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Ich habe es dem besten unser portraitirenden <milestone unit="start" n="16325"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="16325"/> Kupferstecher übergeben: <anchor type="b" n="5960" ana="11" xml:id="NidB38803"/>Hhn: <hi rend="family:Courier">Bollinger</hi><anchor type="e" n="5960" ana="11" xml:id="NidE38803"/>. <anchor type="b" n="7104" ana="11" xml:id="NidB47621"/><hi rend="family:Courier">Bold</hi><anchor type="e" n="7104" ana="11" xml:id="NidE47621"/> u <anchor type="b" n="5961" ana="11" xml:id="NidB38804"/><hi rend="family:Courier">Henne</hi><anchor type="e" n="5961" ana="11" xml:id="NidE38804"/> kälten alles so durch: <anchor type="b" n="5955" ana="11" xml:id="NidB38796"/><hi rend="family:Courier">Meno Haas</hi><anchor type="e" n="5955" ana="11" xml:id="NidE38796"/> vergemeinert sie, viel andre haben wir nicht. noch im Auslande einen zu suchen, ist, oder war die Zeit zu kurz. und nun Dank Ihnen für <anchor type="b" n="1051" ana="12" xml:id="NidB47623"/>das Gedicht<anchor type="e" n="1051" ana="12" xml:id="NidE47623"/>. Sie statten mir <anchor type="b" n="1036" ana="13" xml:id="NidB38797"/>den Damen Kalender<anchor type="e" n="1036" ana="13" xml:id="NidE38797"/> herrlich aus; und bei meiner lezten Erscheinung laßen Sie mich gar stattlich auftreten. Meine lezte sage ich. Meine Pacht der Kalender ist abgelaufen, ich werde künftig den Druk besorgen; <anchor type="b" n="6721" ana="15" xml:id="NidB67535"/>die Akademie<anchor type="e" n="6721" ana="15" xml:id="NidE67535"/> administrirt sie selbst: es hat sich kein <hi rend="underline:1">Meistbietender</hi> wieder gefunden; und bei den kritischen Stand der öffentlichen Angelegenheiten, war mir es zu mißlich, mich wieder auf 30000. <milestone unit="start" n="22682"/>r.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="22682"/> einzulaßen.<lb/>Ja <anchor type="b" n="344" ana="12" xml:id="NidB38799"/>der <anchor type="b" n="4" ana="11" xml:id="NidB38798"/>Shakespear<anchor type="e" n="4" ana="11" xml:id="NidE38798"/><anchor type="e" n="344" ana="12" xml:id="NidE38799"/>! o wie oft & viel werde ich gemahnt! Wie wird auf <anchor type="b" n="766" ana="11" xml:id="NidB38800"/>A W. Schlegel<anchor type="e" n="766" ana="11" xml:id="NidE38800"/> gescholten! Wo ist er? was macht er? nimmt die Fremde ihn den so ganz hin! Glauben Sie mir mein Theurer, die Verlegerin, die von Herzen Ihre Freundin ist, nimmt sich bei der Sache noch am discretesten: und gönnt Ihnen den Genuß dieser Spanne Zeit. Den – wenns köstlich gewesen ist, ists Mühe und Arbeit gewesen – ob schon sie auf ihre eigne Kosten so billig denkt. Glüklicher unabhängiger Mann! <anchor type="b" n="222" ana="11" xml:id="NidB38801"/>Glükliche <hi rend="family:Courier">Stael</hi><anchor type="e" n="222" ana="11" xml:id="NidE38801"/>! Ich mein Freund, ich bin gar nicht glüklich, und jede Spuhr der Vergänglichkeit die ich <milestone unit="start" n="22990"/>so<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="22990"/>nst <milestone unit="start" n="22991"/>sor<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="22991"/>gend sich nähern sahe, macht mir Freude, daß es bald enden möge! Des Lebenslast drükt zu schwer, gar zu, gar zu schwer auf mich! – Grüßen Sie <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB38805"/>Ihren Fridrich<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE38805"/>. Gute Zeit! wie Sie ihn Kriegrich nannten! und Scherz an Scherz sich knüpfte. o du gütiger Gott! hätte ich das gedacht!<lb/>Leben Sie wohl mein von Herzen geehrter und werthgeschäzter Freund; erhalten Sie mir Ihre Freundschaft deren ich mich so innig freue; ach und Freude! vergibt sie meinem abgeschiednem Wittwenleben!<lb/><hi rend="family:Courier">adieu adieu! – </hi><lb/><hi rend="family:Courier">Unger</hi>.', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1806-08-16', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datengeberhand' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_purlhand' => 'APP2712-Bd-9', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.App.2712,B,IV,e,10', '36_h1zahl' => '2 S., hs. m. 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Aug. 1806.<br>Aus Besorgniß mein Brief könne Sie meinn vortreflicher Freund nicht mehr treffen, schreibe ich, ehe <span class="index-42 tp-38794 ">Hh: </span><span class="index-42 tp-38794 family-courier ">Bernhardy</span> eine näher bestimmende Antwort gegeben hat. Sein leztes Schreiben lege ich bei. Das erste auf meine Anfrage wenn ich die Bücher könne holen laßen, stand auf sehr künstliche Schrauben. Es thut mir sehr leid, daß meine Lage mir durchaus nicht gestattete, sie früher an mich zu nehmen: es gebrach mir an Raum, und an den Jemand, den Katalog anzufertigen. Werden Sie nun aber mein lieber Freund dem <span class="family-courier ">Bernhardy</span> den Brief auf den er sich bezieht schreiben? ich muß doch wohl den Termin abwarten, den er angibt, ehe ich in der Sache gerichtlich verfahren lasse? früher mein Freund, hätten Sie es uns doch wohl nicht geglaubt, auch nicht erlaubt zu sagen, hüten Sie sich für diesen in sich schlechten & ehrlosen Menschen! <span class="family-courier ">Le public nʼest ni fous, ni injuste</span> – und in diesem ist stets nur eine Stimme gegen ihn gewesen. Schon die auserleßne Verachtung in der er bei seinen Schülern steth, zeugt gegen ihn. – Geth die Sammlung an Sie ab, lege ich <span class="index-1735 tp-47622 index-5959 tp-38802 ">meine Arbeiten</span> dabei, weil Sie es freundschaftlich verlangen. Sie wißen, die Mütter (mehr als die Väter,) haben es recht gern, wenn man ihre kleine Meerkätzchen hätschelt. –<br><span class="index-963 tp-47156 ">Das Bild </span><span class="index-963 tp-47156 index-222 tp-42473 ">der berühmten Frau, Ihrer Freundin</span> ist angekommen, ob es ähnlich ist, kann ich nicht beurtheilen; auch sollte ich meinen, sie müsse einen andern Blick haben, als den halb gesenkten, hinschmachtenden des Bildes. Doch ist es schön; und hat mir eine Freude gemacht, wie nicht leicht etwas. Ich habe es dem besten unser portraitirenden <span class="notice-16325 ">[2]</span> Kupferstecher übergeben: <span class="index-5960 tp-38803 ">Hhn: </span><span class="index-5960 tp-38803 family-courier ">Bollinger</span>. <span class="index-7104 tp-47621 family-courier ">Bold</span> u <span class="index-5961 tp-38804 family-courier ">Henne</span> kälten alles so durch: <span class="index-5955 tp-38796 family-courier ">Meno Haas</span> vergemeinert sie, viel andre haben wir nicht. noch im Auslande einen zu suchen, ist, oder war die Zeit zu kurz. und nun Dank Ihnen für <span class="index-1051 tp-47623 ">das Gedicht</span>. Sie statten mir <span class="index-1036 tp-38797 ">den Damen Kalender</span> herrlich aus; und bei meiner lezten Erscheinung laßen Sie mich gar stattlich auftreten. Meine lezte sage ich. Meine Pacht der Kalender ist abgelaufen, ich werde künftig den Druk besorgen; <span class="index-6721 tp-67535 ">die Akademie</span> administrirt sie selbst: es hat sich kein <span class="underline-1 ">Meistbietender</span> wieder gefunden; und bei den kritischen Stand der öffentlichen Angelegenheiten, war mir es zu mißlich, mich wieder auf 30000. <span class="notice-22682 ">r.</span> einzulaßen.<br>Ja <span class="index-344 tp-38799 ">der </span><span class="index-344 tp-38799 index-4 tp-38798 ">Shakespear</span>! o wie oft & viel werde ich gemahnt! Wie wird auf <span class="index-766 tp-38800 ">A W. Schlegel</span> gescholten! Wo ist er? was macht er? nimmt die Fremde ihn den so ganz hin! Glauben Sie mir mein Theurer, die Verlegerin, die von Herzen Ihre Freundin ist, nimmt sich bei der Sache noch am discretesten: und gönnt Ihnen den Genuß dieser Spanne Zeit. Den – wenns köstlich gewesen ist, ists Mühe und Arbeit gewesen – ob schon sie auf ihre eigne Kosten so billig denkt. Glüklicher unabhängiger Mann! <span class="index-222 tp-38801 ">Glükliche </span><span class="index-222 tp-38801 family-courier ">Stael</span>! Ich mein Freund, ich bin gar nicht glüklich, und jede Spuhr der Vergänglichkeit die ich <span class="notice-22990 ">so</span>nst <span class="notice-22991 ">sor</span>gend sich nähern sahe, macht mir Freude, daß es bald enden möge! Des Lebenslast drükt zu schwer, gar zu, gar zu schwer auf mich! – Grüßen Sie <span class="index-8 tp-38805 ">Ihren Fridrich</span>. Gute Zeit! wie Sie ihn Kriegrich nannten! und Scherz an Scherz sich knüpfte. o du gütiger Gott! hätte ich das gedacht!<br>Leben Sie wohl mein von Herzen geehrter und werthgeschäzter Freund; erhalten Sie mir Ihre Freundschaft deren ich mich so innig freue; ach und Freude! vergibt sie meinem abgeschiednem Wittwenleben!<br><span class="family-courier ">adieu adieu! – </span><br><span class="family-courier ">Unger</span>.' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/1693' $description = 'Friederike Helene Unger an August Wilhelm von Schlegel am 16.08.1806, Berlin' $adressatort = 'Unknown' $absendeort = 'Berlin <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/2004272-3">GND</a>' $date = '16.08.1806' $adressat = array() $adrCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $absender = array( (int) 4709 => array( 'ID' => '4709', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-03-21 13:33:27', 'timelastchg' => '2017-08-15 16:26:52', 'key' => 'AWS-ap-00ij', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_name' => 'Unger, Friederike Helene', '39_namevar' => 'Rothenburg, Friederike H. von Unger, Friederike Helene Rothenburg, Friederike Helene von', '39_geschlecht' => 'w', '39_toddatum' => '1813-09-29', '39_pdb' => 'GND', '39_lebenwirken' => 'Schriftstellerin, Buchdruckerin, Verlegerin, Übersetzerin Friederike Helene Unger war die Tochter des preußischen Generals Rudolf Graf von Rothenburg und der Marquise de Vieuville. Sie wuchs in Potsdam auf und erhielt eine für Frauen ungewöhnlich gute Erziehung. Später begann sie als Erzieherin im Hause des Buchdruckers Johann Georg Unger zu arbeiten. Mit Johann Friedrich Unger, dem Sohn des Buchdruckers, ging sie eine Ehe ein. Die Beziehung zum aufstrebenden Verleger war durch eine enge berufliche Zusammenarbeit gekennzeichnet. Sie unterstützte ihren Ehemann durch ihre Beziehungen zum preußischen Hof und veröffentlichte ihre Werke in seinem Verlag. Nach dem Tod Ungers 1804 übernahm sie die Leitung des Verlags, bis er 1809 in Konkurs ging. Friederike Helene Unger war in vielfältiger Weise literarisch tätig; sie verfasste Unterhaltungsromane, Erzählungen und Übersetzungsarbeiten. 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Den ersten Roman Ungers, „Julchen Grünthal“ (1797), besprach er in einer Rezension für die Jenaer Allgemeine Literaturzeitung wohlwollend. Zur Entzweiung mit Unger kam es 1800/1801, als August Wilhelm Schlegel feststellte, dass Unger einen Nachdruck des ersten Bandes der Shakespeare-Übersetzungen angefertigt hatte, ohne den Autor in Kenntnis darüber zu setzen. Über seinen Anwalt Grattenauer prozessierte August Wilhelm Schlegel, doch seiner Forderung nach Entschädigung entsprach das Gerichtsurteil nicht. Das Verhältnis blieb infolge dessen angespannt. 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Sie wuchs in Potsdam auf und erhielt eine für Frauen ungewöhnlich gute Erziehung. Später begann sie als Erzieherin im Hause des Buchdruckers Johann Georg Unger zu arbeiten. Mit Johann Friedrich Unger, dem Sohn des Buchdruckers, ging sie eine Ehe ein. Die Beziehung zum aufstrebenden Verleger war durch eine enge berufliche Zusammenarbeit gekennzeichnet. Sie unterstützte ihren Ehemann durch ihre Beziehungen zum preußischen Hof und veröffentlichte ihre Werke in seinem Verlag. Nach dem Tod Ungers 1804 übernahm sie die Leitung des Verlags, bis er 1809 in Konkurs ging. Friederike Helene Unger war in vielfältiger Weise literarisch tätig; sie verfasste Unterhaltungsromane, Erzählungen und Übersetzungsarbeiten. Besondere Beachtung fanden ihr Roman „Julchen Grünthal“ (1784) und die Herausgabe ihrer Rousseau-Übersetzungen.', '39_geburtsort' => array( 'ID' => '15', 'content' => 'Berlin', 'bemerkung' => 'GND:2004272-3', 'LmAdd' => array() ), '39_quellen' => 'ADB@http://www.deutsche-biographie.de/pnd117293091.html?anchor=adb@ WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D446-388-2@ extern@Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Ges. u. erl. d. Josef Körner. 2. Bd. Die Erläuterungen. Zürich u.a. 1930, S. 61.@ Wikipedia@https://de.wikipedia.org/wiki/Friederike_Helene_Unger@', '39_gebdatumfrei' => '1741', '39_sterbeort' => array( 'ID' => '15', 'content' => 'Berlin', 'bemerkung' => 'GND:2004272-3', 'LmAdd' => array() ), '39_beziehung' => 'August Wilhelm Schlegel war ein enger Freund des Ehepaares Unger und verbrachte 1798 mehrere Sommermonate bei ihnen in Berlin. Den ersten Roman Ungers, „Julchen Grünthal“ (1797), besprach er in einer Rezension für die Jenaer Allgemeine Literaturzeitung wohlwollend. Zur Entzweiung mit Unger kam es 1800/1801, als August Wilhelm Schlegel feststellte, dass Unger einen Nachdruck des ersten Bandes der Shakespeare-Übersetzungen angefertigt hatte, ohne den Autor in Kenntnis darüber zu setzen. Über seinen Anwalt Grattenauer prozessierte August Wilhelm Schlegel, doch seiner Forderung nach Entschädigung entsprach das Gerichtsurteil nicht. Das Verhältnis blieb infolge dessen angespannt. Späterhin forderte Friederike Helene Unger Schlegel immer wieder auf, seine Shakespeare-Übersetzung fortzusetzen.', '39_dbid' => '117293091 ', '39_status_person' => 'Vollständig', '39_sourcename0' => 'AWS-ap-00ij-0.jpg', 'folders' => array( (int) 0 => 'Personen', (int) 1 => 'Personen' ), '_label' => '', '_descr' => '', '_model' => 'Person', '_model_title' => 'Person', '_model_titles' => 'People', '_url' => '' ) $version = 'version-07-19' $domain = 'https://august-wilhelm-schlegel.de' $url = 'https://august-wilhelm-schlegel.de/version-07-19' $purl_web = 'https://august-wilhelm-schlegel.de/version-07-19/briefid/1693' $state = '01.07.2019' $citation = 'Digitale Edition der Korrespondenz August Wilhelm Schlegels [01.07.2019]; Friederike Helene Unger an August Wilhelm von Schlegel; 16.08.1806' $lettermsg1 = 'August Wilhelm Schlegel: Digitale Edition der Korrespondenz [Version-07-19]' $lettermsg2 = ' <a href="https://august-wilhelm-schlegel.de/version-07-19/briefid/1693">https://august-wilhelm-schlegel.de/version-07-19/briefid/1693</a>.' $caption = array( 'exists' => '1', 'content' => 'Digitalisat Handschrift' ) $tab = 'manuscript' $n = (int) 1 $image = '/cake_fud/files/temp/images/dzi/299360cea60d90443a8245440aa4fad2.jpg.xml'
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[1] Berlin d. 16. Aug. 1806.
Aus Besorgniß mein Brief könne Sie meinn vortreflicher Freund nicht mehr treffen, schreibe ich, ehe Hh: Bernhardy eine näher bestimmende Antwort gegeben hat. Sein leztes Schreiben lege ich bei. Das erste auf meine Anfrage wenn ich die Bücher könne holen laßen, stand auf sehr künstliche Schrauben. Es thut mir sehr leid, daß meine Lage mir durchaus nicht gestattete, sie früher an mich zu nehmen: es gebrach mir an Raum, und an den Jemand, den Katalog anzufertigen. Werden Sie nun aber mein lieber Freund dem Bernhardy den Brief auf den er sich bezieht schreiben? ich muß doch wohl den Termin abwarten, den er angibt, ehe ich in der Sache gerichtlich verfahren lasse? früher mein Freund, hätten Sie es uns doch wohl nicht geglaubt, auch nicht erlaubt zu sagen, hüten Sie sich für diesen in sich schlechten & ehrlosen Menschen! Le public nʼest ni fous, ni injuste – und in diesem ist stets nur eine Stimme gegen ihn gewesen. Schon die auserleßne Verachtung in der er bei seinen Schülern steth, zeugt gegen ihn. – Geth die Sammlung an Sie ab, lege ich meine Arbeiten dabei, weil Sie es freundschaftlich verlangen. Sie wißen, die Mütter (mehr als die Väter,) haben es recht gern, wenn man ihre kleine Meerkätzchen hätschelt. –
Das Bild der berühmten Frau, Ihrer Freundin ist angekommen, ob es ähnlich ist, kann ich nicht beurtheilen; auch sollte ich meinen, sie müsse einen andern Blick haben, als den halb gesenkten, hinschmachtenden des Bildes. Doch ist es schön; und hat mir eine Freude gemacht, wie nicht leicht etwas. Ich habe es dem besten unser portraitirenden [2] Kupferstecher übergeben: Hhn: Bollinger. Bold u Henne kälten alles so durch: Meno Haas vergemeinert sie, viel andre haben wir nicht. noch im Auslande einen zu suchen, ist, oder war die Zeit zu kurz. und nun Dank Ihnen für das Gedicht. Sie statten mir den Damen Kalender herrlich aus; und bei meiner lezten Erscheinung laßen Sie mich gar stattlich auftreten. Meine lezte sage ich. Meine Pacht der Kalender ist abgelaufen, ich werde künftig den Druk besorgen; die Akademie administrirt sie selbst: es hat sich kein Meistbietender wieder gefunden; und bei den kritischen Stand der öffentlichen Angelegenheiten, war mir es zu mißlich, mich wieder auf 30000. r. einzulaßen.
Ja der Shakespear! o wie oft & viel werde ich gemahnt! Wie wird auf A W. Schlegel gescholten! Wo ist er? was macht er? nimmt die Fremde ihn den so ganz hin! Glauben Sie mir mein Theurer, die Verlegerin, die von Herzen Ihre Freundin ist, nimmt sich bei der Sache noch am discretesten: und gönnt Ihnen den Genuß dieser Spanne Zeit. Den – wenns köstlich gewesen ist, ists Mühe und Arbeit gewesen – ob schon sie auf ihre eigne Kosten so billig denkt. Glüklicher unabhängiger Mann! Glükliche Stael! Ich mein Freund, ich bin gar nicht glüklich, und jede Spuhr der Vergänglichkeit die ich sonst sorgend sich nähern sahe, macht mir Freude, daß es bald enden möge! Des Lebenslast drükt zu schwer, gar zu, gar zu schwer auf mich! – Grüßen Sie Ihren Fridrich. Gute Zeit! wie Sie ihn Kriegrich nannten! und Scherz an Scherz sich knüpfte. o du gütiger Gott! hätte ich das gedacht!
Leben Sie wohl mein von Herzen geehrter und werthgeschäzter Freund; erhalten Sie mir Ihre Freundschaft deren ich mich so innig freue; ach und Freude! vergibt sie meinem abgeschiednem Wittwenleben!
adieu adieu! –
Unger.
Aus Besorgniß mein Brief könne Sie meinn vortreflicher Freund nicht mehr treffen, schreibe ich, ehe Hh: Bernhardy eine näher bestimmende Antwort gegeben hat. Sein leztes Schreiben lege ich bei. Das erste auf meine Anfrage wenn ich die Bücher könne holen laßen, stand auf sehr künstliche Schrauben. Es thut mir sehr leid, daß meine Lage mir durchaus nicht gestattete, sie früher an mich zu nehmen: es gebrach mir an Raum, und an den Jemand, den Katalog anzufertigen. Werden Sie nun aber mein lieber Freund dem Bernhardy den Brief auf den er sich bezieht schreiben? ich muß doch wohl den Termin abwarten, den er angibt, ehe ich in der Sache gerichtlich verfahren lasse? früher mein Freund, hätten Sie es uns doch wohl nicht geglaubt, auch nicht erlaubt zu sagen, hüten Sie sich für diesen in sich schlechten & ehrlosen Menschen! Le public nʼest ni fous, ni injuste – und in diesem ist stets nur eine Stimme gegen ihn gewesen. Schon die auserleßne Verachtung in der er bei seinen Schülern steth, zeugt gegen ihn. – Geth die Sammlung an Sie ab, lege ich meine Arbeiten dabei, weil Sie es freundschaftlich verlangen. Sie wißen, die Mütter (mehr als die Väter,) haben es recht gern, wenn man ihre kleine Meerkätzchen hätschelt. –
Das Bild der berühmten Frau, Ihrer Freundin ist angekommen, ob es ähnlich ist, kann ich nicht beurtheilen; auch sollte ich meinen, sie müsse einen andern Blick haben, als den halb gesenkten, hinschmachtenden des Bildes. Doch ist es schön; und hat mir eine Freude gemacht, wie nicht leicht etwas. Ich habe es dem besten unser portraitirenden [2] Kupferstecher übergeben: Hhn: Bollinger. Bold u Henne kälten alles so durch: Meno Haas vergemeinert sie, viel andre haben wir nicht. noch im Auslande einen zu suchen, ist, oder war die Zeit zu kurz. und nun Dank Ihnen für das Gedicht. Sie statten mir den Damen Kalender herrlich aus; und bei meiner lezten Erscheinung laßen Sie mich gar stattlich auftreten. Meine lezte sage ich. Meine Pacht der Kalender ist abgelaufen, ich werde künftig den Druk besorgen; die Akademie administrirt sie selbst: es hat sich kein Meistbietender wieder gefunden; und bei den kritischen Stand der öffentlichen Angelegenheiten, war mir es zu mißlich, mich wieder auf 30000. r. einzulaßen.
Ja der Shakespear! o wie oft & viel werde ich gemahnt! Wie wird auf A W. Schlegel gescholten! Wo ist er? was macht er? nimmt die Fremde ihn den so ganz hin! Glauben Sie mir mein Theurer, die Verlegerin, die von Herzen Ihre Freundin ist, nimmt sich bei der Sache noch am discretesten: und gönnt Ihnen den Genuß dieser Spanne Zeit. Den – wenns köstlich gewesen ist, ists Mühe und Arbeit gewesen – ob schon sie auf ihre eigne Kosten so billig denkt. Glüklicher unabhängiger Mann! Glükliche Stael! Ich mein Freund, ich bin gar nicht glüklich, und jede Spuhr der Vergänglichkeit die ich sonst sorgend sich nähern sahe, macht mir Freude, daß es bald enden möge! Des Lebenslast drükt zu schwer, gar zu, gar zu schwer auf mich! – Grüßen Sie Ihren Fridrich. Gute Zeit! wie Sie ihn Kriegrich nannten! und Scherz an Scherz sich knüpfte. o du gütiger Gott! hätte ich das gedacht!
Leben Sie wohl mein von Herzen geehrter und werthgeschäzter Freund; erhalten Sie mir Ihre Freundschaft deren ich mich so innig freue; ach und Freude! vergibt sie meinem abgeschiednem Wittwenleben!
adieu adieu! –
Unger.