Nur einige Zeilen im Fluge, weil ich gerade im Begrif bin, eine kleine Reise zu machen, um mich von meinen bisherigen drückenden Geschäften etwas zu erholen.
Daß Ew. Wohlgeboren noch immer so gütig für die Dürerʼschen Zeichnungen sich äußern, freut mich sehr, und ich ersuche Sie, die Wiener gefälligst näher damit bekannt zu machen. In Ihrer Anzeige derselben erblicke ich schon im Voraus ein würdiges Gegenstück zur Götheʼschen in der All.[gemeinen] L.[itteratur] Zeit[ung]. – Die lateinischen Gebete werden am Ende des Werks, in so fern sie zur Erläuterung desselben dienen, ganz abgedruckt.
Ich schätze mich glücklich, daß mir die [2] Academie der Wißenschaften zu München den Auftrag ertheilt hat, Ihnen beyliegendes Diplom zu übersenden, und Sie zu versichern, wie sehr sich dieselbe freut, Ew. Wohlgeboren sich beygesellt zu sehen.
Mit nächster Gelegenheit folgt ein Exemplar meines (seit Existenz der neuen Academie unterbrochenen) Journals.
Hochachtungsvoll, und in der Hoffnung, daß Sie unsere Bibliothek recht bald wieder besuchen mögen,
Ew. Wohlgeboren
München am 19. May 1808.
ganz ergebenster
Chr. Frhr. v. Aretin