Liebe Freundin!
Diese Zeilen schreibe ich nur, um mich zu beklagen, daß ich am Sonntag keinen Brief von Ihnen hatte. Das ist an diesem Posttag um so unangenehmer, als nun notwendigerweise ein Zwischenraum von drei Tagen bis zum Mittwoch entsteht. Sie pflegen doch sonst Ihre Versprechungen zu halten. Die Nachrichten über Ihr Befinden waren noch nicht so, wie ich sie gewünscht hätte. Das alles läßt mich fürchten, daß ein Unwohlsein Sie am Schreiben gehindert hat. Doch ich glaube, in diesem Falle hätte wohl Albertine Sie vertreten, und ich rechne darauf, morgen durch einen Brief beruhigt zu werden. Tausend Lebewohl – ich habe nichts Neues erfahren.