• Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Hannover · Place of Destination: München · Date: 13.12.1807
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Hannover
  • Place of Destination: München
  • Date: 13.12.1807
  • Notations: Absende- und Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: APP2712-Bd-5
  • Classification Number: Mscr.Dresd.App.2712,B,18,29
  • Number of Pages: 4 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 21,8 x 17,8 cm
  • Incipit: „[1] den 13 ten December
    1807.
    Mein sehr Lieber Sohn,
    Ich muß Dir nothwendig gleich Nachricht gäben, daß gestern der Wechsel angekommen ist. [...]“
  • Editors: Bamberg, Claudia
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 326]/version-07-19/letters/view/6651" data-language="">
[1] den 13 ten December
1807.
Mein sehr Lieber Sohn,
Ich muß Dir nothwendig gleich Nachricht gäben, daß gestern der Wechsel angekommen ist. Da Du vermuthetest daß er mit Deinen Briefe ziemlich zugleich ankommen würde, u daß ich dem schon vor 4 Wochen erhalten hatte, so machte es mir etwas Sorgen, Es sind nicht volle 10 Carolinen geweßen, ein paar thaler haben gefehlt, ich lege daher das Zettelgen bey, damit Du siehst wie Du mit Deinen Buchhändler stehst. Nun Dancke ich Dir recht hertzlich mein Bester, es überhebt mich vieler Sorgen. Des Gäbens hat itzo gar kein Ende. Außer der Mangerley Kriegssteuer u Contervucion, die mir doch 10 r. kostet, u die wider holt werden soll. Ist noch eine Mothnathliche Auflage vor die Inqvilien, die da sie auf beständig ist, fatal ist. Ich habe vor den vergangnen Monath 1 r. 6 g. gäben müßen, wude aber dabey gesagt, es wären itzo nicht viel Leute hier geweßen, Es könnten Monathe kommen die viel stärcker wären. Carl hat 4 r. gäben müßen. Es ist fatal daß Carl so ein großes Logis hat, u auf 3 Jahr den Contract gemacht hat, weil er gehoft hat, die Zeiten würden beßer werden Carln kostet alles sehr viel. Die Hälfte meiner Pansion habe ich noch nicht erhalten, u ist auch keine Hofnung dazu da. Es ist gut, daß ich die Hälfte meiner Pancion von der KlosterCammer [2] Bekomme, da ist bisher alles aus gezahlt worden. Nun wird gar gesagt, Es würde auch das Geld von der Kallen berger Witwencaße nicht aus gezahlt werden daß bey der Landschafft steht. Daß wolle der Himmel nicht. ich bekomme 100 r. von derselben. Die Beyträge sind den Guten Vater hoch gekommen, da er viel älter war als ich. Auch sind viele Dinge wegen der gäntzlichen Sperrung viel theurer geworden Nun genung von Klagen Gottlob daß ich gute Kinder habe, die mich nicht verlaßen, u man macht sich ja Hofnung zum Frieden. Ich bitte Dich gieb mir doch auch Nachricht, was da wahr von ist, was einige mal in Zeitung gestanden hat, nehmlich daß Frau von Stahl sich verheyrathete. Ich kann nicht leugnen, es verunruhiget mich, ob ich es schon noch nicht glaube, so gehn mir doch manche angenehme u unangenehme Gedancken durch den Kopf. Daß Friedrich sein Cannonicat erhalten hat, habe ich Dir wohl schon geschrieben, Es ist fatal, daß man nicht erst von allem Gewißheit erhalten kann, nehmlich was er abgäben muß da er im Auslande ist, es heißt die Hälfte, denn habe ich auch gehört 10 Procet., Auch wenn er antrit, ob nach einem Virteljahre, oder einem ganzen Jahre das letzte wäre schlim. die Unkosten beym Antritte sind stark. [3] Carl hat schon beym Entfang des Recripts aus der Regierung 24 r. gegäben, an Herrn von Vogt der die Klostersachen hat, muß er 4 Ducaten gäben u ans Stift 73 r. was Carl hoft soll von den Ersten einkünften zuricke behalten werden, u die Einführung, kann vieleicht lange aufgeschoben werden, weil immer einige zusammen gespart werden, aber das erste Jahr möchte wohl bey nahe auf die Antrits kosten gehn, Aber nachher kann er es auch so lange genießen als er lebt, u ich hoffe doch wenigstens 150 r. vieleicht auch was weniger, nachdem die Korn breiße sind. Friedrich wird itzo wohl ohnmöglich Geld schicken können, Carl muß sehn wie er es macht. Der Herr Abt, Sextro u Hofrath mäy sind von Hammeln wieder hier, u gehen auch aufs Concistor aber aus der Statt dürfen sie noch nicht, so wird es auch mit Brandes seyn. Meine Gesundheit ist nach meinen alter ziemlich gut, nur das beständige Regenwetter bekömmt mir manchmal nicht. Es ist recht unartig von Lottchen, daß sie so selten schreibt, ich habe noch nichts gehört von Lottchen u Ernst seit er mit weg ist nach Pohlen. [4] Ich freue mich unbeschreiblich, wenn es noch dabey bleibt daß Du uns künftig Friehjahr besuchst. Ich werde recht Stränge Diät halten, daß ich recht wohl bin wenn Du kömmst. und von Dir hoffe ich es Gewiß, mir deucht daß reißen Bekömmt Dir gut. Meinen letzten Brief hast Du doch von Copet aus erhalten, da habe ich wie ich glaube Dir manche Nachricht gegaben. Ich bitte nochmals um baldige Nachricht lebe recht wohl u vergnügt. Meine Besten Entfehlungen an Frau von Stahl.
Mutter Schlegel.
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 408]/version-07-19/letters/view/6651" data-language="">
[1] den 13 ten December
1807.
Mein sehr Lieber Sohn,
Ich muß Dir nothwendig gleich Nachricht gäben, daß gestern der Wechsel angekommen ist. Da Du vermuthetest daß er mit Deinen Briefe ziemlich zugleich ankommen würde, u daß ich dem schon vor 4 Wochen erhalten hatte, so machte es mir etwas Sorgen, Es sind nicht volle 10 Carolinen geweßen, ein paar thaler haben gefehlt, ich lege daher das Zettelgen bey, damit Du siehst wie Du mit Deinen Buchhändler stehst. Nun Dancke ich Dir recht hertzlich mein Bester, es überhebt mich vieler Sorgen. Des Gäbens hat itzo gar kein Ende. Außer der Mangerley Kriegssteuer u Contervucion, die mir doch 10 r. kostet, u die wider holt werden soll. Ist noch eine Mothnathliche Auflage vor die Inqvilien, die da sie auf beständig ist, fatal ist. Ich habe vor den vergangnen Monath 1 r. 6 g. gäben müßen, wude aber dabey gesagt, es wären itzo nicht viel Leute hier geweßen, Es könnten Monathe kommen die viel stärcker wären. Carl hat 4 r. gäben müßen. Es ist fatal daß Carl so ein großes Logis hat, u auf 3 Jahr den Contract gemacht hat, weil er gehoft hat, die Zeiten würden beßer werden Carln kostet alles sehr viel. Die Hälfte meiner Pansion habe ich noch nicht erhalten, u ist auch keine Hofnung dazu da. Es ist gut, daß ich die Hälfte meiner Pancion von der KlosterCammer [2] Bekomme, da ist bisher alles aus gezahlt worden. Nun wird gar gesagt, Es würde auch das Geld von der Kallen berger Witwencaße nicht aus gezahlt werden daß bey der Landschafft steht. Daß wolle der Himmel nicht. ich bekomme 100 r. von derselben. Die Beyträge sind den Guten Vater hoch gekommen, da er viel älter war als ich. Auch sind viele Dinge wegen der gäntzlichen Sperrung viel theurer geworden Nun genung von Klagen Gottlob daß ich gute Kinder habe, die mich nicht verlaßen, u man macht sich ja Hofnung zum Frieden. Ich bitte Dich gieb mir doch auch Nachricht, was da wahr von ist, was einige mal in Zeitung gestanden hat, nehmlich daß Frau von Stahl sich verheyrathete. Ich kann nicht leugnen, es verunruhiget mich, ob ich es schon noch nicht glaube, so gehn mir doch manche angenehme u unangenehme Gedancken durch den Kopf. Daß Friedrich sein Cannonicat erhalten hat, habe ich Dir wohl schon geschrieben, Es ist fatal, daß man nicht erst von allem Gewißheit erhalten kann, nehmlich was er abgäben muß da er im Auslande ist, es heißt die Hälfte, denn habe ich auch gehört 10 Procet., Auch wenn er antrit, ob nach einem Virteljahre, oder einem ganzen Jahre das letzte wäre schlim. die Unkosten beym Antritte sind stark. [3] Carl hat schon beym Entfang des Recripts aus der Regierung 24 r. gegäben, an Herrn von Vogt der die Klostersachen hat, muß er 4 Ducaten gäben u ans Stift 73 r. was Carl hoft soll von den Ersten einkünften zuricke behalten werden, u die Einführung, kann vieleicht lange aufgeschoben werden, weil immer einige zusammen gespart werden, aber das erste Jahr möchte wohl bey nahe auf die Antrits kosten gehn, Aber nachher kann er es auch so lange genießen als er lebt, u ich hoffe doch wenigstens 150 r. vieleicht auch was weniger, nachdem die Korn breiße sind. Friedrich wird itzo wohl ohnmöglich Geld schicken können, Carl muß sehn wie er es macht. Der Herr Abt, Sextro u Hofrath mäy sind von Hammeln wieder hier, u gehen auch aufs Concistor aber aus der Statt dürfen sie noch nicht, so wird es auch mit Brandes seyn. Meine Gesundheit ist nach meinen alter ziemlich gut, nur das beständige Regenwetter bekömmt mir manchmal nicht. Es ist recht unartig von Lottchen, daß sie so selten schreibt, ich habe noch nichts gehört von Lottchen u Ernst seit er mit weg ist nach Pohlen. [4] Ich freue mich unbeschreiblich, wenn es noch dabey bleibt daß Du uns künftig Friehjahr besuchst. Ich werde recht Stränge Diät halten, daß ich recht wohl bin wenn Du kömmst. und von Dir hoffe ich es Gewiß, mir deucht daß reißen Bekömmt Dir gut. Meinen letzten Brief hast Du doch von Copet aus erhalten, da habe ich wie ich glaube Dir manche Nachricht gegaben. Ich bitte nochmals um baldige Nachricht lebe recht wohl u vergnügt. Meine Besten Entfehlungen an Frau von Stahl.
Mutter Schlegel.
×