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Auch vorläufig schreibt meine Schwester mir das sie nur sehr wenig von diser Summe würde schikken können, und das glaube ich auch ohnehin schon, da sie natürlich alles das bezahlen muß was sie in der Zeit schuldig geworden, und mehr als das, denn sie hatt seit K.<hi rend="slant:italic">[norrings]</hi> abwesenheit in der allergrösten Armuth und Mangel gelebt, und ich wünsche von Herzen das das Geld schon angekommen sein möge. Doch das alles hilft mir selbst nichts und ich habe nicht das Herz bei dir anzufragen ob du mir noch einmahl so vil vorschissen kannst. Vor meiner Abreise von hier werde ich die ersten 5 Lousid’or unfehlbar Weisser übersenden, wie ich ihm auch geschrieben habe, und wenn du mir noch einmahl auf den Fall das mir die Schwester das Geld nicht schikken könnte zur rechten Zeit die Summe noch einmahl übernehmen könntest, so könntest du sicher sein solche wieder zurük zu erhalten, ich gebe mein Ehrenwort solches unangerührt zurikzusenden, wenn von beiden seiten Geld ankömmt, oder nur so viel davon zu nehmen, als etwa die Schwester mir weniger sendet. 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Auch an <anchor type="b" n="62" ana="11" xml:id="NidB59550"/>Schelling<anchor type="e" n="62" ana="11" xml:id="NidE59550"/> habe ich bereits seit mehr als 14 Tagen geschrieben, von ihm aber noch keine Antwort erhalten. Die Schwester schreibt mir unter andrem, sie würde wohl nicht eher als zu Ende Märtz aus <anchor type="b" n="354" ana="10" xml:id="NidB59551"/>München<anchor type="e" n="354" ana="10" xml:id="NidE59551"/> abreisen können und wollte sich dann in <anchor type="b" n="1010" ana="10" xml:id="NidB59552"/>Prag<anchor type="e" n="1010" ana="10" xml:id="NidE59552"/> noch eine kurze Zeit aufhalten, um sich mit einigen Bedürfnissen zu versehen, so das sie erst im Maÿ dort ankommen könnte. Sobald sie das Geld hatt will sie dir schreiben, denn sie möchte noch gar gern einen Brief von dir haben vor ihrer Abreise. Nun lebe wohl für heut mein Theurer Freund, und nimm meine Bitte nicht Uebel, und erfülle solche wenn du kannst, ich sehe mit Ungeduld deinem Brief entgegen, und das wir uns bald persönlich wieder sehn. Lebe wohl und behalte mich lieb.<lb/>Ewig der deinige<hi rend="weight:bold"> Friedrich Tieck.</hi><lb/>[4] ', '36_briefid' => 'CFTanAWS_21021811', '36_status' => 'Druckvolltext noch nicht zugänglich', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1811-02-21', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressatort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_leitd' => '„Geliebter Freund und Bruder“. Der Briefwechsel zwischen Christian Friedrich Tieck und August Wilhelm Schlegel in den Jahren 1804 bis 1811. Hg. und kommentiert v. Cornelia Bögel. 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Auch vorläufig schreibt meine Schwester mir das sie nur sehr wenig von diser Summe würde schikken können, und das glaube ich auch ohnehin schon, da sie natürlich alles das bezahlen muß was sie in der Zeit schuldig geworden, und mehr als das, denn sie hatt seit K.<hi rend="slant:italic">[norrings]</hi> abwesenheit in der allergrösten Armuth und Mangel gelebt, und ich wünsche von Herzen das das Geld schon angekommen sein möge. Doch das alles hilft mir selbst nichts und ich habe nicht das Herz bei dir anzufragen ob du mir noch einmahl so vil vorschissen kannst. Vor meiner Abreise von hier werde ich die ersten 5 Lousid’or unfehlbar Weisser übersenden, wie ich ihm auch geschrieben habe, und wenn du mir noch einmahl auf den Fall das mir die Schwester das Geld nicht schikken könnte zur rechten Zeit die Summe noch einmahl übernehmen könntest, so könntest du sicher sein solche wieder zurük zu erhalten, ich gebe mein Ehrenwort solches unangerührt zurikzusenden, wenn von beiden seiten Geld ankömmt, oder nur so viel davon zu nehmen, als etwa die Schwester mir weniger sendet. Ich würde mir das höchste Gewissen daraus machen dis zu fodern, und es gewiß nicht thun sehe ich nicht nun die Nothwendigkeit ein das ich es müste zurikgeben können, du hast so viel für uns gethan, das das Kleinste noch zu fodern schon bei weitem zu viel ist, und darum schäme ich mich, aber ich kann nicht anders um nicht hier in die aller unangenehmste Situazion versezt zu werden, und es ist ja || [3] höchstens nur ein Da<hi rend="slant:italic">[r]</hi>lehn auf einige Wochen, vielleicht nicht einmahl, vielleicht entbehrst du es nur auf wenige Tage, da etwas mir die Schwester gewiß schikt, nur kann ich nicht wissen wie viel, da sie selbst nicht wissen kann wie viel sie erhält. Noch füge ich die Bitte bei, Antworte mir mit zwei Worten mit umgehender Post. habe ich die Antwort darüber so ist es natürlich auch einerlei wenn dis Geld erst den dritten etwa ankommt, doch das versteth sich von selbst. Ich weis nicht ob ich dir es schon geschrieben habe das <anchor type="b" n="634" ana="11" xml:id="NidB59548"/>der Prinz von B.<hi rend="slant:italic">[ayern]<anchor type="e" n="634" ana="11" xml:id="NidE59548"/> </hi>meinen hisigen Auffenthalt erfahren hatt, und anfangs natürlich sehr unzufrieden damit war, die Schwester muste ihm darüber schreiben auf seinen willen, und er war mit der Antwort zufrieden, und schrieb mir selbst, mit meiner Antwort scheintt er sehr zufrieden zu sein, und hatt mir einen überaus freundlichen zweiten Brief geschrieben, worauf ich noch nicht geantwortet habe weil er mehrere Anfragen enthält die ich nicht sogleich zu beantworten imstande war, weil sie nöthig machen <anchor type="b" n="9240" ana="15" xml:id="NidB59549"/>die hiesige Bibliothek<anchor type="e" n="9240" ana="15" xml:id="NidE59549"/> zu besuchen, und das konnte ich noch nicht weil ich leider auch einen kleinen Anfall von Gicht am linken Handgelenk gehabt, welches mich ein paar Tage sehr geniert hatt, aber schon wieder hergestellt ist. ich werde ihm nun mit der Sonntags Post antworten. Auch an <anchor type="b" n="62" ana="11" xml:id="NidB59550"/>Schelling<anchor type="e" n="62" ana="11" xml:id="NidE59550"/> habe ich bereits seit mehr als 14 Tagen geschrieben, von ihm aber noch keine Antwort erhalten. Die Schwester schreibt mir unter andrem, sie würde wohl nicht eher als zu Ende Märtz aus <anchor type="b" n="354" ana="10" xml:id="NidB59551"/>München<anchor type="e" n="354" ana="10" xml:id="NidE59551"/> abreisen können und wollte sich dann in <anchor type="b" n="1010" ana="10" xml:id="NidB59552"/>Prag<anchor type="e" n="1010" ana="10" xml:id="NidE59552"/> noch eine kurze Zeit aufhalten, um sich mit einigen Bedürfnissen zu versehen, so das sie erst im Maÿ dort ankommen könnte. Sobald sie das Geld hatt will sie dir schreiben, denn sie möchte noch gar gern einen Brief von dir haben vor ihrer Abreise. 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Als Bruder Ludwig Tiecks war er mit dem Berliner Romantikerkreis um Rahel Levin bekannt. 1797 begab sich Tieck gemeinsam mit Wilhelm von Humboldt auf eine Italienreise. 1798 hielt er sich in Paris auf. Um 1801 gelangte Tieck durch Vermittlung von Wilhelm von Humboldt nach Weimar und machte dort die Bekanntschaft des Kreises um Goethe. 1805 zog es Tieck nach Rom, wo er intensiv klassische Vorbilder studierte. Ein wichtiges Ereignis für ihn war der Auftrag mehrerer Marmorbüsten für die sog. „Walhalla“, ein von dem späteren König Ludwig I. geplantes Bauwerk, in dem herausragende Persönlichkeiten geehrt werden sollten. In den folgenden Jahren hielt er sich bis ins Jahr 1819 zu Studienzwecken häufig in Italien auf und erhielt 1820 eine Professur an der Berliner Akademie, wo er neben Karl Friedrich Schinckel und Johann Gottfried Schadow die Berliner Klassizismus maßgeblich prägte. 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Zwischen beiden Korrespondenzpartnern bestand ein ungleiches Abhängigkeitsverhältnis, AWS fungierte als Mäzen, Fürsprecher und Gläubiger, während Tieck oft als Bittsteller agierte. AWS konnte Tieck viele Aufträge vermitteln. Auch der Aufenthalt Tiecks in Coppet 1808 war in dieser Hinsicht gewinnbringend. AWS profitierte allerdings auch von Tiecks Berichten über Städte, Kunstausstellungen und Künstler. Neben zahlreichen Aufträgen an den Bildhauer war Tieck auch für die Kostümierung der Aufführung von Schlegels Drama „Ion“ zuständig. Auch von Schlegel fertigte Tieck eine Büste an.', '39_dbid' => '118757490', '39_status_person' => 'Vollständig', '39_namevar' => 'Tieck, Christian F. 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