Sehr sonderbar führt mich unser schlechtes Kriegsglück mit dem hannovrischen Hospitale in Ihre Nähe, welches ich vor einen Jahre nicht geglaubt haben würde. Noch näher würde ich Ihnen schon gewesen seyn, wenn mich eine ewige Reihe von Krankheiten, die ich seit Antwer meinen Aufenthalt zu Antwerpen habe überstehen müßen, nicht noch immer von einer Reise nach Amsterdamm abgehalten hätte. Aber so bald meine Gesundheit nur etwas wieder fest ist, werde ich auch mir das doppelte Vergnügen Sie, und den Ort Ihres Aufenthalts zu sehen, nicht versagen. – Sie erhalten hierbey einen Brief von meiner Schwester, die mich zugleich wegen der Mittheilung ihrer Plane an Sie weißt. Ich wünschte [2] von ganzen Herzen, diese Plane wären so, daß sie niemanden in neue Verwirrungen u Unannehmlichkeiten sezten, woran ich beynahe zweifle. Eben so sehr wünschte ich daß meine Schwester in manchen Stücken vorsichtiger wäre, was sie würklich noch nicht geworden zu seyn scheint. Der nahe Aufenthalt des Generals ihr Briefwechsel kan sie und wird sie unfehlbar in neue Unannehmlichkeiten verwickeln. Und wozu dies alles? warum ihn in G. sprechen. Können Sie von Ihrer Seite etwas dazu beytragen um solche unüberlegte Schritte zu hindern, so ersuche ich Sie herzlich darum; ich werde das meinige auch thuen.
Nun noch eine Bitte anderer Art. Kan man gutes englisches Bier, aber keinen Porter, in Amsterdamm zu einem mäßigen Preise, etwa zu 10 Stüber [3] bekommen, u können Sie mir ohne viele Unkosten u sicher ein 20 Boutellen herüber schicken, so ersuche ich Sie darum. Das Geld erhalten Sie sobald ich selbst dahin komme, oder sollten neue Anfälle von Krank[heit] mich abhalten, so schicke ich es Ihnen.
Ihr egebenster Diener
G Michaelis.
bey den Koch Eckenhausen
auf der grunen Haafen Gragt.
[4] A Monsieur
Monsieur Schlegel
chez Mr. Henry Muilman
de Hamsteede
à
Amsterdam
fr