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In Bückeburg bestand er das theologische Examen, 1829 folgte eine Anstellung in Bremen. Schütz lehrte ab 1834 am Bielefelder Gymnasium. Neben kleineren Rezensionen über indologische Schriften war Schütz für seine Übersetzungen von Klassikern der Sanskrit-Dichtung bekannt: „Fünf Gesänge des Bhatti-Kâvya“ (1837), „Magha’s Tod des Çiçupala“ (1843), „Der Kampf Arjunas mit dem Kiraten“ (1845) und „Kalidasa’s Wolkenbote“ (1859). Schütz hatte lediglich ein einziges Treffen mit Bopp, war sonst nur brieflich mit den ihm bekannten Indologen in Kontakt und im Sanskrit de facto Autodidakt. Dennoch erreichte er im poetischen Sanskrit einen Kenntnisstand, der es ihm ermöglichte, auf mehrere editorische Fehler in den Sanskritausgaben hauptamtlicher Indologen hinweisen zu können, etwa in „Kritische und erklärende Anmerkungen zu der von Herrn Professor von Bohlen besorgten Ausgabe des Chaurapañcāśikā und Bhartṛharis“ (1835), aber auch brieflich an AWS.', '39_pdb' => 'GND', '39_quellen' => 'extern@Ernst Windisch: Geschichte der Sanskrit-Philologie und Indischen Altertumskunde. Bd. 1. Straßburg 1917, S. 95.@ extern@Franz Kössler: Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts- Berufsbiographien aus Schul-Jahresberichten und Schulprogrammen 1825 - 1918. 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Hochwohlgeboren jeden jüngren Sanskritisten mit der freundlichsten Theilnahme empfangen – so darf ich denn auch wohl hoffen, daß Sie mir Ihre Ermunterung nicht versagen werden, wie Sie mich ja schon bisher durch Ihre trefflichen Schriften so außerordentlich gefördert haben. – Ich kann nicht aussprechen, <hi rend="underline:1">wie</hi> sehr ich mich nach Mittheilung über meine Lieblingsthemen sehne, um so mehr, da ich bisher [nur] aus Büchern mein Wissen schöpfte, indem zu der Zeit, als ich in <anchor type="b" n="229" ana="10" xml:id="NidB40906"/>Halle<anchor type="e" n="229" ana="10" xml:id="NidE40906"/> studirt, dort noch kein Lehrstuhl des Sanskrit errichtet war, u. mir meine Verhältni[sse] nicht erlaubten, noch eine andre Universität zu besuchen, oder gar Reisen nach <anchor type="b" n="292" ana="10" xml:id="NidB40907"/>London<anchor type="e" n="292" ana="10" xml:id="NidE40907"/> und <anchor type="b" n="171" ana="10" xml:id="NidB40908"/>Paris<anchor type="e" n="171" ana="10" xml:id="NidE40908"/> zu unternehmen. Dagegen habe ich alles Mögliche gethan, und mir nicht nur sämtliche Europäische Ausgaben von Sanskritwerken, sondern auch die wichtigsten in <anchor type="b" n="2552" ana="10" xml:id="NidB40909"/>Calcutta<anchor type="e" n="2552" ana="10" xml:id="NidE40909"/> erschienenen zu verschaffen. Mein Durst nach indischer Poesie ist indessen bei weitem noch nicht geschöpft; namentlich habe ich das größte Verlangen nach der Fortsetzung <anchor type="b" n="3516" ana="12" xml:id="NidB40910"/>Ihres <hi rend="family:Courier">Rámáyana</hi><anchor type="e" n="3516" ana="12" xml:id="NidE40910"/>, dieses im Innern und Aeußern so herrlich ausgestatteten Werkes. Möchte es Ew. Hochwohlgeboren doch gefallen, die zweiten und die die folgenden Bände recht bald dem Publicum zu übergeben! – Das Werk, dem ich seit einigen Jahren alle meine Kräfte widme, nachdem ich als Vorübung eine genaue Uebersetzung des <hi rend="family:Courier">Gitagovinda</hi> u. <hi rend="family:Courier">Meghaduta</hi> ausgearbeitet, – ist das <hi rend="family:Courier">Mágha-Kávyas</hi>, ein Werk, das die Ehre dem großen Gedichte beigezählt zu werden, in vollem Maße verdient, dessen Verfasser sinnige Naturbetrachtung mit feiner Menschenkenntniß verbindet, und seine reiche Sprache mit seltner Meisterschaft handhabt. – Die <hi rend="family:Courier">Calcutta</hi>er Ausgabe dieses Werkes ist zwar wegen der beigegebenen Scholim höchst schätzbar, aber sehr schlecht gedruckt, auch durch Druckfehler ungebührlich oft entstellt, so daß eine neue, correctere, mit einer Uebersetzung u. Anmerkungen versehene Ausgabe wünschenswerth seyn dürfte. Freilich wird mir die Vollendung desselben noch einige Jahre kosten, da ich nur während der Ferien anhaltend daran arbeiten kann, u. ich gern<hi rend="background:#FF00FF">e</hi> auch das Erscheinen der von Rückert versprochenen <hi rend="family:Courier">Kirátá</hi><hi rend="family:Courier;background:#FF00FF">r</hi><hi rend="family:Courier">juníyam</hi> abwartete. – Als ich die vortrefflichen Anmerkungen zum <hi rend="family:Courier">Hitopadesa</hi> <milestone unit="start" n="19612"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="19612"/> durchlas, bemerkte ich außer dem von <anchor type="b" n="2566" ana="11" xml:id="NidB40911"/>Herrn Professor Lassen<anchor type="e" n="2566" ana="11" xml:id="NidE40911"/> angeführten Verse noch mehrere andre aus dem <hi rend="family:Courier">Mágha</hi> entnommene, woraus man vielleicht wenigstens relativ auf das Alter dieses Dichters schließen könnte. Der Sl. 5 auf Seite 45 findet sich <hi rend="family:Courier">Mágha</hi> II, 32. u. fängt hier an <hi rend="family:Times">sampadā </hi><hi rend="family:Times;underline:1">susthitaṃmanyo</hi>, welches seltne Wort den Abschreiber des <hi rend="family:Courier">Hitopadesa</hi> irre geführt hat, aber ganz richtig vom <hi rend="family:Courier">Schol.</hi> erklärt wird <hi rend="family:Times"> susthitaṃ</hi> <hi rend="family:Times">ātmānaṃ manyata iti susthitaṃmanya</hi>, u. aber so gebildet ist, wie <hi rend="family:Times">vīraṃmanya</hi> in dem lehrreichen <hi rend="family:Courier">Bhatti Kávya</hi> XVI, 41. Der Sinn muss also: wer bei geringem Glücke sich schon für hinlängllich sicher hält, dessen Glück, meine ich, vermehrt das Geschick nicht, das nun das Seinige gethan hat“ – u. <hi rend="family:Times">manye</hi> dürfte <hi rend="underline:1">nicht</hi> ironisch genommen werden. – <hi rend="family:Courier">Sl.</hi> 7, <hi rend="family:Courier">p.</hi> 81 steht <hi rend="family:Courier">Mágha</hi> II, 44, völlig wie in Ihrer Ausgabe. – <hi rend="family:Courier">Sl.</hi> 27, <hi rend="family:Courier">p.</hi> 86 ist aus <hi rend="family:Courier">Nal.</hi> XVI, 19 genommen, und wäre danach vielleicht zu ändern. – <hi rend="family:Courier">Sl.</hi> 96, <hi rend="family:Courier">p.</hi> 97 steht: <hi rend="family:Courier">Mágha</hi> II, 30, wonach sich die Lesarten <hi rend="family:Times">ūrīkṛtya</hi> u. <hi rend="family:Times">pratāyate</hi> (Vgl. <anchor type="b" n="2426" ana="11" xml:id="NidB40912"/>Bopp<anchor type="e" n="2426" ana="11" xml:id="NidE40912"/> <hi rend="background:#FF00FF">R.</hi> 504) als die richtigen ergeben. – <hi rend="family:Courier">Sl.</hi> 19, <hi rend="family:Courier">p.</hi> 84, würde ich die Lesart des <anchor type="b" n="540" ana="10" xml:id="NidB40913"/>Petersb.<anchor type="e" n="540" ana="10" xml:id="NidE40913"/> <hi rend="family:Courier">Cod.</hi> <hi rend="family:Times">pratibhānavān</hi> vorziehen. Das Wort kommt .. <hi rend="family:Courier">Mágha</hi> XVI, 1, wird dort ebenfalls von einem Boten gebraucht, u. der <hi rend="family:Courier">Schol.</hi> erklärt es „Einer, der im Stande ist, schnell eine Antwort zu ertheilen, wie sie die Umstände erfordern.“ Im <hi rend="family:Courier">Wilson</hi> II <hi rend="family:Courier">ed.</hi> wird ihm die Bed. <hi rend="family:Courier">bold</hi>, <hi rend="family:Courier">confident</hi> beigelegt. Ich glaube demnach nicht, daß Bopp zu Indral. IV, 8 Ursache hatte, die Erklärung der englischer Uebersetzer zu verwerfen. – Hr. Prof. <hi rend="family:Courier">Lassen</hi> führt <hi rend="family:Courier">Méghaduta</hi> 49 als Beispiel an, wo <hi rend="family:Times">upari</hi> einem Zeitworte vorgesetzt sey. An dieser Stelle fürfte indessen wohl eher zu trennen seyn <hi rend="family:Times">pakṣmotkṣepād upari vilasata</hi> <hi rend="background:#FFFF00">[...]</hi> „Augen, die <hi rend="underline:1">wegen</hi> des Aufschlags der Wimpern umherspielenden Antilopen gleichen. Eben so v. 56 <hi rend="family:Times">darpotsekād upari</hi> u. s. w. „die <hi rend="family:Courier">Sarabhás</hi>, die <hi rend="underline:1">wegen</hi> ihres Hochmuths dich geringschätzen werden u. s. w. Diese Construction des <hi rend="family:Times">upari</hi> mit dem <hi rend="family:Courier">Abl.</hi> scheint selten zu seyn, wenigstens kann ich mich nicht erinnern, sie sonst wo gelesen zu haben. – Häufiger findet sich <hi rend="family:Times">upari</hi> in seiner ursprünglichen, locativen Bedeutung: <hi rend="underline:1">in der Höhe</hi>, <hi rend="underline:1">oben</hi>. So Mágha VIII, 5, <hi rend="family:Times">svaṃ rāgād upari vitanvatottarīyaṃ kāntena</hi> „durch den Geliebten, der aus Leidenschaft in der Höhe sein Gewand ausbreitete.“ <hi rend="family:Times">upari</hi> ist keineswegs mit dem folgenden Zeitwort zu verbinden und wird durch den <hi rend="family:Courier">Schol.</hi> abgesondert mit den Worten <hi rend="family:Times">priyāyā mūrcchati</hi> erklärt. Ferner in dem schönen Verse <hi rend="family:Courier">Méghad.</hi> 109, wo <hi rend="family:Times">upari</hi> dem <hi rend="family:Times">nīcaiḥ</hi> entgegen gesetzt wird. <hi rend="family:Courier">Lenz</hi> hat diesen Gebrauch nicht beachtet und die Schlußrede des Königs <hi rend="family:Courier">Urvas</hi>, <hi rend="family:Courier">p.</hi> 34 unrichtig übertragen. In der zweiten Zeile muß getrennt werden <hi rend="family:Times">vibhidyopari karṇika</hi> <hi rend="background:#FFFF00">[...]</hi>. Nachdem sie <hi rend="underline:1">oben</hi> die <hi rend="family:Courier">Karnikára</hi> geöffnet, schlummern darin die Bienen; <hi rend="family:Times">nalinī</hi> genauer <hi rend="underline:1">Lotusmenge</hi>; <hi rend="family:Times">krīḍāvai</hi> <hi rend="background:#FFFF00">[...]</hi> heißt: der Papagei im Käfig, welcher das Lusthaus bewohnt, verlangt ermattet Wasser. – <hi rend="family:Courier">In pectoris quasi latebrar receptur</hi> ist ganz unverständlich. – Der Herausgeber hat sich noch an mehreren andren Stellen übereilt. – <milestone unit="start" n="19616"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="19616"/> So übersetzt er <hi rend="family:Courier">p.</hi> 50, <hi rend="family:Courier">l.</hi> 2, <hi rend="family:Times">mīnatā avalambyate</hi> durch <hi rend="family:Courier">meditationi incambitur</hi> (!) statt „Sie befleißen sich der <hi rend="underline:1">Fischheit</hi>, (indem sie eben so wenig, wie die Fische mit den Augen blinzen) – <hi rend="family:Courier">p.</hi> 56, <hi rend="family:Courier">l.</hi> 10 <hi rend="family:Times">udayādhipasya</hi> durch <hi rend="family:Times">aquas devinienti</hi>, statt „dem Herrn des Aufgangs – <hi rend="family:Courier">p.</hi> 62 , <hi rend="family:Courier">l.</hi> 13 ist die Form <hi rend="family:Times">saṃdhukṣita</hi> nicht verstanden – abzuleiten von de Wurzel <hi rend="family:Times">dhukṣ</hi> <anchor type="b" n="2553" ana="11" xml:id="NidB40914"/><hi rend="family:Courier">Wils.</hi><anchor type="e" n="2553" ana="11" xml:id="NidE40914"/> <hi rend="family:Times">dhuṣ</hi> <anchor type="b" n="2574" ana="11" xml:id="NidB40915"/><hi rend="family:Courier">Rosen</hi><anchor type="e" n="2574" ana="11" xml:id="NidE40915"/>,– woraus sich leicht die Bed. der fraglichen Stelle ergiebt „Ihre Liebesgluth ist entzündet durch das Ende der heißen Jahreszeit – Zu <hi rend="family:Courier">p.</hi> 91, <hi rend="family:Courier">l.</hi> 10 wird die <hi rend="underline:1">richtige</hi> Lesart <hi rend="family:Times">prabhavati tarāṃ</hi> mit dem Beiworte <hi rend="family:Courier">insana</hi> beehrt; vgl. <hi rend="family:Courier">Mágha</hi> XIV, 42 wo <hi rend="family:Times">tarāṃ</hi> durch <hi rend="family:Times">atiśayena</hi> erklärt wird. <hi rend="family:Courier">Mágha</hi> I, 36 und Ratnávali p. 62 u. p. 93. – Mehrere andere Versehen nicht zu gedenken. –<lb/>– Weit häufiger sind freilich noch die Uebersetzungsfehler in der von Bohlen herausgegebenen <hi rend="family:Courier">Chaur</hi>. und den Sentenzen des <hi rend="family:Courier">Bhartrihari</hi>, so daß ich gesonnen bin, meine Anmerkungen dazu herauszugeben. – Ich erlaube mir jetzt nur, Ew. Hochwohlgeboren einig wenige Stellen zur geneigten Prüfung vorzulegen: Im 11<hi rend="offset:4;underline:1">ten</hi> <hi rend="family:Courier">Sl.</hi> des <hi rend="family:Courier">Chaur</hi>. ist ohne Zweifel <hi rend="family:Times">sṛtavati</hi> zu lesen, u. demnach zu überstzen: „Noch heute schwebt es meiner Seele vor, wie die lockige Königstochter, als ich in der Nacht genießt, mir, da ihr Zorn vergangen, das Heilswort: <hi rend="underline:1">Lebe</hi> verkündigte, u. das Goldblatt ins Ohr heftete. – Daß die Indier das Niesen für ein unglückliches Zeichen hielten, ist schon aus <hi rend="family:Courier">Dapperʼs </hi>Reich des großen Mogul bekannt, wo sich p. 31, <hi rend="family:Courier">A</hi> die Worte finden: „Wenn sie irgend in einem Hause sind und schon allerdings Weegfertig, von dannen auszugehen; aber ungefähr jemand nieset, so werden sie alsobald wieder umkehren; denn dieß halten sie für ein böses Zeichen.“ – Diese Bewertung wird bestätigt durch eine Stelle des <hi rend="family:Courier">Mágha</hi> – IX, 83.<lb/><hi rend="family:Times">apayāti saroṣayā niraste kṛtakaṃ kāmini cukṣuve mṛgākṣyā / <lb/>kalayann api savyatho 'vatasthe 'śakunena skhalitaḥ kile 'taro 'pi //</hi><lb/>„Da der Geliebte forting, verstoßen von der zürnenden Rehaugigen, nieste sie verstellt; jener, obgleich er es wohl merkte, blieb bekümmert stehen, wie irre gemacht durch das unglückliche Zeichen.“ Der <hi rend="family:Courier">Schol.</hi> sagt bei <hi rend="family:Times">cukṣuve</hi> – <hi rend="family:Times">tannirgamanapratibnadhārthaṃ</hi>. – In dem <hi rend="family:Courier">Schol.</hi> zu <hi rend="family:Courier">Chaur.</hi> II bezeichnet<hi rend="family:Times"> jiṃkāṃ</hi> den Laut beim Niesen – statt <hi rend="family:Times">tyaktvā</hi> ist wahrscheinlich <hi rend="family:Times">uktvā</hi> zu lesen, als Erklärung von <hi rend="family:Times">paridṛtya</hi>; übrigens sind noch andre Stellen im <hi rend="family:Courier">Schol.</hi> corrumpirt – das Befestigen des Ohrgehänges ist vielleicht ein abergläubischer Gebrauch zur Abwendung von bösen Einflüssen. Vgl <hi rend="family:Courier">Wilson</hi> <hi rend="family:Courier">s.v.</hi><hi rend="family:Times"> karṇavedha</hi>. – <hi rend="family:Courier">Sl.</hi> 21 ist in der ersten Zeile zu übersetzen: „Sie, die mir ein feuchtes Gewand an meine Glieder hing.“ – Andre Stellen übergehe ich, um noch einige Beispiel von Mißverständnissen aus der ersten ... des <hi rend="family:Courier">Bhartrihari</hi> anzuführen. – Der Doppelsinn des <hi rend="family:Courier">Sl.</hi> 12 ist dem Herausg. völlig entgangen, u. der so zierliche, pikante Spruch ist dadurch höchst nüchtern geworden. <milestone unit="start" n="19613"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="19613"/> Deutsch würde er etwa lauten: „Die Haare sind zusammengebunden [überwinden ihre Leidenschaften] die Augen gehen bis zum andern Ufer des Ohrs [der h. Schrift] der innre Mund ist voll von den Reihen der von Natur weißen Zeichen [von der von des Schaaren der durch ihre Natur reinen Brahmanen] das Brusthügelpaar schimmert durch den beständigen Aufenthalt der Perlen [der ewig Seeligen] – obgleich so, o Schlanke, der Körper in hoher Ruhe weilt, beunruhigt er uns doch. – <hi rend="family:Courier">Sl.</hi> 23 ist völlig falsch übersetzt, es ist nur von den den unersättlichen Begierden der Männer die Rede, und die richtige Lesart ist <hi rend="family:Times">dṛṣṭvā</hi> ...ch zu übertragen. „Wenn wir die Großaugige nicht sehen, verlangen wir bloß nach ihrem Anblick, sehen wir sie, begehren wir einzig die ... der Umarmung, umarmen wir sie aber, dann flehen wir, daß die <hi rend="underline:1">Körper nie getrennt werden möchten</hi>.“ Noch schlimmer, als hier dem <hi rend="family:Courier">Bhartr</hi>., ist es übrigens dem <hi rend="family:Courier">Amarú</hi> unter den Händen des <hi rend="family:Courier">Mr. Apudy</hi> (<hi rend="family:Courier">Chezy</hi>?) ergangen, der, nicht vermögend, die bei aller Glut doch immer zarte, und im höheren Sinne rein sittliche Liebe zu <hi rend="background:#FF00FF">Jadir</hi> aufzufassen, dem Dichter nicht selten Gemeinheiten unterlegt, die nie in dessen Sinn kamen. So <hi rend="family:Courier">No</hi> 33, wo die zweite Zeile so zu übersetzen ist: „Wünscht er feste Umarmung, entzieht sie ihm schamhaft ihre Glieder“; <hi rend="family:Courier">No</hi> 39, wo ... steht: „Der Böse, der <hi rend="underline:1">zusammengepreßt</hi> ist von der heftigen Umarmung“; in <hi rend="family:Courier">Nro</hi> 7, wo eine Freundinn die Gattinn ermahnt, endlich den Groll gegen den trauernden Gatten fahren zu lassen; da das ganze Haus bis auf den Papagei in Schmerz versunken sey; – soll sie nach der Meinung des Uebersetzers zu einem Treuebruchverleiten wollen!! – Noch verruchter verfährt ein <hi rend="family:Courier">Don Federigo Vagamundo</hi> der in seinen „Fremden Blumen“ mit unerhörter Unverschämtheit die Zeter, die Hr. <hi rend="family:Courier">Apudy</hi> nur anzudeuten wagt, in den Text bringt, – aber doch von Hr. <hi rend="family:Courier">M[...]l</hi> einiges Lob erhält! „O Scham, du flohest zum blöden Vieh!“ – <hi rend="family:Courier">Sl.</hi> 61 <hi rend="family:Courier">B[hartr</hi>.] ist zu verbinden <hi rend="family:Times">paṃceṣupāvaka</hi>: das Feuer des <hi rend="family:Courier">Madana</hi>. – <hi rend="family:Courier">Sl.</hi> 67, heißt <hi rend="family:Times">gaṅgādhauta</hi> <hi rend="background:#FF00FF">auf</hi> einem von der Ganga bespülte Felsen. Das Zeitwort <hi rend="family:Times">dhāv</hi> ist in der Bed. waschen, spülen bisher der Aufmerksamkeit der Wurzel... entgangen, die es so sch[...] mit <hi rend="family:Courier">lavare</hi> hätten zusammenstellen können, besonders da das Part. <hi rend="family:Times">dhauta</hi> so <hi rend="overstrike:1">schön</hi> <hi rend="offset:4">genau</hi> in Klang und doppelter Bedeutung mit <hi rend="background:#FF00FF">lantur</hi> correspondirt. Bei Rosen vermißt man Beispiele dieser Bed.; anzuführen wäre <hi rend="family:Times">adhāvyata</hi> <hi rend="family:Courier">Mágha</hi> XVII, 8 <hi rend="family:Times">vidadhāvire</hi>. Ich wurde abgewaschen <hi rend="family:Courier">Mágha</hi> VIII, 50, 70. <hi rend="family:Times">dadhāva</hi> <hi rend="family:Courier">Bhatti K.</hi> XIV, 50 u. s. w. – ich zweifle auch nicht, daß <hi rend="family:Courier">Nal.</hi> VIII, 68 <hi rend="family:Times">kuryāṃ pādadhāvana</hi> zu übersetzen ist: ich will nicht <hi rend="underline:1">Fußwaschung</hi> verrichten. – Vgl. <hi rend="family:Courier">Mrich.</hi> <hi rend="family:Courier">p.</hi> 94.<lb/>Nehmen Ew. Hochwohlgeboren diese Bemerkungen mit Nachsicht auf, und erfreuen Sie mich recht bald durch eine gütige Antwort. Indem ich doch die Bitte hinzufüge, mich Herrn Prof. Lassen (einem Stammverwandten meiner Frau, die eine geborene Isländerinn ist) – bestens zu empfehlen, bin ich <lb/>Ew. Hochwohlgeboren gehorsamster<lb/><hi rend="family:Courier">Carl Schütz, Dr.</hi><lb/>Lehrer am hiesigen Gymnasio<lb/><hi rend="family:Courier">Bielefeld</hi>, den 22sten Mai, 1834.<lb/><milestone unit="start" n="19614"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="19614"/> <milestone unit="start" n="19615"/>beantwortet d. 26sten Mai 34<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Notiz des Empfängers</title></note><milestone unit="end" n="19615"/>', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1834-05-22', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datengeberhand' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_purlhand' => 'DE-611-34477', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.25,Nr.43', '36_h1zahl' => '4 S. auf Doppelbl., hs. m. 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In Bückeburg bestand er das theologische Examen, 1829 folgte eine Anstellung in Bremen. Schütz lehrte ab 1834 am Bielefelder Gymnasium. Neben kleineren Rezensionen über indologische Schriften war Schütz für seine Übersetzungen von Klassikern der Sanskrit-Dichtung bekannt: „Fünf Gesänge des Bhatti-Kâvya“ (1837), „Magha’s Tod des Çiçupala“ (1843), „Der Kampf Arjunas mit dem Kiraten“ (1845) und „Kalidasa’s Wolkenbote“ (1859). Schütz hatte lediglich ein einziges Treffen mit Bopp, war sonst nur brieflich mit den ihm bekannten Indologen in Kontakt und im Sanskrit de facto Autodidakt. Dennoch erreichte er im poetischen Sanskrit einen Kenntnisstand, der es ihm ermöglichte, auf mehrere editorische Fehler in den Sanskritausgaben hauptamtlicher Indologen hinweisen zu können, etwa in „Kritische und erklärende Anmerkungen zu der von Herrn Professor von Bohlen besorgten Ausgabe des Chaurapañcāśikā und Bhartṛharis“ (1835), aber auch brieflich an AWS.', '39_pdb' => 'GND', '39_quellen' => 'extern@Ernst Windisch: Geschichte der Sanskrit-Philologie und Indischen Altertumskunde. Bd. 1. Straßburg 1917, S. 95.@ extern@Franz Kössler: Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts- Berufsbiographien aus Schul-Jahresberichten und Schulprogrammen 1825 - 1918. 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Hochwohlgeboren jeden jüngren Sanskritisten mit der freundlichsten Theilnahme empfangen – so darf ich denn auch wohl hoffen, daß Sie mir Ihre Ermunterung nicht versagen werden, wie Sie mich ja schon bisher durch Ihre trefflichen Schriften so außerordentlich gefördert haben. – Ich kann nicht aussprechen, <hi rend="underline:1">wie</hi> sehr ich mich nach Mittheilung über meine Lieblingsthemen sehne, um so mehr, da ich bisher [nur] aus Büchern mein Wissen schöpfte, indem zu der Zeit, als ich in <anchor type="b" n="229" ana="10" xml:id="NidB40906"/>Halle<anchor type="e" n="229" ana="10" xml:id="NidE40906"/> studirt, dort noch kein Lehrstuhl des Sanskrit errichtet war, u. mir meine Verhältni[sse] nicht erlaubten, noch eine andre Universität zu besuchen, oder gar Reisen nach <anchor type="b" n="292" ana="10" xml:id="NidB40907"/>London<anchor type="e" n="292" ana="10" xml:id="NidE40907"/> und <anchor type="b" n="171" ana="10" xml:id="NidB40908"/>Paris<anchor type="e" n="171" ana="10" xml:id="NidE40908"/> zu unternehmen. Dagegen habe ich alles Mögliche gethan, und mir nicht nur sämtliche Europäische Ausgaben von Sanskritwerken, sondern auch die wichtigsten in <anchor type="b" n="2552" ana="10" xml:id="NidB40909"/>Calcutta<anchor type="e" n="2552" ana="10" xml:id="NidE40909"/> erschienenen zu verschaffen. Mein Durst nach indischer Poesie ist indessen bei weitem noch nicht geschöpft; namentlich habe ich das größte Verlangen nach der Fortsetzung <anchor type="b" n="3516" ana="12" xml:id="NidB40910"/>Ihres <hi rend="family:Courier">Rámáyana</hi><anchor type="e" n="3516" ana="12" xml:id="NidE40910"/>, dieses im Innern und Aeußern so herrlich ausgestatteten Werkes. Möchte es Ew. Hochwohlgeboren doch gefallen, die zweiten und die die folgenden Bände recht bald dem Publicum zu übergeben! – Das Werk, dem ich seit einigen Jahren alle meine Kräfte widme, nachdem ich als Vorübung eine genaue Uebersetzung des <hi rend="family:Courier">Gitagovinda</hi> u. <hi rend="family:Courier">Meghaduta</hi> ausgearbeitet, – ist das <hi rend="family:Courier">Mágha-Kávyas</hi>, ein Werk, das die Ehre dem großen Gedichte beigezählt zu werden, in vollem Maße verdient, dessen Verfasser sinnige Naturbetrachtung mit feiner Menschenkenntniß verbindet, und seine reiche Sprache mit seltner Meisterschaft handhabt. – Die <hi rend="family:Courier">Calcutta</hi>er Ausgabe dieses Werkes ist zwar wegen der beigegebenen Scholim höchst schätzbar, aber sehr schlecht gedruckt, auch durch Druckfehler ungebührlich oft entstellt, so daß eine neue, correctere, mit einer Uebersetzung u. Anmerkungen versehene Ausgabe wünschenswerth seyn dürfte. Freilich wird mir die Vollendung desselben noch einige Jahre kosten, da ich nur während der Ferien anhaltend daran arbeiten kann, u. ich gern<hi rend="background:#FF00FF">e</hi> auch das Erscheinen der von Rückert versprochenen <hi rend="family:Courier">Kirátá</hi><hi rend="family:Courier;background:#FF00FF">r</hi><hi rend="family:Courier">juníyam</hi> abwartete. – Als ich die vortrefflichen Anmerkungen zum <hi rend="family:Courier">Hitopadesa</hi> <milestone unit="start" n="19612"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="19612"/> durchlas, bemerkte ich außer dem von <anchor type="b" n="2566" ana="11" xml:id="NidB40911"/>Herrn Professor Lassen<anchor type="e" n="2566" ana="11" xml:id="NidE40911"/> angeführten Verse noch mehrere andre aus dem <hi rend="family:Courier">Mágha</hi> entnommene, woraus man vielleicht wenigstens relativ auf das Alter dieses Dichters schließen könnte. Der Sl. 5 auf Seite 45 findet sich <hi rend="family:Courier">Mágha</hi> II, 32. u. fängt hier an <hi rend="family:Times">sampadā </hi><hi rend="family:Times;underline:1">susthitaṃmanyo</hi>, welches seltne Wort den Abschreiber des <hi rend="family:Courier">Hitopadesa</hi> irre geführt hat, aber ganz richtig vom <hi rend="family:Courier">Schol.</hi> erklärt wird <hi rend="family:Times"> susthitaṃ</hi> <hi rend="family:Times">ātmānaṃ manyata iti susthitaṃmanya</hi>, u. aber so gebildet ist, wie <hi rend="family:Times">vīraṃmanya</hi> in dem lehrreichen <hi rend="family:Courier">Bhatti Kávya</hi> XVI, 41. Der Sinn muss also: wer bei geringem Glücke sich schon für hinlängllich sicher hält, dessen Glück, meine ich, vermehrt das Geschick nicht, das nun das Seinige gethan hat“ – u. <hi rend="family:Times">manye</hi> dürfte <hi rend="underline:1">nicht</hi> ironisch genommen werden. – <hi rend="family:Courier">Sl.</hi> 7, <hi rend="family:Courier">p.</hi> 81 steht <hi rend="family:Courier">Mágha</hi> II, 44, völlig wie in Ihrer Ausgabe. – <hi rend="family:Courier">Sl.</hi> 27, <hi rend="family:Courier">p.</hi> 86 ist aus <hi rend="family:Courier">Nal.</hi> XVI, 19 genommen, und wäre danach vielleicht zu ändern. – <hi rend="family:Courier">Sl.</hi> 96, <hi rend="family:Courier">p.</hi> 97 steht: <hi rend="family:Courier">Mágha</hi> II, 30, wonach sich die Lesarten <hi rend="family:Times">ūrīkṛtya</hi> u. <hi rend="family:Times">pratāyate</hi> (Vgl. <anchor type="b" n="2426" ana="11" xml:id="NidB40912"/>Bopp<anchor type="e" n="2426" ana="11" xml:id="NidE40912"/> <hi rend="background:#FF00FF">R.</hi> 504) als die richtigen ergeben. – <hi rend="family:Courier">Sl.</hi> 19, <hi rend="family:Courier">p.</hi> 84, würde ich die Lesart des <anchor type="b" n="540" ana="10" xml:id="NidB40913"/>Petersb.<anchor type="e" n="540" ana="10" xml:id="NidE40913"/> <hi rend="family:Courier">Cod.</hi> <hi rend="family:Times">pratibhānavān</hi> vorziehen. Das Wort kommt .. <hi rend="family:Courier">Mágha</hi> XVI, 1, wird dort ebenfalls von einem Boten gebraucht, u. der <hi rend="family:Courier">Schol.</hi> erklärt es „Einer, der im Stande ist, schnell eine Antwort zu ertheilen, wie sie die Umstände erfordern.“ Im <hi rend="family:Courier">Wilson</hi> II <hi rend="family:Courier">ed.</hi> wird ihm die Bed. <hi rend="family:Courier">bold</hi>, <hi rend="family:Courier">confident</hi> beigelegt. Ich glaube demnach nicht, daß Bopp zu Indral. IV, 8 Ursache hatte, die Erklärung der englischer Uebersetzer zu verwerfen. – Hr. Prof. <hi rend="family:Courier">Lassen</hi> führt <hi rend="family:Courier">Méghaduta</hi> 49 als Beispiel an, wo <hi rend="family:Times">upari</hi> einem Zeitworte vorgesetzt sey. An dieser Stelle fürfte indessen wohl eher zu trennen seyn <hi rend="family:Times">pakṣmotkṣepād upari vilasata</hi> <hi rend="background:#FFFF00">[...]</hi> „Augen, die <hi rend="underline:1">wegen</hi> des Aufschlags der Wimpern umherspielenden Antilopen gleichen. Eben so v. 56 <hi rend="family:Times">darpotsekād upari</hi> u. s. w. „die <hi rend="family:Courier">Sarabhás</hi>, die <hi rend="underline:1">wegen</hi> ihres Hochmuths dich geringschätzen werden u. s. w. Diese Construction des <hi rend="family:Times">upari</hi> mit dem <hi rend="family:Courier">Abl.</hi> scheint selten zu seyn, wenigstens kann ich mich nicht erinnern, sie sonst wo gelesen zu haben. – Häufiger findet sich <hi rend="family:Times">upari</hi> in seiner ursprünglichen, locativen Bedeutung: <hi rend="underline:1">in der Höhe</hi>, <hi rend="underline:1">oben</hi>. So Mágha VIII, 5, <hi rend="family:Times">svaṃ rāgād upari vitanvatottarīyaṃ kāntena</hi> „durch den Geliebten, der aus Leidenschaft in der Höhe sein Gewand ausbreitete.“ <hi rend="family:Times">upari</hi> ist keineswegs mit dem folgenden Zeitwort zu verbinden und wird durch den <hi rend="family:Courier">Schol.</hi> abgesondert mit den Worten <hi rend="family:Times">priyāyā mūrcchati</hi> erklärt. Ferner in dem schönen Verse <hi rend="family:Courier">Méghad.</hi> 109, wo <hi rend="family:Times">upari</hi> dem <hi rend="family:Times">nīcaiḥ</hi> entgegen gesetzt wird. <hi rend="family:Courier">Lenz</hi> hat diesen Gebrauch nicht beachtet und die Schlußrede des Königs <hi rend="family:Courier">Urvas</hi>, <hi rend="family:Courier">p.</hi> 34 unrichtig übertragen. In der zweiten Zeile muß getrennt werden <hi rend="family:Times">vibhidyopari karṇika</hi> <hi rend="background:#FFFF00">[...]</hi>. Nachdem sie <hi rend="underline:1">oben</hi> die <hi rend="family:Courier">Karnikára</hi> geöffnet, schlummern darin die Bienen; <hi rend="family:Times">nalinī</hi> genauer <hi rend="underline:1">Lotusmenge</hi>; <hi rend="family:Times">krīḍāvai</hi> <hi rend="background:#FFFF00">[...]</hi> heißt: der Papagei im Käfig, welcher das Lusthaus bewohnt, verlangt ermattet Wasser. – <hi rend="family:Courier">In pectoris quasi latebrar receptur</hi> ist ganz unverständlich. – Der Herausgeber hat sich noch an mehreren andren Stellen übereilt. – <milestone unit="start" n="19616"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="19616"/> So übersetzt er <hi rend="family:Courier">p.</hi> 50, <hi rend="family:Courier">l.</hi> 2, <hi rend="family:Times">mīnatā avalambyate</hi> durch <hi rend="family:Courier">meditationi incambitur</hi> (!) statt „Sie befleißen sich der <hi rend="underline:1">Fischheit</hi>, (indem sie eben so wenig, wie die Fische mit den Augen blinzen) – <hi rend="family:Courier">p.</hi> 56, <hi rend="family:Courier">l.</hi> 10 <hi rend="family:Times">udayādhipasya</hi> durch <hi rend="family:Times">aquas devinienti</hi>, statt „dem Herrn des Aufgangs – <hi rend="family:Courier">p.</hi> 62 , <hi rend="family:Courier">l.</hi> 13 ist die Form <hi rend="family:Times">saṃdhukṣita</hi> nicht verstanden – abzuleiten von de Wurzel <hi rend="family:Times">dhukṣ</hi> <anchor type="b" n="2553" ana="11" xml:id="NidB40914"/><hi rend="family:Courier">Wils.</hi><anchor type="e" n="2553" ana="11" xml:id="NidE40914"/> <hi rend="family:Times">dhuṣ</hi> <anchor type="b" n="2574" ana="11" xml:id="NidB40915"/><hi rend="family:Courier">Rosen</hi><anchor type="e" n="2574" ana="11" xml:id="NidE40915"/>,– woraus sich leicht die Bed. der fraglichen Stelle ergiebt „Ihre Liebesgluth ist entzündet durch das Ende der heißen Jahreszeit – Zu <hi rend="family:Courier">p.</hi> 91, <hi rend="family:Courier">l.</hi> 10 wird die <hi rend="underline:1">richtige</hi> Lesart <hi rend="family:Times">prabhavati tarāṃ</hi> mit dem Beiworte <hi rend="family:Courier">insana</hi> beehrt; vgl. <hi rend="family:Courier">Mágha</hi> XIV, 42 wo <hi rend="family:Times">tarāṃ</hi> durch <hi rend="family:Times">atiśayena</hi> erklärt wird. <hi rend="family:Courier">Mágha</hi> I, 36 und Ratnávali p. 62 u. p. 93. – Mehrere andere Versehen nicht zu gedenken. –<lb/>– Weit häufiger sind freilich noch die Uebersetzungsfehler in der von Bohlen herausgegebenen <hi rend="family:Courier">Chaur</hi>. und den Sentenzen des <hi rend="family:Courier">Bhartrihari</hi>, so daß ich gesonnen bin, meine Anmerkungen dazu herauszugeben. – Ich erlaube mir jetzt nur, Ew. Hochwohlgeboren einig wenige Stellen zur geneigten Prüfung vorzulegen: Im 11<hi rend="offset:4;underline:1">ten</hi> <hi rend="family:Courier">Sl.</hi> des <hi rend="family:Courier">Chaur</hi>. ist ohne Zweifel <hi rend="family:Times">sṛtavati</hi> zu lesen, u. demnach zu überstzen: „Noch heute schwebt es meiner Seele vor, wie die lockige Königstochter, als ich in der Nacht genießt, mir, da ihr Zorn vergangen, das Heilswort: <hi rend="underline:1">Lebe</hi> verkündigte, u. das Goldblatt ins Ohr heftete. – Daß die Indier das Niesen für ein unglückliches Zeichen hielten, ist schon aus <hi rend="family:Courier">Dapperʼs </hi>Reich des großen Mogul bekannt, wo sich p. 31, <hi rend="family:Courier">A</hi> die Worte finden: „Wenn sie irgend in einem Hause sind und schon allerdings Weegfertig, von dannen auszugehen; aber ungefähr jemand nieset, so werden sie alsobald wieder umkehren; denn dieß halten sie für ein böses Zeichen.“ – Diese Bewertung wird bestätigt durch eine Stelle des <hi rend="family:Courier">Mágha</hi> – IX, 83.<lb/><hi rend="family:Times">apayāti saroṣayā niraste kṛtakaṃ kāmini cukṣuve mṛgākṣyā / <lb/>kalayann api savyatho 'vatasthe 'śakunena skhalitaḥ kile 'taro 'pi //</hi><lb/>„Da der Geliebte forting, verstoßen von der zürnenden Rehaugigen, nieste sie verstellt; jener, obgleich er es wohl merkte, blieb bekümmert stehen, wie irre gemacht durch das unglückliche Zeichen.“ Der <hi rend="family:Courier">Schol.</hi> sagt bei <hi rend="family:Times">cukṣuve</hi> – <hi rend="family:Times">tannirgamanapratibnadhārthaṃ</hi>. – In dem <hi rend="family:Courier">Schol.</hi> zu <hi rend="family:Courier">Chaur.</hi> II bezeichnet<hi rend="family:Times"> jiṃkāṃ</hi> den Laut beim Niesen – statt <hi rend="family:Times">tyaktvā</hi> ist wahrscheinlich <hi rend="family:Times">uktvā</hi> zu lesen, als Erklärung von <hi rend="family:Times">paridṛtya</hi>; übrigens sind noch andre Stellen im <hi rend="family:Courier">Schol.</hi> corrumpirt – das Befestigen des Ohrgehänges ist vielleicht ein abergläubischer Gebrauch zur Abwendung von bösen Einflüssen. Vgl <hi rend="family:Courier">Wilson</hi> <hi rend="family:Courier">s.v.</hi><hi rend="family:Times"> karṇavedha</hi>. – <hi rend="family:Courier">Sl.</hi> 21 ist in der ersten Zeile zu übersetzen: „Sie, die mir ein feuchtes Gewand an meine Glieder hing.“ – Andre Stellen übergehe ich, um noch einige Beispiel von Mißverständnissen aus der ersten ... des <hi rend="family:Courier">Bhartrihari</hi> anzuführen. – Der Doppelsinn des <hi rend="family:Courier">Sl.</hi> 12 ist dem Herausg. völlig entgangen, u. der so zierliche, pikante Spruch ist dadurch höchst nüchtern geworden. <milestone unit="start" n="19613"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="19613"/> Deutsch würde er etwa lauten: „Die Haare sind zusammengebunden [überwinden ihre Leidenschaften] die Augen gehen bis zum andern Ufer des Ohrs [der h. Schrift] der innre Mund ist voll von den Reihen der von Natur weißen Zeichen [von der von des Schaaren der durch ihre Natur reinen Brahmanen] das Brusthügelpaar schimmert durch den beständigen Aufenthalt der Perlen [der ewig Seeligen] – obgleich so, o Schlanke, der Körper in hoher Ruhe weilt, beunruhigt er uns doch. – <hi rend="family:Courier">Sl.</hi> 23 ist völlig falsch übersetzt, es ist nur von den den unersättlichen Begierden der Männer die Rede, und die richtige Lesart ist <hi rend="family:Times">dṛṣṭvā</hi> ...ch zu übertragen. „Wenn wir die Großaugige nicht sehen, verlangen wir bloß nach ihrem Anblick, sehen wir sie, begehren wir einzig die ... der Umarmung, umarmen wir sie aber, dann flehen wir, daß die <hi rend="underline:1">Körper nie getrennt werden möchten</hi>.“ Noch schlimmer, als hier dem <hi rend="family:Courier">Bhartr</hi>., ist es übrigens dem <hi rend="family:Courier">Amarú</hi> unter den Händen des <hi rend="family:Courier">Mr. Apudy</hi> (<hi rend="family:Courier">Chezy</hi>?) ergangen, der, nicht vermögend, die bei aller Glut doch immer zarte, und im höheren Sinne rein sittliche Liebe zu <hi rend="background:#FF00FF">Jadir</hi> aufzufassen, dem Dichter nicht selten Gemeinheiten unterlegt, die nie in dessen Sinn kamen. So <hi rend="family:Courier">No</hi> 33, wo die zweite Zeile so zu übersetzen ist: „Wünscht er feste Umarmung, entzieht sie ihm schamhaft ihre Glieder“; <hi rend="family:Courier">No</hi> 39, wo ... steht: „Der Böse, der <hi rend="underline:1">zusammengepreßt</hi> ist von der heftigen Umarmung“; in <hi rend="family:Courier">Nro</hi> 7, wo eine Freundinn die Gattinn ermahnt, endlich den Groll gegen den trauernden Gatten fahren zu lassen; da das ganze Haus bis auf den Papagei in Schmerz versunken sey; – soll sie nach der Meinung des Uebersetzers zu einem Treuebruchverleiten wollen!! – Noch verruchter verfährt ein <hi rend="family:Courier">Don Federigo Vagamundo</hi> der in seinen „Fremden Blumen“ mit unerhörter Unverschämtheit die Zeter, die Hr. <hi rend="family:Courier">Apudy</hi> nur anzudeuten wagt, in den Text bringt, – aber doch von Hr. <hi rend="family:Courier">M[...]l</hi> einiges Lob erhält! „O Scham, du flohest zum blöden Vieh!“ – <hi rend="family:Courier">Sl.</hi> 61 <hi rend="family:Courier">B[hartr</hi>.] ist zu verbinden <hi rend="family:Times">paṃceṣupāvaka</hi>: das Feuer des <hi rend="family:Courier">Madana</hi>. – <hi rend="family:Courier">Sl.</hi> 67, heißt <hi rend="family:Times">gaṅgādhauta</hi> <hi rend="background:#FF00FF">auf</hi> einem von der Ganga bespülte Felsen. Das Zeitwort <hi rend="family:Times">dhāv</hi> ist in der Bed. waschen, spülen bisher der Aufmerksamkeit der Wurzel... entgangen, die es so sch[...] mit <hi rend="family:Courier">lavare</hi> hätten zusammenstellen können, besonders da das Part. <hi rend="family:Times">dhauta</hi> so <hi rend="overstrike:1">schön</hi> <hi rend="offset:4">genau</hi> in Klang und doppelter Bedeutung mit <hi rend="background:#FF00FF">lantur</hi> correspondirt. Bei Rosen vermißt man Beispiele dieser Bed.; anzuführen wäre <hi rend="family:Times">adhāvyata</hi> <hi rend="family:Courier">Mágha</hi> XVII, 8 <hi rend="family:Times">vidadhāvire</hi>. Ich wurde abgewaschen <hi rend="family:Courier">Mágha</hi> VIII, 50, 70. <hi rend="family:Times">dadhāva</hi> <hi rend="family:Courier">Bhatti K.</hi> XIV, 50 u. s. w. – ich zweifle auch nicht, daß <hi rend="family:Courier">Nal.</hi> VIII, 68 <hi rend="family:Times">kuryāṃ pādadhāvana</hi> zu übersetzen ist: ich will nicht <hi rend="underline:1">Fußwaschung</hi> verrichten. – Vgl. <hi rend="family:Courier">Mrich.</hi> <hi rend="family:Courier">p.</hi> 94.<lb/>Nehmen Ew. Hochwohlgeboren diese Bemerkungen mit Nachsicht auf, und erfreuen Sie mich recht bald durch eine gütige Antwort. Indem ich doch die Bitte hinzufüge, mich Herrn Prof. Lassen (einem Stammverwandten meiner Frau, die eine geborene Isländerinn ist) – bestens zu empfehlen, bin ich <lb/>Ew. Hochwohlgeboren gehorsamster<lb/><hi rend="family:Courier">Carl Schütz, Dr.</hi><lb/>Lehrer am hiesigen Gymnasio<lb/><hi rend="family:Courier">Bielefeld</hi>, den 22sten Mai, 1834.<lb/><milestone unit="start" n="19614"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="19614"/> <milestone unit="start" n="19615"/>beantwortet d. 26sten Mai 34<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Notiz des Empfängers</title></note><milestone unit="end" n="19615"/>', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7913', 'content' => 'Karl Schütz', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schütz, Karl', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_datumvon' => '1834-05-22', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '6188', 'content' => 'Bielefeld', 'bemerkung' => 'GND:4006510-8', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_datengeberhand' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_purlhand' => 'DE-611-34477', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.25,Nr.43', '36_h1zahl' => '4 S. auf Doppelbl., hs. m. 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Sanskritforscher Karl Schütz studierte in Halle Klassische Philologie und Theologie. In Bückeburg bestand er das theologische Examen, 1829 folgte eine Anstellung in Bremen. Schütz lehrte ab 1834 am Bielefelder Gymnasium. Neben kleineren Rezensionen über indologische Schriften war Schütz für seine Übersetzungen von Klassikern der Sanskrit-Dichtung bekannt: „Fünf Gesänge des Bhatti-Kâvya“ (1837), „Magha’s Tod des Çiçupala“ (1843), „Der Kampf Arjunas mit dem Kiraten“ (1845) und „Kalidasa’s Wolkenbote“ (1859). Schütz hatte lediglich ein einziges Treffen mit Bopp, war sonst nur brieflich mit den ihm bekannten Indologen in Kontakt und im Sanskrit de facto Autodidakt. Dennoch erreichte er im poetischen Sanskrit einen Kenntnisstand, der es ihm ermöglichte, auf mehrere editorische Fehler in den Sanskritausgaben hauptamtlicher Indologen hinweisen zu können, etwa in „Kritische und erklärende Anmerkungen zu der von Herrn Professor von Bohlen besorgten Ausgabe des Chaurapañcāśikā und Bhartṛharis“ (1835), aber auch brieflich an AWS.', '39_pdb' => 'GND', '39_quellen' => 'extern@Ernst Windisch: Geschichte der Sanskrit-Philologie und Indischen Altertumskunde. Bd. 1. Straßburg 1917, S. 95.@ extern@Franz Kössler: Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts- Berufsbiographien aus Schul-Jahresberichten und Schulprogrammen 1825 - 1918. 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Schütz interessierte sich vielmehr für die indische Poesie und plante eine Neuausgabe des Sanskrittextes von Māghas „Śiśupālavadha“.', '39_status_person' => 'Vollständig', 'folders' => array( (int) 0 => 'Personen', (int) 1 => 'Personen' ), '39_plaintext' => '', '_label' => '', '_descr' => '', '_model' => 'Person', '_model_title' => 'Person', '_model_titles' => 'People', '_url' => '' ) $version = 'version-07-19' $domain = 'https://august-wilhelm-schlegel.de' $url = 'https://august-wilhelm-schlegel.de/version-07-19' $purl_web = 'https://august-wilhelm-schlegel.de/version-07-19/letters/view/5761' $state = '01.07.2019' $citation = 'Digitale Edition der Korrespondenz August Wilhelm Schlegels [01.07.2019]; Karl Schütz an August Wilhelm von Schlegel; 22.05.1834' $lettermsg1 = 'August Wilhelm Schlegel: Digitale Edition der Korrespondenz [Version-07-19]' $lettermsg2 = ' <a href="https://august-wilhelm-schlegel.de/version-07-19/letters/view/5761">https://august-wilhelm-schlegel.de/version-07-19/letters/view/5761</a>.' $caption = array( 'exists' => '1', 'content' => 'Digitalisat Handschrift' ) $tab = 'manuscript' $n = (int) 1 $image = '/cake_fud/files/temp/images/dzi/72cfc0f111f3b8a08cf71e613fbecb38.jpg.xml'
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