen, daß du dich so bald als möglich losmachst, keine neuen Arbeiten unternimmst u die angefangnen auf alle Weise beschleunigst.<br>Sey kein Narr mit dem Gelde, sondern melde mir ganz genau, wann du in <span class="index-226 tp-70367 ">B.</span> fertig zu seyn gedenkst, überrechne wie viel Vorrath du alsdann noch haben wirst, u wie viel Zuschuß du haben <span class="underline-1 ">mußt</span>. Dieses will ich baldmöglichst herbeyschaffen u durch den Postwagen schicken. In <span class="index-293 tp-68168 ">Carrara</span> wollen wir dann weiter sorgen. Mache dir also hierüber gar keine Bekümmerniß – es ist <span class="notice-25240 ">[2]</span> ja meine baare Schuldigkeit, wenn es auch nicht meine Neigung wäre.<br>Zur Beruhigung über die Reise <span class="index-132 tp-70368 ">deiner Schwester</span> kann ich dir sagen, daß man jetzt auch in <span class="index-171 tp-68170 ">Paris</span> glaubt der Krieg werde nicht ausbrechen u sein Zweck durch die großen Demonstrationen erreicht werden. <br>Es thut mir immer wohl wenn du über <span class="index-2102 tp-68171 ">Marien</span> schreibst. Deine Wehmuth darüber daß das schöne Bild der Jugend an einem geliebten Gegenstande so hinfällig ist, begreife ich gar wohl u theile sie – Aber für Marien ist in vielen Jahren noch nichts zu besorgen – sie ist vielleicht jetzt reizender als sie je gewesen, weil sich ihr Geist mehr entfaltet hat – Ich werde weit früher altern, u daher fällt es mir so schwer, meine Hoffnungen <span class="overstrike-1 ">auf</span> <span class="offset-4 ">an</span> eine entfernte u unbestimmte Zukunft zu verweisen. <span class="cite tp-70366 ">Wie lange werde ich noch Ansprüche auf Liebe machen dürfen?</span><br>Über die Art, <span class="doc-5976 ">wie du die Citationen im </span><span class="doc-5976 index-11484 tp-69356 index-11485 tp-69357 ">Iselin</span><span class="doc-5976 "> verstanden hast</span>, habe ich doch ein wenig gelacht – du mußt es nicht übel nehmen. 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[1] d. 11ten April
Lieber Freund, mit den Cabalen in München, das ist bey deiner langen Abwesenheit u Zögerung gar nicht zu verwundern – es giebt dagegen für jetzt kein anderes Mittel als recht schleunig eine neue vortreffliche Arbeit zu liefern. Ist dieß erst geschehn, so kann man weiter sehen was zu tun ist.
Deine Schwester hat vielen Scharfsinn in solchen Dingen – aber sie mag die Schilderung etwas verstärkt haben, um dich desto mehr zu treiben. Beunruhigen mußt du dich nicht, noch verdrießlich werden, aber aus allen Kräften rüstig seyn.
So tröstlich es mir bisher war, dich noch in B. zu wissen, so muß ich doch nun, da die üble Jahrszeit üb vorüber ist, wünschen, daß du dich so bald als möglich losmachst, keine neuen Arbeiten unternimmst u die angefangnen auf alle Weise beschleunigst.
Sey kein Narr mit dem Gelde, sondern melde mir ganz genau, wann du in B. fertig zu seyn gedenkst, überrechne wie viel Vorrath du alsdann noch haben wirst, u wie viel Zuschuß du haben mußt. Dieses will ich baldmöglichst herbeyschaffen u durch den Postwagen schicken. In Carrara wollen wir dann weiter sorgen. Mache dir also hierüber gar keine Bekümmerniß – es ist [2] ja meine baare Schuldigkeit, wenn es auch nicht meine Neigung wäre.
Zur Beruhigung über die Reise deiner Schwester kann ich dir sagen, daß man jetzt auch in Paris glaubt der Krieg werde nicht ausbrechen u sein Zweck durch die großen Demonstrationen erreicht werden.
Es thut mir immer wohl wenn du über Marien schreibst. Deine Wehmuth darüber daß das schöne Bild der Jugend an einem geliebten Gegenstande so hinfällig ist, begreife ich gar wohl u theile sie – Aber für Marien ist in vielen Jahren noch nichts zu besorgen – sie ist vielleicht jetzt reizender als sie je gewesen, weil sich ihr Geist mehr entfaltet hat – Ich werde weit früher altern, u daher fällt es mir so schwer, meine Hoffnungen auf an eine entfernte u unbestimmte Zukunft zu verweisen. Wie lange werde ich noch Ansprüche auf Liebe machen dürfen?
Über die Art, wie du die Citationen im Iselin verstanden hast, habe ich doch ein wenig gelacht – du mußt es nicht übel nehmen. Siehst du nicht, daß es vier verschiedne Autoren sind, die angeführt werden? Die beyden letzten sind mir wohl bekannt, aber ich zweifle, daß wir darin finden werden, was wir suchen. Ich will an Horner heute schreiben – es ist verdrießlich, daß die Absendung meiner fertigen Abschnitte durch eine einzige solche Kleinigkeit verzögert wird.
[3] Ich lasse den Brief offen, um die Ankunft des eurigen zu melden, wenn etwas kommt, oder auch noch etwas nöthiges hinzuzufügen, da ich nun erst wieder am Dienstage schreiben kann.
Zur Vollendung meiner Arbeit über die Nibel. fehlt es mir noch an manchen Büchern – Ich muß nothwendig die Wilkina u Niftunge-Saga ganz lesen, u hier herum ist sie nirgends aufzutreiben. Selbst in Paris ist das Buch nicht zu kaufen u in Gibbons Bibliothek habe ich vergeblich darnach suchen lassen. Ich muß gewaffnet auftreten, denn die Hagen, Grimme u.s.w. werden sich die Sache nicht ganz friedlich aus den Zähnen rücken lassen. Manches in Hagens Heldenbuch u den dänischen Romanzen denke ich abzuhandeln unter dem Titel: Ausartung des deutschen Heldengesanges.
Ich habe die Briefe – ermahne Marien doch ja zur Nachsicht gegen die Harmes in ihren krankhaften Zuständen. Wenn sie schon Launen hat muß man sie für die Zukunft schonen –
[4] [leer]
Lieber Freund, mit den Cabalen in München, das ist bey deiner langen Abwesenheit u Zögerung gar nicht zu verwundern – es giebt dagegen für jetzt kein anderes Mittel als recht schleunig eine neue vortreffliche Arbeit zu liefern. Ist dieß erst geschehn, so kann man weiter sehen was zu tun ist.
Deine Schwester hat vielen Scharfsinn in solchen Dingen – aber sie mag die Schilderung etwas verstärkt haben, um dich desto mehr zu treiben. Beunruhigen mußt du dich nicht, noch verdrießlich werden, aber aus allen Kräften rüstig seyn.
So tröstlich es mir bisher war, dich noch in B. zu wissen, so muß ich doch nun, da die üble Jahrszeit üb vorüber ist, wünschen, daß du dich so bald als möglich losmachst, keine neuen Arbeiten unternimmst u die angefangnen auf alle Weise beschleunigst.
Sey kein Narr mit dem Gelde, sondern melde mir ganz genau, wann du in B. fertig zu seyn gedenkst, überrechne wie viel Vorrath du alsdann noch haben wirst, u wie viel Zuschuß du haben mußt. Dieses will ich baldmöglichst herbeyschaffen u durch den Postwagen schicken. In Carrara wollen wir dann weiter sorgen. Mache dir also hierüber gar keine Bekümmerniß – es ist [2] ja meine baare Schuldigkeit, wenn es auch nicht meine Neigung wäre.
Zur Beruhigung über die Reise deiner Schwester kann ich dir sagen, daß man jetzt auch in Paris glaubt der Krieg werde nicht ausbrechen u sein Zweck durch die großen Demonstrationen erreicht werden.
Es thut mir immer wohl wenn du über Marien schreibst. Deine Wehmuth darüber daß das schöne Bild der Jugend an einem geliebten Gegenstande so hinfällig ist, begreife ich gar wohl u theile sie – Aber für Marien ist in vielen Jahren noch nichts zu besorgen – sie ist vielleicht jetzt reizender als sie je gewesen, weil sich ihr Geist mehr entfaltet hat – Ich werde weit früher altern, u daher fällt es mir so schwer, meine Hoffnungen auf an eine entfernte u unbestimmte Zukunft zu verweisen. Wie lange werde ich noch Ansprüche auf Liebe machen dürfen?
Über die Art, wie du die Citationen im Iselin verstanden hast, habe ich doch ein wenig gelacht – du mußt es nicht übel nehmen. Siehst du nicht, daß es vier verschiedne Autoren sind, die angeführt werden? Die beyden letzten sind mir wohl bekannt, aber ich zweifle, daß wir darin finden werden, was wir suchen. Ich will an Horner heute schreiben – es ist verdrießlich, daß die Absendung meiner fertigen Abschnitte durch eine einzige solche Kleinigkeit verzögert wird.
[3] Ich lasse den Brief offen, um die Ankunft des eurigen zu melden, wenn etwas kommt, oder auch noch etwas nöthiges hinzuzufügen, da ich nun erst wieder am Dienstage schreiben kann.
Zur Vollendung meiner Arbeit über die Nibel. fehlt es mir noch an manchen Büchern – Ich muß nothwendig die Wilkina u Niftunge-Saga ganz lesen, u hier herum ist sie nirgends aufzutreiben. Selbst in Paris ist das Buch nicht zu kaufen u in Gibbons Bibliothek habe ich vergeblich darnach suchen lassen. Ich muß gewaffnet auftreten, denn die Hagen, Grimme u.s.w. werden sich die Sache nicht ganz friedlich aus den Zähnen rücken lassen. Manches in Hagens Heldenbuch u den dänischen Romanzen denke ich abzuhandeln unter dem Titel: Ausartung des deutschen Heldengesanges.
Ich habe die Briefe – ermahne Marien doch ja zur Nachsicht gegen die Harmes in ihren krankhaften Zuständen. Wenn sie schon Launen hat muß man sie für die Zukunft schonen –
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