• August Wilhelm von Schlegel to Heinrich Ewald

  • Place of Dispatch: Bonn · Place of Destination: Göttingen · Date: 23.05.1833
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Heinrich Ewald
  • Place of Dispatch: Bonn
  • Place of Destination: Göttingen
  • Date: 23.05.1833
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
  • Classification Number: COD. MS. EWALD 41 : 2, BL. 1322-1327
  • Number of Pages: 2 S., hs. m.U.
  • Incipit: „[1] Hochgeehrtester Herr Professor!
    Hr. Lassen theilt mir Ihren soeben eingegangenen Brief vom 17ten d. M. mit, und ich beeile mich, [...]“
  • Editors: Bamberg, Claudia · Varwig, Olivia
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 326]/version-07-19/letters/view/7798" data-language="">
[1] Hochgeehrtester Herr Professor!
Hr. Lassen theilt mir Ihren soeben eingegangenen Brief vom 17ten d. M. mit, und ich beeile mich, Ihnen die verlangten Nachrichten zu ertheilen Leider kann ich mit Exemplaren des Bh.G. nicht aushelfen: es sind durchaus keine mehr vorhanden. Mein Commissionar, der Buchhändler Weber, glaubte es würden noch einige Ex. von Leipzig und sonst, wo er sie ohne bestimmte Bestellungen hingeschickt hatte, zurück kommen: aber sie sind wirklich alle vergriffen. Einige neue Bestellungen von Paris haben ebenfalls nicht befriedigt werden können. Eine neue Ausgabe wird nun veranstaltet; das Papier ist schon verschrieben. Vorarbeiten sind gemacht; ich habe in Paris den ganzen Commentar des Srîdharasvâmin nach einer vortrefflichen Handschrift abgeschrieben. Die neue Ausgabe erfodert aber eine genaue Durchsicht der Lateinischen Übersetzung, einige neue [2] Zuthaten, und die sorgfältigste Correctur. Vor dem Spätherbste kann das Ganze also schwerlich fertig werden.
Ich bedaure unendlich, daß Sie durch diesen zufälligen Umstand bei Ihren Vorlesungen behindert worden sind. Ich lasse meine Schüler den Râmây– erklären, aber ich leihe freilich selbst die dazu nöthigen Exemplare her. Zu den Berlinischen Ausgaben mit der Wortzerreißung könnte ich freilich nicht rathen! Aber die Pariser Ausgabe des Manu ist ganz vortrefflich und nicht allzu theuer. Auch ist ja unser Hitôpadêśa zu haben. Die lateinische Übersetzung von diesem so wie vom Râmâyańa soll so bald als möglich erscheinen.
Erlauben Sie mir Ihnen bei dieser Gelegenheit eine kleine Bemerkung über Ihre Recension von Frähns numismatischem Werke mitzutheilen. Sie haben die Lesung śrî śrî bezweifelt; sie ist aber zuverläßig richtig. Ich besitze selbst dergleichen Nepalische Münzen, darunter eine worauf ein dreimaliges śrî sehr deutlich gelesen wird. Ich verweise auch auf das Werk von Marsden, wo die Angabe der Sanskritischen Legenden alles Zu[3]trauen verdient, weil sie von Wilkins herrührt. Das vorgesetzte und verdoppelte śrî ist ja nur ein emphatischer Ausdruck der Ehrerbietung.
Ich sage Ihnen meinen besten Dank für die wohlwollende Anzeige meiner französischen Schrift.
Genehmigen Sie die Versicherung der ausgezeichneten Hochachtung, womit ich die Ehre habe zu seyn
Ihr ergebenster
AWvSchlegel,
Bonn d. 23sten Mai
1833
[4] [leer]
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 408]/version-07-19/letters/view/7798" data-language="">
[1] Hochgeehrtester Herr Professor!
Hr. Lassen theilt mir Ihren soeben eingegangenen Brief vom 17ten d. M. mit, und ich beeile mich, Ihnen die verlangten Nachrichten zu ertheilen Leider kann ich mit Exemplaren des Bh.G. nicht aushelfen: es sind durchaus keine mehr vorhanden. Mein Commissionar, der Buchhändler Weber, glaubte es würden noch einige Ex. von Leipzig und sonst, wo er sie ohne bestimmte Bestellungen hingeschickt hatte, zurück kommen: aber sie sind wirklich alle vergriffen. Einige neue Bestellungen von Paris haben ebenfalls nicht befriedigt werden können. Eine neue Ausgabe wird nun veranstaltet; das Papier ist schon verschrieben. Vorarbeiten sind gemacht; ich habe in Paris den ganzen Commentar des Srîdharasvâmin nach einer vortrefflichen Handschrift abgeschrieben. Die neue Ausgabe erfodert aber eine genaue Durchsicht der Lateinischen Übersetzung, einige neue [2] Zuthaten, und die sorgfältigste Correctur. Vor dem Spätherbste kann das Ganze also schwerlich fertig werden.
Ich bedaure unendlich, daß Sie durch diesen zufälligen Umstand bei Ihren Vorlesungen behindert worden sind. Ich lasse meine Schüler den Râmây– erklären, aber ich leihe freilich selbst die dazu nöthigen Exemplare her. Zu den Berlinischen Ausgaben mit der Wortzerreißung könnte ich freilich nicht rathen! Aber die Pariser Ausgabe des Manu ist ganz vortrefflich und nicht allzu theuer. Auch ist ja unser Hitôpadêśa zu haben. Die lateinische Übersetzung von diesem so wie vom Râmâyańa soll so bald als möglich erscheinen.
Erlauben Sie mir Ihnen bei dieser Gelegenheit eine kleine Bemerkung über Ihre Recension von Frähns numismatischem Werke mitzutheilen. Sie haben die Lesung śrî śrî bezweifelt; sie ist aber zuverläßig richtig. Ich besitze selbst dergleichen Nepalische Münzen, darunter eine worauf ein dreimaliges śrî sehr deutlich gelesen wird. Ich verweise auch auf das Werk von Marsden, wo die Angabe der Sanskritischen Legenden alles Zu[3]trauen verdient, weil sie von Wilkins herrührt. Das vorgesetzte und verdoppelte śrî ist ja nur ein emphatischer Ausdruck der Ehrerbietung.
Ich sage Ihnen meinen besten Dank für die wohlwollende Anzeige meiner französischen Schrift.
Genehmigen Sie die Versicherung der ausgezeichneten Hochachtung, womit ich die Ehre habe zu seyn
Ihr ergebenster
AWvSchlegel,
Bonn d. 23sten Mai
1833
[4] [leer]
×