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Sept. 1809.<lb/>Eben bekomme ich eine Gelegenheit wie ich ein paar Zeilen dir sicher zukommen laßen kann, und dieß ist mir von der äußersten Wichtigkeit, ich werde mich nur in allem kurz halten.<lb/><anchor type="b" n="129" ana="11" xml:id="NidB28027"/>Mein Mann<anchor type="e" n="129" ana="11" xml:id="NidE28027"/> ist nun seit 6 Wochen wieder hier, ob er hier bleiben wird oder nicht darüber ist noch nichts entschieden, es kann einmal plötzlich in wenig Stunden kommen, doch macht er mir Hofnung daß er vielleicht bleibt wenn auch der König reißt, wenn dieser nämlich die Hofwirthschaft nicht braucht sondern von den <hi rend="family:Courier">Chattullen</hi> Geldern reist, man lebt in beständiger Furcht, jetzt ist die Lage der Sachen so, daß <hi rend="offset:4">man</hi> nur fürchten nichts hoffen kann. Wird Krieg, welches Unglück hat vielleicht dieser schreckliche Mann <hi rend="offset:4">schon</hi> ausgebreitet! – wird Friede beynahe noch trauriger! – jetzt sind einige Tausend Franzosen hier, ein Commandant der ganz hier zu bleiben scheint, und der meinen Mann viel zu schaffen macht, sein Kostgeld besteht des Monaths aus 3000 rth dabey alles Geschirr, Tafel...ische Beleuchtung, Holz etc. die Foderungen dauern dennoch täglich, der Herzog Abrantes war nur 8 Tage hir betrug sich vil artiger wie <hi rend="family:Courier">Ponticoreo</hi>. Mein Mann besorgte seinen ganzen <hi rend="family:Courier">etat</hi>, er war zufrieden, und machte meinem Mann ein hübsches <hi rend="family:Courier">präsent</hi> mit einer Goldnen Dose. ich habe doch schon einmal auf <anchor type="b" n="5003" ana="11" xml:id="NidB28045"/>Tilemann<anchor type="e" n="5003" ana="11" xml:id="NidE28045"/> angespielt, ich will dir ganz kurz sein Betragen erzählen. noch von Anfang der Feindseligkeiten in unsrer Gegend zeigten sich besonders die Schwarzen an den Gränzen aber ohne Schaden zu <milestone unit="start" n="617"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="617"/> thun, da vil Tilemann über <anchor type="b" n="5000" ana="10" xml:id="NidB28031"/>Peterswalde<anchor type="e" n="5000" ana="10" xml:id="NidE28031"/> ein seine Leute betrugen sich schändlich, plünderten, mishandelten sie persönlich, und schimpften ihren Gottesdienst auf alle Weise, diese angefangne Feindseligkeit konnte man nicht anders als absichtlich deuten um uns auf die Oesterreicher zu hetzen kurz darauf kamen die Schwarzen in <anchor type="b" n="4999" ana="10" xml:id="NidB28028"/>Zittau<anchor type="e" n="4999" ana="10" xml:id="NidE28028"/>, <hi rend="offset:4">aber richtig</hi> er greift sie an um sie zu vertreiben zog aber den kürzeren, und schimpfte <anchor type="b" n="5002" ana="11" xml:id="NidB28044"/>den Herzog von <anchor type="b" n="60" ana="10" xml:id="NidB28029"/>Braunschweig<anchor type="e" n="60" ana="10" xml:id="NidE28029"/><anchor type="e" n="5002" ana="11" xml:id="NidE28044"/> einen Räuberhauptmann, es filen Gefechte in der Stadt vor welches die Bürger aufs äußerste erschreckte. Nun rückten die Oesterreicher in <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB28030"/>Dresden<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE28030"/> ein, er zog sich scheinbar heraus, er hatte nicht 2000 Mann. durch falsche Nachrichten hintergangen, hielte er die Friede nicht für so stark, und griff sie an, mußte aber froh seyn daß er noch mit den Seinigen davon kam, man sagt am Ende habe ihn ganz in seine Gewalt bekommen können wenn er gewollt, er habe aber geheime <hi rend="family:Courier">instructions</hi> gehabt gelinde zu verfahren. Nach einiger Zeit kam er mit den Westphalen und die Oesterreicher <hi rend="family:Courier">retirirte</hi> ohne sich zu schlagen <hi rend="offset:4">da zog er als Sieger in die Stadt ein</hi> kurz darauf schlug Kirnmeyer den <hi rend="family:Courier">etbrantes</hi> und sie erschienen wieder aus den Einfall unserer Truppen in Böhmen war nichts geworden, und wurde der Waffenstillstand bekannt alles blieb in Ruhe, die mehrsten Oesterreicher waren in einem Lager nicht vil in Dresden, ich sehe ruhig aus dem Fenster und sehe Menschen laufen, dieß nahm zu <milestone unit="start" n="618"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="618"/> wie ein Wirbelwind, alles läuft durch einander, ich kann noch nicht erfahren was es ist so kommen die Rathwächter man soll nicht aus dem Fenster kucken es würde geschossen werden, die Sachsen wären vor den Thoren und die Oesterreicher wollten sich aufs äußerste wehren. Tilemann wollte nämlich benutzen daß ihm der Waffenstillstand noch nicht gemeldet war, war aber auch übel berichtet, den am Ende <hi rend="background:#ff80ff">der</hi> seine Bewegungen gesehen hatte traf 2 Stunden vor ihn mit einigen bataillons und Geschütz ein, Am Ende dachte die Stadt zu plündern und anzustecken, wenn es Tilemann wagte sie anzugreifen. Die völligste Sperrung der Thore machte die Angst groß, der Rath gieng an Tilemann er wollte sich nicht fügen, nun wurde ihm aber ein jeder <hi rend="family:Courier">pretect</hi> genommen, den der <hi rend="family:Courier">Courier</hi> kam mit dem Waffenstillstand, und die Oesterreicher bekamen Befehl von <anchor type="b" n="775" ana="11" xml:id="NidB28032"/>E.H. Carl<anchor type="e" n="775" ana="11" xml:id="NidE28032"/> sich zurückzuziehen. ...ige des Waffenstillstandes. Dieß ist die kurze Heldengeschichte nun ist er für alle diese Dienste die er uns geleistet General geworden, und spilt eine wichtige Rolle. Die Westphalen ist ein ganz verwahrlostes Volk geworden: es ist traurig zu sehen das deutsche so fallen können. bey dem Aufenthalt der Oesterreicher war <anchor type="b" n="1112" ana="11" xml:id="NidB28033"/>Adam Müller<anchor type="e" n="1112" ana="11" xml:id="NidE28033"/> vil mit dem Fürst Lobkowitz bey einer Familie Carlewitz, einge Pagen hatte das gemacht was Lobkowitz anschlagen ließ, doch enthielt dieses nichts als liebes und gutes für die Stadt <milestone unit="start" n="619"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="619"/> seine Freunde sagen, nein, er habe uns die Correctur durch gesehen, nach ihrem Abzug läßt Brandt Adam Müller holen, läßt ihm nicht einmal Zeit zu seiner Braut, <anchor type="b" n="5001" ana="11" xml:id="NidB28034"/>der Fr. v. Hassan<anchor type="e" n="5001" ana="11" xml:id="NidE28034"/> zu gehen, und er wird mit einem 20 Kreuzer in der Tasche über die Gränze transportiert, und man sagt dieses noch durch Tilemanns Vermittlung denn man habe ihn der französischen Behörde überliefern wollen. Die Oesterreicher wie sie wiederkamen nahmen Brandten in Arrest doch dauerte dieses nicht lange weil sie bald fortgiengen. Die Fr. v. Hassan ist ihm nach <anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB28035"/>Berlin<anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE28035"/> gefolgt sie haben sich geheyrathet, Adams Wohlhabende Eltern, die wegen seines Ubergangs zur Catholischen Religion mit ihm gespannt waren haben sich versöhnt und alles ist vergnügt Vor ungefähr 8 Tagen machte ein Oesterreichischer <hi rend="family:Courier">courier</hi> <hi rend="offset:4">vil Aufsehen</hi> er kam begleitet mit dem Herrn von <hi rend="underline:1">Buel</hi> und war ein Ingenieur officier sie fragten nach Tilemann, und wie man sagt war der Prot<hi rend="background:#ff80ff">e</hi>pt eine Entscheidung für die Schwarzen, doch hat <hi rend="family:Courier">St. Cyr</hi> dieses nicht zugelassen <hi rend="offset:4">daß er mit Tilemann geredet</hi> er hat sie zu sich kommen lassen von Spions geredet, und sie Augenblicklich mit <hi rend="family:Courier">escorte</hi> über die Gränze begleiten lassen ich zweifle nicht daß sie noch geheime Aufträge gehabt haben. Die Schwiegerinn kann nicht nach Dresden kommen. Wir sind selber mit dem Polizey Director sehr gut, Uetritzt der sein sehr guter Freund ist hat ihn sondirt hat ihm gesagt daß es eine stille Frau wäre die sich von allen politischen Händeln entfernt <milestone unit="start" n="620"/>[5]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="620"/> hielt, aber wie ich voraus sagte er hat es gänzlich abgerathen, weil er für unangenehme Folgen nicht stehen könnte. es schmerzt mich sehr um die gute Schwiegerinn, doch würde auch die Reise und der Aufenthalt bey den Kindern vil Geld kosten. Sie schreibt in ihrem letzten Briefe, Friedrich hätte sie nach Ofen <hi rend="family:Courier">apointiret</hi> um da alles wichtige mit ihr abzureden da sie sich vielleicht <hi rend="underline:1">lange</hi> nicht wiedersehen, hier aus kann ich nicht viel friedliches schließen. Der wichtigste Punkt worüber ich dir schreiben wollte war daß nach dem obigen erzählten, Dresden wahrscheinlich kein Ort ist, den er <hi rend="family:Courier">passiren</hi> könnte, wenn alles unglücklich gehen sollte, ich wünschte du redetest alles mit ihm ab, wo ich etwan mit ihm zusammen treffen könnte um ihm die Hülfe zuzubringen, und wenn es noch durch meine Hand gehen sollte, so wünschte ich auf dem Fall ein, kleines Wort von <anchor type="b" n="222" ana="11" xml:id="NidB31938"/>der Fr. v. Staël<anchor type="e" n="222" ana="11" xml:id="NidE31938"/> zu haben daß sie dafür gut sagt, sonst würde es mir villeicht schwierig seyn, Geld sogleich zu bekommen. – und nun noch etwas was mir schwer auf dem Herzen liegt, denkst du denn ernsthaft dein Vaterland zu verlassen? sollten mir wenn alles übel geht auch noch diese Kränkung bevor stehen! ich kann es nicht glauben beruhige mich bald über diesen Punkt? Jetzt erheitre und erfreue ich mich an <anchor type="b" n="1903" ana="12" xml:id="NidB28039"/><anchor type="b" n="1904" ana="12" xml:id="NidB28040"/><anchor type="b" n="2068" ana="12" xml:id="NidB28041"/>deinen Vorlesungen<anchor type="e" n="2068" ana="12" xml:id="NidE28041"/><anchor type="e" n="1904" ana="12" xml:id="NidE28040"/><anchor type="e" n="1903" ana="12" xml:id="NidE28039"/>, ich gebrauche so gut ich kann die kleine Ruhe die uns vergönnt ist. Soweit als ich sie gelesen habe gefallen sie mir vortreflich, es ist mir Klarheit Deutlichkeit darinnen die mir <milestone unit="start" n="621"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="621"/> wohlthut. <anchor type="b" n="749" ana="12" xml:id="NidB28037"/><anchor type="b" n="266" ana="12" xml:id="NidB28038"/>Der Standhafte Prinz<anchor type="e" n="266" ana="12" xml:id="NidE28038"/><anchor type="e" n="749" ana="12" xml:id="NidE28037"/> ist ganz herrlich er übertrift alles bisher gelesene. Und nun liebster Bruder Stärke uns Gott für alles was uns bevorsteht. Ich bin bis jetzt etwas beruhigter gewesen, es scheint mir etwas mehr Licht in diesen großen Wollbegebenheit. Ich glaube diese Welterschütterung und dieses unendliche Elend der Völker war, <hi rend="offset:4">damit</hi> manche Tugenden die einzuschlummern drohten, nicht völlig erlöschen. Und Gott, der nicht die geringste Gattung lebendiger Geschöpfe untergehen <hi rend="offset:4">läßt</hi>, wird <hi rend="overstrike:1">nicht</hi> <hi rend="offset:4">nie</hi> eine Tugend untergehen laßen, daran glaube ich fest, und an diesen Strahl von Licht halte <hi rend="offset:4">ich mich</hi>, Der Urheber aller dieser Uebel steht mir manchmal ganz von ... ein wohlwendiges Mittel diese Bewegung hervorzubringen. Doch wenn der Krieg wieder anfängt dann wird meine Fassung auch wohl wieder dahin seyn, Furcht und aufkeimende Hoffnung peinigt mich abwechselnd gar zu sehr die Oesterreichische Nation hat sich herrlich betragen! – <anchor type="b" n="130" ana="11" xml:id="NidB28043"/>Die Tiek<anchor type="e" n="130" ana="11" xml:id="NidE28043"/> hält sich noch immer bey den Herrn von Burgsdorf auf welches seit einem Jahre verheyrathet ist! – <anchor type="b" n="122" ana="11" xml:id="NidB28042"/>die Marie<anchor type="e" n="122" ana="11" xml:id="NidE28042"/> hat sich in ein Kloster begeben, wo sie sich der Krankenwartung gewidmet hat, doch ohne Gelübde, sie lebte bey einer Polnischen Fürstinn die ihr ihr ganzes Herz geschenkt hatte sehr angenehm, diese hat sie sehr ungern verloren. Sie soll glücklich seyn! – Nun, lebe wohl geliebtester, lebe glücklich, so vil es möglich ist, laß uns mein theuerster nur an unsern <hi rend="underline:1">innern</hi> Frieden denken den Frieden der Welt werden wir wohl nicht mehr zu sehen kriegen.', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1809-09-17', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datengeberhand' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_purlhand' => 'APP2712-Bd-5', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.App.2712,B,18,9', '36_h1zahl' => '4 S. auf Doppelbl. u. 2 S., hs.', '36_h1format' => '20,3 x 12,2 cm', '36_purlhand_alt' => 'DE-611-2318308', '36_status' => 'Transkription noch nicht zugänglich', '36_sprache' => array( (int) 0 => 'Deutsch' ), '36_heditor' => array( (int) 0 => 'Bamberg, Claudia' ), '36_Link_Hand' => array( (int) 0 => 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Wird Krieg, welches Unglück hat vielleicht dieser schreckliche Mann <hi rend="offset:4">schon</hi> ausgebreitet! – wird Friede beynahe noch trauriger! – jetzt sind einige Tausend Franzosen hier, ein Commandant der ganz hier zu bleiben scheint, und der meinen Mann viel zu schaffen macht, sein Kostgeld besteht des Monaths aus 3000 rth dabey alles Geschirr, Tafel...ische Beleuchtung, Holz etc. die Foderungen dauern dennoch täglich, der Herzog Abrantes war nur 8 Tage hir betrug sich vil artiger wie <hi rend="family:Courier">Ponticoreo</hi>. 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Nach einiger Zeit kam er mit den Westphalen und die Oesterreicher <hi rend="family:Courier">retirirte</hi> ohne sich zu schlagen <hi rend="offset:4">da zog er als Sieger in die Stadt ein</hi> kurz darauf schlug Kirnmeyer den <hi rend="family:Courier">etbrantes</hi> und sie erschienen wieder aus den Einfall unserer Truppen in Böhmen war nichts geworden, und wurde der Waffenstillstand bekannt alles blieb in Ruhe, die mehrsten Oesterreicher waren in einem Lager nicht vil in Dresden, ich sehe ruhig aus dem Fenster und sehe Menschen laufen, dieß nahm zu <milestone unit="start" n="618"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="618"/> wie ein Wirbelwind, alles läuft durch einander, ich kann noch nicht erfahren was es ist so kommen die Rathwächter man soll nicht aus dem Fenster kucken es würde geschossen werden, die Sachsen wären vor den Thoren und die Oesterreicher wollten sich aufs äußerste wehren. Tilemann wollte nämlich benutzen daß ihm der Waffenstillstand noch nicht gemeldet war, war aber auch übel berichtet, den am Ende <hi rend="background:#ff80ff">der</hi> seine Bewegungen gesehen hatte traf 2 Stunden vor ihn mit einigen bataillons und Geschütz ein, Am Ende dachte die Stadt zu plündern und anzustecken, wenn es Tilemann wagte sie anzugreifen. Die völligste Sperrung der Thore machte die Angst groß, der Rath gieng an Tilemann er wollte sich nicht fügen, nun wurde ihm aber ein jeder <hi rend="family:Courier">pretect</hi> genommen, den der <hi rend="family:Courier">Courier</hi> kam mit dem Waffenstillstand, und die Oesterreicher bekamen Befehl von <anchor type="b" n="775" ana="11" xml:id="NidB28032"/>E.H. Carl<anchor type="e" n="775" ana="11" xml:id="NidE28032"/> sich zurückzuziehen. ...ige des Waffenstillstandes. Dieß ist die kurze Heldengeschichte nun ist er für alle diese Dienste die er uns geleistet General geworden, und spilt eine wichtige Rolle. Die Westphalen ist ein ganz verwahrlostes Volk geworden: es ist traurig zu sehen das deutsche so fallen können. bey dem Aufenthalt der Oesterreicher war <anchor type="b" n="1112" ana="11" xml:id="NidB28033"/>Adam Müller<anchor type="e" n="1112" ana="11" xml:id="NidE28033"/> vil mit dem Fürst Lobkowitz bey einer Familie Carlewitz, einge Pagen hatte das gemacht was Lobkowitz anschlagen ließ, doch enthielt dieses nichts als liebes und gutes für die Stadt <milestone unit="start" n="619"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="619"/> seine Freunde sagen, nein, er habe uns die Correctur durch gesehen, nach ihrem Abzug läßt Brandt Adam Müller holen, läßt ihm nicht einmal Zeit zu seiner Braut, <anchor type="b" n="5001" ana="11" xml:id="NidB28034"/>der Fr. v. Hassan<anchor type="e" n="5001" ana="11" xml:id="NidE28034"/> zu gehen, und er wird mit einem 20 Kreuzer in der Tasche über die Gränze transportiert, und man sagt dieses noch durch Tilemanns Vermittlung denn man habe ihn der französischen Behörde überliefern wollen. Die Oesterreicher wie sie wiederkamen nahmen Brandten in Arrest doch dauerte dieses nicht lange weil sie bald fortgiengen. Die Fr. v. Hassan ist ihm nach <anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB28035"/>Berlin<anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE28035"/> gefolgt sie haben sich geheyrathet, Adams Wohlhabende Eltern, die wegen seines Ubergangs zur Catholischen Religion mit ihm gespannt waren haben sich versöhnt und alles ist vergnügt Vor ungefähr 8 Tagen machte ein Oesterreichischer <hi rend="family:Courier">courier</hi> <hi rend="offset:4">vil Aufsehen</hi> er kam begleitet mit dem Herrn von <hi rend="underline:1">Buel</hi> und war ein Ingenieur officier sie fragten nach Tilemann, und wie man sagt war der Prot<hi rend="background:#ff80ff">e</hi>pt eine Entscheidung für die Schwarzen, doch hat <hi rend="family:Courier">St. Cyr</hi> dieses nicht zugelassen <hi rend="offset:4">daß er mit Tilemann geredet</hi> er hat sie zu sich kommen lassen von Spions geredet, und sie Augenblicklich mit <hi rend="family:Courier">escorte</hi> über die Gränze begleiten lassen ich zweifle nicht daß sie noch geheime Aufträge gehabt haben. Die Schwiegerinn kann nicht nach Dresden kommen. Wir sind selber mit dem Polizey Director sehr gut, Uetritzt der sein sehr guter Freund ist hat ihn sondirt hat ihm gesagt daß es eine stille Frau wäre die sich von allen politischen Händeln entfernt <milestone unit="start" n="620"/>[5]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="620"/> hielt, aber wie ich voraus sagte er hat es gänzlich abgerathen, weil er für unangenehme Folgen nicht stehen könnte. es schmerzt mich sehr um die gute Schwiegerinn, doch würde auch die Reise und der Aufenthalt bey den Kindern vil Geld kosten. Sie schreibt in ihrem letzten Briefe, Friedrich hätte sie nach Ofen <hi rend="family:Courier">apointiret</hi> um da alles wichtige mit ihr abzureden da sie sich vielleicht <hi rend="underline:1">lange</hi> nicht wiedersehen, hier aus kann ich nicht viel friedliches schließen. Der wichtigste Punkt worüber ich dir schreiben wollte war daß nach dem obigen erzählten, Dresden wahrscheinlich kein Ort ist, den er <hi rend="family:Courier">passiren</hi> könnte, wenn alles unglücklich gehen sollte, ich wünschte du redetest alles mit ihm ab, wo ich etwan mit ihm zusammen treffen könnte um ihm die Hülfe zuzubringen, und wenn es noch durch meine Hand gehen sollte, so wünschte ich auf dem Fall ein, kleines Wort von <anchor type="b" n="222" ana="11" xml:id="NidB31938"/>der Fr. v. Staël<anchor type="e" n="222" ana="11" xml:id="NidE31938"/> zu haben daß sie dafür gut sagt, sonst würde es mir villeicht schwierig seyn, Geld sogleich zu bekommen. – und nun noch etwas was mir schwer auf dem Herzen liegt, denkst du denn ernsthaft dein Vaterland zu verlassen? sollten mir wenn alles übel geht auch noch diese Kränkung bevor stehen! ich kann es nicht glauben beruhige mich bald über diesen Punkt? Jetzt erheitre und erfreue ich mich an <anchor type="b" n="1903" ana="12" xml:id="NidB28039"/><anchor type="b" n="1904" ana="12" xml:id="NidB28040"/><anchor type="b" n="2068" ana="12" xml:id="NidB28041"/>deinen Vorlesungen<anchor type="e" n="2068" ana="12" xml:id="NidE28041"/><anchor type="e" n="1904" ana="12" xml:id="NidE28040"/><anchor type="e" n="1903" ana="12" xml:id="NidE28039"/>, ich gebrauche so gut ich kann die kleine Ruhe die uns vergönnt ist. Soweit als ich sie gelesen habe gefallen sie mir vortreflich, es ist mir Klarheit Deutlichkeit darinnen die mir <milestone unit="start" n="621"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="621"/> wohlthut. <anchor type="b" n="749" ana="12" xml:id="NidB28037"/><anchor type="b" n="266" ana="12" xml:id="NidB28038"/>Der Standhafte Prinz<anchor type="e" n="266" ana="12" xml:id="NidE28038"/><anchor type="e" n="749" ana="12" xml:id="NidE28037"/> ist ganz herrlich er übertrift alles bisher gelesene. Und nun liebster Bruder Stärke uns Gott für alles was uns bevorsteht. Ich bin bis jetzt etwas beruhigter gewesen, es scheint mir etwas mehr Licht in diesen großen Wollbegebenheit. Ich glaube diese Welterschütterung und dieses unendliche Elend der Völker war, <hi rend="offset:4">damit</hi> manche Tugenden die einzuschlummern drohten, nicht völlig erlöschen. Und Gott, der nicht die geringste Gattung lebendiger Geschöpfe untergehen <hi rend="offset:4">läßt</hi>, wird <hi rend="overstrike:1">nicht</hi> <hi rend="offset:4">nie</hi> eine Tugend untergehen laßen, daran glaube ich fest, und an diesen Strahl von Licht halte <hi rend="offset:4">ich mich</hi>, Der Urheber aller dieser Uebel steht mir manchmal ganz von ... ein wohlwendiges Mittel diese Bewegung hervorzubringen. Doch wenn der Krieg wieder anfängt dann wird meine Fassung auch wohl wieder dahin seyn, Furcht und aufkeimende Hoffnung peinigt mich abwechselnd gar zu sehr die Oesterreichische Nation hat sich herrlich betragen! – <anchor type="b" n="130" ana="11" xml:id="NidB28043"/>Die Tiek<anchor type="e" n="130" ana="11" xml:id="NidE28043"/> hält sich noch immer bey den Herrn von Burgsdorf auf welches seit einem Jahre verheyrathet ist! – <anchor type="b" n="122" ana="11" xml:id="NidB28042"/>die Marie<anchor type="e" n="122" ana="11" xml:id="NidE28042"/> hat sich in ein Kloster begeben, wo sie sich der Krankenwartung gewidmet hat, doch ohne Gelübde, sie lebte bey einer Polnischen Fürstinn die ihr ihr ganzes Herz geschenkt hatte sehr angenehm, diese hat sie sehr ungern verloren. Sie soll glücklich seyn! – Nun, lebe wohl geliebtester, lebe glücklich, so vil es möglich ist, laß uns mein theuerster nur an unsern <hi rend="underline:1">innern</hi> Frieden denken den Frieden der Welt werden wir wohl nicht mehr zu sehen kriegen.', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7175', 'content' => 'Charlotte Ernst', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Ernst, Charlotte', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_datumvon' => '1809-09-17', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '13', 'content' => 'Dresden', 'bemerkung' => 'GND:37172-5', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_datengeberhand' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_purlhand' => 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