• August Wilhelm von Schlegel an Philipp Joseph von Rehfues

  • Absendeort: Bonn · Empfangsort: Bonn · Datum: 18.08.1828
Editionsstatus: Neu transkribiert und ausgezeichnet; zweimal kollationiert
    Briefkopfdaten
  • Absender: August Wilhelm von Schlegel
  • Empfänger: Philipp Joseph von Rehfues
  • Absendeort: Bonn
  • Empfangsort: Bonn
  • Datum: 18.08.1828
  • Anmerkung: Empfangsort erschlossen.
    Handschrift
  • Datengeber: Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek
  • OAI Id: 1917456
  • Signatur: S 1392 : 7
  • Blatt-/Seitenzahl: 1 e. Br. (1 Doppelbl.=2 S.)
  • Incipit: „[1] Ew. Hochwohlgeboren
    bitte ich um Erlaubniß, zur Rechtfertigung meines Collegen folgende Anekdote erzählen zu dürfen.
    Der große Pompeius hatte ein öffentliches [...]“
    Sprache
  • Deutsch
    Editorische Bearbeitung
  • Bamberg, Claudia
  • Strobel, Jochen
[1] Ew. Hochwohlgeboren
bitte ich um Erlaubniß, zur Rechtfertigung meines Collegen folgende Anekdote erzählen zu dürfen.
Der große Pompeius hatte ein öffentliches Gebäude errichtet, nun sollte eine Inschrift daraufgesetzt, und dabei bemerkt werden, daß es unter seinem dritten Consulat geschehen sey. Man war aber zweifelhaft, ob es heißen müßte: Pompeius tertium Consul oder tertio Consul. Cicero wurde befragt; er war sehr bedenklich, und sagte zuletzt, das sicherste würde seyn, abgekürzt zu schreiben: Pompeius tert. Cos.
Hrn. Heinrichs Meynung hat den classischen Sprachgebrauch für sich, doch neige ich mich mehr zu der Meynung des Prof. Näke. Das sicherste wäre wohl, sich an schon vorhandene Beispiele anzuschließen. Ich sollte meynen, es müßte schon irgend eine Academia Fridericia geben. Ich begegnete heute Hrn. Oppenhof und bat ihn, ohne den Zweck zu sagen, mir die Namen der deutschen Universitäten aufzufinden. Er war bereit dazu, entschuldigte sich aber für den Augenblick mit überhäuften Geschäften.
Ew. Hochwohlgeboren werden ohne Zweifel wissen, daß zwischen den Herren Niebuhr und Heinrich über Byzantini [2] und Byzantii eine tödliche Feindschaft entstanden ist. – In Berlin hat man wegen der Inschrift am Museum noch nicht zu einem Schlusse kommen können. Nach einer Auffoderung des Staatsministers von Humboldt habe ich auch Vorschläge dorthin eingesandt.
Ich erwähne dieß nur, um meine Unentschiedenheit zu entschuldigen. Mit der ausgezeichnetsten Verehrung
Ew. Hochwohlgeboren
gehorsamster
AWvSchlegel
Bonn d. 18ten Aug.
1828
[3] [leer]
[4] [leer]
[1] 1828.
[1] Ew. Hochwohlgeboren
bitte ich um Erlaubniß, zur Rechtfertigung meines Collegen folgende Anekdote erzählen zu dürfen.
Der große Pompeius hatte ein öffentliches Gebäude errichtet, nun sollte eine Inschrift daraufgesetzt, und dabei bemerkt werden, daß es unter seinem dritten Consulat geschehen sey. Man war aber zweifelhaft, ob es heißen müßte: Pompeius tertium Consul oder tertio Consul. Cicero wurde befragt; er war sehr bedenklich, und sagte zuletzt, das sicherste würde seyn, abgekürzt zu schreiben: Pompeius tert. Cos.
Hrn. Heinrichs Meynung hat den classischen Sprachgebrauch für sich, doch neige ich mich mehr zu der Meynung des Prof. Näke. Das sicherste wäre wohl, sich an schon vorhandene Beispiele anzuschließen. Ich sollte meynen, es müßte schon irgend eine Academia Fridericia geben. Ich begegnete heute Hrn. Oppenhof und bat ihn, ohne den Zweck zu sagen, mir die Namen der deutschen Universitäten aufzufinden. Er war bereit dazu, entschuldigte sich aber für den Augenblick mit überhäuften Geschäften.
Ew. Hochwohlgeboren werden ohne Zweifel wissen, daß zwischen den Herren Niebuhr und Heinrich über Byzantini [2] und Byzantii eine tödliche Feindschaft entstanden ist. – In Berlin hat man wegen der Inschrift am Museum noch nicht zu einem Schlusse kommen können. Nach einer Auffoderung des Staatsministers von Humboldt habe ich auch Vorschläge dorthin eingesandt.
Ich erwähne dieß nur, um meine Unentschiedenheit zu entschuldigen. Mit der ausgezeichnetsten Verehrung
Ew. Hochwohlgeboren
gehorsamster
AWvSchlegel
Bonn d. 18ten Aug.
1828
[3] [leer]
[4] [leer]
[1] 1828.
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