• August Wilhelm von Schlegel to Karl Vom Stein Zum Altenstein

  • Place of Dispatch: Heidelberg · Place of Destination: Berlin · Date: [12. Oktober 1818]
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Karl Vom Stein Zum Altenstein
  • Place of Dispatch: Heidelberg
  • Place of Destination: Berlin
  • Date: [12. Oktober 1818]
  • Typ: Konzept
  • Notations: Konzept. – Datum sowie Absende- und Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-38971
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.2(1),Nr.15
  • Number of Pages: 2 S., hs.
  • Format: 20,6 x 12,5 cm
  • Incipit: „[1] Ew. Exc. statte ich meinen ehrerbietigsten Dank ab, für die mir ertheilte Erlaubniß in diesem Winterhalben-Jahr nicht in Berlin [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
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[1] Ew. Exc. statte ich meinen ehrerbietigsten Dank ab, für die mir ertheilte Erlaubniß in diesem Winterhalben-Jahr nicht in Berlin sondern in Bonn Vorlesungen zu halten. Ich fühle es selbst wie unendlich viel ich dadurch verliere, daß ich nicht sogleich in die belebende Nähe Ew. Exc. versetzt werde, u unter Hochderselben unmittelbarer Leitung in Wirksamkeit trete. Daß ich auf solche Vortheile den mit vollkommner Anerkennung dennoch Verzicht leiste, kann Ew. Excellenz einen Maaßstab für die Stärke der aus persönlichen Verhältnissen entspringenden Beweggründe geben, die mich zu meinem unterthänigen Gesuch bewogen haben. Wiewohl meine Vorstellungen nicht das Glück gehabt, haben, eine beyfällige Überzeugung bey Ew. Exc. zu bewirken, so erkenne ich doch in jedem Ausdrucke Ihres verehrten Schreibens Hochderselben gnädige Gesinnungen für mich, u auf diese Gesinnungen baue ich die Hoffnung der ferneren Erfüllung meiner Wünsche.
Nach früher erhaltenen Nachrichten hatte ich gehofft um die Mitte des Septembers Ew. Exc. in Coblenz oder Bonn persönlich aufwarten zu können. Von Sr Durchlaucht dem Herrn Staatskanzler erfuhr ich, daß Dero Ankunft in den Rheinischen Gegenden erst später erwartet werde.
[2] Ich halte mich bereit, auf den ersten Ruf nach Bonn abzugehen, sobald die auch nur theilweise angekündigte Eröffnung der Universität und die Anwesenheit einiger Schüler es möglich machen wird, dort Vorlesungen öffentliche Vorträge zu halten. Die Zeit welche bis dahin verfließen dürfte, werde ich in Heidelberg, wohin schon zu Anfange dieses Monats zurückzukehren nur eine unangenehme Zufälligkeit mich verhindert hat, unausgesetzt zur Vorbereitung auf künftige Vorlesungen verwenden, indem ich von dem Zeitpunkte meiner Ernennung an meine ganze Thätigkeit u jede Anstren dem Staate, in dessen Dienste ich berufen zu seyn die Ehre habe, für verpflichtet achte. Sollte die Universität Bonn das Glück haben, unter dem Vorsitz Ew. Exc. inaugurirt zu werden, so würde vielleicht die Erwägung der örtlichen Verhältnisse bey Hochdemselben die Überzeugung bewirken, daß meine Bemühungen für die Pflege Deutscher Geistesbildung dort von einigem Nutzen seyn dürften möchten.
Ich verharre in tiefster Ehrerbietung
Ew. Exc.
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[1] Ew. Exc. statte ich meinen ehrerbietigsten Dank ab, für die mir ertheilte Erlaubniß in diesem Winterhalben-Jahr nicht in Berlin sondern in Bonn Vorlesungen zu halten. Ich fühle es selbst wie unendlich viel ich dadurch verliere, daß ich nicht sogleich in die belebende Nähe Ew. Exc. versetzt werde, u unter Hochderselben unmittelbarer Leitung in Wirksamkeit trete. Daß ich auf solche Vortheile den mit vollkommner Anerkennung dennoch Verzicht leiste, kann Ew. Excellenz einen Maaßstab für die Stärke der aus persönlichen Verhältnissen entspringenden Beweggründe geben, die mich zu meinem unterthänigen Gesuch bewogen haben. Wiewohl meine Vorstellungen nicht das Glück gehabt, haben, eine beyfällige Überzeugung bey Ew. Exc. zu bewirken, so erkenne ich doch in jedem Ausdrucke Ihres verehrten Schreibens Hochderselben gnädige Gesinnungen für mich, u auf diese Gesinnungen baue ich die Hoffnung der ferneren Erfüllung meiner Wünsche.
Nach früher erhaltenen Nachrichten hatte ich gehofft um die Mitte des Septembers Ew. Exc. in Coblenz oder Bonn persönlich aufwarten zu können. Von Sr Durchlaucht dem Herrn Staatskanzler erfuhr ich, daß Dero Ankunft in den Rheinischen Gegenden erst später erwartet werde.
[2] Ich halte mich bereit, auf den ersten Ruf nach Bonn abzugehen, sobald die auch nur theilweise angekündigte Eröffnung der Universität und die Anwesenheit einiger Schüler es möglich machen wird, dort Vorlesungen öffentliche Vorträge zu halten. Die Zeit welche bis dahin verfließen dürfte, werde ich in Heidelberg, wohin schon zu Anfange dieses Monats zurückzukehren nur eine unangenehme Zufälligkeit mich verhindert hat, unausgesetzt zur Vorbereitung auf künftige Vorlesungen verwenden, indem ich von dem Zeitpunkte meiner Ernennung an meine ganze Thätigkeit u jede Anstren dem Staate, in dessen Dienste ich berufen zu seyn die Ehre habe, für verpflichtet achte. Sollte die Universität Bonn das Glück haben, unter dem Vorsitz Ew. Exc. inaugurirt zu werden, so würde vielleicht die Erwägung der örtlichen Verhältnisse bey Hochdemselben die Überzeugung bewirken, daß meine Bemühungen für die Pflege Deutscher Geistesbildung dort von einigem Nutzen seyn dürften möchten.
Ich verharre in tiefster Ehrerbietung
Ew. Exc.
· Original , 12.10.1818
· Staatsbibliothek zu Berlin
· Slg. Darmst. 2b 1797 Bl. 1-13
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