• Sophie von Schlegel an August Wilhelm von Schlegel

  • Absendeort: Heidelberg · Empfangsort: Bonn · Datum: 01.11.1818
Editionsstatus: Einmal kollationierter Druckvolltext mit Registerauszeichnung
    Briefkopfdaten
  • Absender: Sophie von Schlegel
  • Empfänger: August Wilhelm von Schlegel
  • Absendeort: Heidelberg
  • Empfangsort: Bonn
  • Datum: 01.11.1818
  • Anmerkung: Absendeort erschlossen.
    Druck
  • Datengeber: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 343347008
  • Bibliographische Angabe: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930, S. 339.
  • Incipit: „[1] [Heidelberg] Sonntag d. 1. Nov. 1818
    Liebster Bester Wilhelm! tausendmal habe ich Dich um Verzeihung zu bitten! Du warest ungefähr eine [...]“
    Handschrift
  • Datengeber: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-1a-34097
  • Signatur: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.23,Nr.106
  • Blatt-/Seitenzahl: 1S., hs. m. U.
  • Format: 24,3 x 19,5 cm
    Sprache
  • Deutsch
[1] [Heidelberg] Sonntag d. 1. Nov. 1818
Liebster Bester Wilhelm! tausendmal habe ich Dich um Verzeihung zu bitten! Du warest ungefähr eine Stunde fort; so entdekte Wilhelm Deine Schwämme hinter dem Ofen. Ich erschrak so ungeheuer, daß ich im ersten Augenblick keine Worte hatte. Zuerst wollte ich eine Estafette nehmen, und sie gleich nach Mannheim schicken, dachte aber doch es seyens die Schwämme nicht werth, war auch nicht gewiß ob sie Dich noch antreffen würden. Ich schicke sie also direckt nach Bonn, wünsche Du möchtest sie gleich erhalten.
Ich sitze jezt ganz allein, und am nemlichen Tag allein wo ich Dich noch gesehen und gesprochen hatte. Glaube mir ich war beym Abschied betrübter als ich aussah, denn gerade wenn mir irgend was recht schwer fällt, laße ich mir nichts merken, nur dann wenn ich allein bin, kommt die Betrübniß doppelt, wohl auch Thränen.
Sey von meiner festen Treue und Liebe überzeugt. Sey nicht bös über meine Vergeslichkeit, leb wohl und schreibe bald
Deiner
Sophie
[2]
[1] [Heidelberg] Sonntag d. 1. Nov. 1818
Liebster Bester Wilhelm! tausendmal habe ich Dich um Verzeihung zu bitten! Du warest ungefähr eine Stunde fort; so entdekte Wilhelm Deine Schwämme hinter dem Ofen. Ich erschrak so ungeheuer, daß ich im ersten Augenblick keine Worte hatte. Zuerst wollte ich eine Estafette nehmen, und sie gleich nach Mannheim schicken, dachte aber doch es seyens die Schwämme nicht werth, war auch nicht gewiß ob sie Dich noch antreffen würden. Ich schicke sie also direckt nach Bonn, wünsche Du möchtest sie gleich erhalten.
Ich sitze jezt ganz allein, und am nemlichen Tag allein wo ich Dich noch gesehen und gesprochen hatte. Glaube mir ich war beym Abschied betrübter als ich aussah, denn gerade wenn mir irgend was recht schwer fällt, laße ich mir nichts merken, nur dann wenn ich allein bin, kommt die Betrübniß doppelt, wohl auch Thränen.
Sey von meiner festen Treue und Liebe überzeugt. Sey nicht bös über meine Vergeslichkeit, leb wohl und schreibe bald
Deiner
Sophie
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