• Friedrich von Schlegel an August Wilhelm von Schlegel

  • Absendeort: Wiesbaden · Empfangsort: Heidelberg · Datum: [14. Juli 1818]
Editionsstatus: Einmal kollationierter Druckvolltext mit Registerauszeichnung
    Briefkopfdaten
  • Absender: Friedrich von Schlegel
  • Empfänger: August Wilhelm von Schlegel
  • Absendeort: Wiesbaden
  • Empfangsort: Heidelberg
  • Datum: [14. Juli 1818]
  • Anmerkung: Datum sowie Absendeort erschlossen.
    Druck
  • Bibliographische Angabe: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 29. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Vom Wiener Kongress zum Frankfurter Bundestag (10. September 1814 ‒ 31. Oktober 1818). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Jean-Jacques Anstett unter Mitarbeit von Ursula Behler. Paderborn 1980, S. 522.
  • Weitere Drucke: Friedrich Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm. Hg. v. Oskar Walzel. Berlin 1890, S. 599.
  • Incipit: „[1] Geliebter Bruder!
    Ich habe einige Versuchung gehabt, statt dieses Briefs selbst mit der Familie St. Aulaire zu Dir nach Heidelb.[erg] zu [...]“
    Handschrift
  • Datengeber: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-1a-34288
  • Signatur: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.24.d,Nr.217
  • Blatt-/Seitenzahl: 3S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 16 x 10,2 cm
    Sprache
  • Deutsch
[1] Geliebter Bruder!
Ich habe einige Versuchung gehabt, statt dieses Briefs selbst mit der Familie St. Aulaire zu Dir nach Heidelb.[erg] zu kommen. Indessen habe ich mich doch nachher anders besonnen; um zuvor Deine Antwort auf meinen letzten Brief abzuwarten, der Dir gesagt haben wird, wie dringend ich es wünsche, zu Dir nach Heid[elberg] zu kommen. Außerdem ist mir auch die Umgebung unsrer liebens[2]würdigen Freundin, nach der angekommenen Verstärkung aus Dänemark etwas störend und auf die Länge <unverdaulich>; und endlich fühle ich es leider nur allzu bestimmt, wie sehr recht der Arzt hat, darauf zu dringen, daß ich durchaus noch eine Anzahl Bäder in Wießbaden nehmen soll, und sehr unrecht daran gethan <habe>, sie so früh aufzuhören, und abzubrechen.
Den einliegenden <Brief> wirst Du da er durchaus keine öffentliche Depechen enthält, wohl Ge[3]legenheit finden, der Gräfin Victorine allein zu geben; doch bitte ich Dich auch hierin weiter nichts zu suchen und zu sehen, als daß ich den freundschaftlichsten Antheil an ihr nehme. Genug um zu wißen, wie unglücklich sie in ihrer Lage eigentlich ist. Es ist mir leid, daß ich August persönlich so wenig kenne; aber so ist nicht wahrscheinlich, daß er Vertrauen zu mir haben könnte.
Ich umarme Dich von ganzem Herzen.
Dein Friedrich
.
[4]
[1] Geliebter Bruder!
Ich habe einige Versuchung gehabt, statt dieses Briefs selbst mit der Familie St. Aulaire zu Dir nach Heidelb.[erg] zu kommen. Indessen habe ich mich doch nachher anders besonnen; um zuvor Deine Antwort auf meinen letzten Brief abzuwarten, der Dir gesagt haben wird, wie dringend ich es wünsche, zu Dir nach Heid[elberg] zu kommen. Außerdem ist mir auch die Umgebung unsrer liebens[2]würdigen Freundin, nach der angekommenen Verstärkung aus Dänemark etwas störend und auf die Länge <unverdaulich>; und endlich fühle ich es leider nur allzu bestimmt, wie sehr recht der Arzt hat, darauf zu dringen, daß ich durchaus noch eine Anzahl Bäder in Wießbaden nehmen soll, und sehr unrecht daran gethan <habe>, sie so früh aufzuhören, und abzubrechen.
Den einliegenden <Brief> wirst Du da er durchaus keine öffentliche Depechen enthält, wohl Ge[3]legenheit finden, der Gräfin Victorine allein zu geben; doch bitte ich Dich auch hierin weiter nichts zu suchen und zu sehen, als daß ich den freundschaftlichsten Antheil an ihr nehme. Genug um zu wißen, wie unglücklich sie in ihrer Lage eigentlich ist. Es ist mir leid, daß ich August persönlich so wenig kenne; aber so ist nicht wahrscheinlich, daß er Vertrauen zu mir haben könnte.
Ich umarme Dich von ganzem Herzen.
Dein Friedrich
.
[4]
×
×