• Friedrich von Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Dresden · Place of Destination: Unknown · Date: [10. Juni 1808]
Edition Status: Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich von Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Dresden
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: [10. Juni 1808]
  • Notations: Absendeort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 26. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Pariser und Kölner Lebensjahre (1802‒1808). Zweiter Teil (Januar 1806 ‒ Juni 1808). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Hans Dierkes. Paderborn 2018, S. 378‒379.
  • Incipit: „Geliebter Freund,
    Ich habe in den letztem Zettel an Dich noch etwas vergessen, was ich nun in der Eil des Einpackens noch [...]“
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Geliebter Freund,
Ich habe in den letztem Zettel an Dich noch etwas vergessen, was ich nun in der Eil des Einpackens noch mit wenigen Worten nachhohlen will. Schreibe doch ja gleich von Frankfurt aus an Charlotte wegen der nochmaligen Versicherung der Bürgschaft, damit sie das Geld dann gleich nach Kölln schicken und alles um so schneller in Ordnung kommen kann. Theils wünsche ich es sehr, daß meine Frau sobald als möglich aus ihrer einsamen Gefangenschaft befreit werde, theils ist es auch in ökonomischer Hinsicht viel besser und vortheilhafter. – Schreibst Du an | Charlotte erst von Coppet aus, so wird sie diesen Brief vor dem 15ten Julius schwerlich erhalten, das Geld wird also dann erst am 1ten August in Kölln sein, und meine Frau erst in der Mitte August hier eintreffen, was viel später ist als Charlotte es wünscht.
Unsre Angelegenheiten in Kölln habe ich schon in der größten Ordnung hinterlassen, meine Frau hat bis zur Mitte Julius, oder allenfalls bis Ende Jul. noch Geld genug. Die Summe die zu dem noch übrigen was nothwendig bezahlt werden muß, u zur Reise erfodert wird, bleibt also unverändert dieselbe. 200 Thaler | Sächsisch sind reichlich genug. Schon mit 25 Karolinen würde es möglich sein, da einiges allenfalls unbezahlt bleiben kann.
Verzeih es mir, daß ich Dir von so trocknen Geldverhältnissen so viel noch vorspreche. Aber es hängt daran, was mir erst die rechte Seelenruhe geben wird; nemlich meine Frau hier zu wissen. – Dieß ist nur ein Zettel, in Coppet findest Du einen langen Brief. – Müller u Buol begleiten mich bis Töpl. – Ich laß Hormayrʼs Karl V; einige Seiten desselben hat er glaube ich herrlich gefaßt, manches in dem Factischen war mir neu und sehr wichtig. –
Wir wollen nun | auch Karls Wahlspruch getreu bleiben; Plus ultra!
Ich umarme Dich von Herzensgrunde
Dein treuer Bruder
Friedrich

Kaufe Dir wo möglich auf der Reise, die Würzburger Handausgabe der Werke des heil. Cyprian. Es wird Dich nicht gereuen, ihn kennen zu lernen.
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Geliebter Freund,
Ich habe in den letztem Zettel an Dich noch etwas vergessen, was ich nun in der Eil des Einpackens noch mit wenigen Worten nachhohlen will. Schreibe doch ja gleich von Frankfurt aus an Charlotte wegen der nochmaligen Versicherung der Bürgschaft, damit sie das Geld dann gleich nach Kölln schicken und alles um so schneller in Ordnung kommen kann. Theils wünsche ich es sehr, daß meine Frau sobald als möglich aus ihrer einsamen Gefangenschaft befreit werde, theils ist es auch in ökonomischer Hinsicht viel besser und vortheilhafter. – Schreibst Du an | Charlotte erst von Coppet aus, so wird sie diesen Brief vor dem 15ten Julius schwerlich erhalten, das Geld wird also dann erst am 1ten August in Kölln sein, und meine Frau erst in der Mitte August hier eintreffen, was viel später ist als Charlotte es wünscht.
Unsre Angelegenheiten in Kölln habe ich schon in der größten Ordnung hinterlassen, meine Frau hat bis zur Mitte Julius, oder allenfalls bis Ende Jul. noch Geld genug. Die Summe die zu dem noch übrigen was nothwendig bezahlt werden muß, u zur Reise erfodert wird, bleibt also unverändert dieselbe. 200 Thaler | Sächsisch sind reichlich genug. Schon mit 25 Karolinen würde es möglich sein, da einiges allenfalls unbezahlt bleiben kann.
Verzeih es mir, daß ich Dir von so trocknen Geldverhältnissen so viel noch vorspreche. Aber es hängt daran, was mir erst die rechte Seelenruhe geben wird; nemlich meine Frau hier zu wissen. – Dieß ist nur ein Zettel, in Coppet findest Du einen langen Brief. – Müller u Buol begleiten mich bis Töpl. – Ich laß Hormayrʼs Karl V; einige Seiten desselben hat er glaube ich herrlich gefaßt, manches in dem Factischen war mir neu und sehr wichtig. –
Wir wollen nun | auch Karls Wahlspruch getreu bleiben; Plus ultra!
Ich umarme Dich von Herzensgrunde
Dein treuer Bruder
Friedrich

Kaufe Dir wo möglich auf der Reise, die Würzburger Handausgabe der Werke des heil. Cyprian. Es wird Dich nicht gereuen, ihn kennen zu lernen.
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