• August Wilhelm von Schlegel to Christian Lassen

  • Place of Dispatch: Bonn · Place of Destination: Paris · Date: 15.02.1826
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Christian Lassen
  • Place of Dispatch: Bonn
  • Place of Destination: Paris
  • Date: 15.02.1826
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 370508637
  • Bibliography: Schlegel, August Wilhelm; Lassen, Christian: Briefwechsel. Hg. v. Willibald Kirfel. Bonn 1914, S. 189‒190.
  • Incipit: „[1] Bonn, d. 15ten Februar 1826.
    Ew. Wohlgebohren Schreiben vom 8ten d. M. habe ich empfangen, finde aber zu meinem Befremden, daß [...]“
    Manuscript
  • Provider: Universitäts- und Landesbibliothek Bonn
  • OAI Id: 1836046
  • Classification Number: S 860 : III : 23
  • Provenance: Der Brief gelangte 1876 als Geschenk der Witwe Christian Lassens in die Universitätsbibliothek Bonn.
  • Number of Pages: 1 e. Br. (2 S.)
  • Format: 20,5 x 11,8 cm
  • Particularities: Mit Briefumschlag . - Die Briefe mit der Signatur S 860 sind in drei Faszikeln gebunden - dieser Brief befindet sich als Nr. 23 in Faszikel III.
[1] Bonn, d. 15ten Februar 1826.
Ew. Wohlgebohren Schreiben vom 8ten d. M. habe ich empfangen, finde aber zu meinem Befremden, daß drei Punkte, worüber ich auf das bestimmteste, und ich denke mit vollem Rechte, Antwort begehrte, darin ganz unerledigt geblieben sind: 1) die Quittung; 2) Aufklärung über den Auftrag des Herrn Colebrooke; 3) das Verzeichniß meiner Bücher, und Nachricht von deren Ablieferung.
Es versteht sich, daß das Exemplar von Wilkins Grammar, welches ich in London für Ihren Gebrauch kaufte, auch unter den abzuliefernden Büchern begriffen ist. Was die Quittung betrifft, so erwarte ich sie mit umgehender Post, widrigenfalls ich mich genöthigt sehen werde, dem Ministerium von Ihrer Verweigerung Bericht zu erstatten, um mich für die Zukunft sicher zu stellen.
Ich hoffe, Ew. Wohlgebohren haben die Collationen und Abschriften bereits an unsre Gesandtschaft abgeliefert, und den Abgang des Couriers nicht versäumt, weil sonst eine Reclamation durch den Herrn Gesandten veranlaßt werden dürfte, weil diese Papiere das Eigenthum der Regierung sind. Es kann Ew. Wohlgebohren nicht entgehen, daß Sie, vermöge des temporären Gehaltes, [2] welches Sie seit zwei Jahren genießen, ein Königl. Preußischer Unterthan sind; und jede auswärtige Regierung wird dieß anerkennen.
Ihr Brief schließt mit einer Äußerung, die ich nicht ganz verstehe. „Sie wünschen zu wissen, ob ich den Bitten in Ihrem letzten Schreiben Gehör gegeben“. Ich finde aber in jenem Schreiben keine andre Bitte als die, das zuletzt vorgefallene zu vergessen, und Ihnen deßhalb nicht übel zu wollen. Hierüber habe ich mich schon erklärt. Sie werden mir in Bonn willkommen seyn, und es wird ganz auf Sie ankommen, unser bisheriges Verhältniß wieder herzustellen. Sobald Sie mir wieder Vertrauen auf die Zuverläßigkeit Ihres Betragens werden eingeflößt haben, werde ich mich auch gern bei dem Ministerium für Sie verwenden. Denn freilich, ich muß nicht bloß für die Geschicklichkeit, sondern auch für den Charakter derer, die ich empfehle, einstehen. Ich schätze Ew. Wohlgebohren Talente, aber es sind noch andre Eigenschaften erfoderlich, um eine ehrenvolle Laufbahn zu machen, und ein nützlicher Bürger im Staate zu werden.
Ew. Wohlgebohren
ergebenster
AWvSchlegel.
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[1] Bonn, d. 15ten Februar 1826.
Ew. Wohlgebohren Schreiben vom 8ten d. M. habe ich empfangen, finde aber zu meinem Befremden, daß drei Punkte, worüber ich auf das bestimmteste, und ich denke mit vollem Rechte, Antwort begehrte, darin ganz unerledigt geblieben sind: 1) die Quittung; 2) Aufklärung über den Auftrag des Herrn Colebrooke; 3) das Verzeichniß meiner Bücher, und Nachricht von deren Ablieferung.
Es versteht sich, daß das Exemplar von Wilkins Grammar, welches ich in London für Ihren Gebrauch kaufte, auch unter den abzuliefernden Büchern begriffen ist. Was die Quittung betrifft, so erwarte ich sie mit umgehender Post, widrigenfalls ich mich genöthigt sehen werde, dem Ministerium von Ihrer Verweigerung Bericht zu erstatten, um mich für die Zukunft sicher zu stellen.
Ich hoffe, Ew. Wohlgebohren haben die Collationen und Abschriften bereits an unsre Gesandtschaft abgeliefert, und den Abgang des Couriers nicht versäumt, weil sonst eine Reclamation durch den Herrn Gesandten veranlaßt werden dürfte, weil diese Papiere das Eigenthum der Regierung sind. Es kann Ew. Wohlgebohren nicht entgehen, daß Sie, vermöge des temporären Gehaltes, [2] welches Sie seit zwei Jahren genießen, ein Königl. Preußischer Unterthan sind; und jede auswärtige Regierung wird dieß anerkennen.
Ihr Brief schließt mit einer Äußerung, die ich nicht ganz verstehe. „Sie wünschen zu wissen, ob ich den Bitten in Ihrem letzten Schreiben Gehör gegeben“. Ich finde aber in jenem Schreiben keine andre Bitte als die, das zuletzt vorgefallene zu vergessen, und Ihnen deßhalb nicht übel zu wollen. Hierüber habe ich mich schon erklärt. Sie werden mir in Bonn willkommen seyn, und es wird ganz auf Sie ankommen, unser bisheriges Verhältniß wieder herzustellen. Sobald Sie mir wieder Vertrauen auf die Zuverläßigkeit Ihres Betragens werden eingeflößt haben, werde ich mich auch gern bei dem Ministerium für Sie verwenden. Denn freilich, ich muß nicht bloß für die Geschicklichkeit, sondern auch für den Charakter derer, die ich empfehle, einstehen. Ich schätze Ew. Wohlgebohren Talente, aber es sind noch andre Eigenschaften erfoderlich, um eine ehrenvolle Laufbahn zu machen, und ein nützlicher Bürger im Staate zu werden.
Ew. Wohlgebohren
ergebenster
AWvSchlegel.
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· Konzept , 15.02.1826
· Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
· Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.14,Nr.55
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