• August Wilhelm von Schlegel to Gottlieb Hufeland

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Jena · Date: 16.06.1798
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Gottlieb Hufeland
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Jena
  • Date: 16.06.1798
  • Notations: Empfänger und Empfangsgort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Klassik Stiftung Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv
  • Classification Number: GSA 96/5292 (bzw. NZ 8/13,14)
  • Incipit: „[1] Berlin d. 16 Jun 1798
    Ich lebe hier in einem solchen Wirbel angenehmer Zerstreuungen, daß ich mein Versprechen, Ihnen fleißig [...]“
  • Editors: Bamberg, Claudia · Varwig, Olivia
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[1] Berlin d. 16 Jun 1798
Ich lebe hier in einem solchen Wirbel angenehmer Zerstreuungen, daß ich mein Versprechen, Ihnen fleißig Nachricht von mir zu geben, noch nicht recht in Ausführung bringen kann. Sie können sich indessen darauf verlassen, daß ich in den ersten ruhigen Tagen in Dresden, wohin ich spätstens in acht Tagen abreise, das Versäumte nachhohlen werde. Diese Zeilen sollen gar nicht für einen Brief gelten.
Die gestern empfangene Antikritik erfolgt hiebey mit einer kurzen Antwort wieder zurück. Der arme Mensch giebt sich viel Mühe um einer großen Kleinigkeit willen.
Sie werden einen Brief von mir aus Leipzig empfangen haben, worin ich [2] mich zu der Beurtheilung von Vossens Ovid erbot. Jetzt sind mir noch zwey Erscheinungen der letzten Messe vorgekommen zu denen ich wohl Lust hätte: Butlers Hudibras frey übersetzt von Soltau, und Franz Sternbalds Wanderungen von Tieck. Das letzte wird vermuthlich gar nicht im Meßkatalog gestanden haben. Schreiben Sie mir doch, ob ich eine Anzeige von beyden machen soll, oder ob sie schon vertheilt, und zwar so vertheilt sind, daß es nicht zurückgenommen werden könnte. Die Bücher brauchen Sie mir nicht zu schicken, ich habe sie beyde selbst wie auch Vossens Ovid.
Der 3te Band des Shaks. wird nun wohl nicht vor der Michaelismesse erscheinen, ob er gleich beynah fertig gedruckt ist. Ich bringe jedoch in Erinnerung, [3] was ich wegen der Beurtheilung desselben durch Tieck neulich geschrieben. Ich wünschte, daß die Rec. gleich nach Michaelis erscheinen könnte; es wäre mir daher lieb, wenn Tieck sobald als möglich Bescheid darüber erhielte.
Das 2te St. des Athenäums sollen Sie wie ich hoffe ganz in kurzem empfangen. Schütz sprach beym Abschiede davon, bald eine Anzeige zu besorgen: wir müssen wünschen, daß sie bis zur Erscheinung des zweyten Stückes aufgeschoben bleibe. Vielleicht schicke ich noch heute die Buchhändler-Anzeige von der Existenz des Athenäums mit, wenn ich sie von Vieweg bekomme.
Empfehlen Sie mich dem Hofr. Schütz bestens, u sagen Sie ihm, daß Gedike sich sehr angelegentlich erkundigt hat, [4] ob er noch diesen Sommer nach Berlin kommen würde, und ihn auf den Fall einladet, bey ihm zu wohnen.
Von Mlle. Meyer habe ich die Erwiederung Ihrer Empfehlungen an sie zu bestellen. Ich habe sie oft gesehen und eine sehr anziehende Bekanntschaft an ihr gemacht. Sie erinnert sich mit großer Wärme der Ihrigen. Am 20 May wird sie von hier abreisen um nach Pyrmont zu gehen, und auf ihrem Wege durch Weimar kommen.
Machen Sie meine herzlichsten Grüße an Ihre liebe Gattin und Mlle Wiedemann. Ich hoffe nächstens angenehme Nachrichten aus Ihrem Hause zu hören. Empfehlen Sie mich auch den sonstigen Bekannten, die sich meiner erinnern, besonders Loders. Ganz der Ihrige
AWSchlegel

Wenn Sie mir Antworten, so haben Sie die Güte nach Dresden, beym Hofsekretär Ernst zu addressiren.
Mein Bruder läßt sich bestens empfehlen. Ich wünschte wohl mein Ex. der ALZ in Dresden zu bekommen. Am 15 May bin ich von Jena abgereiset. Die Stücke, die am 16ten May ausgegeben sind, u die nachfolgenden habe ich also nicht bekommen.
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[1] Berlin d. 16 Jun 1798
Ich lebe hier in einem solchen Wirbel angenehmer Zerstreuungen, daß ich mein Versprechen, Ihnen fleißig Nachricht von mir zu geben, noch nicht recht in Ausführung bringen kann. Sie können sich indessen darauf verlassen, daß ich in den ersten ruhigen Tagen in Dresden, wohin ich spätstens in acht Tagen abreise, das Versäumte nachhohlen werde. Diese Zeilen sollen gar nicht für einen Brief gelten.
Die gestern empfangene Antikritik erfolgt hiebey mit einer kurzen Antwort wieder zurück. Der arme Mensch giebt sich viel Mühe um einer großen Kleinigkeit willen.
Sie werden einen Brief von mir aus Leipzig empfangen haben, worin ich [2] mich zu der Beurtheilung von Vossens Ovid erbot. Jetzt sind mir noch zwey Erscheinungen der letzten Messe vorgekommen zu denen ich wohl Lust hätte: Butlers Hudibras frey übersetzt von Soltau, und Franz Sternbalds Wanderungen von Tieck. Das letzte wird vermuthlich gar nicht im Meßkatalog gestanden haben. Schreiben Sie mir doch, ob ich eine Anzeige von beyden machen soll, oder ob sie schon vertheilt, und zwar so vertheilt sind, daß es nicht zurückgenommen werden könnte. Die Bücher brauchen Sie mir nicht zu schicken, ich habe sie beyde selbst wie auch Vossens Ovid.
Der 3te Band des Shaks. wird nun wohl nicht vor der Michaelismesse erscheinen, ob er gleich beynah fertig gedruckt ist. Ich bringe jedoch in Erinnerung, [3] was ich wegen der Beurtheilung desselben durch Tieck neulich geschrieben. Ich wünschte, daß die Rec. gleich nach Michaelis erscheinen könnte; es wäre mir daher lieb, wenn Tieck sobald als möglich Bescheid darüber erhielte.
Das 2te St. des Athenäums sollen Sie wie ich hoffe ganz in kurzem empfangen. Schütz sprach beym Abschiede davon, bald eine Anzeige zu besorgen: wir müssen wünschen, daß sie bis zur Erscheinung des zweyten Stückes aufgeschoben bleibe. Vielleicht schicke ich noch heute die Buchhändler-Anzeige von der Existenz des Athenäums mit, wenn ich sie von Vieweg bekomme.
Empfehlen Sie mich dem Hofr. Schütz bestens, u sagen Sie ihm, daß Gedike sich sehr angelegentlich erkundigt hat, [4] ob er noch diesen Sommer nach Berlin kommen würde, und ihn auf den Fall einladet, bey ihm zu wohnen.
Von Mlle. Meyer habe ich die Erwiederung Ihrer Empfehlungen an sie zu bestellen. Ich habe sie oft gesehen und eine sehr anziehende Bekanntschaft an ihr gemacht. Sie erinnert sich mit großer Wärme der Ihrigen. Am 20 May wird sie von hier abreisen um nach Pyrmont zu gehen, und auf ihrem Wege durch Weimar kommen.
Machen Sie meine herzlichsten Grüße an Ihre liebe Gattin und Mlle Wiedemann. Ich hoffe nächstens angenehme Nachrichten aus Ihrem Hause zu hören. Empfehlen Sie mich auch den sonstigen Bekannten, die sich meiner erinnern, besonders Loders. Ganz der Ihrige
AWSchlegel

Wenn Sie mir Antworten, so haben Sie die Güte nach Dresden, beym Hofsekretär Ernst zu addressiren.
Mein Bruder läßt sich bestens empfehlen. Ich wünschte wohl mein Ex. der ALZ in Dresden zu bekommen. Am 15 May bin ich von Jena abgereiset. Die Stücke, die am 16ten May ausgegeben sind, u die nachfolgenden habe ich also nicht bekommen.
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