• Georg Andreas Reimer to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Bonn · Date: 17.12.1838
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Georg Andreas Reimer
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 17.12.1838
  • Notations: Da der Brief im Druck nur teilweise wiedergegeben ist, wurde er neu transkribiert.
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • Bibliography: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 2. Zürich u.a. 1930, S. 245, Kommentar zu Brief 370.
  • Incipit: „[1] Berlin 17/XII 38
    Sicherlich wird es Sie, verehrtester Herr und Freund, in Verwunderung setzen, daß ich Ihnen, unerachtet Ihrer bestimmt erhaltenen [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-35028
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.18,Nr.68
  • Number of Pages: 1 S., hs. m. U. u. Adresse
  • Format: 21,3 x 17,9 cm
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
[1] Berlin 17/XII 38
Sicherlich wird es Sie, verehrtester Herr und Freund, in Verwunderung setzen, daß ich Ihnen, unerachtet Ihrer bestimmt erhaltenen Aufforderung nicht sogleich die Nachricht von dem Eingang des K. Johann gegeben habe. Allein eines Theils lag, aus Mißverständniß, die Sendung einige Tage unabgeliefert auf der Post, und ich empfing sie um so viel später; andern Theils bin ich von Geschäften fast überwältigt. Endlich aber habe ich mir auch eine Freiheit genommen, wozu ich mir eigentlich Ihre Erlaubniß erst hätte erbitten sollen, wovon Sie aber wenigstens meine lebhafte Theilnahme an der Sache selbst nicht verkennen werden. Ich habe mir nemlich gestattet in der Beilage einige Veränderungen in den Lesarten aufzuschreiben, und ich bitte Sie diese freundschaftlichst so aufzunehmen daß deshalb keine Anmaaßung auf mich lastet, als wollte ich den anerkannten Meister meistern. Es kann sich ja wol einmal fügen, daß ein ungewandter vielleicht hie und da doch etwas unbefangner ansieht als der welcher sich fortwährend *damit beschäftigt, und daß ein vielleicht nicht stets in gleicher Stimmung arbeitender Künstler etwas übersieht. Lachen Sie daher über mich und legen dann das Ganze unbenutzt überseit. Sollten Sie aber, wenn auch nur einen oder etliche meiner Vorschlage nicht ganz der Beachtung unwerth finden, so werde ich dadurch meine geringe Mühe hieran ehrend belohnt finden. Meinen allerverbindlichsten Dank sage ich Ihnen aber für die große Sorgfalt, welche Sie der neuen Ueberarbeitung zugewandt haben, und welche dem ganzen Unternehmen neuen Glanz und Vollendung geben wird. Hatte ich gewußt, daß so wesentliche Veränderungen eintreten würden, so hatte ich solches gleich bei der ersten Ankündigung erwahnt; ich werde es nun bei den Probeblattern nachholen Entziehen Sie mir, einem vieljahrigen Bekannten wegen der genommenen Freiheit Ihre ehrenvolle Gunst nicht, und bleiben Sie meiner steten Verehrung und Ergebenheit versichert
G. Reimer
Die Rüben gingen am 6ten d. mit Eilfuhr durch Fuhrmann Michel ab, und werden bei so günstiger Witterug wol zum Fest eintreffen. Sie waren begleitet von 6 Gänsebrüsten
Verzeihen Sie das ungebührlich kleine Briefblatt.
[2] Herrn Professor A. W. v. Schlegel
Hochwohlgebohren
Bonn
Einlage
[1] beantw. d. 16ten Jan.
durch zwei Briefe
[1] Berlin 17/XII 38
Sicherlich wird es Sie, verehrtester Herr und Freund, in Verwunderung setzen, daß ich Ihnen, unerachtet Ihrer bestimmt erhaltenen Aufforderung nicht sogleich die Nachricht von dem Eingang des K. Johann gegeben habe. Allein eines Theils lag, aus Mißverständniß, die Sendung einige Tage unabgeliefert auf der Post, und ich empfing sie um so viel später; andern Theils bin ich von Geschäften fast überwältigt. Endlich aber habe ich mir auch eine Freiheit genommen, wozu ich mir eigentlich Ihre Erlaubniß erst hätte erbitten sollen, wovon Sie aber wenigstens meine lebhafte Theilnahme an der Sache selbst nicht verkennen werden. Ich habe mir nemlich gestattet in der Beilage einige Veränderungen in den Lesarten aufzuschreiben, und ich bitte Sie diese freundschaftlichst so aufzunehmen daß deshalb keine Anmaaßung auf mich lastet, als wollte ich den anerkannten Meister meistern. Es kann sich ja wol einmal fügen, daß ein ungewandter vielleicht hie und da doch etwas unbefangner ansieht als der welcher sich fortwährend *damit beschäftigt, und daß ein vielleicht nicht stets in gleicher Stimmung arbeitender Künstler etwas übersieht. Lachen Sie daher über mich und legen dann das Ganze unbenutzt überseit. Sollten Sie aber, wenn auch nur einen oder etliche meiner Vorschlage nicht ganz der Beachtung unwerth finden, so werde ich dadurch meine geringe Mühe hieran ehrend belohnt finden. Meinen allerverbindlichsten Dank sage ich Ihnen aber für die große Sorgfalt, welche Sie der neuen Ueberarbeitung zugewandt haben, und welche dem ganzen Unternehmen neuen Glanz und Vollendung geben wird. Hatte ich gewußt, daß so wesentliche Veränderungen eintreten würden, so hatte ich solches gleich bei der ersten Ankündigung erwahnt; ich werde es nun bei den Probeblattern nachholen Entziehen Sie mir, einem vieljahrigen Bekannten wegen der genommenen Freiheit Ihre ehrenvolle Gunst nicht, und bleiben Sie meiner steten Verehrung und Ergebenheit versichert
G. Reimer
Die Rüben gingen am 6ten d. mit Eilfuhr durch Fuhrmann Michel ab, und werden bei so günstiger Witterug wol zum Fest eintreffen. Sie waren begleitet von 6 Gänsebrüsten
Verzeihen Sie das ungebührlich kleine Briefblatt.
[2] Herrn Professor A. W. v. Schlegel
Hochwohlgebohren
Bonn
Einlage
[1] beantw. d. 16ten Jan.
durch zwei Briefe
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