• Christian Friedrich Winter , Mohr & Winter (Heidelberg) to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Heidelberg · Place of Destination: Bonn · Date: 22.12.1818
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Christian Friedrich Winter, Mohr & Winter (Heidelberg)
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Heidelberg
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 22.12.1818
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 343347008
  • Bibliography: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930, S. 354‒355.
  • Incipit: „[1] Heidelberg 22.t Dec. 1818
    Euer Hochwohlgebohren!
    verehrliche Zuschrift vom 18. dieses Monats habe ich gestern erhalten, und die Inlage ganz Ihrem bestimmten [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-1a-34097
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.23,Nr.116
  • Number of Pages: 4S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 21 x 12,9 cm
    Language
  • German
[1] Heidelberg 22.t Dec. 1818
Euer Hochwohlgebohren!
verehrliche Zuschrift vom 18. dieses Monats habe ich gestern erhalten, und die Inlage ganz Ihrem bestimmten Auftrage gemäß selbst Ihrer Frau Gemalin in die Hände übergeben, auch sofort gemeldet, daß wir Auftrag hätten f. 200 an Dieselbe abzugeben. Ihre Frau Gemalin las den Brief in meiner Gegenwart allein und erwiederte mir daß Sie schon geschrieben hätten und kein Geld bedürfften für jezt. Als ich hierauf wiederholte daß ich nur einige Zeilen haben möchte um Ihnen doch noch beglaubigter antworten zu können daß ich den Brief abgegeben [2] hätte, wiederholte Ihre Frau Gemalin daß Sie jezt nichts zu antworten hätte, weil Sie erst geschrieben hätten, ich möchte dieß nur Euer Hochwohlgebohren melden. Wir haben daher die Euer Hochwohlgebohren an Ihrem Honorar für die Überlassung des Werks der Hochverehrten Frau v. Staël außer denen schon empfangenen f. 300 noch gutkommenden f. 200 auf der Rechnung gutgeschrieben, so daß Euer Hochwohlgebohren entweder zu anderer Zeit darüber verfügen oder sie mit uns verrechnen können, wie es Euer Hochwohlgebohren beliebt. Ich seze freilich voraus, was [3] Euer Hochwohlgebohren gütige Gesinnungen gegen uns vorauszusezen erlauben daß wir fortan und wohl noch lebendiger in Verkehr bleiben da wir Sie jezt wieder in Teutschland haben.
Wir haben nun auch die Probeschrifften aus London erhalten, die Sie die Idee hatten zu dem Nibelungen Lied zu nehmen. Wir werden solche mit erster Gelegenheit Euer Hochwohlgebohren zuzusenden die Ehre haben. Wie gerne entspräche ich schon nächstes Früh-Jahr Euer Hochwohlgebohren gütiger Einladung bey Ihnen einzutretten auf einer Reise an den Rhein hinunter, vergönnte es mir nur das Geschäfft hier diese [4] lang schon genährte Neigung zu befriedigen. Ich gebe sie aber nicht auf, da ich noch nie in jenen Gegenden war und von mehrere Seiten eingeladen bin. Indes wächst die Universität dorten heran zur größern Lebhafftigkeit, wozu die Blüthen jezt alle Hoffnung gewähren und die Anstellung trefflicher Lehrer allerdings ganz berechtigen zu glauben. Möchte alles recht zu Ihren Wünschen sich dorten vereinen und Sie wieder recht Wurzel im Vaterlande fassen, in welchem Ihr Geist schon so vielen Stoff für seine Kräffte gefunden hat. Mit aller Hochachtung Euer Hochwohlgebohren
Ergebenster
C. Winter
[1] Heidelberg 22.t Dec. 1818
Euer Hochwohlgebohren!
verehrliche Zuschrift vom 18. dieses Monats habe ich gestern erhalten, und die Inlage ganz Ihrem bestimmten Auftrage gemäß selbst Ihrer Frau Gemalin in die Hände übergeben, auch sofort gemeldet, daß wir Auftrag hätten f. 200 an Dieselbe abzugeben. Ihre Frau Gemalin las den Brief in meiner Gegenwart allein und erwiederte mir daß Sie schon geschrieben hätten und kein Geld bedürfften für jezt. Als ich hierauf wiederholte daß ich nur einige Zeilen haben möchte um Ihnen doch noch beglaubigter antworten zu können daß ich den Brief abgegeben [2] hätte, wiederholte Ihre Frau Gemalin daß Sie jezt nichts zu antworten hätte, weil Sie erst geschrieben hätten, ich möchte dieß nur Euer Hochwohlgebohren melden. Wir haben daher die Euer Hochwohlgebohren an Ihrem Honorar für die Überlassung des Werks der Hochverehrten Frau v. Staël außer denen schon empfangenen f. 300 noch gutkommenden f. 200 auf der Rechnung gutgeschrieben, so daß Euer Hochwohlgebohren entweder zu anderer Zeit darüber verfügen oder sie mit uns verrechnen können, wie es Euer Hochwohlgebohren beliebt. Ich seze freilich voraus, was [3] Euer Hochwohlgebohren gütige Gesinnungen gegen uns vorauszusezen erlauben daß wir fortan und wohl noch lebendiger in Verkehr bleiben da wir Sie jezt wieder in Teutschland haben.
Wir haben nun auch die Probeschrifften aus London erhalten, die Sie die Idee hatten zu dem Nibelungen Lied zu nehmen. Wir werden solche mit erster Gelegenheit Euer Hochwohlgebohren zuzusenden die Ehre haben. Wie gerne entspräche ich schon nächstes Früh-Jahr Euer Hochwohlgebohren gütiger Einladung bey Ihnen einzutretten auf einer Reise an den Rhein hinunter, vergönnte es mir nur das Geschäfft hier diese [4] lang schon genährte Neigung zu befriedigen. Ich gebe sie aber nicht auf, da ich noch nie in jenen Gegenden war und von mehrere Seiten eingeladen bin. Indes wächst die Universität dorten heran zur größern Lebhafftigkeit, wozu die Blüthen jezt alle Hoffnung gewähren und die Anstellung trefflicher Lehrer allerdings ganz berechtigen zu glauben. Möchte alles recht zu Ihren Wünschen sich dorten vereinen und Sie wieder recht Wurzel im Vaterlande fassen, in welchem Ihr Geist schon so vielen Stoff für seine Kräffte gefunden hat. Mit aller Hochachtung Euer Hochwohlgebohren
Ergebenster
C. Winter
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