• August Wilhelm von Schlegel to Georg Andreas Reimer

  • Place of Dispatch: Weimar · Place of Destination: Berlin · Date: 30.04.1804
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Georg Andreas Reimer
  • Place of Dispatch: Weimar
  • Place of Destination: Berlin
  • Date: 30.04.1804
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Freies Deutsches Hochstift, Frankfurt am Main
  • Classification Number: Hs-20137
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 8°
  • Incipit: „[1] Weimar [d.] 30 April
    1804
    Die Zeilen, die ich Ihnen noch in der Eile vor meiner plötzlichen Abreise von Berlin schrieb, [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
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[1] Weimar [d.] 30 April
1804
Die Zeilen, die ich Ihnen noch in der Eile vor meiner plötzlichen Abreise von Berlin schrieb, werden Sie erhalten und von meinen Freunden das Nähere darüber erfahren haben. Seit 8 Tagen bin ich hier, und werde morgen abreisen, in 14 Tagen ungefähr denke ich am Genfersee zu seyn. Von dort werde ich Ihnen baldigst wieder schreiben und Mspt schicken, Calderon ist das Hauptbuch, das ich mitgenommen, und ich werde dort in ländlicher Einsamkeit volle Muße zum Arbeiten finden. Indessen sende ich nicht eher, als bis der Überrest vom 3ten Bande ganz fertig ist. Den Sommer werde ich in der Schweiz zubringen, weiter ist noch nichts bestimmt.
Goetheʼn habe ich oft gesprochen, u Gelegenheit gewonnen ihn an Ihre Anträge zu erinnern, ohne daß ich ihn zu einer bestimmten Antwort hätte bringen können. Zu einer erneuerten Ausgabe seiner sämtlichen Werke scheint er noch gar keine Lust zu haben.
Durch die Besorgung eines Packets Bücher welches Sie von Mad. Bernhardi [2] werden erhalten haben, an meinen Bruder nach Cöln, mit einer Gelegenheit würden Sie mich sehr verpflichten. Ich werde mich, da ich eben an ihn schreibe hierauf beziehen. Seine Addresse ist Cologne, chez Mr Sulpicius Boisseré. Sie schreiben ihm auch wohl selbst.
Ich lege hier eine Liste von Deutschen Büchern bey, die Frau von Staël nach der Schweiz gesendet zu haben wünscht. Haben Sie die Güte sie in Leipzig einzukaufen, heften u in eine Kiste packen zu lassen. Sie werden am besten wissen, wie man sie auf eine nicht allzu langsame und auf der andern Seite nicht zu kostbare Weise befördern kann, vielleicht addressiren Sie sie zunächst nach Basel. Haben Sie dann die Güte den Betrag von allem in Rechnung zu stellen und mir zu schicken, so wird das Geld in Berlin ausgezahlt werden.
Ich wünschte auch zu wissen, wie ich in Ansehung meiner Bücherschuld bey Ihnen stehe.
Wenn Sie etwas von neuen Sachen für mich haben, zb. Genelliʼs Briefe, so geben Sie es gütigst an Schütze in Verwahrung
[3] Lassen Sie mich bald von sich hören, meine Addresse ist: au Chateau de Copet près de Genève. Leben Sie recht wohl und behalten Sie mich in gutem Andenken. Die nunmehr noch etwas verspätete Erscheinung des Spanischen Theaters werden Sie gewiß entschuldigen, da die Umstände dießmal gewiß mächtiger gewesen sind als mein guter Wille. Schreiben Sie mir Neuigkeiten von dem Erfolg der Messe.
Ihr
AWSchlegel
Mit der Besorgung der Bücher für Frau von Staël bitte ich Sie doch ja keine Zeit zu verlieren. Sie können denken, daß es auch mir sehr viel werth seyn wird, sie dort zu haben. Einige Wochen länger müssen sie freylich unterwegs seyn.
Fragen Sie doch Vieweg, ob die Auflage der Ehrenpforte noch nicht verkauft ist?
[4] [leer]
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[1] Weimar [d.] 30 April
1804
Die Zeilen, die ich Ihnen noch in der Eile vor meiner plötzlichen Abreise von Berlin schrieb, werden Sie erhalten und von meinen Freunden das Nähere darüber erfahren haben. Seit 8 Tagen bin ich hier, und werde morgen abreisen, in 14 Tagen ungefähr denke ich am Genfersee zu seyn. Von dort werde ich Ihnen baldigst wieder schreiben und Mspt schicken, Calderon ist das Hauptbuch, das ich mitgenommen, und ich werde dort in ländlicher Einsamkeit volle Muße zum Arbeiten finden. Indessen sende ich nicht eher, als bis der Überrest vom 3ten Bande ganz fertig ist. Den Sommer werde ich in der Schweiz zubringen, weiter ist noch nichts bestimmt.
Goetheʼn habe ich oft gesprochen, u Gelegenheit gewonnen ihn an Ihre Anträge zu erinnern, ohne daß ich ihn zu einer bestimmten Antwort hätte bringen können. Zu einer erneuerten Ausgabe seiner sämtlichen Werke scheint er noch gar keine Lust zu haben.
Durch die Besorgung eines Packets Bücher welches Sie von Mad. Bernhardi [2] werden erhalten haben, an meinen Bruder nach Cöln, mit einer Gelegenheit würden Sie mich sehr verpflichten. Ich werde mich, da ich eben an ihn schreibe hierauf beziehen. Seine Addresse ist Cologne, chez Mr Sulpicius Boisseré. Sie schreiben ihm auch wohl selbst.
Ich lege hier eine Liste von Deutschen Büchern bey, die Frau von Staël nach der Schweiz gesendet zu haben wünscht. Haben Sie die Güte sie in Leipzig einzukaufen, heften u in eine Kiste packen zu lassen. Sie werden am besten wissen, wie man sie auf eine nicht allzu langsame und auf der andern Seite nicht zu kostbare Weise befördern kann, vielleicht addressiren Sie sie zunächst nach Basel. Haben Sie dann die Güte den Betrag von allem in Rechnung zu stellen und mir zu schicken, so wird das Geld in Berlin ausgezahlt werden.
Ich wünschte auch zu wissen, wie ich in Ansehung meiner Bücherschuld bey Ihnen stehe.
Wenn Sie etwas von neuen Sachen für mich haben, zb. Genelliʼs Briefe, so geben Sie es gütigst an Schütze in Verwahrung
[3] Lassen Sie mich bald von sich hören, meine Addresse ist: au Chateau de Copet près de Genève. Leben Sie recht wohl und behalten Sie mich in gutem Andenken. Die nunmehr noch etwas verspätete Erscheinung des Spanischen Theaters werden Sie gewiß entschuldigen, da die Umstände dießmal gewiß mächtiger gewesen sind als mein guter Wille. Schreiben Sie mir Neuigkeiten von dem Erfolg der Messe.
Ihr
AWSchlegel
Mit der Besorgung der Bücher für Frau von Staël bitte ich Sie doch ja keine Zeit zu verlieren. Sie können denken, daß es auch mir sehr viel werth seyn wird, sie dort zu haben. Einige Wochen länger müssen sie freylich unterwegs seyn.
Fragen Sie doch Vieweg, ob die Auflage der Ehrenpforte noch nicht verkauft ist?
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