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Auch der Aufenthalt Tiecks in Coppet 1808 war in dieser Hinsicht gewinnbringend. AWS profitierte allerdings auch von Tiecks Berichten über Städte, Kunstausstellungen und Künstler. Neben zahlreichen Aufträgen an den Bildhauer war Tieck auch für die Kostümierung der Aufführung von Schlegels Drama „Ion“ zuständig. Auch von Schlegel fertigte Tieck eine Büste an.', '39_dbid' => '118757490', '39_status_person' => 'Vollständig', '39_namevar' => 'Tieck, Christian F. 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Zuerst von <anchor type="b" n="477" ana="12" xml:id="NidB58646"/>unsern Geschäft wegen <anchor type="b" n="222" ana="11" xml:id="NidB58647"/>der Fr<hi rend="slant:italic">[au]</hi> v<hi rend="slant:italic">[on]</hi> Stael<anchor type="e" n="222" ana="11" xml:id="NidE58647"/><anchor type="e" n="477" ana="12" xml:id="NidE58646"/>. Die Zeichnung und Kupfer sind endlich hir angekommen, das heist wenige Tage vor Weihnachten, Wenn ich nun vor Ende Februar noch in <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB58648"/>Rom<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE58648"/> sein will, so ist es hir nicht mehr zu machen, da die Arbeit leicht mehr als 3 Monathe kosten würde. Ist Frau von Stael damit nicht zufrieden, oder läßt es sich nicht anders arrangiren, so zahle ich wohin es ihr gefällt die 50 Louisd’or zurük, welche ich em<hi rend="slant:italic">[p]</hi>fangen. Ich habe keine neue Arbeit weiter unternommen, und zweifle das ich vor Ende Januar von hier wegkomme. Alle deine Comißionen sollen pünktlich besorgt werden. <lb/>Wahrscheinlich hast du schon von <anchor type="b" n="132" ana="11" xml:id="NidB58649"/>der Schwester<anchor type="e" n="132" ana="11" xml:id="NidE58649"/> einen Brief, wenn du disen erhälts, Sie ist den 13. Xbr. von hir in Begleitung <anchor type="b" n="102" ana="11" xml:id="NidB58650"/>Knorrings<anchor type="e" n="102" ana="11" xml:id="NidE58650"/> und <anchor type="b" n="48" ana="11" xml:id="NidB58651"/>unsres Bruders<anchor type="e" n="48" ana="11" xml:id="NidE58651"/> gereist, der so lange bei ihr zu bleiben versprochen bis ich sie wieder einhohle. Dies letztre war <anchor type="b" n="42" ana="11" xml:id="NidB58652"/>Bernhardis<anchor type="e" n="42" ana="11" xml:id="NidE58652"/> wegen nothwendig. Der sich wie sich von selbst versteth fortfärth aufs aller schmählichste zu benehmen. Er hatte mehrere mahle geschrieben das er kommen wolle. Ich hatte ihm früh die Abreise der Schwester geschrieben, trotz dem ist er hir gewesen, nach Weihnachten, und zwei Tage hir geblieben. In <anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB58653"/>Berlin<anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE58653"/> hatte er den Leuten gesagt er wolle <anchor type="b" n="44" ana="11" xml:id="NidB58654"/>seinen ältesten Knaben<anchor type="e" n="44" ana="11" xml:id="NidE58654"/> hohlen. Hir that er nun als finge er erst jezt an sich zu ueberzeugen das die Schwester wirklich krank sei, und will in die Reise willigen und <anchor type="b" n="96" ana="11" xml:id="NidB58656"/><anchor type="b" n="44" ana="11" xml:id="NidB58655"/>die Kinder<anchor type="e" n="44" ana="11" xml:id="NidE58655"/><anchor type="e" n="96" ana="11" xml:id="NidE58656"/> entbehren. Nacher soll aber alles sein wie vorher || [2] Er will versprechen die Schwester mit seinen sinnlichen Zumuthungen zu verschonen, doch soll sie dagegen anderweitige Liederlichkeit seiner seits erlauben. Du sihst der Mensch hält uns für nicht schlecht unverständig. – Er muß die Schwester ganz in Freiheit laßen, oder der Teufel soll ihn hohlen. – Wenn wir einmahl in ruhe beisammen sind wollen wir uns an seinen wahrhaft possierlich Niederträchtigen Briefen verlustigen.<lb/>Die Schwester muß jezt schon seit Acht Tagen in <anchor type="b" n="354" ana="10" xml:id="NidB58657"/>München<anchor type="e" n="354" ana="10" xml:id="NidE58657"/> sein, wo sie bleiben soll wenn es ihr dort wohlgeth, bis ich komme. Es ging ihr hir die letzte Zeit sehr schlecht, die beständige Ängstlichkeit, über Bernhardis nähe, das er kommen könnte ihr ein Kind heimlich stehlen, und tausend dergleichen Dinge ängsteten sie dermassen, das ich Gott dankte als sie in dem Wagen saß. Obgleich ich nun in der Einsamkeit wieder sitze, und Grillen fange. Es sind mir noch so tausend Dinge zu bezahlen übrig das ich gar nicht begreife wo ich Geld genug hernehmen will um alles zu bezahlen. Doch in bin noch niemahls in der Noth stehen geblieben, und so wird mir auch der Himmel dismahl helfen.<lb/>Sehr ängstet es mich das ich von der Schwester seit ihrer Abreise von hier noch gar keine Nachricht habe, kömmt morgen früh kein Brief so schreibe ich ihnen grob,<lb/>Den 7. Januar Ich habe heut wieder den ganzen Tag vergebens auf Nachrichten von der Schwester gewartet, und wünsche dir von Herzen das es dir beßer gehn möge. <anchor type="b" n="918" ana="12" xml:id="NidB58659"/>Die Büste von <anchor type="b" n="30" ana="11" xml:id="NidB58658"/>Auguste<anchor type="e" n="30" ana="11" xml:id="NidE58658"/><anchor type="e" n="918" ana="12" xml:id="NidE58659"/> werde ich einpaken so wie <anchor type="b" n="3152" ana="12" xml:id="NidB58661"/>die Zeichnung des Portraits von <anchor type="b" n="64" ana="11" xml:id="NidB58660"/>Buri<anchor type="e" n="64" ana="11" xml:id="NidE58660"/><anchor type="e" n="3152" ana="12" xml:id="NidE58661"/>, auch <anchor type="b" n="431" ana="12" xml:id="NidB58663"/>die Bücher<anchor type="e" n="431" ana="12" xml:id="NidE58663"/> werde ich einpaken, und Deinen Nahmen drauf schreiben, und so sie <anchor type="b" n="407" ana="11" xml:id="NidB58662"/>dem Regierungs Rath Voigt<anchor type="e" n="407" ana="11" xml:id="NidE58662"/> in verwahrung geben, bei welchem auch meine Formen und andre Dinge aufgehoben werden, sobald du sie haben willst darfst || [3] Du nur ihm schreiben, so wird er sie dir übersenden. – Was <anchor type="b" n="9153" ana="12" xml:id="NidB58665"/><anchor type="b" n="65" ana="11" xml:id="NidB58664"/>Genellis<anchor type="e" n="65" ana="11" xml:id="NidE58664"/> Zeichnung<anchor type="e" n="9153" ana="12" xml:id="NidE58665"/> anbelangt, so hatt <anchor type="b" n="137" ana="11" xml:id="NidB58666"/>Goethe<anchor type="e" n="137" ana="11" xml:id="NidE58666"/> solche unter Glas und Rahmen in einem seiner Zimmer hängen, es scheint mir daher unbilig ihm solche abzufodern, um sie vileicht auf ein Jahr einzupaken, und hinzustelen ich dächte du ließest sie ihm bis du sie haben willst, wo du alsdenn ihm nur zu schreiben brauchst, so kann er sie ja gar nicht vorenthalten. Du darfst auch nur Voigt darum bitten sie dan von ihm sich geben zu lassen. <anchor type="b" n="4587" ana="12" xml:id="NidB58667"/>Die Gesangbücher<anchor type="e" n="4587" ana="12" xml:id="NidE58667"/> bringen wir sämtlich mit nach Rom, da kannst du dann besser sie selbst der Schwester abfodern. Die Zeichnung die du haben willst mache ich dir in Rom. <anchor type="b" n="122" ana="11" xml:id="NidB58668"/>Maries<anchor type="e" n="122" ana="11" xml:id="NidE58668"/> Bild von der Schwester ist noch nicht fertig, es wird aber sehr gut, zum Frühjahr kann sie dir es schicken. Sie ist jezt in <anchor type="b" n="241" ana="10" xml:id="NidB58669"/>Weissenfels<anchor type="e" n="241" ana="10" xml:id="NidE58669"/> <anchor type="b" n="9154" ana="12" xml:id="NidB58671"/>um <anchor type="b" n="179" ana="11" xml:id="NidB58670"/>Hardenberg<anchor type="e" n="179" ana="11" xml:id="NidE58670"/> zu mahlen<anchor type="e" n="9154" ana="12" xml:id="NidE58671"/>. Eine Copie nach einem Bilde von <anchor type="b" n="1159" ana="11" xml:id="NidB58672"/>Corregio<anchor type="e" n="1159" ana="11" xml:id="NidE58672"/> ist wunderbar guth, und <anchor type="b" n="449" ana="11" xml:id="NidB58673"/>der Junge Voigt<anchor type="e" n="449" ana="11" xml:id="NidE58673"/> wird sie wahrscheinlich kauffen, wie er ihr schon <anchor type="b" n="9155" ana="12" xml:id="NidB58675"/>die Madonna nach <anchor type="b" n="6585" ana="11" xml:id="NidB58674"/>Holbein<anchor type="e" n="6585" ana="11" xml:id="NidE58674"/><anchor type="e" n="9155" ana="12" xml:id="NidE58675"/> abgekauft hatt.<lb/>Von <anchor type="b" n="23" ana="11" xml:id="NidB58676"/>Caroline<anchor type="e" n="23" ana="11" xml:id="NidE58676"/> hab ich kein Wort gehört, oder gesehen. Doch ist es ihre Schuld da es an ihr war mir zu schreiben, nicht an mir. Ich höre <anchor type="b" n="62" ana="11" xml:id="NidB58677"/>Schelling<anchor type="e" n="62" ana="11" xml:id="NidE58677"/> misfällt sich sehr in <anchor type="b" n="230" ana="10" xml:id="NidB58678"/>Würtzburg<anchor type="e" n="230" ana="10" xml:id="NidE58678"/>, und würde, oder wollte nach <anchor type="b" n="566" ana="10" xml:id="NidB58679"/>Erlangen<anchor type="e" n="566" ana="10" xml:id="NidE58679"/> gehen. Ich dächte wir überlegten es näher wegen des Monuments in Italien miteinander, und machten es dort, und stellten es dann her. Es kann auf diese Art nur wohlfeiler nicht theurer werden. Wenn wir es unter uns nur ein wenig genau machen wollten wie viel bin ich dir nicht schuldig, Es bricht mir das Herz, das so manchen meiner Freunde <hi rend="weight:bold">dir</hi> besonders das viele Gute nicht vergelten kann das ihr mir erzeugt in meiner Schwester.<lb/>Von Berlin, und den Leuten dort weis ich durchaus nichts, als das die Ausstellungen ganz Miserabel gewesen sein soll. Einem Freimüthigen ist es eingefallen, <anchor type="b" n="9156" ana="12" xml:id="NidB58681"/>die Büste <anchor type="b" n="73" ana="11" xml:id="NidB58680"/>der Jagemann<anchor type="e" n="73" ana="11" xml:id="NidE58680"/><anchor type="e" n="9156" ana="12" xml:id="NidE58681"/>, unter aller Kritik, zu finden – aber <anchor type="b" n="3263" ana="12" xml:id="NidB58685"/><anchor type="b" n="3264" ana="12" xml:id="NidB58684"/>die von <anchor type="b" n="269" ana="11" xml:id="NidB58682"/>Wolf<anchor type="e" n="269" ana="11" xml:id="NidE58682"/> und <anchor type="b" n="271" ana="11" xml:id="NidB58683"/>Voß<anchor type="e" n="271" ana="11" xml:id="NidE58683"/><anchor type="e" n="3264" ana="12" xml:id="NidE58684"/><anchor type="e" n="3263" ana="12" xml:id="NidE58685"/> zu loben, <anchor type="b" n="47" ana="11" xml:id="NidB58686"/>Nikolai<anchor type="e" n="47" ana="11" xml:id="NidE58686"/> hatt sich die von Wolf kommen laßen. – Das neueste was ich dir von hier aus melden kann || [4] ist das ich seit heut früh 10 Uhr, <hi rend="weight:bold">per Decretum</hi>, <anchor type="b" n="2889" ana="11" xml:id="NidB58687"/>des Herzogs von Weimar<anchor type="e" n="2889" ana="11" xml:id="NidE58687"/> den Titel als <hi rend="weight:bold">Professors</hi> führe, also dein Herr Confrater bin.<lb/>An dem jungen Voigt haben wir alle hir einen würdigen, thätigen Freund über sein Benehmen gegen Marie als Künstlerin, und der Sinn dafür der gar nicht gerichtet aber sich glüklich schätz zu besitzen hatt mir ihn sehr werth gemacht, auch seine Besorgniß für die Schwester. Gebe der Himmel das ich es auch ihm vergelten kann. – Ich bin übrigens die Hipochondrie, und Melancholie abgerechnet Gesund und wohl, habe ich nur einmahl Weimar hinter mir, so hoffe ich in Italien soll alles guth und glüklich gehn. In 8-14 Tagen gehe ich auf einige Tage nach Berlin, der Himmel begleite mich auch dort mit seinem Segen wie bisher, und ich kehre froh zurük. Leb wohl geliebter Freund und Bruder, behalt mich Lieb. Wenn ich Anstalten zur Abreise hir mache, dann will ich dir mehr und langsam schreiben, heut kann ich ohnmöglich anders. 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Zuerst von <anchor type="b" n="477" ana="12" xml:id="NidB58646"/>unsern Geschäft wegen <anchor type="b" n="222" ana="11" xml:id="NidB58647"/>der Fr<hi rend="slant:italic">[au]</hi> v<hi rend="slant:italic">[on]</hi> Stael<anchor type="e" n="222" ana="11" xml:id="NidE58647"/><anchor type="e" n="477" ana="12" xml:id="NidE58646"/>. Die Zeichnung und Kupfer sind endlich hir angekommen, das heist wenige Tage vor Weihnachten, Wenn ich nun vor Ende Februar noch in <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB58648"/>Rom<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE58648"/> sein will, so ist es hir nicht mehr zu machen, da die Arbeit leicht mehr als 3 Monathe kosten würde. Ist Frau von Stael damit nicht zufrieden, oder läßt es sich nicht anders arrangiren, so zahle ich wohin es ihr gefällt die 50 Louisd’or zurük, welche ich em<hi rend="slant:italic">[p]</hi>fangen. Ich habe keine neue Arbeit weiter unternommen, und zweifle das ich vor Ende Januar von hier wegkomme. Alle deine Comißionen sollen pünktlich besorgt werden. <lb/>Wahrscheinlich hast du schon von <anchor type="b" n="132" ana="11" xml:id="NidB58649"/>der Schwester<anchor type="e" n="132" ana="11" xml:id="NidE58649"/> einen Brief, wenn du disen erhälts, Sie ist den 13. Xbr. von hir in Begleitung <anchor type="b" n="102" ana="11" xml:id="NidB58650"/>Knorrings<anchor type="e" n="102" ana="11" xml:id="NidE58650"/> und <anchor type="b" n="48" ana="11" xml:id="NidB58651"/>unsres Bruders<anchor type="e" n="48" ana="11" xml:id="NidE58651"/> gereist, der so lange bei ihr zu bleiben versprochen bis ich sie wieder einhohle. Dies letztre war <anchor type="b" n="42" ana="11" xml:id="NidB58652"/>Bernhardis<anchor type="e" n="42" ana="11" xml:id="NidE58652"/> wegen nothwendig. Der sich wie sich von selbst versteth fortfärth aufs aller schmählichste zu benehmen. Er hatte mehrere mahle geschrieben das er kommen wolle. Ich hatte ihm früh die Abreise der Schwester geschrieben, trotz dem ist er hir gewesen, nach Weihnachten, und zwei Tage hir geblieben. In <anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB58653"/>Berlin<anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE58653"/> hatte er den Leuten gesagt er wolle <anchor type="b" n="44" ana="11" xml:id="NidB58654"/>seinen ältesten Knaben<anchor type="e" n="44" ana="11" xml:id="NidE58654"/> hohlen. Hir that er nun als finge er erst jezt an sich zu ueberzeugen das die Schwester wirklich krank sei, und will in die Reise willigen und <anchor type="b" n="96" ana="11" xml:id="NidB58656"/><anchor type="b" n="44" ana="11" xml:id="NidB58655"/>die Kinder<anchor type="e" n="44" ana="11" xml:id="NidE58655"/><anchor type="e" n="96" ana="11" xml:id="NidE58656"/> entbehren. Nacher soll aber alles sein wie vorher || [2] Er will versprechen die Schwester mit seinen sinnlichen Zumuthungen zu verschonen, doch soll sie dagegen anderweitige Liederlichkeit seiner seits erlauben. Du sihst der Mensch hält uns für nicht schlecht unverständig. – Er muß die Schwester ganz in Freiheit laßen, oder der Teufel soll ihn hohlen. – Wenn wir einmahl in ruhe beisammen sind wollen wir uns an seinen wahrhaft possierlich Niederträchtigen Briefen verlustigen.<lb/>Die Schwester muß jezt schon seit Acht Tagen in <anchor type="b" n="354" ana="10" xml:id="NidB58657"/>München<anchor type="e" n="354" ana="10" xml:id="NidE58657"/> sein, wo sie bleiben soll wenn es ihr dort wohlgeth, bis ich komme. Es ging ihr hir die letzte Zeit sehr schlecht, die beständige Ängstlichkeit, über Bernhardis nähe, das er kommen könnte ihr ein Kind heimlich stehlen, und tausend dergleichen Dinge ängsteten sie dermassen, das ich Gott dankte als sie in dem Wagen saß. Obgleich ich nun in der Einsamkeit wieder sitze, und Grillen fange. Es sind mir noch so tausend Dinge zu bezahlen übrig das ich gar nicht begreife wo ich Geld genug hernehmen will um alles zu bezahlen. Doch in bin noch niemahls in der Noth stehen geblieben, und so wird mir auch der Himmel dismahl helfen.<lb/>Sehr ängstet es mich das ich von der Schwester seit ihrer Abreise von hier noch gar keine Nachricht habe, kömmt morgen früh kein Brief so schreibe ich ihnen grob,<lb/>Den 7. Januar Ich habe heut wieder den ganzen Tag vergebens auf Nachrichten von der Schwester gewartet, und wünsche dir von Herzen das es dir beßer gehn möge. <anchor type="b" n="918" ana="12" xml:id="NidB58659"/>Die Büste von <anchor type="b" n="30" ana="11" xml:id="NidB58658"/>Auguste<anchor type="e" n="30" ana="11" xml:id="NidE58658"/><anchor type="e" n="918" ana="12" xml:id="NidE58659"/> werde ich einpaken so wie <anchor type="b" n="3152" ana="12" xml:id="NidB58661"/>die Zeichnung des Portraits von <anchor type="b" n="64" ana="11" xml:id="NidB58660"/>Buri<anchor type="e" n="64" ana="11" xml:id="NidE58660"/><anchor type="e" n="3152" ana="12" xml:id="NidE58661"/>, auch <anchor type="b" n="431" ana="12" xml:id="NidB58663"/>die Bücher<anchor type="e" n="431" ana="12" xml:id="NidE58663"/> werde ich einpaken, und Deinen Nahmen drauf schreiben, und so sie <anchor type="b" n="407" ana="11" xml:id="NidB58662"/>dem Regierungs Rath Voigt<anchor type="e" n="407" ana="11" xml:id="NidE58662"/> in verwahrung geben, bei welchem auch meine Formen und andre Dinge aufgehoben werden, sobald du sie haben willst darfst || [3] Du nur ihm schreiben, so wird er sie dir übersenden. – Was <anchor type="b" n="9153" ana="12" xml:id="NidB58665"/><anchor type="b" n="65" ana="11" xml:id="NidB58664"/>Genellis<anchor type="e" n="65" ana="11" xml:id="NidE58664"/> Zeichnung<anchor type="e" n="9153" ana="12" xml:id="NidE58665"/> anbelangt, so hatt <anchor type="b" n="137" ana="11" xml:id="NidB58666"/>Goethe<anchor type="e" n="137" ana="11" xml:id="NidE58666"/> solche unter Glas und Rahmen in einem seiner Zimmer hängen, es scheint mir daher unbilig ihm solche abzufodern, um sie vileicht auf ein Jahr einzupaken, und hinzustelen ich dächte du ließest sie ihm bis du sie haben willst, wo du alsdenn ihm nur zu schreiben brauchst, so kann er sie ja gar nicht vorenthalten. Du darfst auch nur Voigt darum bitten sie dan von ihm sich geben zu lassen. <anchor type="b" n="4587" ana="12" xml:id="NidB58667"/>Die Gesangbücher<anchor type="e" n="4587" ana="12" xml:id="NidE58667"/> bringen wir sämtlich mit nach Rom, da kannst du dann besser sie selbst der Schwester abfodern. Die Zeichnung die du haben willst mache ich dir in Rom. <anchor type="b" n="122" ana="11" xml:id="NidB58668"/>Maries<anchor type="e" n="122" ana="11" xml:id="NidE58668"/> Bild von der Schwester ist noch nicht fertig, es wird aber sehr gut, zum Frühjahr kann sie dir es schicken. Sie ist jezt in <anchor type="b" n="241" ana="10" xml:id="NidB58669"/>Weissenfels<anchor type="e" n="241" ana="10" xml:id="NidE58669"/> <anchor type="b" n="9154" ana="12" xml:id="NidB58671"/>um <anchor type="b" n="179" ana="11" xml:id="NidB58670"/>Hardenberg<anchor type="e" n="179" ana="11" xml:id="NidE58670"/> zu mahlen<anchor type="e" n="9154" ana="12" xml:id="NidE58671"/>. Eine Copie nach einem Bilde von <anchor type="b" n="1159" ana="11" xml:id="NidB58672"/>Corregio<anchor type="e" n="1159" ana="11" xml:id="NidE58672"/> ist wunderbar guth, und <anchor type="b" n="449" ana="11" xml:id="NidB58673"/>der Junge Voigt<anchor type="e" n="449" ana="11" xml:id="NidE58673"/> wird sie wahrscheinlich kauffen, wie er ihr schon <anchor type="b" n="9155" ana="12" xml:id="NidB58675"/>die Madonna nach <anchor type="b" n="6585" ana="11" xml:id="NidB58674"/>Holbein<anchor type="e" n="6585" ana="11" xml:id="NidE58674"/><anchor type="e" n="9155" ana="12" xml:id="NidE58675"/> abgekauft hatt.<lb/>Von <anchor type="b" n="23" ana="11" xml:id="NidB58676"/>Caroline<anchor type="e" n="23" ana="11" xml:id="NidE58676"/> hab ich kein Wort gehört, oder gesehen. Doch ist es ihre Schuld da es an ihr war mir zu schreiben, nicht an mir. Ich höre <anchor type="b" n="62" ana="11" xml:id="NidB58677"/>Schelling<anchor type="e" n="62" ana="11" xml:id="NidE58677"/> misfällt sich sehr in <anchor type="b" n="230" ana="10" xml:id="NidB58678"/>Würtzburg<anchor type="e" n="230" ana="10" xml:id="NidE58678"/>, und würde, oder wollte nach <anchor type="b" n="566" ana="10" xml:id="NidB58679"/>Erlangen<anchor type="e" n="566" ana="10" xml:id="NidE58679"/> gehen. Ich dächte wir überlegten es näher wegen des Monuments in Italien miteinander, und machten es dort, und stellten es dann her. Es kann auf diese Art nur wohlfeiler nicht theurer werden. Wenn wir es unter uns nur ein wenig genau machen wollten wie viel bin ich dir nicht schuldig, Es bricht mir das Herz, das so manchen meiner Freunde <hi rend="weight:bold">dir</hi> besonders das viele Gute nicht vergelten kann das ihr mir erzeugt in meiner Schwester.<lb/>Von Berlin, und den Leuten dort weis ich durchaus nichts, als das die Ausstellungen ganz Miserabel gewesen sein soll. Einem Freimüthigen ist es eingefallen, <anchor type="b" n="9156" ana="12" xml:id="NidB58681"/>die Büste <anchor type="b" n="73" ana="11" xml:id="NidB58680"/>der Jagemann<anchor type="e" n="73" ana="11" xml:id="NidE58680"/><anchor type="e" n="9156" ana="12" xml:id="NidE58681"/>, unter aller Kritik, zu finden – aber <anchor type="b" n="3263" ana="12" xml:id="NidB58685"/><anchor type="b" n="3264" ana="12" xml:id="NidB58684"/>die von <anchor type="b" n="269" ana="11" xml:id="NidB58682"/>Wolf<anchor type="e" n="269" ana="11" xml:id="NidE58682"/> und <anchor type="b" n="271" ana="11" xml:id="NidB58683"/>Voß<anchor type="e" n="271" ana="11" xml:id="NidE58683"/><anchor type="e" n="3264" ana="12" xml:id="NidE58684"/><anchor type="e" n="3263" ana="12" xml:id="NidE58685"/> zu loben, <anchor type="b" n="47" ana="11" xml:id="NidB58686"/>Nikolai<anchor type="e" n="47" ana="11" xml:id="NidE58686"/> hatt sich die von Wolf kommen laßen. – Das neueste was ich dir von hier aus melden kann || [4] ist das ich seit heut früh 10 Uhr, <hi rend="weight:bold">per Decretum</hi>, <anchor type="b" n="2889" ana="11" xml:id="NidB58687"/>des Herzogs von Weimar<anchor type="e" n="2889" ana="11" xml:id="NidE58687"/> den Titel als <hi rend="weight:bold">Professors</hi> führe, also dein Herr Confrater bin.<lb/>An dem jungen Voigt haben wir alle hir einen würdigen, thätigen Freund über sein Benehmen gegen Marie als Künstlerin, und der Sinn dafür der gar nicht gerichtet aber sich glüklich schätz zu besitzen hatt mir ihn sehr werth gemacht, auch seine Besorgniß für die Schwester. Gebe der Himmel das ich es auch ihm vergelten kann. – Ich bin übrigens die Hipochondrie, und Melancholie abgerechnet Gesund und wohl, habe ich nur einmahl Weimar hinter mir, so hoffe ich in Italien soll alles guth und glüklich gehn. In 8-14 Tagen gehe ich auf einige Tage nach Berlin, der Himmel begleite mich auch dort mit seinem Segen wie bisher, und ich kehre froh zurük. Leb wohl geliebter Freund und Bruder, behalt mich Lieb. Wenn ich Anstalten zur Abreise hir mache, dann will ich dir mehr und langsam schreiben, heut kann ich ohnmöglich anders. In Roma sehen wir uns wieder bald bald.<lb/><hi rend="weight:bold">Fr:</hi><hi rend="weight:bold;slant:italic">[iedrich]</hi><hi rend="weight:bold"> Tiec</hi>k.', '36_briefid' => 'CFTanAWS_06-07011805', '36_status' => 'Druckvolltext noch nicht zugänglich', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7135', 'content' => 'Christian Friedrich Tieck', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Tieck, Christian Friedrich', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_datumvon' => '1805-01-06', '36_datumbis' => '1805-01-07', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '58', 'content' => 'Weimar', 'bemerkung' => 'GND:4065105-8', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_adressatort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '228', 'content' => 'Coppet', 'bemerkung' => 'GND:1027948-9', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_leitd' => '„Geliebter Freund und Bruder“. Der Briefwechsel zwischen Christian Friedrich Tieck und August Wilhelm Schlegel in den Jahren 1804 bis 1811. Hg. und kommentiert v. Cornelia Bögel. Dresden 2015, S. 89–97.', '36_preasentation' => true, '36_purlhand' => 'APP2712-Bd-4', '36_datengeberhand' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.App.2712,B,15,64', '36_h1zahl' => '4 S. auf Doppelbl., hs. m. 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