Geliebter Freund, Verzeihe das ich dir in höchster Eil nur wenige Worte schreibe. Die von mir Abgeschikten Bücher, habe ich durch den hiesigen Buchhändler Hoffmann, an den Buchhändler Samuel Flick Sohn in Basel übersenden laßen von welchem du sie erhalten, und soltest du sie nicht früher erhalten als dis Blatt ihm auch schreiben kannst wohin er sie schiken soll, sie sind in einem Kistgen.
Heut habe ich mit der Post durch Reimer ein Paket Bücher aus Berlin erhalten. Ich werde sie am Sontag den zweiten 7br auf selbige Art nach Base[l] weiter befördern.
Von der Schwester weis ich nichts weiter. Sie hatt mir seit sie von Töplitz aus geschrieben [2] noch nichts weiter geschrieben, und mir damahls nichts weiter als ihre Adresse dorthin, nicht ein Wort von ihrem Befinden, so das ich mich eigentlich recht ängsten könnte wenn ich mir es nicht mit Gewalt abhielte.
Ich Arbeite hier recht fleißig werde aber immer noch nicht fertig.
Ein Graf Redern war neulich hir, den ich von Paris aus kenne, und hatt mir aus Liebe zur Kunst, und um mich in Italien zu unterstützen 300 Reichsthaler geschenkt, die ich mir bei meiner Abreise oder in Italien abfodern soll. Ist das nicht ein rechtes Glük für mich? Ich kann nicht umhin dir dis noch zu schreiben. Ich habe mich sehr gefreut. Wie viel sorgloser kann ich nun nicht hinreisen als vorher. Lebe wohl Gelibter Freund, behalt mich Lieb. Ich warte sehnlich auf Antwort von dir, wegen des Basreliefs, außer den Nachrichten wie dir es geth. Dein Bruder Fr.[iedrich] Tieck.
[3] Fiorillos Geschichte ist in ganz Weimar nicht zu haben.
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