Empfangen Sie meinen herzlichsten Dank für die freundschaftliche Güte, womit Sie meinen Wünschen zuvorgekommen sind. Die Zahlung ist mir sehr willkommen, da mir die Einrichtung meines kleinen Hauswesens viel gekostet und ich beträchtliche Summen für schon gethane Arbeiten noch nicht sogleich zu erwarten habe; und doppelt willkommen Ihr Geschenk, weil es mir zugleich ein angenehmer Beweis ist, daß Sie an meinen Beyträgen zum Alm. nicht bloß den guten Willen schätzen. – Sie glauben mir gewiß, daß ich schon ohne das für den nächsten Almanach die besten Vorsätze gefaßt hätte, die ich auch zuverläßig ausführen werde. Daß ich so lange nicht in den Horen habe erscheinen können, hat mir sehr leid gethan. Ich bin, der Himmel weiß wie, in allerley zerstückelte und zum Theil verdrießliche Handarbeiten hineingerathen, die ich aber in ein Paar Monaten ganz werde bey Seite geschafft haben; und dann werde ich das nächste Jahre ganz dem Shakesp. und eignen Kompositionen widmen.
Die Quittung für das Honorar von den Horen habe ich nur zu 7 ½ Lsd. gestellt, weil das was ich nach Meiner Rechnung zu fodern hatte, nur so viel beträgt: nämlich ½ Bogen im 4ten, und 22 Seiten also 1 ⅜ Bogen im 6ten Stück. Bey dem nächsten Beytrage wäre also ½ Lsd. als schon bezahlt, abzurechnen.
Der Ihrige
AWSchlegel
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[3] Beilage:
Vom Herrn Hofrath Schiller empfangen für das noch rückständige von dem Aufsatze: Etwas über W. Shakespeare im 4 St., und für die Szenen aus dem Sturm, im 6ten Stück der Horen dieses Jahres 7½ Louisdʼor Honorar.
Jena d. 1 Dec. 1796
August Wilhelm
Schlegel
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