Mein werther Freund!
Ich sende Ihnen mit H. Constant Ihr treffliches Manuskript der griechischen Litteratur zurück und danke Ihnen herzlich und beschämt daß ich so gar nichts habe, was ich für dieses herrliche Geschenk Ihnen anbieten könnte. Ich sinne hin und her – kann aber nichts Geistiges finden, was Sie nicht schon in reinerer Blüthe besäßen und bin daher genöthigt zu etwas Materiellem zu greifen, was ich Ihnen mit Ihrem letzten Manuskripte senden werde, damit Sie sich beym Anblick dieses Geräthes meines daurenden Dankes freundlich erinnern mögen. Gern hätte ich es heute schon mit beiden Manuskripten abgesendet, aber leider wurde ich von Colik und Seitenstechen diese Tage so gemartert, daß ich nicht daran denken konnte, diese Blätter noch Einmahl zu durchlaufen und daher Sie noch um Aufschub bis Mittwoch bitten muß, wofern Sie es nicht äußerst nöthig brauchen, wo Sie es aber ganz gewiß erhalten werden. Grüßen Sie Ihren Bruder und sagen Sie ihm, daß im Morgenblatte von Cotta die Ankündigung einer Uebersetzung der Reise von Frau von Stael steht – Reise nach Italien! und kein Wort von Corinna, der Übersetzer heißt Stampel. Tausend Grüße an die treffliche Frau von Stael – ich hoffe das Glück zu haben, Sie zu besuchen, sobald ich etwas beßer bin – denn ich habe sehr viel gelitten.
Ihr
Koreff
Beyliegendes Zahnpulver ist für Ihren Bruder ich gebe ihm aber den Rath es in Paris machen zu lassen und schicke ihm daher eine Schachtel voll en attendant la première representation. Tourneisen wird Ihnen eine Menge Freyexemplare geben.