Hochverehrter Herr Professor!
Verzeihen Sie gütig die Belästigung dieser Ansprache, und der darin enthaltenen Bitte und Zumuthung! Beim Durchsehn früherer Briefschaften kommt mir lebhaft in Erinnerung, dass ich bei meiner Anwesenheit in Bonn, im Februar und März des Jahres 1829, Ihnen einen Brief meiner Frau abzugeben hatte, der mir als Einlage zugekommen war. Das Blatt war keines wichtigen Inhalts, und begleitete, soviel ich mich erinnere, eigentlich nur ein Gedicht von Robert. Da ich aber alles von der mir so theuren Hand Geschriebene sorgfältig einsammle und bewahre, so würde mir auch dieser damalige Brief von größtem Werthe sein. Haben Sie denselben noch, und können Sie denselben ohne zu große Bemühung hervorsuchen, so würden Sie mich sehr beglücken und verpflichten, wenn Sie mir ihn schicken wollten! Hierum wage ich Sie inständigst zu bitten, hoffend und vertrauend, dass Sie eine solche Bitte gern gewähren!
Mit ausgezeichnetster Hochachtung und ehrerbietigster Ergebenheit habe ich die Ehre zu verharren
Ew. Hochwohlgeboren
gehorsamster
Varnhagen von Ense.
Berlin, den 25. Januar
1838.
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