• Friedrich de La Motte-Fouqué to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Nennhausen · Place of Destination: Berlin · Date: 08.12.1802
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich de La Motte-Fouqué
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Nennhausen
  • Place of Destination: Berlin
  • Date: 08.12.1802
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Biblioteka Jagiellońska, Krakau
  • Incipit: „[1] Nennhausen am 8t Dec: 1802
    Herr v. Briest ist endlich so glücklich gewesen ein Jagdbuch ausfindig zu machen, welches hoffentlich [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
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[1] Nennhausen am 8t Dec: 1802
Herr v. Briest ist endlich so glücklich gewesen ein Jagdbuch ausfindig zu machen, welches hoffentlich Ihren Wünschen entsprechen wird. Er eilt daher es Ihnen, mein theurer Freund, nebst vielen freundlichen Grüßen zu übersenden. Jedoch will sich der Besitzer des Werks nicht auf sehr lange Zeit davon trennen; es ergehet daher die Bitte an Sie, es in ungefähr 3 bis 4 Wochen wieder zurück zu schicken.
Wir leben hier noch immer der günstigen Hoffnung, Sie, wo möglich zu Weihnachten mit Bernhardi und Tieck hier zu sehen. Sie wißen, was mir vielleicht der heilige Christ an dem feierlichsten Abende des Jahres Schönes und Gutes bescheeren will, und trauen es mir wohl zu, daß die Gegenwart so edler Freunde mein Glück außerordentlich vermehren würde. Kommen Sie immer, und freuen Sie sich mit dem entzückten Kinde, welches solange in der ängstlichen Dunkelheit gewartet hat, bis der verkündigende Glanz des herrlichen Geschenkes durch die Schatten brach. Aber es sind nun auch paradiesische Tage aufgegangen. In meiner lieblichen Muße studire ich mit Eifer die alten Gedichte, deren Mittheilung ich Ihrer Güte verdanke. Haben Sie nicht vielleicht Nachrichten vom Heldenbuch?
Bernhardi wollte die Gefälligkeit für mich haben, mir einen verständigen Buchhändler in Berlin, so gut es nur immer geht, auszusuchen. Darf ich Sie bitten, ihn an sein Versprechen zu erinnern? Hätte er schon gefunden was er sucht, so würde ich ihn bitten, zugleich die Wunderbilder und Mährchen von Mad. Bernhardi für mich zu bestellen. Nächstens schreibe ich ihm selbst und danke ihm für die freundliche Mittheilung des Kynosarges.
Sie erhalten hierbei ein Gedicht xxxxxx von mir, über welches ich Ihnen schon in Berlin Etwas sagte, und zugleich ein andres Neueres; ich würde es mit herzlichem Dank aufnehmen, [2] wenn Sie mir in einer müßigen Stunde Ihr Urtheil darüber sagen wollten.
Leben Sie wohl, mein theurer Freund, und erhalten Sie uns allen ein freundliches Andenken. Vorzüglich aber bitte ich für mich und meine Braut. Wir thun Gelübde für die baldige Vollendung des Tristan, und wollen dem alten Döbel und seiner Jäger-Practica ein ehrenvolles Denkmal errichten, wenn er unsern sehnlichen Wunsch befördern hilft.
Empfehlen Sie uns Bernhardi und sein[er] Frau. Wir hoffen mit froher Sicherheit, daß Wilhelms Beßerung den angefangnen, gl[ück]lichen Weg fortgeht. Was macht der kleine Neugeborne, bei welchem wir das heilige We[rk] verrichten halfen? Antworten Sie bald durch einige Worte auf diese Fragen, die uns so sehr am Herzen liegen. Ich bin ewig
der Ihrige
Fouqué
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[1] Nennhausen am 8t Dec: 1802
Herr v. Briest ist endlich so glücklich gewesen ein Jagdbuch ausfindig zu machen, welches hoffentlich Ihren Wünschen entsprechen wird. Er eilt daher es Ihnen, mein theurer Freund, nebst vielen freundlichen Grüßen zu übersenden. Jedoch will sich der Besitzer des Werks nicht auf sehr lange Zeit davon trennen; es ergehet daher die Bitte an Sie, es in ungefähr 3 bis 4 Wochen wieder zurück zu schicken.
Wir leben hier noch immer der günstigen Hoffnung, Sie, wo möglich zu Weihnachten mit Bernhardi und Tieck hier zu sehen. Sie wißen, was mir vielleicht der heilige Christ an dem feierlichsten Abende des Jahres Schönes und Gutes bescheeren will, und trauen es mir wohl zu, daß die Gegenwart so edler Freunde mein Glück außerordentlich vermehren würde. Kommen Sie immer, und freuen Sie sich mit dem entzückten Kinde, welches solange in der ängstlichen Dunkelheit gewartet hat, bis der verkündigende Glanz des herrlichen Geschenkes durch die Schatten brach. Aber es sind nun auch paradiesische Tage aufgegangen. In meiner lieblichen Muße studire ich mit Eifer die alten Gedichte, deren Mittheilung ich Ihrer Güte verdanke. Haben Sie nicht vielleicht Nachrichten vom Heldenbuch?
Bernhardi wollte die Gefälligkeit für mich haben, mir einen verständigen Buchhändler in Berlin, so gut es nur immer geht, auszusuchen. Darf ich Sie bitten, ihn an sein Versprechen zu erinnern? Hätte er schon gefunden was er sucht, so würde ich ihn bitten, zugleich die Wunderbilder und Mährchen von Mad. Bernhardi für mich zu bestellen. Nächstens schreibe ich ihm selbst und danke ihm für die freundliche Mittheilung des Kynosarges.
Sie erhalten hierbei ein Gedicht xxxxxx von mir, über welches ich Ihnen schon in Berlin Etwas sagte, und zugleich ein andres Neueres; ich würde es mit herzlichem Dank aufnehmen, [2] wenn Sie mir in einer müßigen Stunde Ihr Urtheil darüber sagen wollten.
Leben Sie wohl, mein theurer Freund, und erhalten Sie uns allen ein freundliches Andenken. Vorzüglich aber bitte ich für mich und meine Braut. Wir thun Gelübde für die baldige Vollendung des Tristan, und wollen dem alten Döbel und seiner Jäger-Practica ein ehrenvolles Denkmal errichten, wenn er unsern sehnlichen Wunsch befördern hilft.
Empfehlen Sie uns Bernhardi und sein[er] Frau. Wir hoffen mit froher Sicherheit, daß Wilhelms Beßerung den angefangnen, gl[ück]lichen Weg fortgeht. Was macht der kleine Neugeborne, bei welchem wir das heilige We[rk] verrichten halfen? Antworten Sie bald durch einige Worte auf diese Fragen, die uns so sehr am Herzen liegen. Ich bin ewig
der Ihrige
Fouqué
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