Schelling hatte mich bereits vom Abtritt und von Fichteʼs verweigertem Beitritt zu den Jahrbüchern benachrichtigt allein das nähere Detail verdanke ich erst Ihrem Geehrten. Auf jenes Schreiben von Schelling habe ich sogleich an F[ichte] geschrieben und auch Schelling wird dieß gethan haben; ich hoffe daher immer noch diese beiden Männer sollen unserm Institut nicht entgehen. Denn wenn Sie gleich auf eine sehr kluge Weise supplirt haben so wäre der Mangel an diesen beiden Mitarbeitern doch eine gefährliche Sache, besonders da Woltmann kein geringzuschäzender Rivale ist. Denn seine Kenntnisse und Talente mögen seyn welche sie wollen so ist er gegenwärtig doch in einem großen Credit beim Publikum und Sie wissen daß dieß ein unmündiges Kind ist – mit dem wir aber leider in unsern Speculationen zu thun haben. Wir müssen also der Nichterscheinung seiner Jahrbücher gewiß seyn; hiezu wird F[ichtes] und S.[chellings] Beitritt zu unserm Institut mehr beitragen als deren Nicht beitritt zu jenem.
Frommann ist zum Druken der Jahrbücher bestimmt. Das Honorar zahle ich gern nach Vollendung jeden Theils.
Die 60 L[ouis]dor Grundhonorar beim Taschenbuch sind mir vollkommen anständig und nach Absaz von 1000 könnte sodann das Übrige nachbezalt werden.
Götheʼs Porträt wird dieses Taschenbuch sehr wohl zieren; sorgen Sie nur daß ich es bald einem geschickten Künstler zum Stechen abgeben kann. Die Wahl des Druks des T[aschenbuchs] stelle ich ganz in Ihren Geschmack.
Schillern und Göthen würde ich gern bei Arbeiten für das Taschenbuch ihre eignen Bedingungen zugestehen.
In Hinsicht auf die A.[llgemeine] Z.[eitung] bin ich ganz unparteiisch, auch erlauben mir meine vielen Geschäfte nicht mit der Redaction mich näher zu befassen: ich könnte hier also nicht wohl etwas ändern, aber wie wäre es, wenn Sie als Gegenstück zur Anzeige des Meß Catalogs eine Anzeige des nur wirklich Erschienenen lieferten. Jene enthält das Urtheil a priori aus den Titeln, die Ihrige das a posteriori aus der Sache selbst.
Entschuldigung der Eile
J. G. Cotta